22.08.2017

Nordirland: Rooney Fish züchtet jetzt auch Austern

Der nordirische Seafood-Produzent Rooney Fish, bislang bekannt für Krebse und Kaisergranat aus eigener Fischerei, erntet in diesem Jahr erstmals eigene Austern, schreibt IntraFish. Das 2014 gegründete Tochterunternehmen Mill Bay Pacific Oysters produziert in diesem Jahr in einer 7,3 Hektar großen Farm voraussichtlich 120 t Austern, im kommenden Jahr sollen es 300 t werden. Die Pazifischen Austern mit einem Fleischgehalt von über 16 Prozent werden bislang lebend nach Frankreich und Hongkong exportiert. Per Luftfracht über Dubai treffen sie schon 24 Stunden später in der Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China ein. Die Rooney-Gruppe schloss 2016 mit einem Jahresumsatz von rund 15 Mio. Euro.
Länderreport Länderreport
21.08.2017

Trend: Die Sardinen-Bar serviert Dosenfisch

"Berlins eigenwilligstes Fischlokal" nennt die Süddeutsche Zeitung die Sardinen-Bar: seit Oktober 2016 serviert dort der gelernte Koch Thomas Vetter Fisch aus der Dose. In dem "Feinkostbistro", so die Selbstbezeichnung, werden Konserven zum Preis von je 8,- bis 20,- Euro hübsch angerichtet auf einem Holzbrett serviert, dazu Salat, Baguette und passende Weine aus Frankreich und Portugal. Seine Spezialitäten bezieht Vetter aus dem Laden seiner Schwiegerfamilie, dem seit 1994 bestehenden Berliner Feinkostgeschäft Maître Philippe et filles. "Wir setzen ausschließlich auf hochwertige Produkte von kleinen Familienbetrieben aus Frankreich, Spanien und Portugal, die in kaltgepresstem Olivenöl eingelegt sind", erläutert Vetter das Konzept gegenüber der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung (AHGZ).
18.08.2017

Historisches: Wikinger handelten bereits vor 1.200 Jahren mit Kabeljau

Bislang ging die historische Forschung davon aus, dass der Stockfisch-Handel erst im 13. Jahrhundert zu Zeiten der Hanse richtig begann. Jetzt hat ein internationales Forscherteam unter Beteiligung des Kieler Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung herausgefunden, dass die Bewohner der Wikinger-Siedlung Haithabu bereits vor 1.200 Jahren luftgetrockneten Stockfisch aus Nordnorwegen verspeisten. Das berichten die Wissenschaftler unter Leitung der Universität Oslo in der Zeitschrift "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS). Die Forscher nutzten archäologische Proben, darunter fünf Funde von Fischknochen aus Haithabu, und untersuchten diese mit genetischen Analyseverfahren. Der Vergleich des rekonstruierten Erbguts dieser Fische mit der DNA von Fischen aus heutigen Beständen in der östlichen Ostsee, im Öresund, in der Nordsee, vor den Lofoten und in der nordöstlichen Arktis ergab: vier der fünf Funde stammen von den Lofoten. Da Frischfisch damals über diese Entfernung nicht transportiert werden konnte, muss es sich um Trockenfisch gehandelt haben. Weil die Funde aus unterschiedlichen Schichten und Zeiten stammen, sind sich die Wissenschaftler sicher, dass es sich bei den Fischresten nicht um Proviant der Wikinger handelt.
TK-Report TK-Report
17.08.2017

Island: Neue Vereinigung "Frauen in der Seafood-Industrie"

Auf Island hat sich Ende 2016 eine "Internationale Vereinigung für Frauen in der Seafood-Industrie" gegründet, die auf der diesjährigen isländischen Fischereimesse Icefair ihren ersten öffentlichen Auftritt hat. Die "International Association for Women in the Seafood Industry" (WSI) will den Frauen in der Fischwirtschaft mehr Aufmerksamkeit verschaffen, schreiben die Icenews. Denn von den 120 Millionen Menschen, die weltweit in Fischerei und Aquakultur beschäftigt sind, sind die Hälfte Frauen. "40% der Menschen, die direkt von Fischfang und Fischverarbeitung leben, sind Frauen; 70% aller Menschen, die direkt von der Fischzucht leben, sind Frauen", heißt es auf dem Portal Fishforward. Besonders hoch ist der Frauenanteil in der handwerklichen Fischerei, der Fischverarbeitung und dem Fischhandel. Im Management sind sie eher selten anzutreffen. Die WSI wurde im Dezember 2016 von Akteuren aus der Seafood-Branche und Experten für Gender-Fragen gegründet. Island sei Gründungsland gewesen, weil das Land in Sachen Gleichberechtigung der Geschlechter eine Vorreiterrolle einnehme, sagt Marie Christine Monfort, Seafood-Consultant und WSI-Mitgründerin . Es bleibe jedoch noch viel zu tun, um den Beitrag von Frauen zur Seafood-Industrie zu betonen, meint Monfort.
16.08.2017

Ecuador: Kleinere Shrimpzüchter streben gemeinsam nach ASC-Zertifikat

Nachdem 2014 die weltweit erste ASC-zertifizierte Shrimp-Farm eine aus Ecuador war, bemühen sich jetzt zahlreiche kleinere Garnelenfarmer des Landes um eine Zertifizierung des Aquaculture Stewardship Councils. In der Provinz El Oro beteiligen sich derzeit 50 Shrimp-Farmer - von insgesamt 700 in dieser ecuadorianischen Provinz - an dem Versuchsprojekt des ASC, teilt Jessenia Angulo mit, Direktorin für Nachhaltigkeit bei der Non-Profit-Organisation GeaConnections. GeaConnections, die sich für die Schaffung nachhaltiger Lieferketten für kleine Farmen engagieren, arbeitet mit dem holländischen Büro der Exportförderorganisation Pro-Ecuador und den Farmern der Provinz zusammen. Bislang hätten landesweit schon rund 1.835 kleine Farmer an Kursen über "Gute Aquakultur-Praktiken" teilgenommen. Von 92 Züchtern, die außerdem ein ASC-Training erhalten hatten, warten 50 auf ein Audit nach dem ASC-Standard. Auch Shrimpzüchter-Verbände aus Peru, Zentralamerika und Brasilien haben Interesse an dem Programm geäußert, sagt Angulo. In Brasilien und Zentralamerika seien schon zwei Trainingsveranstaltungen durchgeführt worden.
15.08.2017

Schottland: Fischer machen Aquakultur für Wildlachs-Rückgang verantwortlich

Lachsfischer im Norden Großbritanniens machen die dortige Lachsaquakultur dafür verantwortlich, dass die Rückkehrerzahlen beim Wildlachs im schottischen Fluss River Awe (Argyll) immer weiter zurückgingen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Offiziellen Statistiken zufolge waren 2016 noch 807 Rückkehrer gezählt worden, während es in diesem Jahr kaum 400 seien, obgleich die Saison sich ihrem Ende nähere, teilt Salmon and Trout Conservation Scotland (STCS) mit. Die Umweltorganisation hält die durch die Aquakulturen verbreiteten Lachsläuse für eine Hauptursache dieses Rückgangs. Denn die aus den Flüssen der südwestlichen Highlands ins Meer wandernden Junglachse müssten einen "Spießrutenlauf" nahe vorbei an den Läuse produzierenden Lachsfarmen entlang der Westküste machen, bis sie das offene Meer erreichten. Seit Beginn der intensiven Fischzucht sei zunächst der Bestand der geschlechtsreifen Meerforellen eingebrochen und jetzt befänden sich die Wildlachszahlen "beschleunigt im freien Fall". Daher fordere STCS, die Farmen in geschlossene Tanksysteme zu verlegen, da nur dies die Verbreitung der Parasiten verhindern könne. Ein Vertreter der schottischen Regierung teilte mit, dass die Forschungseinrichtung Marine Scotland Science vor kurzem ein Projekt zu der Problematik begonnen habe.
14.08.2017

Kanada: Ungewöhnlich viele Kontrakte für Kaltwassergarnelen

Viele führende europäische Einkäufer von Kaltwassergarnelen haben begonnen, sich ihren Pandalus-Bedarf für das 2018 über Lieferkontrakte zu sichern, melden die Undercurrent News (UN). Der Hintergrund: die Rohwarenpreise explodieren. Denn Kanadas Fangquote für die Eismeergarnelen liegt in der Fangsaison 2017/18 mit 10.400 t beachtliche 62% unter der Vorjahresquote. Unter Berufung auf mehrere Quellen nennt das Nachrichtenportal für Anfang August Kilopreise für Doppelfrostware ab Island: 9,73 Euro für die größte Sortierung 100/200, 8,24 Euro für 250/300 und 6,63 Euro für 300/500. In Kanada werde die größte und rareste Sortierung in Single frozen-Qualität für 10,39 Euro/kg gehandelt. Der Umstand, dass ein Kontrakt aktuell zu 10,50 Euro/kg für 125/175 abgeschlossen wurde, spiegele die Erwartung der Käufer, wie sich die Preise weiter entwickeln werden. "Die Einkäufer sehen die drohenden Engpässe und die Notwendigkeit, sich Ware zu sichern. Das könnte die ungewöhnlich hohe Zahl von Verträgen erklären, die schon für 2018 abgeschlossen werden", zitieren die UN eine "Quelle". Auch der Preisunterschied zwischen Single frozen- und Double frozen-Ware sei größer geworden.
14.08.2017

Kanada: Gen-Lachs erstmals im Handel - Empfänger unbekannt

Das Lachszüchter AquaBounty Technologies hat erstmals überhaupt seinen genetisch modifizierten Lachs AquAdvantage Salmon an namentlich nicht genannte Kunden in Kanada verkauft, meldet das Portal IntraFish. Der Verkauf von fünf Tonnen GM-Fisch ist offensichtlich im ersten Vierteljahr 2017 erfolgt, da die Aktion im Quartalsbericht von AquaBounty erwähnt wird. Der Preis für die Charge: 44.604 Euro (ca. 8,92 Euro/kg), der Bruttogewinn: 2.524 Euro. Nach Angaben des Züchters soll der Lachs vorerst nur sporadisch und in kleineren Mengen verkauft werden, bis neue Farmen im US-Bundesstaat Indiana und in der kanadischen Rollo Bay West (Prince Edward Island) betriebsbereit seien und der dort produzierte Fisch marktreif sei. Das werde für die zweite Jahreshälfte 2019 erwartet. AquaBounty hatte Anfang 2017 eine Fischzucht der Bell Fish Company in Albany/Indiana für 11,9 Mio. Euro gekauft. Das Quartal wurde mit einem Minus von 2,1 Mio. USD (fast 1,8 Mio. Euro) abgeschlossen - "relativ wenig im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres", schreibt IntraFish.
11.08.2017

Nomad Foods: CSR-Verantwortliche geht nach vier Monaten

Caroline Nobile, die im Februar 2017 bei Nomad Foods die Nachfolge von Peter Hajipieris als Verantwortliche für Nachhaltigkeit angetreten hatte, hat das Unternehmen Ende Juni verlassen, melden die Undercurrent News. Damit haben seit Ende 2016 mehr als ein halbes Dutzend Führungskräfte den Konzern verlassen, zu dem unter anderem die Marken Birds Eye, Findus und Iglo gehören. Der Finanzinvestor Nomad unter den Eignern Noam Gottesman und Martin Franklin sowie Geschäftsführer Stefan Descheemaeker hatte den Tiefkühlkostkonzern im Sommer 2015 übernommen. Seit Dezember 2016 sind CEO Achim Eichenlaub, CSR-Beauftragter Peter Hajipieris und Verkaufsleiterin Petra Weigl zu Regal Springs gewechselt, seit Jahresbeginn ist COO Tania Howarth ebenso ausgeschieden wie CFO Paul Kenyon und Einkaufsleiter Bob Hannon.
11.08.2017

Alaska: Bislang 133 Millionen Lachse gefischt

In der diesjährigen Fangsaison wurden in Alaska bisher 133,3 Mio. Lachse (Stand: 8. August 2017) gefangen, meldet das Portal IntraFish unter Berufung auf Zahlen des Alaska Seafood Marketing Institutes (ASMI) und der McDowell-Gruppe. Dabei bleiben die Fänge beim Buckellachs (Pink) bislang erheblich hinter den Fängen vergangener Jahre zurück. Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre wurden alleine 137 Mio. Buckellachse gefangen, in den Jahren 2013 und 2015 sogar 224 Mio. bzw. 188 Mio. Stück. Das weltweite Angebot an Buckellachsen erhalte jedoch wieder Auftrieb durch gute Fänge in Russland, die mit 155.279 t bis Ende Juli 31 Prozent über dem Fangergebnis von 2015 liegen, teilt das ASMI mit. Zum Vergleich: die Pink-Fangmenge in Alaska lag bis zum 8. August bei schätzungsweise 92.000 t. Bei den übrigen Lachsarten sieht es folgendermaßen aus: die Rotlachs-/Sockeye-Fischerei dürfte etwas schwächer schließen als im vergangenen Jahr, die Fänge beim Silberlachs (Coho) laufen gut, aber es muss noch einiges gefangen werden, und die Königslachs-Runs (Chinook) im Südosten Alaskas sind noch schlechter als erwartet.
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