Im Wiesbadener Stadtteil Biebrich (Hessen) soll noch im November das Fischfachgeschäft "Fisch Palast" eröffnen, schreibt der Wiesbadener Kurier. In den 540 Quadratmeter großen Räumen des bisherigen Reformhauses Diefenbach in der Rathausstraße 44 will der Deutsch-Tunesier Wissem Mehouachi Meeres- und Süßwasserfische verkaufen. Integriert in das Geschäft ist eine heiße Theke mit Grill, so dass vor Ort Snacks wie Backfisch und gegrillte Dorade angeboten werden können. Mehouachi betreibt in Frankfurt außerdem die Alremal GmbH, die Groß- und Einzelhändler sowie Hotels und Restaurants mit Fisch und Meeresfrüchten beliefert. Entsprechend soll auch die Ware im "Fisch Palast" "nicht von einem Zwischenhändler" stammen, teilt Mehouachi mit und betont: "Wir arbeiten aus erster Hand." Er importiere seinen Fisch vor allem aus dem französischen Fischereihafen Boulogne-sur-Mer, von der italienischen Adria und aus nordafrikanischen Ländern wie Tunesien und Marokko: "In Boulogne-sur-Mer sind wir die einzigen deutschen Händler." Der Großhandel soll ebenfalls in die Räume an der Rathausstraße integriert werden.
Das E-Commerce-Unternehmen Amazon Fresh meldet für seine Abteilung leichtverderbliche Waren für das 3. Quartal 2017 einen Umsatz von 76,1 Mio. Euro, berichtet One Click Retail. Davon entfallen 18% auf den Bereich "Fleisch", zu dem Seafood gerechnet wird, das hiervon wiederum einen Anteil von 11% ausmacht. Damit lagen die Seafood-Umsätze von Amazon Fresh im 3. Quartal bei 1,5 Mio. Euro oder rund 2% des Amazon Fresh-Umsatzes. Das entspreche einem Anstieg von 50% gegenüber dem 2. Quartal 2017. One Click-Analyst Nathan Rigby vermutet, dass Amazons Übernahme von Whole Foods zu diesem Plus beigetragen haben können, und zwar durch das damit an Amazon Fresh geweckte Interesse.
Followfood konnte im vergangenen Jahr erneut deutlich stärker wachsen als der Markt. Das schreiben die Geschäftsführer Jürg Knoll und Harri Butsch in ihrem Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2016. Die Friedrichshafener handeln mit TK-Fisch und Fischkonserven mit dem Schwerpunkt nachhaltige Fischerei sowie mit Tiefkühlpizza. Der Rohertrag steigerte sich "bei einer entsprechenden Anpassung des Vorjahreswertes" um 13,1% auf 10,1 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern lag mit 755.000 Euro ebenfalls über Vorjahresniveau. Im Segment "Bio-Tiefkühlfisch" ist Followfood mit einem Marktanteil von über 42% klarer Marktführer TK-Fisch im Bio-Fachhandel in Deutschland. Die Marke followfish wuchs im Segment TK-Fisch und Konserve um 21% gegenüber dem Vorjahr und damit deutlich stärker als der Markt. Risiken, die mit der branchentypischen hohen Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel verbunden sind, will Followfood mit einem weiteren Ausbau der Produktpalette und einer langsam startenden Internationalisierung auf das europäische Ausland entgegenwirken. In der zweiten Jahreshälfte 2017 ist Followfood wie geplant in die Kategorie Räucherfisch eingestiegen.
Der weltgrößte Lachszüchter Marine Harvest erwartet für das dritte Quartal 2017 ein EBIT von 191 Mio. Euro und damit einen Anstieg um 6,1% gegenüber dem Vorjahresgewinn von 180 Mio. Euro, schreibt IntraFish. Die Produktionsmenge im dritten Vierteljahr lag allerdings mit 95.500 t etwas unter der Menge von 101.000 t im Vergleichsquartal 2016. Das EBIT/kg schwankte zwischen 3,20 Euro/kg bei Marine Harvest Ireland und 1,25 Euro/kg in den MH-Zuchten in Chile. Im wichtigsten Produktionsland Norwegen, auf das 58% der Erntemenge entfielen, lag das EBIT/kg bei 2,25 Euro.
Elisabeth Fleuriot ist als Geschäftsführerin der Thai Union Europe nach vier Jahren zurückgetreten und hat das Unternehmen verlassen, teilt der thailändische Konservenhersteller mit. "Elisabeth war eine starke und hochgeschätzte Leiterin unseres Geschäfts in Europa", kommentiert Thiraphong Chansiri, CEO der Thai Union. Die Thai Union führe in Europa eine neue Managementstruktur ein, die Bestandteil eines weltweiten Programms sei, die Tätigkeiten in den Schlüsselmärkten der Gruppe zu harmonisieren und zu rationalisieren. Neuer Regionalpräsident für Europa werde Paul Reenan, der bislang als Leiter Nordeuropa die Marken John West, King Oscar und Rügen Fisch betreute. Er sei direkt Thiraphong Chansiri unterstellt.
Die Nordwest-Atlantische Fischerei-Organisation (NAFO) hat empfohlen, die Höchstfangmenge für die Kaltwassergarnele (Pandalus borealis) vor Westgrönland für das Jahr 2018 auf 105.000 t anzuheben, schreibt IntraFish. Die Quotenempfehlung entspricht einer Erhöhung von 17% gemessen an der TAC von 90.000 t für 2017. Die TAC-Vorschläge für Ostgrönland und Dänemark liegen bei unverändert 2.000 t.
Zwei Monate lang wurden die Kunden des Münchener Frischeparadies´ aus einem Fischwagen provisorisch mit Frischfisch versorgt. Jetzt präsentiert das Frischeparadies in der Zennettistraße 10a seinen Kunden nach aufwendiger Renovierung seine liebsten Produkte auf noch größerer Fläche. Auf acht Metern Länge liegen auf Eis Doraden aus dem französischen Cadiz, Premium-Lachs aus Schottland und Loup de Mer aus der Bretagne neben Muscheln, Seeigeln und Pulpo. "Wir bieten gut 150 verschiedene Fische und Meeresfrüchte an, ganz neu sind die etwa 50 Sorten Räucherfisch und Fischsalate", sagt Betriebsleiterin Regine Walter. Damit jeder Kunde, egal ob Gastronom, Koch oder Privateinkäufer, genau das bekommt, was er sucht, beraten acht kompetente Mitarbeiter an der Fischtheke. Meist sind sie gelernte Köche und geben Tipps vom Filetieren bis zur perfekten Zubereitung und zu passenden Beilagen. Wie in den anderen neun Frischeparadies-Märkten in Deutschland schmücken blaue, von Hand mit Fischmotiven bemalte Kacheln die Thekenrückwand. Im Bistro kann sich der Gast Produkte aus der Fischtheke oder einer anderen Abteilung in der offenen Küche zubereiten lassen.
Eine Aquakultur in der Ostsee, die keine zusätzliche Nährstoffbelastung für das Meer bedeutet, ist kaum möglich. Das ist das Fazit der Fachveranstaltung "Weitsicht für die Ostsee - Chancen und Risiken der Fisch-Aquakultur", die das Meeresschutzbüro der Umweltorganisation BUND gestern in Kiel durchführte. "Fast die gesamte Ostsee ist eutrophiert", teilte Hans-Peter Damian vom Umweltbundesamt mit: "Die Nährstoffkonzentrationen liegen in fast allen Becken deutlich über den Schwellenwerten für den guten Zustand."
Trotz einer Rekordfangquote für Alaska Pollack (AP) von 1,57 Mio. t will die AP-Surimi-Industrie in diesem Jahr eine Überproduktionskrise vermeiden, wie es sie im Jahre 2013 gegeben hatte, schreibt IntraFish. Die diesjährige Produktionsmenge für AP-Surimi aus der Fangsaison "A" liege nur 3.000 t über der Vorjahresmenge, sagte Surimi-Händler Pascal Guenneugues in einem Vortrag auf dem Surimi Forum Europe Ende September in Madrid. So lag die diesjährige Surimi-Produktion Ende August bei 175.000 t (Quotenausfischung: 78%), während sie 2016 zum selben Zeitpunkt 164.000 t betragen hatte (Ausfischung: 74%). Im Gegenteil: in Japan seien die Lagerbestände aktuell 10% niedriger als im Vorjahr.
Seit Inkrafttreten des kanadisch-europäischen Freihandelsabkommens (CETA) am 21. September 2017 können lebende Hummer zollfrei in die EU eingeführt werden. Obgleich schon jetzt einige kleinere Fanggebiete für die Fischerei geöffnet sind, werde sich die Zollfreiheit erst zum Beginn der Winterfangsaison Ende November richtig bemerkbar machen, meint Robert MacDonald, Präsident von Gidney Fisheries. In drei Jahren fallen auch die Zölle für ganzen gefrorenen Hummer (6%) und für TK-Hummer, nicht ganz (16%), in fünf Jahren ist außerdem verarbeiteter Hummer zollfrei (aktuell: 20%). Bislang erwirtschaften Kanadas Hummerproduzenten 60% ihrer Umsätze mit verarbeitetem Hummer.