Die Elbfischer fangen während der Stintsaison nur noch ein Bruchteil dessen, was ihnen vor zehn Jahren in die Netze und Reusen gegangen ist, meldet der Norddeutsche Rundfunk (NDR). Damals habe er während der Saison an einem Tag noch etwa 500 kg Fisch gefangen, in diesem Jahr sind es weniger als 50 kg pro Tag, teilt Fischer Lothar Bukow aus Jork mit. Er legt seine Netze zwischen Hahnöfersand und Neßsand aus. "Die Arbeit, ob ich nun 500 Kilo Fisch fange oder 50, ist ja immer die gleiche", sagt Bukow. "Ich liege hier Tag und Nacht und es macht eben keinen Spaß mehr, wenn man gar nichts fängt." Den übrigen Fischern zwischen Elbmündung und Geesthacht gehe es ähnlich, sagt der NDR. Für den Fangrückgang machen sie unter anderem die letzte Elbvertiefung verantwortlich: die laufenden Schlick-Baggerungen hätten den Tod vieler Fischlarven bewirkt. Entsprechend fordere Prof. Dr. Ralf Thiel, Fischkundler an der Universität Hamburg, während des Laichzuges des Stints und während seiner Aufwuchsphase keine Bagger-Aktivitäten durchzuführen. Lothar Bukow verkauft seinen Fang noch im eigenen Fischladen. Ein Nachfolger hat der 63-Jährige für seinen Betrieb nicht.
Das Fischgeschäft "Fisch & Co." im Wiener Stadtteil Penzing wurde beim diesjährigen Genuss Award der österreichischen Hauptstadt prämiert, meldet die Wirtschaftszeit, ein unabhängiges Informationsportal für die regionale Wirtschaft des Landes. Das seit 45 Jahren bestehende Geschäft in der Hütteldorferstr. 191 (14. Wiener Gemeindebezirk) von Wilhelm Vranovsky bezeichnet sich selbst als "das letzte wirkliche Fischgeschäft von Wien". "Verkauft werden nur Lebensmittel, die uns auch selbst schmecken", beschreibt Vranovsky seine Philosophie. Im Sortiment seien ausschließlich nachhaltig gefangene Meeres- und Flussfische sowie Meeresfrüchte, außerdem Bioweine und Biogemüse aus Österreich. Bei dem von der Wirtschaftskammer Wien veranstalteten Genuss Award wählen tausende Wienerinnen und Wiener über ein Online-Voting ihren Lieblings-Lebensmittelhändler. Außerdem vergab eine Jury weitere Preise in den vier Sonderkategorien "Großhandel mit Lebensmitteln", "Soziales Engagement", "Innovation" und "Lebenswerk". Einen Kurzfilm über "Fisch & Co." finden Sie hier.
Nach dem bevorstehenden Verkauf der Supermarktkette Real sollen 30 der aktuell 277 Märkte geschlossen werden, meldet das Hamburger Abendblatt. Am Dienstag hatte der Vorstandsvorsitzende des Real-Mutterkonzerns Metro, Olaf Koch, mitgeteilt, dass mit dem russischen Finanzinvestor SCP und dem Immobilieninvestor X-Bricks eine "kommerzielle Einigung" erzielt worden sei. Der Verkaufspreis liege bei 300 Mio. Euro. Neben den geplanten 30 Schließungen sollen weitere Standorte verkleinert oder umgestaltet werden. Der Großteil der verbleibenden Real-Filialen soll an Wettbewerber abgegeben werden. Kaufland habe Interesse an rund 100 Standorten, Edeka an 87. Auch Tegut und Globus wollen Real-Märkte erwerben. Von den neuen Betreibern werde die Zusicherung erwartet, Real-Mitarbeiter weiter zu beschäftigten, sagte Koch. Derzeit beschäftige die Supermarktkette etwa 34.000 Mitarbeiter.
China war letztes Jahr für Equadors Shrimp-Produzenten der bei weitem wichtigste Markt. Während die Shrimp-Exporte insgesamt 2019 gegenüber 2018 um 25% stiegen (Wertzuwachs: +14%), legten die Ausfuhren nach China um 225% zu. Das Land kaufte 348.218 t Shrimps für 1,7 Mrd. Euro - das sind 49,3% des gesamten Ausfuhrwertes von 3,4 Mrd. Euro. "Unvorstellbar" sei es, keine Shrimps mehr nach China zu liefern, sagte José Antonino Camposano, Direktor der Nationalen Aquakultur-Kammer. Denn angesichts einer Transportdauer von 45 Tagen hätten Chinas Importeure dann Ende März keine equadorianischen Shrimps mehr. Noch allerdings liegen Chinas TK-Shrimpbestände in großem Umfang unberührt.
Der weltgrößte Lachszüchter Mowi hat seinen Verarbeitungsbetrieb in Shanghai (China) bis auf Weiteres geschlossen und die rund 50 Beschäftigten in der Produktion entlassen, meldet IntraFish. Verkaufs- und Managementpersonal arbeiteten jedoch weiter, teilte Mowi-Geschäftsführer Ivan Vindheim mit. Er schätzt, dass sein Unternehmen einen Anteil von etwa 20% an dem auf jährlich 120.000 t veranschlagten chinesischen Lachsmarkt halte. Doch für Mowi insgesamt sei die Schließung "kein großer Akt". Die Preise seien etwas niedriger als sonst - ansonsten gebe es nicht viel mehr zu sagen, als dass es sich um einen kurzfristigen "Schlag" handele, sagte Vindheim.
Die Bremer Fischmesse bietet alle zwei Jahre die Bühne für die Vergabe des Seafood Stars. Dieser Branchenpreis ist eine Auszeichnung, die das FischMagazin seit mehr als zehn Jahren für beispielhaft gute Fischgeschäfte, für Restaurants, Events und Fischabteilungen im LEH verleiht. Er ist ein Preis für Unternehmen mit Vorbildcharakter, deren Ideen und Kreativität herausragend sind. Erstmals wurde in diesem Jahr auch der Preis für "Herausragendes Engagement für Nachhaltigkeit" vergeben. Die Preisträger des Jahres 2020 sind:
Zufrieden mit der diesjährigen Messe Fish International äußerte sich der Veranstalter, die Messe Bremen. Mit gezählten 10.302 Besuchern hatte der Branchentreff "weniger unter den Folgen der Winterstürme zu leiden" als befürchtet. Gegenüber der letzten Fish International im Jahre 2018 mit 12.203 Besuchern ist das ein Rückgang um 15 Prozent. Bei den Ausstellern waren nur drei Absagen zu verzeichnen, allesamt Unternehmen aus China. "Viel wichtiger als dieser verkraftbare Schwund ist für uns aber, dass sich so viele Aussteller positiv geäußert haben", sagt Andrea Rohde, Bereichsleiterin Fachmessen bei der Messe Bremen. Große mediale Aufmerksamkeit der Publikumspresse galt den ersten veganen Erzeugnissen von etablierten Fischproduzenten. Der Bremerhavener Frosta Food Service stellte "Fisch vom Feld vor: Fischfrikadellen oder Backfisch aus hellen Gemüsesorten, Hanfprotein und Leinöl in einer krossen Panade. Der niederländische Hersteller Sterk präsentierte sein veganes Sashimi: Produkte aus Tapiokastärke und Glukose aus Algen, die Lachs und Thunfisch zum Verwechseln ähnlich sehen. Einen ausführlichen Überblick zur Messe erhalten Sie in der März-Ausgabe von FischMagazin.
Die Preise für Shrimps geraten weltweit unter Druck, weil die Corona-Epidemie den chinesischen Binnenkonsum erheblich reduziert hat. "China hat sich für das chinesische Neujahrsfest die Lager mit Shrimps gefüllt und muss sie voraussichtlich nicht ersetzen", beschrieb ein US-Importeur die Situation gegenüber dem Portal IntraFish. Zumindest kurzfristig würde das zu einer Abwärtstendenz bei den globalen Preisen für die Produktkategorie führen, meinen mehrere Insider. Alleine in der ersten Jahreshälfte 2019 waren Chinas Seafood-Einfuhren nach Angaben der dortigen Zollbehörden auf Basis Wert gegenüber dem Vorjahr um 32% auf knapp über 7 Mrd. USD - rund 6,3 Mrd. Euro - gestiegen. Da der öffentliche Verkehr in China aktuell erheblich zurückgefahren sei und der Außer-Haus-Verzehr in vielen Teilen des Landes stark abgenommen habe, sind zahlreiche Seafood-Produkte von der schwachen Nachfrage betroffen - neben Garnelen beispielsweise auch Lachs, Hummer, Krebse oder Tintenfische. Die Folge: führende Shrimp-Produktionsländer wie Indien oder Equador versuchen, für ihre Ware andere Märkte zu finden - wie Nordamerika, Japan oder die EU.
Der niedersächsische Tiefkühl-Produzent Pickenpack Seafoods (Lüneburg) ruft eine Charge Fischfilets zurück, weil diese Kunststoffteilchen enthalten könnten, meldet Der Spiegel. Das am Produktionsstandort Riepe-Ihlow hergestellte Produkt "SeaGold Schlemmerfilet à la Italia (400g-Packung)" mit der Chargennummer L9338 und dem Mindesthaltbarkeitsdatum 12.2020 wurde bundesweit in Filialen der Supermarktkette Netto Marken-Discount verkauft. Der Verkauf der Ware sei gestoppt worden, heißt es in einer Mitteilung des Herstellers. Weitere Chargennummern oder andere Produkte der Firma seien nicht betroffen.
Die türkische Kuzuoğlu-Gruppe plant eine massive Ausweitung ihrer Produktion von Lachsforellen. Das erklärte der Eigner Hasan Kuzuoğlu auf der Bremer Fish International gegenüber den Undercurrent News. Der Produzent, der auf der Messe als Lazsom su Ürünleri auftrat - übersetzt: Lazsom Aquakultur - hatte seit den 1980er Jahren Forellen in Portionsgröße gezüchtet, setzt jedoch seit 2011 verstärkt auf die größere Lachsforelle. Nach Angaben von Kuzuoğlu entfalle inzwischen die Hälfte der türkischen Produktionsmenge von "salmon trout" auf das im nordosttürkischen Rize ansässige integrierte Farm- und Verarbeitungsunternehmen.