Die Europäische Union hat jüngst eine Sendung von 24 Containern mit Vannamei-Garnelen aus Indien an der Grenze zurückgewiesen, weil die Shrimps aus dem Bundesstaat Andhra Pradesh eine zu hohe Belastung mit Antibiotika-Rückständen aufwiesen, zitiert die Zeitung The Hindu den Präsidenten der Federation of Indian Fishery Industries (FIFI), Y. G. K. Murti. Der Verbandsvertreter bemängelt, dass der Einsatz von Antibiotika in Indien unzureichend kontrolliert werde. Hatcheries, Setzlingslieferanten und die Züchter selbst würden Chloramphenicol und Nitrofuran verwenden. Die Situation gefährde Indiens Ziel, seine Seafood-Exporte im Wert von derzeit 4 Mrd. Euro bis 2020 im Wert auf 8 Mrd. Euro zu verdoppeln.
Eine Fischzucht für die Produktion von bis zu 1.200 Tonnen Speisefischen soll am Nordportal des Gotthard-Basistunnels entstehen, meldet das Portal Schweizerbauer. Die auf Kosten von 25 bis 30 Mio. CHF - 21 bis 25 Mio. Euro - kalkulierte Anlage soll ab 2020 in den Betrieb gehen. Ähnlich wie am Lötschberg, wo das Tropenhaus Frutigen seine Fischzucht aus dem warmen Wasser eines Eisenbahntunnels speist, soll in Erstfeld (Kanton Uri) jenes Wasser Verwendung finden, das bei der Entwässerung des Gebirges durch den 57 Kilometer langen Gotthard-Tunnel mit einer Menge von 150 bis 400 Litern pro Minute aus dem Nordportal strömt. Allerdings liege die Wassertemperatur, die im Berg selber stellenweise bis zu 30 Grad Celsius betrage, am Austrittspunkt nur zwischen 14 und 16 Grad. Noch in diesem Jahr will die Betreiberin der Zucht, die von 25 Urnern gegründete "Basis 57 nachhaltige Wassernutzung AG", eine Laboranlage in Betrieb nehmen. In der späteren, überdachten Aquakulturanlage mit bis zu 25 Arbeitsplätzen sollen vor allem Zander und Schalentiere, aber auch weniger bekannte einheimische Speisefische wie Trüschen, Äschen und Huchen produziert werden. Für das Fischfutter ist die Kooperation mit örtlichen Lieferanten geplant, außerdem sollen den Bauern in der Region Fische für die Aufzucht überlassen werden.
Der ecuadorianische Garnelen-Exporteur Omarsa ist als erster Shrimp-Produzent weltweit nach den Standards des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) als nachhaltig zertifiziert worden, teilt der ASC mit. Die ersten Produkte mit ASC-Label sollen in den kommenden Wochen in Skandinavien auf den Markt kommen. Nach einer Prüfung durch das Institut für Marktökologie (IMO) waren die Farmen Camaronera Cachugran, Camaronera Chongon und Camaronera Puna als verantwortungsbewusst und gut gemanaged bewertet worden. Um dieses Ziel zu erreichen, habe man "hart gearbeitet", sagt Omarsa-Geschäftsführer Sandro Coglitore: "So haben wir einiges unternommen, etwa Projekte zur Mangroven-Aufforstung. Omarsa engagiert sich für eine verantwortungsbewusste Aquakultur und wir investieren ständig, um unsere Shrimp-Zuchten zu verbessern." Um das Farm-Management zu optimieren habe man mit Blueyou Consulting zusammengearbeitet. Finanziell wurde die Zertifizierung aus Fördergeldern des Fonds IDH Farmers in Transition (FIT) unterstützt. Omarsa, das ehemals 60 Prozent seiner Garnelen nach Europa exportierte, verkauft inzwischen 50 Prozent seiner Produktion nach China und noch 35 Prozent in die EU, vor allem nach Deutschland, Frankreich und in die Schweiz.
Eine willkommene Abwechslung gab es für die prominenten Besucher des Münchner Oktoberfestes. Wiesnwirt Peter Lingnau (Peter's Meeresfrüchte) hatte, schreibt die Abendzeitung, gemeinsam mit Birgit Fischer-Höper von der Event-Marketing-Agentur Munich Connexxxions erstmals zum Hummeressen "Hummavaria" in das "Fisch-Bäda" eingeladen, das mit 130 Sitzplätzen kleinste der Festzelte auf der Wiesn. Starkoch Christian Loisl (Feinschmecker-Manufaktur) servierte ein Drei-Gänge-Hummermenü samt Nachspeise, Wein und Wasser für 129,- Euro. An Hummersuppe und Hummer mit getrüffeltem Selleriepüree und Wirsing erfreuten sich unter anderem Simone Ballack - "froh, dass ich heute einmal Fisch bekomme" - und Fernsehmoderator Frederic Meisner: "Für alle Oktoberfest-Fans ist das hier eine schöne Abwechslung." Christian Loisl serviert über die gesamten 16 Tage des Oktoberfestes Fisch-Köstlichkeiten, die Unternehmen wie Kagerer und Deutsche See liefern, heißt es auf www.ganz-muenchen.de. Die heimischen Fische stammen von der Fischerei Köppelmühle, einem Familienbetrieb in Markt Schwaben. Die übrige Zeit des Jahres ist Loisl Berater für Food-Unternehmen, gibt Kochkurse und kocht auf privaten und Groß-Events wie den "24 Stunden von Le Mans".
Marine Harvest Canada, größter Lachszüchter in der kanadischen Provinz British Columbia, hat in der vergangenen Woche durch eine gefährliche Alge bis zu 280.000 Lachse verloren, meldet das Portal IntraFish. Innerhalb weniger Tage seien rund drei Prozent der jährlichen Produktionsmenge - 1.000 von rund 40.000 Tonnen - verendet, teilte Pressesprecher Ian Roberts mit. Da der Fisch jedoch versichert sei, halte sich der finanzielle Verlust für Marine Harvest in Grenzen.
Wie lachsartige Fische unter naturnahen Haltungsbedingungen erzeugt werden können, soll ein neu angelaufenes Modellprojekt demonstrieren, teilt die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) mit. Das Projekt soll demonstrieren, wie die Zucht von Salmoniden (Regenbogen- und Bachforellen, Bachsaiblinge, Elsässer Saiblinge) durch das so genannte "tank enrichment" optimiert werden kann. Dabei wird die künstliche Haltungsumgebung mit Struktur schaffenden Komponenten wie beispielsweise Kies angereichert. Außerdem soll der positive Effekt von Strömung in der Aufzucht junger Lachse in der Praxis demonstriert werden. Die Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen drei Aquakulturbetrieben und dem Thünen-Institut für Fischereiökologie. Die gewonnenen Erkenntnisse werden anschließend der breiten Öffentlichkeit auf einem Fachsymposium vorgestellt. Außerdem soll es nach Projektabschluss Ende 2016 eine Informationsbroschüre geben. Das Projekt steht im Kontext einer Tierschutz-Initiative des BLE "Modell- und Demonstrationsvorhaben Tierschutz". Forschungen zum "tank enrichment" gab es in der nahen Vergangenheit schon von skandinavischen und kanadischen Wissenschaftlern.
Die europäischen Fischbestände entwickeln sich langfristig positiv, die Populationen wachsen und die Sterblichkeit sinkt. Das teilte die Generaldirektorin der DG Mare, Lowri Evans, am vergangenen Freitag anlässlich eines Seminars "Zum Zustand der Fischbestände" mit, das die Europäische Kommission organisiert hatte. Viele Bestände hätten sich erholt, lieferten stabile und nachhaltige Fänge - eine Bestätigung dafür, dass langfristige und konsequent umgesetzte Managementpläne über die Jahre erfolgreich gewesen sind. Derartige Erfolgsgeschichten seien beispielsweise der nördliche Seehecht und die Scholle in der Nordsee sowie der Ostseehering. Eskil Kirkegaard, leitender ICES-Wissenschaftler, wies allerdings darauf hin, dass es noch zahlreiche Hürden zu überwinden gelte. So hätten die Forscher noch keine Erklärung für die Situation beim Dorsch in der östlichen Ostsee: "Wir beobachten eine Abnahme der fischereilichen Sterblichkeit sowie Jungfische, doch trotz dieser positiven Parameter wächst der Bestand nicht." Schwere Zeiten kämen mit dem zum Januar in Kraft tretenden Rückwurfverbot auf die Fischer zu, da es keine Übergangsperiode gegeben habe, meint der Präsident von Europêche, Javier Garat.
Mit Wirkung zum 1. Oktober 2014 wird Alexander von Reißwitz Geschäftsführer der Gottfried Friedrichs KG. Er zeichnet verantwortlich für die Bereiche Vertrieb und Marketing des führenden Anbieters für Premium-Feinfisch in Deutschland. „Wir freuen uns sehr, dass wir Herrn von Reißwitz gewinnen konnten. Ziel ist es, den Vertrieb deutlich zu stärken und die strategische Weiterentwicklung der Marke im Handel maßgeblich voranzutreiben“, so Horst-Otto Gerberding, geschäftsführender Gesellschafter von Gottfried Friedrichs.
Auf den chinesischen Nansha-Inseln wird der Bau eines gigantischen Schiffs für die kombinierte Fischzucht und Fischverarbeitung an Bord geplant, berichtet China Science Daily. Der umgebaute Öltanker soll am Mischieff-Riff liegen, einem fischwirtschaftlich genutzten Atoll der Spratly-Inseln im Südchinesischen Meer. Dort werde der bis zu 200.000 Tonnen schwere Tanker als Mehrzweck-Produktionsbasis fungieren, erklärte Lei Jilin, Wissenschaftler am Fischereiforschungsinstitut für das Gelbe Meer: "Neben dem Schutz für das Riff soll das Schiff zur Fischverarbeitung und -lagerung dienen und als Ankerplatz, um die Schiffe der Hochseefischerei zu versorgen."
Die Biomasse vom Alaska-Seelachs im Beringmeer ist um fast 60 Prozent gestiegen, teilte die US-amerikanische Wetter- und Ozeanographiebehörde (NOAA) mit und sprach von "guten Nachrichten". Allerdings spiegele sich der starke Anstieg nicht automatisch in einer Erhöhung der Fangquote für 2015 wider, warnten Fischereimanager. Denn die Fangmenge für sämtliche Grundfischarten in der Beringsee ist weiterhin auf zwei Millionen Tonnen gedeckelt. Für den Alaska-Seelachs bedeute dies eine Höchstquote von 1,3 Mio. t. Aber: die zweitgrößte Biomasse seit Beginn standardisierter Statistiken im Jahre 1982 verweise darauf, dass es mehr als einen starken Jahrgang gebe.