01.02.2019

Argentinien: EU hebt Zölle für unverarbeiteten Seehecht und Shrimps auf

Die Europäische Union hat zum 1. Januar 2019 die Einfuhrzölle auf unverarbeitete Seehecht- und Garnelen-Produkte aus Argentinien aufgehoben, schreibt IntraFish. Die neuen Autonomen Zollkontingente (ATQ) gelten für Argentinischen Seehecht (Merluccius hubbsi) und für Argentinische Rotgarnele (Pleoticus muelleri): die Produkte sind zollfrei, sofern sie als Bulk-Ware in die EU kommen und nicht verarbeitet sind. Die Zollfreiheit gilt für ein Kontingent von 25.000 t Seehecht, angelandet in Argentinien, und für 4.000 t Rotgarnelen, die frisch, gefroren oder gekühlt sein dürfen, sofern sie für die Weiterverarbeitung importiert werden. Insgesamt profitieren 26 Fischereiprodukte von der neuen Regelung, darunter Anschovis, Hering, Thunfisch-Loins, Krebse und Kabeljau, für die allesamt die Zollfreiheit gilt, während auf Schellfisch-Produkte weiterhin ein Zollsatz von 2,6 Prozent und auf Hummer ein Zoll von 6 Prozent erhoben wird. Die Vorschrift gilt für eine Dauer von zwei Jahren bis Ende Dezember 2020.
Länderreport Länderreport
31.01.2019

Makrelenfischerei verliert MSC-Zertifikat

Die nordostatlantische Makrelenfischerei verliert das Siegel des Marine Stewardship Councils (MSC). Produkte, deren Makrelen nach dem 2. März 2019 gefangen werden, dürfen nicht mehr mit dem Nachhaltigkeitssiegel ausgezeichnet werden, teilt der MSC mit. Dafür gibt es mehrere Gründe. Laut aktuellen Daten des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) ist der Makrelenbestand im Nordostatlantik unter seine nachhaltige Mindestbestandsgröße von 2,75 Mio. Tonnen gefallen. Seit einem Höchstwert von 4,79 Mio. Tonnen im Jahre 2011 war die Bestandsbiomasse kontinuierlich gesunken. Gleichzeitig haben die Makrelenfischer in den vergangenen Jahren weder ihre Fangmengen auf das wissenschaftlich empfohlene Maß gesenkt noch sich auf gemeinsame, staatenübergreifende Bewirtschaftungsregeln für den Bestand geeinigt. Da dies jedoch eine Auflage bei der MSC-Zertifizierung der Fischereien war, werden sie nun suspendiert. Die Suspendierung betrifft einen Zusammenschluss zahlreicher Makrelenfischereien aus den EU-Ländern Irland, Dänemark, Schweden, Großbritannien und den Niederlanden sowie aus Norwegen, Island und von den Färöer Inseln. Außerdem befischen noch Fischereien aus Russland und Grönland denselben Makrelenbestand.
31.01.2019

Kaufland handelt erstmals Lachs, der mit Algenöl gefüttert wurde

Der Lebensmittelfilialist Kaufland startet eine Kooperation mit dem norwegischen Lachsfarmer Lingalaks, der erstmals einen Lachs züchtet, der mit Omega-3-Algenöl gefüttert wird. Ab 2019 will Kaufland diesen gesund und gleichzeitig ressourcenschonend produzierten Lachs in seinen bundesweit mehr als 660 Filialen anbieten, teilt das Handelsunternehmen mit. Der Lachs wird im Hardangerfjord (Südwest-Norwegen) gezüchtet, wo Lingalaks auch seine Verwaltung und Produktion besitzt. Im Oktober 2018 hatte Lingalaks begonnen, 50 Prozent seiner Lachsproduktion mit einem Futter des Herstellers Skretting zu ernähren, das die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA aus Algenöl des Produzenten Veramaris bezieht. Das Algenöl wird durch die Fermentierung natürlicher Meeresalgen an Land gewonnen. Es besitzt einen hohen Reinheitsgrad, ist frei von aus dem Meer stammenden Schadstoffen und wird mit natürlichen Antioxidantien stabilisiert unter Verzicht auf Ethoxyquin. Veramaris ist ein 2017 neu gegründetes Gemeinschaftsunternehmen des in Essen ansässigen Mischkonzerns Evonik und von DSM, einem international tätigen Konzern der chemischen Industrie mit Hauptsitz im niederländischen Heerlen.
TK-Report TK-Report
31.01.2019

Norwegen produzierte 2018 gut 5 Prozent mehr Lachs

Norwegen hat im vergangenen Jahr insgesamt 1.255.000 t Lachs produziert und damit 5 % mehr als im Jahr 2017. Allerdings hebt Kontali Analyze hervor, dass diese Menge 60.000 t hinter den Erwartungen der Unternehmen zurückbleibe, schreibt IntraFish. Ursachen seien der kälteste Winter seit Jahren, der sowohl Wachstum als auch Sterblichkeit beeinflusst habe, sowie reduziertes Wachstum und Erntegewichte im Spätsommer und Herbst, bedingt durch Probleme mit der Lachslaus. Für das Jahr 2019 prognostiziert Kontali eine Schlachtmenge von 1.328.000 t (WFE) Lachs. Das wäre ein Plus von 73.000 t oder 5,8 % gegenüber 2018. Zum Vergleich: Seafood Norway rechnet mit einem Zuwachs von 3 bis 5 %. Ende Dezember befanden sich nach Kontali-Angaben 782.900 t (WFE) Lachs in norwegischen Zuchtgehegen, rund 6.100 t weniger als Mitte November, aber etwa 2 % mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Was die Marktentwicklung 2019 anbelangt, so sei diese unter anderem von den Unsicherheiten betroffen, die mit dem Brexit verbunden sind. Zwar gingen auf Basis Wert nur 6 % der norwegischen Lachsexporte nach Großbritannien, aber fast 70 % des schottischen Lachses wurden 2018 nach Übersee verkauft.
30.01.2019

Niedersachsen: Miesmuschelfischerei erhält erneut MSC-Zertifikat

Die niedersächsische Miesmuschelfischerei hat im Dezember 2018 abermals das Siegel des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten, teilt der MSC mit. Für die Fischerei ist dies bereits die zweite erfolgreiche MSC-Zertifizierung nach einer ersten im Jahre 2013, die nach fünf Jahren turnusgemäß ausgelaufen war. Die fünf Kutter der Fischerei holten im vergangenen Jahr rund 3.800 Tonnen Miesmuscheln ein, gut ein Fünftel der deutschen Miesmuschel-Anlandungen. Die MSC-Bewertung wurde von Experten des unabhängigen Gutachterbüros Control Union Pesca durchgeführt. In einem 15-monatigen Bewertungsprozess von September 2017 bis Dezember 2018 mussten die niedersächsischen Muschelfischer nachweisen, dass die Fischerei keinen negativen Einfluss auf die Entwicklung stabiler Muschelbänke im Wattenmeer ausübt. Das Risiko, durch die Einfuhr von Jungmuscheln aus anderen Wattenmeer-Gebieten auch invasive Arten einzuschleppen, wird als gering bewertet. Auch durch die Saatmuschelgewinnungsanlagen kommt es zu keinen negativen Auswirkungen auf die Lebensgemeinschaften des Meeresbodens.
30.01.2019

Fischerei weltweit produziert mehr Kohlendioxid als erwartet

Die Kohlendioxid-Emissionen der Fischerei weltweit sind etwa 30 Prozent höher als bislang angenommen. Zu diesem Schluss kommen die Autoren einer neuen Studie von Wissenschaftlern des Projektes "Sea Around Us", schreibt Fish Information & Services (FIS). Das Team besteht aus Forschern der Universität von British Columbia (UBC) und der Universität von Westaustralien (UWA), die ihre Ergebnisse in der Zeitschrift Marine Policy veröffentlicht haben. Demnach haben alleine Fischereischiffe im Jahre 2016 geschätzte 207 Mio. Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen. Das entspreche etwa dem Ausstoß von 51 Kohlekraftwerken im selben Zeitraum. "Die Meeresfischerei benötigt in großem Umfang fossile Brennstoffe und deren Bedeutung für die weltweiten Treibhausgasemissionen wurde bislang von Politik und Wirtschaft überwiegend ignoriert", meint die Hauptautorin der Studie, Krista Greer vom Institut für Meere und Fischerei an der UBC, "die bis dato umfassendste Studie zu den CO2-Emissionen der Fischerei hatte für das Jahr 2011 einen CO2-Ausstoß durch die Verbrennung von Öl während der Fangfahrten von 112 Mio. Tonnen errechnet."
29.01.2019

Brexit: Frankreichs Fischer drohen mit Blockaden als "letztem Ausweg"

Sollte der Brexit zum 29. März 2019 umgesetzt werden, ohne den EU-Fischern Fangrechte in britischen Gewässern zu gewähren, wollen diese die Einfuhr von Fisch und Meeresfrüchten aus Großbritannien durch Blockaden verhindern. "Kein einziges Kilo an britischem Seafood würde dann in europäische Häfen gelangen oder die Verarbeitungsbetriebe erreichen", drohte jüngst Olivier Leprêtre, stellvertretender Präsident der nordfranzösischen Fischervereinigung CNPMEM. Dabei rechne er mit Unterstützung durch Kollegen aus Belgien, Irland und den Niederlanden über deren gemeinsame Vertretung The European Fisheries Alliance (EUFA). Um Wirksamkeit zu erzielen, müssten die Häfen und die Transportwege zu den Verarbeitern blockiert werden. Später milderte Leprêtre diese Ankündigung ab und betonte: "Das wäre ein letzter Ausweg." Französische Fangschiffe fangen bis zu 60% ihres Fischs in britischen Gewässern, während die britischen Fänge zu 50%, andere Meinungen schätzen sogar bis zu 80%, in Europa verkauft werden. Ohne eine Einigung über die Fangrechte rechne Leprêtre mit EU-Zöllen auf Seafood aus dem UK von 15 bis 20% - ein Zollsatz, bei dem die Produkte nicht mehr wettbewerbsfähig wären.
28.01.2019

USA/Großbritannien: Thunfisch-Alternative ohne Fisch

Eine vegetarische Alternative zum Thunfisch in der Dose produziert der US-amerikanische Hersteller Atlantic Natural Foods, meldet das Portal IntraFish. In Großbritannien bietet jetzt der 2015 gegründete und in Liverpool ansässige Importeur Worldwide Food Associates dieses auf pflanzlicher Basis produzierte Erzeugnis "Tuno" in seinem Sortiment "Loma Linda" an. "Tuno" habe die Textur von Thunfisch und ein wenig dessen Geschmack, sagt Eric Woods, Gründer und Geschäftsführer von Worldwide Food Associates. In der Parallelverkostung mit echtem Thunfisch sei der Unterschied aber leicht zu erkennen. Erhältlich ist Tuno in den fünf Geschmacksrichtungen Zitrone-Pfeffer, Sweet Chili, Thunfisch Mayonnaise, Sesam-Ingwer und Quellwasser. Diese wiederum gibt es wahlweise in den Dosengrößen 5 Unzen (= 141,7g) und 13 Unzen (= 368,5g). Woods ist optimistisch, dass die Nachfrage nach pflanzlichem Protein weiter steigen wird: alleine im vergangenen Jahr habe es einen Zuwachs von 14% gegeben. In Großbritannien liege der EVP für die Tuno-Dosen zwischen 1,50 Euro und 1,70 Euro. In den USA soll Tuno schon über 40.000 Verkaufsstellen vertrieben werden.
28.01.2019

Türkei: Exporte steigen um 13 Prozent

Die Türkei hat im vergangenen Jahr ihre Exporte von Aquakultur-Produkten um 13% - sowohl auf Basis Menge als auch auf Basis Wert - steigern können, meldet IntraFish auf der Grundlage von Zahlen der Aegean Exporters' Association (EIB). Demnach wurden insgesamt 177.659 t im Wert von 839,9 Mio. Euro ausgeführt. Wichtigste Arten waren weiterhin Wolfsbarsch, Dorade und Forelle. Hauptmarkt waren die Niederlande, die Seafood im Wert von 129,8 Mio. Euro (Exportanteil: 15%) kauften, gefolgt von Italien (88,5 Mio. Euro = 10,5%) und Russland (59,6 Mio. Euro = 7,1%). Einen beachtlichen Zuwachs erfuhr das Geschäft mit Südkorea, das binnen Jahresfrist um 114% auf 18 Mio. Euro wuchs.
28.01.2019

Berlin/Scheveningen: Kochbuch wirbt für Nordseefisch

Die Stiftung Nordseefisch aus dem holländischen Scheveningen setzt sich für mehr Bekanntheit und Verfügbarkeit von Nordseefisch ein. Denn während in der Nordsee mehr als 30 heimische Fischarten schwimmen, die sich sehr gut zum Verzehr eignen, wird hierzulande viel Lachs und Thunfisch gegessen. Mit einem Kochbuch "Nordseefisch aus Scheveningen" will die Stiftung Werbung für Fische wie Makrele, Scholle und Wittling machen, die fast täglich in Scheveningen angelandet werden. Auf der internationalen Grünen Woche in Berlin übergab Buchautorin und Stiftungsmitglied Suzanne van der Pijll das frisch ins Deutsche übersetzte Kochbuch dem Generalsekretär des Deutschen Fischerei-Verbands (DFV), Dr. Peter Breckling, und der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner. "Wir müssen dafür sorgen, dass sowohl die Bekanntheit als auch die Verfügbarkeit von Nordseefisch größer wird", kommentierte Dr. Breckling, "das Kochbuch der Stiftung Nordseefisch aus Scheveningen liefert hier einen wichtigen Beitrag." Das Buch inspiriert den Leser mit 16 Rezepten, mehr Gerichte mit Fisch aus der Nordsee zuzubereiten. Darüberhinaus werden die Eigenschaften der 16 Fischarten beschrieben.
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