Ecuadors stellvertretender Fischereiminister hat mit Vertretern mehrerer Regierungsinstitutionen jüngst einen Workshop organisiert, um einen Nationalen Aktionsplan zur Verhinderung bzw. Eliminierung illegaler, undokumentierter und unregulierter (IUU) Fischerei zu erarbeiten, schreibt Fish Information and Services (FIS). Mit dem Plan bekenne sich die Branche zum Handelsabkommen mit der Europäischen Union, erklärte Fernanda Marriott, Vertreterin der Industriefischerei. Ecuador exportiert 65 Prozent seines Thunfischs in die EU. Das lateinamerikanische Land produziert jährlich rund 100.000 t vorgegarten Thunfisch in Dosen.
Nach dem Untergang eines südkoreanischen Fischtrawlers in der westlichen Beringsee suchen Rettungskräfte noch mehr als 50 vermisste Besatzungsmitglieder, schreibt das Portal IntraFish. Das 1.753 BRT-Fangschiff für Alaska-Seelachs, die „Oryong 501“, war gestern nahe Russland gesunken, nachdem bei stürmischer See Wasser in die Lagerräume eingedrungen war. Zum Zeitpunkt des Untergangs seien die Wellen vier Meter hoch gewesen, die Wassertemperaturen lagen um den Gefrierpunkt. Sieben Besatzungsmitglieder konnten aus einem von acht an Bord befindlichen Rettungsbooten gerettet werden, ein Mann wurde tot geborgen. Zu der Crew gehörten 35 Indonesier, 13 Philippiner, 11 Südkoreaner und ein russischer Inspektor - insgesamt sollen nach Angabe russischer Behörden 62 Menschen an Bord gewesen sein. Das zum Fangunternehmen Sajo Industries gehörende 36 Jahre alte Schiff hatte den Hafen Busan in Südkorea am 10. Juli 2014 verlassen und war eines von fünf südkoreanischen Schiffen, die momentan in der Beringsee fischen. Russland gewährt Südkorea in seinen Hoheitsgewässern Fangrechte unter anderem für Seelachs, Kabeljau, Tintenfisch und Kurzschnabel-Makrelenhecht.
Der Huchen (Hucho hucho), bekannt auch als 'Donaulachs', wurde zum 'Fisch des Jahres 2015' gewählt. Das teilt der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) mit, der gemeinsam mit dem Deutschen Angelfischerverband (DAFV) und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit dieser Wahl auf die Verdrängung vieler Fischarten durch den Verbau und die Regulierung von Flüssen aufmerksam machen will. Der Huchen lebte ursprünglich weit verbreitet in kühlen, schnell fließenden und sauerstoffreichen Zuflüssen der Donau. Mit über einem Meter und 50 Kilogramm gehört er ausgewachsen zu den größten Süßwasser-Raubfischen. Erst mit 4 bis 5 Jahren wird er geschlechtsreif. Im zeitigen Frühjahr werden dann im Kiesbett flache Gruben geschlagen, in die die Eier gelegt werden. Nach 25 bis 40 Tagen schlüpfen die Fischlarven und ernähren sich in den ersten Jahren von kleinen Wirbellosen. Der Huchen kann bis zu 20 Jahre alt werden. Als einer der größten heimischen Vertreter der Familie der Lachse (Salmoniden) ist die natürliche, ursprüngliche Verbreitung des Huchen in Deutschland auf das Einzugsgebiet der Donau beschränkt, weshalb er auch als "Donaulachs" bezeichnet wird. Die Überfischung der letzten Jahrzehnte, die Gewässerverschmutzung und vor allem die Gewässerbebauung sind dafür verantwortlich, dass der Huchen in der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als "gefährdet" geführt wird.
Die holländische Zander-Produzentin Coby van Slooten will ihre Kreislaufanlage im Fischereihafen Urk verkaufen. Die im Jahre 2006 im Gewerbegebiet von Urk in Betrieb genommene RAS-Anlage mit einer Fläche von 2.026 Quadratmetern ist für die Produktion von 70 Tonnen Zander – vom Setzling bis zum Ein- bis Zwei-Kilo-Fisch – ausgelegt. Zum Betrieb gehören neben einer Brutanstalt und 30 Becken Lager- und Büroräume. Nach Angaben von Van Slooten Aquacultuur bestehe die Option, dass einer der bisherigen Eigner die Kreislaufanlage kurz- oder langfristig weiter betreue.
Die schleswig-holsteinische Garnelenzucht Förde-Garnelen erhält für ein wissenschaftlich begleitetes Forschungsprojekt für die Verwendung von marinen Mikroalgen als Futtermittel 180.000 Euro aus Mitteln des Landeswirtschaftsministeriums, schreiben die Kieler Nachrichten. Die Summe erhöht sich durch Eigenmittel der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) und des Technologieentwicklers Neomar auf insgesamt 300.000 Euro. Neun Monate lang werden Botaniker, Zoologen und der Züchter untersuchen, inwieweit die in der Ostsee vorkommende Braunalge Nannochloropsis salina - ein Einzeller mit einer Größe von bis zu 5 Mikrometern (µm) - als alternatives Futtermittel für die in Bülk bei Strande gefarmten Vannamei-Garnelen verwendet werden kann. Dort, 19 Kilometer nördlich der Landeshauptstadt Kiel, produziert der gelernte Brunnenbauer Stefan Paasch (33) seit 2009 jährlich derzeit 2,5 Tonnen Garnelen in einer Kreislaufanlage, die für ihre Beheizung auf 30 ºC die Abwärme von der benachbarten Bülker Kläranlage nutzt.
Im schweizerischen Zuben (Thurgau) baut Projektleiter Simon Mayer derzeit eine Shrimp-Farm, die die erste des Landes sein dürfte, schreibt das Züricher Internetportal "20 Minuten". Hauptberuflich führt der 30-Jährige einen Putenmastbetrieb. Wo bis vor kurzem noch ein Kuhstall stand, baut Mayer derzeit auf einer Fläche von gut 250 Quadratmetern zwei Aufzucht- und vier Mastbecken. Bei einem Besuch in Brasilien vor rund vier Jahren hatte er sich von der Outdoor-Anlage eines Kollegen inspirieren lassen. In seiner geschlossenen Kreislaufanlage werden, so die Pläne, 150 Kubikmeter Salzwasser über eine Wärmepumpe sowie eine Gasheizung auf eine Temperatur von 30 ºC erwärmt. "Der Energieverbrauch ist mit einem Einfamilienhaus zu vergleichen und die Anlage besitzt eine hervorragende Isolation", sagt Simon Mayer. Gefüttert werden die aus Florida importierten Garnelen mit einem speziellen Mischfutter. Nach Erreichen der Marktgröße sollen die Shrimps mit Strom betäubt und mit Eis getötet werden. Für das Frühjahr 2015 erwartet der angehende Farmer die ersten Larven, schon sechs Monate später will er seine ersten "Mayer Shrimps", so der angedachte Markenname, als "echte Schweizer Delikatesse" ausliefern. Der Konsument soll dann 9,- bis 12,- CHF, etwa 7,50 bis 10,- Euro, für jeweils 100 Gramm zahlen. Ob er einmal von der Zucht leben kann, mag er nicht zu sagen: "Es ist ein Versuch, der mich reizt. Ich bin aber zuversichtlich."
Zum erstenmal unterstützt in Frankreich eine Supermarktkette finanziell die Zertifizierung einer Fischerei nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC): Carrefour wird die französische Produzentenorganisation FROM Nord bei der MSC-Zertifizierung der Seezungenfischerei im östlichen Ärmelkanal und in der Nordsee fördern. Die FROM Nord, zu der Hochseefischer ebenso wie 202 Küstenfischer gehören, hatte in den vergangenen Jahren schon durch Zertifizierungen der Seelachsfischerei in der Nordsee sowie der nordostarktischen Kabeljau- und Schellfisch-Fischereien ihre Unterstützung des MSC-Programms bekundet. Edouard Le Bart, MSC-Manager für Frankreich, begrüßte die Partnerschaft zwischen einer Produzentenorganisation und einem LEH-Filialisten als genau das, wonach der MSC strebe: die Fischindustrie, wie etwa die Fischer, und den Einzelhandel im Streben nach einer nachhaltigen Fischerei zusammenzuführen. Bei der in Rede stehenden Fischerei auf Seezunge (Solea solea) fischen Boote von 10 bis 17 Metern Länge zwischen der belgischen Grenze und Cherbourg, der französischen Hafenstadt im Norden der normannischen Halbinsel Cotentin. Insgesamt operieren 85 Boote dieser handwerklichen Küstenfischerei von fünf Häfen aus. Nicht nur angesichts einer jährlichen Anlandemenge von zuletzt 1.990 t (2013), sondern auch aufgrund der Höchstpreise, die der hochwertige Fisch auf Fischauktionen erzielt, ist die Seezunge eine der wichtigsten Arten für die FROM Nord.
Kärnten ist das österreichische Bundesland mit der höchsten Eigenproduktion an Süßwasserfischen. Entsprechend widmet sich das Urlaubsland im Süden der Alpenrepublik im kommenden Jahr dem Thema "Lust auf Fisch". Gemeinsam wird die Kärnten Werbung 2015 mit engagierten Produzenten und Gastronomen, der Initiative Wirtshauskultur, Spargelwirten und dem Genussland Kärnten sowie der Landwirtschafts- und der Wirtschaftskammer Kärnten heimische Fischprodukte in den Fokus rücken. Dazu gehört 'Kärntna Låxn' (Salmo trutta lacustris), eine Seeforelle, die bereits im 14. Jahrhundert in der Region heimisch war und seit einigen Jahren wieder in Kärnten gezüchtet wird. Auch der Kärtner Saiblingskaviar, der von der Familie Sicher in Tainach besonders schonend gewonnen wird, hat in der Kärntner Alpen-Adria-Küche eine lange Tradition. Kombiniert wird der Fisch mit hochwertigen Produkten der regionalen Landwirtschaft - neben Kräutern, Ölen und Gemüse auch Weine. Mittlerweile gibt es in Kärnten rund 120 Winzer, die jeweils mehr als 100 Liter Wein pro Jahr produzieren. Highlights im Jahresverlauf werden unter anderem das traditionelle Fischfest in Feld am See (www.fischfest.at) oder der Küchenkult in Villach (www.kuechenkult.at).
Am 29. November 1974 verkauften Vreni und Ueli Hostettler das erste Mal frische Forellen auf dem Markt im schweizerischen Grenchen, eine Autostunde südlich von Basel. "Und die gingen weg wie 'warme Weggli'", erinnert sich Ueli Hostettler im Grencher Tagblatt. Der erste Verkaufswagen war ein umgebauter alter Möbelwagen mit seitlicher Ladentheke und selbstgebauter Kühlvorrichtung, dem das Gesundheitsamt des Kantons Bern zunächst nur "eine provisorische Bewilligung als Versuchsbetrieb" gab - mit wöchentlichen Kontrollen durch die Lebensmittelaufsicht. 40 Jahre später ist das Fischhändler-Ehepaar offiziell zwar pensioniert, verkauft aber weiterhin. "Seit wir pensioniert sind, arbeiten wir nur noch 100 Prozent", meint Hostettler lächelnd. Der Freitagsmarkt in Grenchen (Kanton Solothurn) ist traditionell ihr wichtigster Markt, in der Vergangenheit verkauften sie ebenfalls in Bern, Burgdorf und Bätterkinden. Ihr Erfolg führte dazu, dass sie die von Vater Hostettler ehemals als Hobby betriebene Fischzucht in Kräiligen zur professionellen Anlage für Forellen, Saiblinge und Lachsforellen erweiterten. Die gut 100.000 Fische werden teils als Besatzfische verkauft, teils im eigenen Teich für die Sportfischerei eingesetzt, teils verarbeitet. Denn vor etwa 25 Jahren begann der Trend zum verarbeiteten Fisch, so dass heute 80 % ihrer Fische filetiert, portioniert oder geräuchert verkauft werden. Im Jahre 2000 gründete das Ehepaar mit Sohn Beat eine GmbH. Inzwischen arbeiten auch dessen Lebenspartnerin sowie die Hostettler-Tochter Anita - neben ihrem Hauptberuf als Hochbauzeichnerin in ihrer Freizeit - im elterlichen Betrieb mit.
Der polnische Fischindustrielle Jerzy Malek, Gründer des Lachsproduzenten Morpol, investiert rund 50 Mio. Euro in Forellen- und Saiblingsprojekte in Polen und auf Island, schreiben die Undercurrent News. Im polnischen Slupsk (dt. Stolp), etwa 20 Kilometer südlich von Ustka (dt. Stolpmünde), dem Sitz der Lachsräucherei Morpol, baut Malek für 25 Mio. Euro eine Zucht für Forellen (Oncorhynchus mykiss) mit einer Kapazität von 4.000 t sowie eine angeschlossene Verarbeitung für wertgesteigerte Produkte (VAP). "Wir werden Filets, Portionen und Räucherprodukte herstellen können", kündigt Jerzy Malek an und betont, dass er Marine Harvest keine Konkurrenz machen werde. Produziert werden sollen in Polen ebenso wie in Deutschland gefragte Forellen von 300 bis 400 Gramm.