Zu dem morgen beginnenden Deutschen Fischereitag werden rund 200 angemeldete Teilnehmer aus Politik, Verwaltung und der gesamten deutschen Fischerei erwartet, teilt der Deutsche Fischerei-Verband (DFV) mit. Übergeordnetes Thema der dreitägigen Veranstaltung im hessischen Fulda sind aktuelle Entwicklungsmöglichkeiten der deutschen Aquakultur. Während die Aquakultur weltweit der am stärksten wachsende Zweig der Lebensmittelproduktion ist, verhindern in Deutschland und in Europa bürokratische Hürden und die Naturschutzgesetzgebung eine wettbewerbsfähige Entwicklung der deutschen Betriebe, kritisiert der DFV in seiner Ankündigung der Veranstaltung. In einer Vortragsveranstaltung und einer international besetzten Podiumsdiskussion wird die Lage erörtert, wobei der nationale Strategieplan für Aquakultur und die Forschungsstrategie der DAFA zur Aquakultur ebenfalls auf der Tagesordnung stehen. Die Kutterfischer und die Hochseefischerei werden sich in Anwesenheit der EU-Parlamentarier Werner Kuhn und Ulrike Rodust mit der Umsetzung der reformierten EU-Fischereipolitik befassen. Für die Fluss- und Seenfischerei stehen die Kormoranproblematik und die Erhaltung der Aalbestände auf der Agenda.
Als deutschlandweit erster Anbieter bringt Deutsche See Fischmanufaktur ab Herbst exklusiv Forellen in den Handel, die die Anforderungen des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erfüllen, teilt das Unternehmen mit. Die Forelle aus ASC-zertifizierter Zucht in Dänemark wird zum einen als klassisches Thekenprodukt angeboten, darüber hinaus aber auch im SB-Regal erhältlich sein. "Mit den neuen Produkten bleiben wir unserer langfristig angelegten Nachhaltigkeitsstrategie treu und erweitern erfolgreich unser bestehendes Sortiment an ASC-zertifizierten Fischprodukten", sagt Yvonne Ronke, Qualitätsmanagerin bei Deutsche See.
Russlands Einfuhrverbot für Waren nicht nur aus der EU, sondern auch aus den USA und Kanada, könnte die Preise für Alaska-Wildlachs und dessen Rogen beeinflussen, schreiben die Homer News. Ersten Schätzungen von Alaskas Behörde für Fisch und Wild (ADF&G) zufolge haben Alaskas Fischer bislang 72,5 Mio. Buckellachse (pink), 41,7 Mio. Rotlachse (sockeye), 2,1 Mio. Silberlachse (coho), 8,4 Mio. Ketalachse (chum) und 413.000 Königslachse (king) angelandet. Russland war bislang Alaskas zweitwichtigster Markt für Wildlachsrogen. Nach Angaben von Alexa Tonkovich, die das internationale Programm des Alaska Seafood Marketing Institutes (ASMI) leitet, exportierte der Bundesstaat im vergangenen Jahr Lachsrogen im Wert von 34,6 Mio. Euro direkt nach Russland. Hinzu kommen unbekannte Mengen, die über die Ukraine nach Russland gelangten. Das Embargo habe "einen erheblichen Einfluss auf den Markt für Rogen", meint die ASMI-Mitarbeiterin. Der Wegfall Russlands könne Alaskas Position bei Verhandlungen mit Japan, seinem wichtigsten Rogenmarkt (Export 2013: 94,1 Mio. Euro), schwächen. Insofern wolle das Lachskomitee des ASMI in den kommenden Monaten die Chancen in anderen Märkten eruieren, darunter das drittplatzierte China (Export 2013: 15,1 Mio. Euro) sowie Frankreich und Deutschland.
Die beiden isländischen Fangunternehmen Samherji und Fisk Seafood haben letzte Woche auf der Nor-Fishing im norwegischen Trondheim Verträge über den Neubau von vier Frischfisch-Trawlern in der Türkei geschlossen, schreibt IntraFish. Drei der baugleichen Baumkurren-Trawler mit einer Länge von jeweils 61,5 Metern und 13,5 Meter langen Auslegern sind für Samherji, einer für Fisk Seafood. Für die Werft in Cemre bei Antalya ist es nicht nur der größte Einzelauftrag bislang, sondern auch der erste aus Island, da sie bislang für Norwegen gebaut hatten. Alle vier Trawler sollen sukzessive ab Sommer 2016 bis Ende des Jahres ausgeliefert werden.
Die norwegische Regierung hat Maßnahmen erlassen, die die Folgen des russischen Importverbots mildern sollen, meldet das Portal IntraFish. Zum einen darf mehr Biomasse in den Gehegen gehalten werden, zum anderen können diesjährige Fangquoten teilweise auf das kommende Jahr übertragen werden. Da Russland in den letzten Jahren Norwegens wichtigster Exportmarkt für Fisch war, sollen die neuen Regelungen der Industrie Zeit geben, neue Kunden zu finden. Zentral sind drei Änderungen. Bei Lachs darf die höchstzulässige Biomasse (MAB) auf Basis der Produktionslizenzen bis einschließlich 31. März 2015 um sechs Prozent angehoben werden. Bei der Forelle kann die MAB sogar um 20 Prozent gesteigert werden. Fangquoten für den norwegischen frühlingslaichenden Hering können im Umfang von 20 Prozent der jeweiligen Schiffsquote von 2014 auf das Jahr 2015 übertragen werden. Allerdings ändern sich nicht die Maßgaben bezüglich der Fischdichte und der Anzahl der Fische in den Gehegen. Auch die Vorschriften bezüglich der maximalen Zahlen an Lachsläusen gelten unverändert. Der Geschäftsführer der Norwegischen Seafood-Föderation (FHL), Ove Ystmark, lobte die Regierung für die Geschwindigkeit, mit der die neuen Regularien erlassen worden seien.
Mit Wirkung zum 15. August ist Hartwig Retzlaff (50) von der Gesellschafterversammlung in die Geschäftsführung von Deutsche See bestellt worden. Er wird die Bereiche Einkauf und Verkauf verantworten. Dr. Peter Dill (55) wird Generalbevollmächtigter des Unternehmens und gibt im Zuge dessen operative Teile seiner bisherigen Verantwortungsbereiche ab und die Geschäftsführerposition auf. In der Position des Generalbevollmächtigten wird er sich wie bisher um das Qualitätsmanagement sowie die Verbandsaufgaben als Vorsitzender des Bundesverbandes der Fischindustrie kümmern. Egbert Miebach (56) bleibt unverändert in seiner Geschäftsführerposition. Der Gesellschafterkreis bleibt ebenfalls unverändert.
Fischproduzenten in den vom russischen Einfuhrverbot betroffenen westlichen Ländern denken über alternative Logistikwege nach, um die Sanktionen zu umgehen. Eine Option sei der Reexport ihrer Produkte über Länder, die nicht dem Handelsverbot unterliegen, schreibt Fish Information & Services (FIS). In Reaktion habe der Leiter der Russischen Föderalen Fischereibehörde Rosrybolovstvo, Ilya Shestakov, "skrupellose Importeure" gewarnt, dass kompetente russische Behörden wie die Veterinärkontrolle Rosselkhoznador und der Föderale Zolldienst (FCS) die Ursprungsnachweise der Produkte kontrollieren würden. Fisch darf beispielsweise weiterhin von den Färöern, aus der Türkei und aus Tunesien nach Russland eingeführt werden. "Die Färöer Inseln können Frischlachs exportieren, allerdings nicht in der Menge, in der wir ihn aus Norwegen importiert hatten", sagte Shestakov im Fernsehsender Rossiya 24. Die Türkei und Tunesien könnten weitere Fischarten frisch liefern. Während einige führende norwegische Lachszüchter wie Salmar und Norway Royal Salmon jetzt den Wegfall eines Exportanteils von bis zu zehn Prozent (Salmar) spüren, könnten Marine Harvest und Cermaq Russland weiterhin aus ihren chilenischen Farmen beliefern. Trond Davidsen vom Züchterverband FHL betonte allerdings, wenn Lachs aus Chile oder von den Färöer Inseln nach Russland verkauft werde, dann sei er auch in den genannten Ursprungsländern produziert worden.
Im Frühjahr 2012 hatte die Hokkaido Föderation der Fischereigenossenschaften, in Japan bekannt als Hokkaido Gyoren, mit der MSC-Bewertung für ihren mit Kiemennetzen gefangenen Ketalachs begonnen. Jetzt teilte am 17. Juli 2014 der Zertifizierer SCS Global Services mit, die Fischerei habe sich aus dem MSC-Programm zurückgezogen. Gründe für den Abbruch des Verfahrens wurden nicht genannt. Der MSC hatte den dortigen Ketalachs-Bestand in Hokkaido vor zweieinhalb Jahren als gesund bezeichnet. Im Jahre 2010 waren dort 123.000 Tonnen Lachs angelandet worden, davon 58.400 Tonnen von Hokkaido Gyoren. Damit ist es die zweite Lachsfischerei innerhalb von vier Monaten, die aus dem MSC-Programm ausscheidet: im Mai 2014 hatte schon die russische Fischerei auf den Buckellachs in der zur Insel Sachalin gehörenden Aniva-Bucht die Bewertung ohne Zertifikat beendet. Drei Jahre lang in Folge hatten Russlands Behörden die Fischerei aufgrund zu geringer Rückkehrerzahlen schließen müssen, teilte das Programm 'Sustainable Fishery Partnership' (SFP) mit.
Im Mai diesen Jahres ist erstmals auch in den USA ein Fischprodukt mit ASC-Label in den Lebensmitteleinzelhandel gekommen, teilt der Aquaculture Stewardship Council (ASC) mit. Das alteingesessene Familienunternehmen Tai Foong USA, gegründet 1958, verkauft unter seiner Marke 'Northern Chef' ASC-zertifizierte Tilapiafilets landesweit in verschiedenen Supermarktketten. Damit zählen die USA, einer der weltweit führenden Märkte für Fisch und Seafood, jetzt auch zu den inzwischen 24 Ländern mit ASC-Produkten im Lebensmitteleinzelhandel - 21 Monate, nachdem die ersten ASC-zertifizierten LEH-Produkte in Europa vorgestellt worden waren.
Der chinesische Seafood-Konzern Pacific Andes (Hongkong) engagiert sich mit Gründung des Joint-Ventures Atlantic Pacific Fishing (APF) in Namibia erstmals in Afrika, schreibt IntraFish. Nach Kauf des Trawlers "FV Leader" hält die Neugründung eine Stöcker-Quote von 33.000 t - fast ein Drittel der namibischen Quote von 350.000 t. 92 Prozent der Fänge werden in Namibia und Südafrika gefroren verkauft, die übrigen 8 Prozent zu Fischmehl verarbeitet. Außerdem arbeite Pacific Andes an einer Pilotfarm für Seegurken, die in Asien gefragt sind. An APF ist die Pacific Andes-Tochter China Fishery zu 49 Prozent beteiligt, habe operativ jedoch faktisch die Fäden in der Hand, sagt Geschäftsführer Adolf Burger.