28.01.2021

Umwelt: Reifenabrieb tödlich für Salmoniden

Der Abrieb von Autoreifen enthält eine Substanz, die als starkes Fischgift wirkt und beispielsweise an der Westküste der USA verantwortlich für das Sterben Pazifischer Lachse ist. Das schreibt die Süddeutsche Zeitung unter Verweis auf eine Studie eines Teams um Dr. Jenifer McIntyre von der Washington State University. Dabei handele es sich um den toxischen Stoff 6PPD-Chinon, der sich aus dem gängigen Reifen-Antioxidationsmittel 6PPD bildet, wenn der Zusatzstoff aggressive, sauerstoffhaltige Verbindungen abfängt, vor allem Ozon, das aus stickoxidhaltigen Autoabgasen entsteht. Das Fischgift sei vermutlich an allen verkehrsreichen Orten der Welt zu finden, schreiben die Forscher.

Im US-Küstenstaat Seattle sterben regelmäßig zahlreiche Silberlachse aus dem Pazifik, bevor sie ihren Laichort, das Flüsschen Longfellow Creek, erreicht haben. Das Phänomen werde auch in anderen urbanen Regionen der Westküste beobachtet, wenn heftige Regenfälle den Dreck von den Straßen in die Flüsse spülten. Der Ökotoxikologe Prof. Dr. Jörg Oehlmann von der Goethe-Universität Frankfurt erklärt, die toxische Wirkung betreffe vermutlich auch ähnlich empfindliche heimische Fischarten in Deutschland wie die Meerforelle, die Bachforelle oder den Saibling. Er empfiehlt daher, belastetes Regenwasser durch Kläranlagen zu schleusen. Der österreichische Fischereiverband warnt aufgrund dieser Problematik vor dem Abladen von Straßenschnee in Bächen und Flüssen.

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17.01.2018   USA: Pestizide gefährden Lachsbestände vor der Westküste
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