Die EU-Kommission hat Dänemark eine Warnung zukommen lassen, dass das Land es versäumt habe, einige Punkte jener EU-Kontrollregularien durchzusetzen, die die Gemeinsame EU-Fischereipolitik vorsehe. Im Einzelnen begründete die Kommission ihre Warnung damit, dass Dänemark nicht garantiere, dass sämtliche Fischerei-Produkte bei der Anlandung gewogen würden und dass die Anlandeprotokolle nicht Informationen über jede gefangene Art enthielten, darunter auch die Beifänge. Das Schreiben betone, berichtet das Portal IntraFish, die Notwendigkeit von Anlandeaufzeichnungen, da diese eine Grundlage für die Festlegung von Fangquoten bildeten. Jetzt habe Dänemark zwei Monate lang Zeit, um auf die von der Kommission erhobenen Vorwürfe zu reagieren. Die Umweltorganisationen Client Earth und Our Fish wiesen außerdem darauf hin, dass EU-Fördergelder zum Teil an dänische Fischer ausgezahlt worden seien, die gegen EU-Vorschriften verstoßen hätten. Bei einem von ihnen sei die gemeldete Fangmenge zweimal um über 1.000 Prozent von der tatsächlichen abgewichen, ein anderer habe sich fünfmal gesetzeswidrig verhalten, ohne dafür sanktioniert worden zu sein - ein Verstoß gegen EU-Recht, meint Client Earth.
Die chilenische Lachsindustrie hat im vergangenen Jahr die eingesetzte Menge Antibiotika je Tonne Zuchtlachs gegenüber dem Vorjahr um 24 Prozent verringert, meldet Fish Information & Services (FIS). Das geht aus einem aktuellen "Bericht zur Verwendung antimikrobieller Substanzen in der Zucht von Salmoniden 2018" hervor, der jährlich von dem Nationalen Fischerei- und Aquakultur-Dienst (Sernapesca) auf Grundlage der vorläufigen Daten des "Systems zur Kontrolle der Aquakultur" (SIFA) erstellt wird. Demnach haben Chiles Lachszüchter im vergangenen Jahr insgesamt 322,7 Tonnen Antibiotika eingesetzt und damit 18 Prozent weniger als die 393,9 Tonnen im Jahre 2017. Da die Produktionsmenge parallel von 791.793 Tonnen um 6,4 Prozent auf 842.679 Tonnen stieg, sank der so genannte Verbrauchsindex für Antibiotika von 0,050 auf 0,038 Prozent und damit im Jahresvergleich um 24 Prozent. Sernapesca-Direktorin Alicia Gallardo führte diese "wichtige Abnahme" direkt auf die Aufnahme "bewährter Methoden" - best practices - bei der Biosicherheit zurück. So waren während des Jahres 2018 insgesamt 50 Lachszucht-Zentren zertifiziert antibiotikafrei. Um diesen Trend beizubehalten will Sernapesca im laufenden Jahr die freiwilligen Zertifizierungsprogramme weiterentwickeln.
„R.P.N.E. - Responsibility Packaging Network Event“ lautet der Name eines neuen Forums, das sich am 19. und 20. Februar 2019 mit interessanten Beiträgen und Vorträgen rund um die Themen Verpackungen und Nachhaltigkeit an Experten und Hersteller aus der gesamten Lebensmittelindustrie richtet. Die gemeinsam von dem Verpackungsunternehmen Ribbeck und dem Lebensmittelinstitut KIN ins Leben gerufene zweitägige Veranstaltung in Kolbermoor bei Rosenheim versteht sich insbesondere als Plattform, die den Teilnehmern zusammen mit ihren Partnern aus der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie einen Rahmen für Gespräche, zum Erfahrungs- und Wissensaustausch sowie zum Netzwerken bietet.
Earth Ocean Farms, Züchter des Umberfischs Totoaba (Totoaba macdonaldi) und des Pazifischen Red Snappers (Lutjanus peru), will beide Arten auch Märkten wie Kanada, Europa und China anbieten, schreibt IntraFish. Ein Grund: die USA verbieten die Einfuhr von Totoaba, da der als Wildfisch im Golf von Kalifornien vorkommende Umberfisch auf der Roten Liste steht. Während Earth Ocean Farms unter Direktor Pablo Konietzko zuletzt (2018) 180 t Totoaba produzierte steht die Zucht des bislang noch nie gefarmten Lutjanus peru noch am Anfang. Totoaba kann roh als Sushi oder Ceviche, aber auch gebacken oder gegrillt gegessen werden, der Snapper wird als Portionsfisch meistens ganz gegrillt und gebraten.
Helgi Anton Eiríksson, bislang Geschäftsführer des isländischen Seafood-Produzenten Iceland Seafood International (ISI), verlässt die Gruppe nach neun Jahren. An seine Stelle als CEO tritt der Vorstandsvorsitzende Bjarni Ármannsson, schreibt das Portal IntraFish. Auch Betriebsleiter (COO) Lee Camfield, der seit dem Jahre 2010 für ISI tätig war, verlässt das Unternehmen. "Diese Entscheidungen wurden unabhängig voneinander getroffen", betont Eiríksson. ISI rechnet aktuell mit einem Gewinn vor Steuern in Höhe 6,8 bis 7,3 Mio. Euro. Die Performance ist besser als im August 2018 prognostiziert, weil die Abteilung für wertgesteigerte Produkte höhere Gewinne als erwartet abgeworfen haben. Zur VAP-Division gehören unter anderem Oceanpath in Irland, gekauft im März 2018, und Icelandic Iberica in Spanien, übernommen zum September 2018.
Der Handel über das Internet hat 2018 mit einem Wachstum von 11,4 Prozent das durchschnittliche Wachstum der drei Vorjahre noch übertroffen, teilte der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) gestern in Hamburg mit. Die Sparte mit dem höchsten Zuwachs war im vergangenen Jahr der Handel mit Lebensmitteln, der um 20,3 Prozent auf 1,36 Mrd. Euro zulegte. Das ist immer noch ein nur geringer Anteil von ein bis zwei Prozent am Gesamtumsatz des Lebensmitteleinzelhandels. Doch der Verband rechnet mit einer Verdreifachung in den nächsten Jahren. Insgesamt bestellten die Verbraucher in Deutschland für 65,1 Mrd. Euro Waren im Internet. Damit entfallen rund 14 Prozent des deutschen Einzelhandels auf den Versandhandel - so viel wie noch nie. Für 2019 erwartet der Verband abermals ein zweistelliges Wachstum und damit einen Online-Umsatz von rund 72 Mrd. Euro.
Eine japanische Farm für Mikroalgen ist die erste weltweit, die nach dem kombinierten ASC-MSC-Algenstandard zertifiziert worden ist, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von MSC, ASC und dem zertifizierten Produzenten Euglena. Euglena hat die Zertifizierung für seine Mikroalgen-Produktion auf der Insel Ishigaki (Präfektur Okinawa) nach einem Audit durch den unabhängigen Auditierer Amita erhalten. Euglena produziert die einzelligen Algen Euglena und Chlorella und erforscht und bewirbt mehrere Verwendungsmöglichkeiten für die Mikroorganismen, die unter anderem Vitamine und Aminosäuren enthalten. Der Produzent verkauft nicht nur Gesundheitskost und Kosmetika, sondern forscht auch zu der möglichen Verwendung des aus den Mikroalgen extrahierten Öls als Treibstoff in Verkehrsflugzeugen und öffentlichen Verkehrsmitteln.
Das norwegische Unternehmen Salmon Evolution hat über eine nicht-öffentliche Wertpapier-Emission erste 50 Mio. NOK - rund 5,1 Mio. Euro - gesammelt, um mit dem Bau der größten landgestützten Lachszucht Europas zu beginnen. Das Geld solle vor allem für den Entwurf des ersten Bauabschnitts, für die organisatorische Entwicklung und für die Einstellung wichtiger Mitarbeiter verwendet werden. Mit einer stehenden Biomasse von 13.300 t und einer jährlichen Produktionskapazität von 28.800 t Lachs wäre das Projekt nach Fertigstellung die größte landgestützte Lachszucht in Europa. Der Vorstandsvorsitzende Kristofer Reiten nennt die Farm allerdings eine "sea-based aquaculture on land", eine seegestützte Aquakultur an Land. Denn es handelt sich nicht um eine Kreislaufanlage, sondern um ein mit CO2-Lüftung ausgestattetes Durchflusssystem, das einen unbegrenzten Zugang zu Meerwasser habe. Nach der Neuemission gehören dem Vorstand von Salmon Evolution jetzt auch Glen Bradley und Anders Sandøy von Rofisk an, Frank Småge von Småge Eiendom, Frode Kjølas von Kjølas Stansekniver und Peder Stette von Stette Invest.
Kanada hat im vergangenen Jahr 50 Prozent mehr Hummer nach China exportiert als im Jahre 2017, und zwar 12 Mio. Pounds oder 5.448 Tonnen, melden die kanadischen CBC News. Zu diesem Plus hat auch der 25%ige Zoll mit beigetragen, den China seit Juli 2018 unter anderem auf Hummer aus den USA erhebt. Allerdings haben sich die Ausfuhren von lebendem Hummer von Kanada nach China seit 2011 auf Basis Wert nahezu verzehnfacht, und zwar von 27 Mio. USD auf 220 Mio. USD in den ersten elf Monaten 2018. Wichtigster Markt für Hummer aus Kanada sind aber weiterhin die USA, die in den ersten elf Monaten 2018 insgesamt 22.000 t kauften.
Das Zertifizierungsprogramm Best Aquaculture Practices (BAP) der Global Aquaculture Alliance (GAA) schloss das Jahr 2018 mit insgesamt 2.287 zertifizierten Unternehmen, meldet IntraFish. Mehr als zwei Drittel davon waren 1.534 Farmen, außerdem sind 370 Verarbeitungsbetriebe, 45 Weiterverarbeitungsbetriebe, 220 Brutanstalten und 118 Futtermühlen BAP-zertifiziert. Die über 1.500 Farmen produzieren jährlich mehr als 1,5 Mio. t. Innerhalb der letzten vier Jahre hat sich das BAP-Programm mehr als verdreifacht und ist von 700 zertifizierten Einrichtungen Ende 2014 über gut 1.500 Ende 2016 auf 1.778 zum Jahresausklang 2017 gewachsen.