Die US-amerikanische Schleppnetzfischerei auf Rotbarsch (Sebastes faciatus), Schellfisch (Melanogrammus aeglefinus) und Seelachs (Pollachius virens) unterzieht sich einer Bewertung nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC). Die Fischerei wird in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der USA betrieben, und zwar im Golf von Maine und in der Gegend der Georges Bank. Erfasst sind alle Grundfisch-Fischer, die dem Fischereimanagement durch das New England Fisheries Management Council (NEFMC) unterstehen, das wiederum dem Nationalen Meeresfischerei-Dienst der Wetter- und Ozeanographiebehörde NOAA untergeordnet ist. Klient des MSC ist die Cape Ann Seafood Exchange Inc. (CASE), ein Seafood-Handelsunternehmen mit Sitz in Gloucester, Massachusetts. Größtenteils werden die Fänge frisch über regionale Händler in den Neuengland-Staaten verkauft und über diese auch in den gesamten Vereinigten Staaten. Jay Lugar, MSC-Vertreter in Amerika, spricht allerdings auch von einem Exportgeschäft. Die Dauer des MSC-Verfahrens ist auf elf Monate angesetzt.
Die EU und Norwegen haben sich bereits über die Fangquoten für die gemeinsam bewirtschafteten Fischbestände geeinigt. Das teilt der Deutsche Fischerei-Verband mit. Damit sind wichtige Weichenstellungen für die Fischerei in der Nordsee im nächsten Jahr erfolgt. Laut Pressemitteilung kann die Kabeljauquote nach positiver Entwicklung des Bestandes um 5 % steigen. Ebenfalls deutlich steigende Tendenz zeigt der Schellfisch, bei dem die Quote um ca. 6 % angehoben werden kann. Die Seelachsquote geht im Rahmen der langjährigen nachhaltigen Bewirtschaftung etwas zurück, um natürliche Bestandsschwankungen auszugleichen.
Als erstes überregionales Schweizer Catering-Unternehmen ist die SV Group ab sofort MSC-zertifiziert. In rund 300 Standorten in der Schweiz bietet das in den Bereichen Gemeinschaftsverpflegung, Eventcatering, Hotelmanagement und Gastronomie tätige Unternehmen nun Gerichte mit Fisch aus MSC-zertifizierter nachhaltiger Fischerei an und darf diese mit dem MSC-Siegel kennzeichnen. Das Engagement der SV-Group für ein MSC-zertifiziertes Speisenangebot dürfte einen erheblichen Einfluss auf die Bekanntheit des MSC-Programms in der Schweiz haben, schreibt der MSC. "Bis 2018 haben wir uns das ehrgeizige Ziel gesetzt, den Anteil von MSC-zertifizierten Fisch- und Meeresfrüchteprodukten von derzeit 25 Prozent auf 50 Prozent zu steigern", teilte Christian Keller-Hoehl, Supply Chain Operations Director der SV (Schweiz) AG, mit, "unser aktuelles Augenmerk liegt dabei auf der baldigen MSC-Zertifizierung von weiteren Thunfisch-Fischereien, da Thunfisch ein wichtiger Bestandteil unseres Angebots ist." 2013 erwirtschaftete der Konzern einen Nettoumsatz von 653 Mio. CHF, etwa 543 Mio. Euro.
50 Jahre ist es her, dass im Oktober 1964 die ersten 17 portugiesischen Gastarbeiter nach Cuxhaven kamen, um dort, angeheuert von der Reederei „Nordsee“, in der Fischindustrie zu arbeiten. Anlässlich dieses Jahrestags fand in Cuxhaven Mitte November eine zentrale Feier statt, zu der neben Vertretern von Politik, Kirche und Verwaltung auch knapp 100 Portugiesen gekommen waren. Ehrengäste waren die portugiesische Generalkonsulin aus Hamburg, Luisa Pais Lowe, und ihr britischer Ehemann, schreibt die Nordsee-Zeitung. Karl-Heinz Wilken war damals als Betriebsleiter verantwortlich für die Fischverarbeitung bei „Seeadler“ und bei der Reederei „Nordsee“ in Cuxhaven. In seinem Vortrag erinnerte er an den Arbeitskräftemangel in der deutschen Fischwirtschaft und die durchweg guten Erfahrungen mit Portugiesen und Spaniern, die aufgrund bilateraler Abkommen angeworben worden waren. Sie sollten in Cuxhaven die Lücken in der Fischverarbeitung an Land und auf den damals aufkommenden Fabriktrawlern schließen. Die jungen Männer, die als Fischwerker, Matrosen und Netzmacher arbeiteten, stammten in ihrer Mehrzahl aus Fischerfamilien in Aveiro und Ilhavo. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit holten die meisten von ihnen ihre Frauen und Familien nach. Heute bilden die Portugiesen mit rund 1.800 Menschen die größte Ausländergemeinde in Cuxhaven. Seit dem Jahre 2002 besteht zwischen Ilhavo und Cuxhaven eine Städtepartnerschaft.
Die chilenischen Quoten 2015 für Chile-Seehecht und für Makrele sind angehoben worden, teilt Chiles Untersekretariat für Fischerei und Aquakultur (Subpesca) mit, schreibt IntraFish. Die Seehecht-Quote, die 2014 von knapp 40.000 t auf 19.000 t reduziert worden war, liegt 2015 wieder bei 23.000 t. Die Makrelenquote steigt von 290.000 t auf 310.000 t. Leiden wird im kommenden Jahr die chilenische Fischmehlproduktion, da die Fischerei auf Sardine und Sardelle aufgrund von klimatischen Veränderungen erheblich zurückgefahren wird.
Die Meeresfischzucht Völklingen (MFV) wird sich nach Informationen des Saarländischen Rundfunks (SR) voraussichtlich von ihren Stören trennen. Die Fische sollen vorzeitig geschlachtet und ihr Fleisch verkauft werden. Der Verzicht auf den Kaviar, den die Störe erst im Alter von fünf bis sechs Jahren liefern, habe mehrere Gründe. Zum einen seien die Tiere relativ krankheitsanfällig. Außerdem ist die Störzucht bedingt durch den internationalen Preisverfall für die Delikatesse nicht mehr so lukrativ wie noch vor gut einem Jahrzehnt. Der Verkauf der in Völklingen produzierten Wolfsbarsche und Doraden läuft nach SR-Angaben langsam an. Im Oktober und November seien rund 20 Tonnen abgesetzt worden - soviel, wie zuvor im Laufe eines halben Jahres. Zwar sei die Absatzmenge damit immer noch zu gering, es sei aber eine gute Steigerung, kommentierte ein MFV-Sprecher.
Mit Bangen schauen Bangladeschs Lebensmittelexporteure auf den April 2015: zwischen dem 20. und 30. jenes Monats will ein Team des Europäischen Lebensmittel- und Veterinäramts (FVO) die Shrimp-Industrie des Landes kritisch inspizieren, schreibt das Portal IntraFish. Drei Jahre nach ihrem letzten Besuch wollen die EU-Kontrolleure die Entwicklung in einer Branche bewerten, die der drittgrößte Exporteur des südasiatischen Landes ist. "Unsere Zukunft hängt in großem Umfang vom Fortschritt dieser Mission ab", meint Md Khalilullah, Vize-Präsident von Bangladesh's Frozen Food Exporters Association (BFFEA). Bangladesch exportierte im vergangenen Geschäftsjahr 2013/14 Tiefkühl-Lebensmittel im Wert von 520,7 Mio. Euro, darunter alleine Garnelen im Wert von 448,9 Mio. Euro. 60 bis 70 Prozent dieser TK-Lebensmittel gehen in die EU. Die FVO-Mission wird sich unter anderem um die aktuelle Situation bei der Rückstandskontrolle bei lebenden Tieren und Tierprodukten kümmern und sich über die Kontrollmechanismen für tiermedizinische Produkte informieren.
Die Thailändische Vereinigung der Garnelenproduzenten hat das heimische Fischereiministerium aufgefordert, ernsthaft gegen die illegale Fischerei im Lande vorzugehen. Andernfalls, so die Befürchtung der Thai Shrimp Association, werde die Europäische Union ein Einfuhrverbot über thailändische Fischereiprodukte verhängen, schreibt The Nation. Somsak Paneetatyasai, Präsident der Vereinigung, meint, die Fischerei erwarte zunächst die "gelbe Karte" der EU: die Gemeinschaft werde streng beobachten, inwieweit Thailand die illegale, nicht dokumentierte und nicht regulierte (IUU) Fischerei insbesondere im Hinblick auf die Menschenrechte der dort Beschäftigten bekämpfe. Sollte Thailand in dieser Hinsicht in den kommenden sechs Monaten keinerlei Fortschritte Richtung einer ernsthaften Problemlösung machen, könnte die EU die "rote Karte" vergeben und die Einfuhr von Fisch und Seafood aus dem Land sperren. Thailands Shrimp-Industrie hat seit dem Jahre 2012 schon durch die Folgen des Early Mortality Syndroms (EMS) erhebliche Einbußen erlitten: die Exporte gingen von 540.000 t im Wert von 2,5 Mrd. Euro (2012) auf 250.000 t für 1,8 Mrd. Euro (2013) zurück. Auch 2014 lag der Exportwert von Shrimpprodukten für die Monate Januar bis August mit 909,4 Mio. Euro rund 9 % unter dem Ergebnis von einer Milliarde Euro im Vorjahreszeitraum.
Die insolvente Störfarm in Jessen (Sachsen-Anhalt) bleibt trotz der Insolvenz des Betreibers AquaOrbis Fine Food GmbH & Co. KG bestehen, meldet die Mitteldeutsche Zeitung (MZ). Der in England lebende Unternehmer Igor Stopnikov wolle in die Störzucht investieren und alle sieben Mitarbeiter übernehmen. Anfang Dezember sollten die rund 30.000 Störe und das Betriebsgrundstück an den neuen Eigentümer übergehen, kündigte Insolvenzverwalter Joachim Voigt-Salus an. Stopnikov wolle weiter in die Anlage investieren. Insbesondere hinsichtlich der Energieeffizienz stünden einige Modernisierungen an, erklärte der Berliner Rechtsanwalt. Den Insolvenzgläubigern stellte Voigt-Salus "eine - wenn überhaupt - wohl eher kleine Quote in Aussicht". Zuletzt habe die Störzucht nicht einmal ihre Stromkosten erwirtschaften können. Respekt zollte Kanzlei-Mitarbeiter Christian Krönert der kommissarischen Geschäftsführerin Rosmarie Ehrenberg dafür, dass sie "nach dem geplatzten Kasachstan-Geschäft ohne Verzug das Insolvenzgericht informierte".
Die Sæby Fiske-Industri, dänischer Produzent von Makrelenkonserven, will in den kommenden vier Jahren insgesamt 34 Mio. Euro investieren, um die Produktionskapazität letztendlich zu verdoppeln, schreiben die Undercurrent News. Bislang seien 10 Mio. Euro in neue Linien und Lagereinrichtungen investiert worden, "um unsere Wettbewerbsvorteile noch weiter auszubauen", teilt Geschäftsführer Henrik Mikkelsen mit: "Das erweitert auch unsere Möglichkeiten, unterschiedliche Dosensorten für andere Märkte zu produzieren." Derzeit produziere das im gleichnamigen Ort in Nordjütland ansässige Unternehmen auf einer Betriebsfläche von 43.000 Quadratmetern rund 97 bis 105 Mio. Dosen pro Jahr, die zu 85 Prozent an den europäischen LEH verkauft werden.