29.11.2018

Argentinien: Mehrwöchiger Streik verhindert Fischerei auf Rotgarnele

Ein seit Mitte November anhaltender Streik der Argentinischen Vereinigten Gewerkschaft der maritimen Arbeitnehmer (SOMU) verzögert den Start der Fangsaison auf die Argentinische Rotgarnele (Pleoticus muelleri) in Provincia, meldet IntraFish. Dabei handelt es sich um die zweite Fangsaison der Küstenfischerei, die von November bis März zwölf Seemeilen vor der Küste der patagonischen Provinz Chubut betrieben wird. Doch seit dem 15. November streiken die Arbeiter, so dass nicht nur Fangschiffe, sondern auch Verarbeitungsbetriebe stillliegen. Die Gewerkschaft fordere eine Erhöhung der Mannschaftslöhne um 100% und ist nicht bereit, ein Angebot der Handelskammer von 60% zu akzeptieren. Nach Angaben des argentinischen Nachrichtenportals "Revista Puerto" beliefen sich die Verluste bislang auf 5 Mrd. ARS, rund 114,7 Mio. Euro. Auch die internationale Fangflotte, darunter zwei spanische Unternehmen, ist betroffen. Pablo Mugica, Geschäftsführer des Fischereiunternehmens Krustagroup, betont, dass die ausgefallene November-Fangmenge - im vergangenen Jahr waren es in diesem Monat rund 15.000 t - nicht nachproduziert werden könnte.

Diese Angebotsverknappung, zu der die anstehende Lohnerhöhung sowie eine steigende Nachfrage für die landgefrorenen Rotgarnelen insbesondere in den USA und China hinzukommen, sorgt für anhaltend hohe Preise. Derzeit werde das Produkt verkauft für 6,95 Euro/kg der Sortierung L1 (10/20 Stück/kg), für 6,07 Euro/kg der mittleren Sortierung L2 (21/30 Stück/kg) sowie für 5,89 Euro/kg der kleinsten Sortierung L3 (31/40 Stück/kg). Denn der Streik trifft einen ansonsten boomenden Sektor. Die Fischerei auf die Argentinische Rotgarnele ist in den vergangenen vier Jahren von 100.000 t auf 240.000 t gestiegen bei anhaltend starker Nachfrage und steigenden Preisen, und das trotz eines Überangebots an Vannamei-Shrimp am Weltmarkt. "Die Rotgarnele hat in den letzten Jahren einige Marktanteile von der Vannamei-Garnele gewonnen", meint Matias Marco, Exportleiter bei dem großen Fischereiunternehmen Grupo Newsan. In jenen Märkten, in denen beide Spezies verkauft werden, würde der Verbraucher zunehmend die geschmacklichen Unterschiede beider Produkte wahrnehmen. In diesem Jahr hätten Hochsee- und Küstenflotte bislang rund 218.000 t angelandet - soviel wie im vergangenen Jahr.

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