Die Gräflich Castell'sche Delikatessen-Manufaktur hat im bayerischen Kaufbeuren in der neu gestalteten Sparkassenpassage einen Fisch- und Meeresfrüchtehandel mit angeschlossenem Bistro eröffnet, schreibt der Kreisbote der kreisfreien Stadt im Allgäu. Das von Graf Anton Andreas von Faber-Castell geleitete Unternehmen betreibt im 24 Kilometer entfernten Markt Rettenbach eine Fischzucht. Das neue Geschäft wird quasi ein Fischvollsortiment anbieten: neben den eigenen frischen Forellen und Saiblingen gibt es ein breites Spektrum fangfrischer Meeresfische, Schalen- und Krustentiere sowie Fischspezialitäten, Salate und Räucherwaren aus der eigenen Manufaktur. Abgerundet wird das Angebot durch eine Auswahl an internationalen Delikatessen und Geschenkartikeln für den anspruchsvollen Gourmet- und Hobbykoch. Die Bistro-Karte bietet neben Klassikern der Fischküche wechselnde Tagesmenüs und auch Fleischgerichte. Korrespondierende deutsche und internationale Spitzenweine komplettieren das kulinarische Sortiment. Bei einer Bürgerbefragung des Kreisboten zur neuen Passage begrüßten die Interviewten insbesondere, „dass es endlich wieder Fisch gibt.“ Graf von Faber-Castell hatte früher bereits auf dem Wochenmarkt in Kaufbeuren Fisch verkauft. In der neuen Passage wird außerdem die Familie Mazzotta in ihrem Restaurant „Zur Sonne“ italienische Küche mit Schwerpunkt auf frische Fischspezialitäten servieren - Hummer, Steinbutt, Wolfsbarsch, Seeteufel sowie frische Muscheln und Austern.
Marine Harvest Canada ist der erste Fischzüchter in Nordamerika, der Lachs aus einer vom Aquaculture Stewardship Council (ASC) zertifizierten Zucht anbieten kann. Die Marine Harvest-Zucht in der Marsh Bay auf Vancouver Island ist die erste von insgesamt drei Farmen, die sich im Bewertungsverfahren des ASC befinden, schreibt das Portal IntraFish. Clare Backman, die die Öffentlichkeitsarbeit für Marine Harvest Canada organisiert, betonte, dass MH sich schon seit Gründung des ASC am Aufbau der Standardorganisation beteiligt habe. Nachdem es zunächst darum ging, auf Forderungen von Umweltgruppen wie der David Suzuki Foundation oder der Living Oceans Society zu reagieren, habe sich Marine Harvest im Laufe der Standardentwicklung dazu entschlossen, bis zum Jahre 2020 sämtliche Farmen umzugestalten und zertifizieren zu lassen. Die Marsh Bay-Farm wurde als erste ausgewählt, weil sich der Standort am einfachsten an die Forderungen des ASC-Standards habe anpassen lassen. Bis Juni 2015 sollen zwei weitere Farmen das ASC-Zertifikat erhalten.
Die strauchelnde Meeresfischzucht Völklingen (MFV) hat die regionale Gastronomie offenbar nicht als mögliche Vertriebsschiene für ihre Doraden und Wolfsbarsche genutzt. Die Saarbrücker Zeitung (SZ) hat aktuell bei Gastronomen im Raum Saarbrücken nachgefragt und zieht in ihrer heutigen Ausgabe das Fazit: „Keiner hat bisher Fisch aus Völklingen angeboten bekommen.“ Die Meinungen bezüglich der Mittelmeerfische aus der saarländischen Warmwasser-Kreislaufanlage sind allerdings unterschiedlich. „Marketing über die Restaurants wäre ein Aushängeschild für die Fischzucht“, meint Sternkoch Chris Hämmerle aus Blieskastel und auch Wolfgang Quack vom gleichnamigen Saarbrücker Restaurant sieht darin eine verlorene Chance. Bernhard Michael Bettler, Betreiber der Villa Fayence in Wallerfangen, fragt sich allerdings, warum in Völklingen Dorade produziert werde, „die Sie tonnenweise günstiger aus anderen Ländern bekommen“. Mehrere der kontaktierten Gastronomen halten 12,- Euro für die Völklinger Dorade für zu teuer – bei einem Weltmarktpreis von rund 6,- Euro. Ein weiteres Manko sei die mangelnde Verfügbarkeit: keiner würde zur Abholung extra zur MFV fahren. „Die müssten die großen Gastronomie-Versorger erreichen“, empfiehlt Thomas Hempel, der über seinen Vertrieb Cremona Restaurants im Saarland beliefert - „Cremona, Deutsche See, Südfisch, Metro“.
Sushi-Klassiker wie Lachs, Garnele oder Thunfisch sucht man im neuen Wiener Restaurant Pirata vergeblich. Denn in dem neuen Lokal im Wiener Stadtteil Neubau (7. Gemeindebezirk) wollen Alexander Lengyel und seine Partnerin Julia Krawczyk ausschließlich Reisballen oder Reisrollen mit Gemüse und Obst anbieten – veganes Sushi. Für ihre Nigiris, Makis und Uramakis setzen die Neugastronomen – er ist Kommunikationswissenschaftler, sie Slawistin – auf Radicchio (eine Zichoriensart), Feldsalat, Papaya, Yacón – eine aus Südamerika stammende Knollenpflanze - und Mango. Doch Lengyel betont: „Eine Mango hat natürlich ihre eigene Süße, aber durch den säuerlich-salzigen Reis schmecken die Sushi keinesfalls nur süß. Die Papaya würzen wir beispielsweise mit Chili, den weißen Rettich legen wir in Zitrone und Gewürzen ein.“ Der 35-Jährige ist in Sao Paulo/Brasilien aufgewachsen, wo seine Halbgeschwister 14 Sushi-Restaurants betreiben. In Sao Paulo und Umgebung leben eine halbe Million emigrierter Japaner, berichtet Lengyel und hebt hervor: „Dort gibt es in jedem Sushi-Lokal Kombinationen wie Avocado und Mango, die es hier überhaupt nicht gibt.“ Nach einer Ideen-Suche in Amsterdam und Berlin entschied sich das Paar, das Lokal zu eröffnen. Dabei konzentriert es sich auf das Take-away-Geschäft zur Mittagszeit, hat aber auch eine Handvoll Sitzplätze. Ab Februar soll eine Zustellservice per Fahrrad für vier benachbarte Wiener Gemeindebezirke angeboten werden.
Der Norwegische Seafood-Exportrat (NSC) will 100 britische Fish & Chips-Läden in einem Netzwerk unter dem Namen 'Union Norge' zusammenschließen, teilt das Portal IntraFish mit. Das Netzwerk solle „Chippies“ auszeichnen, die qualitativ hochwertigen, nachhaltig gefischten Kabeljau und Schellfisch von Frozen-at-Sea-(FAS)-Schiffen aus Norwegen verarbeiten. Für die Union Norge-Mitglieder soll eine umfassende Marketing-Kampagne organisiert werden. Die Pläne für die landesweite Aktion stellte der NSC auf seiner „Frozen-At-Sea 2015“-Konferenz diesen Montag in London vor. Den britischen Fish & Chips-Kunden soll mit dem Union Norge-Logo ein Markenzeichen an die Hand gegeben werden, das für Qualität und Umweltbewusstsein stehe.
Anhaltendes Wachstum zwingt die schottische Tochtergesellschaft des norwegischen Lachsproduzenten Marine Harvest zu einem Umzug in neue Räumlichkeiten. In dem neuen Gebäude im Gewerbegebiet Glen Nevis in Fort William werden in Zukunft 46 Beschäftigte arbeiten, derzeit sind es 38. Das neue Verwaltungsgebäude ist Teil eines Investitionsprogramm von 80 Mio. GBP oder 104,4 Mio. Euro, mit dem Marine Harvest auf die wachsende Nachfrage nach schottischem Zuchtlachs reagiert.
Die Bürger der Europäischen Union haben im Jahre 2013 zusammen 14,2 Mio. Tonnen Fisch und Meeresfrüchte konsumiert - 1,7 Prozent mehr als im Vorjahr (2013: 13,7 Mio. t). Die Angabe stammt aus der neuen „Finfish Study 2014“, die die Europäische Vereinigung der Fischindustrie (AIPCE-CEP) diesen Montag anlässlich eines Treffens mit EU-Fischereikommissar Karmenu Vella vorstellte, schreibt das Portal IntraFish. Dabei ging der Importanteil bei Fisch und Meeresfrüchten 2013 leicht auf 63 % (2012: 64 %) oder 8,9 Mio. Tonnen zurück. Nachdem der Pro-Kopf-Konsum im Jahre 2012 um 1 kg (WFE - Weißfisch-Äquivalent) gesunken war, stieg er 2013 um 0,6 kg WFE auf 24,4 kg im europäischen Durchschnitt.
Hochwertige Fischspezialitäten für den Außer-Haus-Verzehr möchte der österreichische Fischhändler und Gastronom Oliver Chmelarz („Ocean Fish“) seinen Landsleuten schmackhaft machen. Maritime Spezialitäten, die er seit 20 Jahren als Fischhändler aus Südostasien, Sri Lanka und von den Malediven importiert, will der gelernte Koch Chmelarz ab März im Wiener Servitenviertel zweimal die Woche als „Streetfood“ anbieten, kündigt das in Österreichs Hauptstadt erscheinende Wirtschaftsblatt an. In eine offene Schauküche, untergebracht in einem Klein-Lkw, hat er 80.000 Euro für Kühlung, Küche, Heizung und eine italienische Kaffeemaschine investiert. Gereicht werden sollen aus der mobilen Küche Cones und Wraps mit Tatar von Lachs und Thunfisch, Austern und gratinierten Jakobsmuscheln mit Honig. Auf der Speisekarte stehen außerdem Miesmuscheln, panierte Calamari und – je nach Angebot – Fischteller. Unterstützt wird Oliver Chmelarz von dem Vietnamesen Linh Do Ngoc, Küchenchef im Fusion-Restaurant Umami in der Wiener Lerchenfelder Straße. Erste Erfolge hatte Chmelar bei einem Testlauf 2014 in Kärnten - so auf dem Uni-Spezialitätenmarkt in Klagenfurt und am Millstätter See. Im Sommer diesen Jahres will er seine exotischen Speisen auch in Zell am See offerieren.
Marine Harvest (MH) hat angekündigt, seine Lachszuchten und Verarbeitungsbetriebe in Chile mit jenen des Produzenten Aquachile zusammenlegen zu wollen, teilt das Portal IntraFish mit. Nach Abschluss der Fusion, die im dritten Quartal 2015 abgeschlossen sein soll, werde der schon jetzt global größte Lachsproduzent zusätzlich 42,8 Prozent von Aquachile halten - das im übrigen weiterhin an der Börse von Santiago de Chile gelistet bleiben soll. Die Eigner-Familien Fischer und Puchi werden in Zukunft jeweils 18,9 Prozent der Aquachile-Anteile besitzen. Marine Harvest soll darüberhinaus die Möglichkeit bekommen, zwischen dem 15. Juni 2016 und dem 15. Juni 2017 seine Anteile auf insgesamt 55 Prozent zu erhöhen und damit die Kontrolle über Aquachile zu übernehmen. MH-Finanzdirektor Ivan Vindheim geht davon, dass Marine Harvest sich nicht mit den 42,8 Prozent begnügen werde.
Das französische Fischerei-Unternehmen La Scapêche hat Mitte Januar mit einem Bewertungsverfahren seiner Fischerei auf Blauleng (Molva dipterygia), Grenadierfisch (Coryphaenoides rupestris) und Schwarzen Degenfisch (Aphanopus carbo) nach dem Standard des Marine Stewardship Councils (MSC) begonnen. Dabei lässt das zur Les Mousquetaires-Gruppe gehörende Unternehmen die Fischerei von neun seiner Trawler prüfen, die vom bretonischen Hafen Lorient aus im nordöstlichen Atlantik bis westlich von Schottland, Irland und der Keltischen See operieren. La Scapêche hält das Gros der französischen Fangquoten für die drei genannten Fische in EU-Gewässern, wobei die Fänge überwiegend auf dem heimischen Markt verkauft werden. In der Vergangenheit hatte La Scapêche schon MSC-Zertifizierungen für mit der Ringwade gefischte Sardine erhalten (August 2010), für Seelachs (Januar 2011) und für Schwarzen Seehecht vom Kerguelen-Archipel (August 2013).