Die spanisch-argentinische Gruppe Cabo Virgenes hat eine eigene Fangflotte insbesondere für die Argentinische Rotgarnele aufgebaut, meldet IntraFish. Cabo Virgenes hat im vergangenen Jahr 12.500 t der Argentinischen Rotgarnele verarbeitet, wovon 6.700 t Garnelenschwänze waren. Damit soll das junge, aufstrebende Unternehmen der drittgrößte Produzent der Pleoticus muelleri sein. Noch vor zwei Jahren ließ Cabo Virgenes sämtliche Rohware von Partnerunternehmen fischen. Doch inzwischen habe Cabo zwei Frostfangschiffe von Argentiniens größter Fischereigruppe Conarpesa übernommen, außerdem wurden ein Fangschiff für Tintenfisch (Illex) gekauft und zwei Schiffe für die küstennahe Garnelenfischerei.
Der Sylter Gastronom Jürgen Gosch plant ein Fisch-Lokal am Hamburger Hafen, schreibt das Hamburger Abendblatt. "Wir sind bereits auf der Suche nach einem Standort. Gosch gehört an den Hafen, genau wie Fische zum Wasser", sagt der 76-Jährige, der am kommenden Dienstag Geburtstag feiert. In Hamburg gibt es bereits vier Gosch-Filialen - im AEZ, am Flughafen, im Hauptbahnhof und im Volksparkstadion -, doch keine liegt am Wasser. Zuletzt hatte Gosch 2013 versucht, auf der Hamburger Amüsiermeile Reeperbahn Fuß zu fassen. Eineinhalb Jahre später gab der Gastronom das Lokal aufgrund hoher Miet- und Betriebskosten wieder auf. Aktuell bereitet Jürgen Gosch den Umbau der Filiale in der Wandelhalle des Hauptbahnhofs vor. "Nach 20 Jahren muss dort mal 'was Neues hin, es soll dann alles viel schicker werden", verspricht er. Ab Juni soll das dortige Lokal entkernt werden.
Die "Hellenic Aquaculture Producers Organization" (HAPO) hat in diesem Jahr erstmals auf der Seafood Expo Global (SEG) in Brüssel ausgestellt, meldet das Portal IntraFish. Die HAPO war im Jahre 2016 von 21 griechischen Fischzüchtern gegründet worden, um die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors zu stärken und vor allem integrierte Marketingstrategien für Zielmärkte zu erarbeiten und umzusetzen. Sie repräsentiert nach Menge und Umsatz etwa 80% der griechischen Produktion für Wolfsbarsch und Dorade. Auf der diesjährigen SEG organisierte die HAPO im griechischen Gemeinschaftsstand unter der Marke "Fish from Greece" Verkostungen und Live-Kochshows mit dem griechischen Koch Konstantinos Vassalos und seinem Team. Aus einem vor der Halle 5 geparkten silbernen Food-Truck wurden Kostproben, kreiert von Vassalos, gereicht. "Fish from Greece" ist das erste gemeinschaftlich geschaffene Brand, das Griechenland als Ursprung des dort, in den Farmen der HAPO-Mitglieder gezüchteten frischen Fischs hervorheben will. Deutschland ist nach Angaben der Federation of Greek Maricultures (FGM) der sechstwichtigste Markt für Wolfsbarsch und Dorade aus Griechenland mit einem Marktanteil von 3 Prozent - nach Italien (37%), Griechenland (22%), Spanien (12%), Frankreich und Portugal (jeweils 8%).
Einen Marketing-Coup landete jüngst Appel Feinkost, Deutschlands führender Hersteller von Fischdauerkonserven. Am 24. April 2018 eröffneten die Cuxhavener am Hamburger Jungfernstieg direkt vor der Europa-Passage den "kleinsten Appel Store der Welt": eine gläserne Litfasssäule, eine sogenannte City Light Säule, in deren Innerem die beliebtesten Appel-Produkte präsentiert werden. Die Säule steht rund 200 Meter entfernt vom Apple Store Hamburg, ebenfalls am Jungfernstieg.
In Vietnam haben sich mehrere Akteure zusammengeschlossen, um eine Produktkette für nachhaltig produzierte Shrimps von der Farm über die Verarbeitung bis zum Export aufzubauen, meldet IntraFish. Nach Angaben der Vietnamesischen Vereinigung der Seafood-Exporteure und -Produzenten (VASEP) haben die UT XI Aquatic Products Processing Corporation und die Toan Thang Cooperative (Vinh Chau Town) vereinbart, eine ASC-Zertifizierung für alle Mitglieder der Kooperative anzustreben. Für die zertifizierten Shrimps sollen die Farmer ein Preispremium von 0,11 USD bzw. 0,10 Euro je Kilo erhalten, außerdem eine Finanzunterstützung in Höhe von jährlich 100 Mio. VND (= 3.621,- Euro). Das Projekt resultiert aus der gemeinsamen Bestrebung der Umweltorganisation WWF und der Unterbehörde für Fischerei in der Provinz Soc Trang, die Shrimpproduktion des Landes nach dem ASC-Standard zertifizieren zu lassen.
Ein Brite hat im Berliner Stadtteil Pankow ein Fischgeschäft eröffnet, meldet die Berliner Zeitung (BZ). An der Ecke Flora-/Mühlenstraße betreibt John Jones ein Geschäft mit Austernbar. Schon in Großbritannien hatte er auf dem Fischmarkt in Leeds gearbeitet. Nach dem Germanistik-Studium ging der heute 28-Jährige nach Berlin und arbeitete im KaDeWe und bei Rogacki in Charlottenburg. Er wolle den Deutschen zeigen, wie artenreich ihre Gewässer sind, zitiert die BZ den Fischhändler. Doch neben Fisch und Meeresfrüchten aus Nord- und Ostsee wollen er und sein internationales Team, darunter zwei Spanier, ihren Kunden Spezialitäten aus ihren Heimatländern anbieten. Außer Seafood werden auch Pasta, Sushi-Reis oder Dill verkauft, um die Kundschaft zum Selbstkochen zu motivieren. Mittags werden in dem geräumigen, hellen Laden Imbissprodukte serviert: eine Tagessuppe mit würzigen Algen und hausgemachten Fischfonds (5,50 Euro), frische Brötchen mit Matjes, Nordseekrabben oder Räucherfisch aus der Müritz (ab 3,- Euro), dazu eisgekühlter Weißwein. Generell gilt, so das Selbstverständnis auf der Homepage: "Bei Jones Fischladen legen wir Wert auf höchste Qualität."
Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) hat erstmals eine Befragung unter den zertifizierten Zuchtbetrieben durchgeführt, inwieweit das ASC-Zertifikat zu Verbesserungen beigetragen habe. Inzwischen sind mehr als 600 Fisch- und Meeresfrüchte-Farmen zertifiziert, davon die meisten in Europa und Asien. 11.000 verschiedene Produkte mit ASC-Label sind derzeit am Markt erhältlich. 92% der Befragten sagen, dass sich ihre Reputation durch die ASC-Zertifizierung verbessert habe, 90% profitierten von einer Bevorzugung durch Einkäufer und 87% hätten neue Absatzmöglichkeiten erhalten. Mehr als ein Drittel der Farmer habe den Einsatz von Antibiotika und Therapeutika reduziert, während ein Viertel die Futterrate (FCR) senken konnte. Auch eine spürbare Verbesserung der Wasserqualität und eine verringerte Fischmortalität konnten als Ergebnis des ASC-Zertifizierungsprozesses notiert werden. 67% verbesserten ihre Beziehungen zu den örtlichen Gemeinden, zumal sie die Communities durch soziale Projekte, Finanzhilfen und das Sponsoring von Sportveranstaltungen unterstützten. Etwa die Hälfte der Arbeiter auf den Farmen profitierte von Schulungen zu Themen wie Gesundheit, Sicherheit und gute Zuchtpraktiken. Etwas mehr als ein Drittel von ihnen erwähnte eine Erhöhung der Löhne und eine Verringerung der Fluktuation unter den Beschäftigten.
Die erste landgestützte Lachszucht in Polen - Jurassic Salmon - läuft noch nicht zur Zufriedenheit des Betreibers. "Die Produktion von Lachs in geschlossenen Systemen ist nicht so einfach", erklärte Geschäftsführer Michal Kowalski gegenüber dem Portal IntraFish. So habe die Farm Probleme gehabt mit der Fleischqualität, mit der Kühlung und mit Produktionszyklen. Die Qualität des Lachses sei inzwischen besser geworden, aber das Gewicht bleibe ein Problem: Jurassic Salmon ernte Lachse von 2 bis 4 kg. Insgesamt ernte der Züchter rund 50 t im Monat und etwa 600 t im Jahr. Die Produktionskapazität liege allerdings um 50 Prozent höher bei 900 t, sagt Kowalski: "Wir hoffen, dass wir dieses Potential in ein paar Jahren ausschöpfen." Als Pluspunkt erwähnt der Betriebsleiter jedoch den Mehrpreis, den der Jurassic Salmon erziele: da der Lachs ASC-zertifiziert sei und ohne Impfung oder sonstige Medikamente auskomme, zahlten die Kunden zwischen 20 und 30 Prozent mehr als für Lachs aus offenen Netzgehegen. Auch der Einsatz von Thermalwasser trage zu diesem Preispremium mit bei.
Nova Sea, einer der ältesten Lachszüchter in Norwegen, hat für vier Zuchten (Kalvhylla, Renga, Rensøya und Stokkasjøn) Zertifizierungen nach dem Standard des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erhalten. "Nach Monaten der Arbeit können wir dieses Produkt seit Ende April durchgehend liefern", sagt Geschäftsführer Odd Strøm. Nova Sea begann im Jahre 1972 mit der Zucht von Atlantischem Lachs.
Vegafish, eine Warmwasserkreislaufanlage für Shrimp, will sich nach einer Insolvenz im vergangenen Jahr wieder neu aufstellen, schreibt das Portal IntraFish. Die Farm in Bjuv östlich von Helsingborg war aufgrund einer fehlerhaften Tankkonstruktion und wegen behördlicher Probleme in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Die Versicherung verweigerte die Schadensregulierung und die Eigner, darunter Findus Nordic, wollten nicht weiter investieren, begründet Vegafish-Geschäftsführerin Prof. Dr. Matilda Olstorpe die Insolvenz. Sie gründete ein neues Unternehmen, kaufte Marke und Firmennamen und startete an der schwedischen Westküste neu mit einer Pilotanlage. Im April diesen Jahres konnte Vegafish die ersten 400 kg Vannamei-Shrimp ernten - erheblich mehr als die erwarteten 50 bis 100 kg. Jetzt sucht Olstorpe ein größeres Gebäude, um Shrimps im kommerziellen Maßstab zu produzieren. Ziel sei eine jährliche Erntemenge von 250 t. Als USP sieht Dr. Olstorpe den geringen ökologischen Fußabdruck und die Nachhaltigkeit der Farm. Wie schon in der ersten Anlage arbeitet Vegafish mit der Biofloc-Technik. Der Besatz kommt aus einer Brutanstalt im US-Bundesstaat Florida.