Französische Fischer haben sich gestern handgreifliche Auseinandersetzungen auf See mit Fischerbooten aus Großbritannien geliefert. Hintergrund ist ein seit Längerem schwelender "Jakobsmuschel-Krieg" zwischen Fischern beider Länder. Nach Mitteilung des französischen Fischereischutzes in der Normandie kreisten etwa 35 französische Kutter fünf britische Boote ein. Steine und Rauchbomben wurden geworfen, Schiffe wurden gerammt, doch es soll weder Verletzungen noch ernsthafte Schäden gegeben haben. Das Problem: französische Fischer dürfen die Jakobsmuschel-Bestände vor der Küste der Normandie nur von Anfang Oktober bis zum 15. Mai befischen. Die Briten haben diese Auflage hingegen nicht. Bislang hatten sich beide Seiten im Rahmen eines "Gentleman's Agreements" auf eine faire Bewirtschaftung geeinigt. In diesem Jahr habe es keine entsprechende "Absprache unter Ehrenleuten" gegeben, schreibt Fish Information & Services (FIS). Denn Großbritannien verbietet den Fischern separate Verträge, will hingegen fischereiliche Fragen im Rahmen der Brexit-Verhandlungen regeln. Die Folge: die Briten fischen die Scallop-Bänke ab, bevor die Franzosen im Herbst ihre Fischerei aufnehmen. In einem "spontanen Akt der Wut" waren deshalb Montagnacht Fischer aus mehreren Häfen der Normandie aufgebrochen, um das Recht in die eigenen Hände zu nehmen.
Der im März eröffnete "Mega-Supermarkt" Zurheide in der Düsseldorfer Innenstadt kämpft noch mit zu geringer Kundenfrequenz. "Nein, wir sind nicht zufrieden. Ich bin seit 22 Jahren im Betrieb. Hier ist es wirklich extrem schwer", zitiert die Westdeutsche Zeitung Inhaber Rüdiger Zurheide (39) anlässlich eines Presserundgangs durch den Markt. Er betreibt den 10.000 Quadratmeter großen Lebensmittelmarkt an der Berliner Allee/Ecke Graf-Adolf-Straße gemeinsam mit seinem Bruder Marco seit einem halben Jahr. 5.000 Kunden täglich wünscht sich der Edekaner für das Zurheide-Center im Crown, tatsächlich seien es bislang nur 3.000 bis 3.500 am Tag. Die möglichen Ursachen für die verhaltene Frequenz sind vielfältig. Die Eröffnung im Frühjahr sei nicht ideal gewesen, denn es folgte eine lange Periode guten Wetters. Ein Rohrbruch zur Eröffnung, sechsmal Feueralarm aufgrund eines technischen Defekts, ein Ausfall der Rolltreppe. Unmut äußern Kunden über das nicht kostenlose Parkhaus (1,50 Euro/erste Stunde), doch Zurheide sei dort nur Untermieter. Schließlich fühlten sich Kunden durch die Größe, das gastronomische Konzept und den Markt als Produktionsstätte überfordert. Und dass "in allen Abteilungen Experten hinter der Theke" stünden, sei bei den Kunden nicht bekannt genug.
Die vom Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) empfohlene Einstellung der Heringsfischerei in der westlichen Ostsee und die empfohlenen niedrigen Quoten beim Dorschfang könnten "zu ernsthaften wirtschaftlichen Verwerfungen bei etwa 150 Unternehmen führen". Das erklärte Dr. Jürgen Buchwald, Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium von Mecklenburg-Vorpommern, gestern im Rahmen eines Expertengesprächs. Zu dem Gespräch am Rande des Deutschen Fischereitages in Lübeck waren die Küstenländer, das Thünen-Institut für Ostseefischerei und der Deutsche Fischereiverband eingeladen.
Marine Harvest Consumer Products (MHCP) meldet für sein Frischesegment für das 2. Quartal 2018 ein Umsatz- und Mengenplus, schreibt IntraFish. Der Betriebsertrag stieg von 488,3 Mio. Euro auf 510,7 Mio. Euro im Vergleich zum 2. Quartal 2017 um fast 5%. MHCP verkaufte mit 39.372 t Lachs etwa 7,5% mehr Lachs - im 2. Quartal 2017 waren es 36.644 t. Trotz des weltweit starken Lachsmarktes fiel der Quartalsgewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) aufgrund der anhaltend hohen Lachspreise mit 13,1 Mio. Euro fast 32% niedriger aus als ein Jahr zuvor mit 19,2 Mio. Euro. Der weitaus größte Markt für Marine Harvest ist Europa mit einem Marktanteil von 71%, wobei Frankreich, Deutschland und Großbritannien die wichtigsten Länder für die Endverbraucherprodukte sind. Trotz des gestiegenen Umsatzes beschreibt der Lachsverarbeiter das Preisumfeld als herausfordernd. In Asien liefen VAP-Produkte im 2. Vierteljahr 2018 nicht so gut. Bedingt durch den Verlust eines nicht genannten LEH-Filialisten ging der Umsatz zurück. Wachstum notierten die Norweger dennoch für ihre Asien-Marke "Mowi", die gegenüber dem Vergleichsquartal ein Plus von 3,2% erfuhr.
Der spanische Seafood-Verarbeiter Angulas Aguinaga hat seinen Wettbewerber Viveros Merimar übernommen, meldet IntraFish. "Wir wollen von unseren Surimi-Marken La Gula del Norte und Krissia diversifizieren, die Marke Aguinamar konsolidieren und unsere Präsenz international und im Foodservice-Bereich stärken", kündigte Geschäftsführer Ignacio Muñoz an. Dank der Übernahme des Oktopus-Produzenten soll der Umsatz in diesem Jahr 200 Mio. Euro erreichen. Insbesondere im Wachstumsmarkt Oktopus will Angulas Aguinaga zulegen. Bislang erwirtschaftet Angulas nur 8% des Umsatzes im Ausland, vor allem in Frankreich und Italien, doch dieser Anteil soll auf über 20% steigen.
Die holländische Fischereigruppe Cornelis Vrolijk hat die Mehrheitsanteile des Garnelenverarbeiter Kegge Garnalenhandel vom Vishandel Tel übernommen, meldet IntraFish. Das in IJmuiden ansässige Unternehmen Kegge fischt mit dem Kutter WR181, schält und verpackt Nordseegarnelen. Die Handelsaktivitäten von Kegge sollen in die Vrolijk-Tochter Seafood Parlevliet integriert werden, teilte Direktorin Annerieke Vrolijk mit: "Das ist eine wunderbare Ergänzung für unsere Strategie „Vom Schiff zum Markt“." Damit biete Seafood Parlevliet erstmals Nordseekrabben, sagte deren Direktor Mike Parlevliet. Über das finanzielle Volumen des am 8. August unterzeichneten Vertrags gab es keine Auskunft.
Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) prämiert mit ihrer neuen Auszeichnung "DLG-Classics" Produkte, die seit mindestens fünf Jahren in Folge erfolgreich an den DLG-Qualitätsprüfungen teilgenommen und eine Prämierung erzielt haben. "Dank der 'DLG-Classics' können Verbraucher jetzt mit einem Blick diese Produktklassiker identifizieren, die sich durch kontinuierliche Produktqualität auszeichnen", schreibt die DGL. Im Fokus stehen vor allem sensorische Parameter wie Aussehen, Textur/Konsistenz, Geruch und Geschmack, denn sie entscheiden darüber, ob Produkte langfristig am Markt bestehen. Aber auch Verpackungs- und Deklarationstests sowie Laboruntersuchungen, die kontinuierlich den sich verändernden Marktentwicklungen angepasst werden, werden durchgeführt. Mit den "DLG-Classics" vervollständigt die DLG ihr Auszeichnungs-Portfolio, zu dem traditionell die bekannten jährlichen Produkt-Prämierungen in Gold, Silber oder Bronze zählen. Bei den Tests von Fisch- und Seafood-Produkten erhielten 2018 insgesamt 599 Produkte eine Prämierung, davon 349 in Gold (= 58%), 167 (= 28%) in Silber und 83 in Bronze (= 14%). Darunter waren 18 Bio-Produkte.
Die weltweite Erzeugermenge an Warmwassergarnelen dürfte in den kommenden Jahren anhaltend hoch bleiben, insbesondere in Asien, und könnte die Nachfrage für das Produkt auch in Zukunft übersteigen. Mit dieser Prognose zitiert IntraFish Gorjan Nikolik, leitender Analyst für den Bereich tierisches Protein und Seafood bei der Rabobank. Trotz des globalen Produktionsanstiegs sei die zukünftige Entwicklung in Indien, dem Weltmarktführer, mit Fragezeichen zu versehen. Die bislang zweistelligen jährlichen Zuwachsraten dürften vorerst der Vergangenheit angehören. In Andhra Pradesh, wo 70% der indischen Shrimp-Aquakultur stattfinden, seien nur noch einstellige Wachstumsraten zu erwarten. Neue Zuchtregionen wie Gujarat, Odisha und Westbengalen könnten die Expansion allerdings fortsetzen. "Die Neueinsteiger in diesen Regionen sind - noch - nicht durch die niedrigen Shrimppreise entmutigt, da die biologischen Produktionskosten in diesen neuen Gebieten inbesondere in den ersten Jahren günstig sind, solange die neuen Farmen noch frei von pathogenen Keimen sind", meint Nikolik.
Islands größter Lachszüchter Arnarlax hat sich 200 Mio. NOK - gut 20,7 Mio. Euro - neues Kapital besorgt, um seine Wachstumspläne zu realisieren. Das teilte der norwegische Züchter SalMar mit, der fast 42% der Arnarlax-Anteile hält, schreibt IntraFish. Im zweiten Quartal 2018 hatte Arnarlax nur rund 1.000 t Lachs geerntet. Zum Vergleich: im 2. Quartal 2017 waren es 2.800 t. Entsprechend lag der Quartalsumsatz bei nur 8,1 Mio. Euro gegenüber 20 Mio. Euro ein Jahr zuvor. Ursache seien eine hohe Sterblichkeit, die Futterkosten und höhere Kosten je Einheit bedingt durch die geringere Schlachtmenge. Die Folge: das Betriebsergebnis lag bei nur noch 268.655 Euro. Der Gewinn je Kilogramm Lachs betrug mit 0,28 Euro/kg nicht einmal ein Drittel des Vorjahresgewinns von 0,96 Euro/kg.
Der norwegische Lachszüchter SalMar will im Norden Norwegens eine neue Lachsverarbeitung mit einer jährlichen Kapazität von 70.000 t Lachs bauen, schreibt IntraFish. Die Fabrik soll eine ähnliche Größe haben wie die vor etwa sieben Jahren neu eröffnete SalMar-Produktion Innovamar. Die Kosten belaufen sich auf 62,2 Mio. Euro, teilte Geschäftsführer Olav Andreas Ervik gestern anlässlich der Präsentation der Quartalsergebnisse mit. Mögliche Standorte seien Tromsø, Sørreisa oder Lenvik auf Senja. SalMar hatte im Juni neue Farmlizenzen für weitere 2.132 t gekauft. In Nordnorwegen erwarte SalMar für dieses Jahr eine Erntemenge von 43.000 t Lachs.