13.02.2019

Bodensee: Grüne schlagen Kreislaufanlagen für Felchen vor

Seit mehreren Jahren wird am Bodensee über die geplante Zucht des Felchens in Netzgehegen auf Deutschlands größtem See gestritten. Jetzt schlägt ein Fischereiexperte der Grünen-Fraktion im baden-württembergischen Landtag vor, den in der Region begehrten Speisefisch in geschlossenen Kreisanlagen zu züchten, schreibt der in Konstanz erscheinende Südkurier. "Diese könnten, zusätzlich zum Wildfang als Premium-Produkt, auch von den Fischern vermarktet werden", meint der Grüne Reinhold Pix, ein studierter Forstwirt. Zunächst solle ein wissenschaftlich begleiteter Pilotversuch in einer KLA durchgeführt werden.

Dr. Alexander Brinker, Leiter der Fischereiforschungsstelle des Landes in Langenargen, bezweifelt die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens: "Mit dem Bodenseefelchen ist das in dieser Größenordnung ökonomisch nicht möglich. Ich kann nicht empfehlen, sich wirtschaftlich an einem solchen Himmelfahrtskommando zu beteiligen." Die Forschungsstelle habe bereits einen viereinhalbjährigen Versuch abgeschlossen, und zwar mit deutlichem Ergebnis. Pix widerspricht: die Grundlagen der Studie der Forschungsstelle seien veraltet. Mittlerweile würden in der modernen Pilotanlage eines Landauer Unternehmens erfolgreich Felchen gezüchtet. Sympathie bringt auch Elke Dilger dem Vorhaben entgegen. Die Vorsitzende des Verbands Badischer Berufsfischer am Bodensee steht Netzgehegen im See ablehnend gegenüber, goutiert jedoch die Kreislaufanlagen: "Wir sind offen dafür, solange die Zucht an Land und nicht im See stattfindet." Allerdings betonte sie, dass die Unterstützung der Forschung für den Wildfang mindestens genauso wichtig sei.

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