18.09.2020

Norwegen: Regierung prozessiert weiter gegen "Lachs-Schlachtschiff"

Der Konflikt zwischen dem norwegischen Fischereiministerium und der Reederei Hav Line, Betreiberin des "Lachs-Schlachtschiffes" 'Norwegian Gannet', geht in eine weitere Runde, schreibt die Tageszeitung 'Bergens Tidens'. Denn Norwegens Regierung hat Berufung gegen ein Urteil des Bezirksgerichts in Bergen eingelegt, das dem Schiff den weiteren Betrieb gestattet. Das heißt: das 94 Meter lange Fabrikschiff darf Lachs direkt aus den Zuchtfarmen an der norwegischen Westküste aufnehmen und während der anschließenden Fahrt nach Dänemark schlachten, um sie dann in einem Betrieb im dänischen Westküstenhafen Hirtshals für den Export nach ganz Europa weiter verarbeiten und verpacken zu lassen.

Bis zum 1. Juli diesen Jahres hatte Norwegen durchgesetzt, dass der Fisch zuvor im Lande sortiert werden müsse, um mangelhafte Exemplare, die den Ruf des Landes schädigen könnten, auszusortieren. Eine derartige Vorsortierung würde jedoch das Konzept der 'Norwegian Gannet' konterkarieren, die erheblichen Einsparungen an Zeit und CO2-Ausstoß der nicht benötigten Lkw zunichte machen und der Reederei Kosten in Millionenhöhe bescheren. "Jetzt kämpft die Regierung stattdessen gegen uns, und zwar in einem Maß weit über die üblichen Spielregeln hinaus", klagt Carl-Erik Arnesen, Vorstandsvorsitzender der Hav Line-Gruppe. Gleichzeitig äußerte er sein Vertrauen in die Gerichte, zeigte sich jedoch verärgert darüber, dass die Fortführung des Verfahrens weitere Ungewissheit produziere.

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