30.01.2023

Bodensee: Nur 20 Tonnen Felchen im Fangjahr 2022 – eine Katastrophe

Die Berufsfischer am Bodensee haben im vergangenen Jahr so wenige Felchen wie noch nie gefangen, meldet der Südwestrundfunk (SWR) unter Verweis auf eine Mitteilung der Genossenschaft der Bayerischen Bodenseeberufsfischer. Laut der Internationalen Bodenseekonferenz für die Fischerei (IBKF) fing die Berufsfischerei am gesamten Obersee nach vorläufigen Zahlen rund 20 Tonnen Felchen. Zum Vergleich: In den Jahren 1995 bis 1999 waren es im Durchschnitt noch 843 Tonnen pro Jahr. Bereits in den Jahren 2017 bis 2021 war die Fangmenge auf nur noch 135 Tonnen per anno eingebrochen – 16 Prozent der erstgenannten Fangmenge. 2022 war auch der Laichfischfang auf Felchen am Bodensee ausgefallen.

Weiterhin wird der Nährstoffrückgang in Deutschlands größtem See als Hauptursache für den Rückgang genannt. Hinzu komme die Nahrungskonkurrenz des Stichlings, der seit einer explosionsartigen Vermehrung vor einigen Jahren immer mehr Plankton wegfresse. Und die Kormorane am See fräßen inzwischen mehr Fische als alle Fischer zusammen fangen würden. Seit über zwei Jahrzehnten fordern die Fischer daher, die Zahl der Fisch fressenden Vögel zu regulieren. Angesichts der gemeldeten vorläufigen Fangmengen für 2022 bezeichnen die bayerischen und badischen Bodenseefischer das vergangene Fangjahr als katastrophal. Insofern konstatierte Elke Dilger, Vorsitzende des Verbands der Badischen Berufsfischer: "Ich sehe unseren Berufsstand als ernsthaft gefährdet an."
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