Die Familie Veldhoen denkt über den Verkauf ihres Fischgeschäfts "Fischhaus Sasel" nach, schreibt das Hamburger Abendblatt in einer seitenfüllenden Wochenendreportage über das seit 1932 bestehende Hamburger Traditionsgeschäft. Seit Klaus Veldhoven (62) an Leukämie erkrankt ist, darf der Inhaber nicht mehr im Geschäft arbeiten: zu groß ist die Gefahr, dass er sich bei der Arbeit oder im Kundenkontakt Keime einfängt, die das geschwächte Immunsystem nicht verkraftet. Derzeit wird seine Frau Bettina Veldhoen (56) von ihrem Sohn Sascha unterstützt. Der 26-Jährige, der im vergangenen Jahr ein Studium der Business Administration erfolgreich abgeschlossen hat, will das elterliche Geschäft jedoch nicht übernehmen. Das Fachgeschäft am Saseler Markt 12, das der gelernte Koch und die Hotelfachfrau vor fast 30 Jahren übernommen hatten, setzt fast eine halbe Million im Jahr um - pro Woche werden nach eigenen Angaben 300 kg Frischfisch, rund 180 kg Salate aus eigener Herstellung und fast 300 Fischfrikadellen verkauft. Noch überlegt Bettina Veldhoen, ob sie das Fischgeschäft alleine weiterführen soll. Einen Verkauf könne sie sich nur vorstellen, wenn sie weiterhin dort arbeiten kann. "Denn der Laden ist längst nicht mehr nur das Lebenswerk ihres Mannes. Sondern auch ihr eigenes", schließt das Abendblatt.
Auf der vietnamesischen Fischmesse 'Vietfish' bildete ASC-zertifizierter Pangasius einen Schwerpunkt. So konnten sich Fischeinkäufer bei einem Besuch der vom Aquaculture Stewardship Council (ASC) zertifizierten Pangasius-Farm GODACO persönlich und vor Ort einen Eindruck verschaffen, wie umweltfreundlich und sozial verantwortungsbewusst dort Pangasius gezüchtet und verarbeitet werde, schreibt der ASC. Neben Käufern nahmen Beteiligte an dem von der EU geförderten Projekt "Einführung einer nachhaltigen Produktlieferkette für Pangasius in Vietnam" (SUPA) teil: WWF, die Vietnamesische Vereinigung der Seafood-Exporteure und -Produzenten (VASEP), das Vietnam Cleaner Production Centre (VNCPC) und der ASC. Auf dem auf der Vietfish veranstalteten Pangasius-Forum sprach die Marketing-Managerin des ASC, die Holländerin Esther Luiten, über das Image von Pangasius und inwieweit eine ASC-Zertifizierung zur Hebung dieses Images beitragen könne. Noch immer habe Pangasius, etwa in Deutschland, einen schlechten Ruf, sagte Luiten, meinte aber auch: "Wir haben von Importeuren und Produzenten gehört, die durch die erworbene ASC-Zertifizierung Aufträge in Deutschland zurückgewinnen und sogar haben ausweiten können - trotz der Herausforderungen, vor denen der Pangasius-Sektor steht."
AquaPri, dänischer Produzent von Forellen, Forellenrogen und Zander, leidet unter dem Konflikt in der Ukraine. Nach einem soliden Jahr 2013 erklärt AquaPri-Geschäftsführer Henning Priess, dass sein Unternehmen sich "mit der Situation in Russland herumschlage", schreibt das Portal IntraFish. Die Ukraine und auch Russland seien wichtige Märkte für TK-Rogen von Lachs und Forelle - daher sei AquaPri "relativ stark betroffen, vermutlich mehr als andere". In Reaktion hierauf will AquaPri die Abhängigkeit von den beiden Ländern reduzieren und schaut nach neuen Märkten, insbesondere in Asien. Dort sehen die Dänen auch deshalb neue Chancen, weil ein Rückgang der chilenischen Forellen-Produktion angekündigt sei. In Asien, insbesondere in China, aber auch in den arabischen Staaten seien die Produkte gefragt. AquaPri hatte das Jahr 2013 mit einem Umsatz von 28,2 Mio. Euro abgeschlossen. Der Bruttogewinn lag mit 8,7 Mio. Euro etwas niedriger als im Jahr zuvor (2012: 8,9 Mio. Euro), ebenso der Nettogewinn, der von 1,6 Mio. Euro auf 1,2 Mio. Euro sank. Positive Einflüsse auf das Ergebnis erwartet AquaPri ab 2016 von einer neuen Indoor-Kreislaufanlage, in der ab Mitte 2015 jährlich 550 bis 600 t Zander produziert werden sollen.
Sehr zufrieden äußerten sich Schleswig-Holsteins Muschelfischer anlässlich der diesjährigen Saisoneröffnung. "Ein Jahrgang mit einer ausgezeichneten Qualität", teilte Peter Ewaldsen, Geschäftsführer der Erzeugerorganisation, in Hörnum mit. Dank guter Konsistenz, geschmacklichen Gehalts und eines außerordentlich hohen Fleischanteils von teilweise bis zu 34 Prozent, im Schnitt 26 bis 28 Prozent würden auch auskömmliche Preise erzielt. "Wir liegen zur Zeit bei 2,50 Euro pro Kilo. Das ist ein Preis, den hat es noch nie gegeben", sagte Ewaldsen Mitte August, "das wird ein gutes Jahr werden." Zum Vergleich: 2013 vermarkteten Schleswig-Holsteins Fischer laut Agrarbericht 3.126 Tonnen für etwa 6,7 Mio. Euro, erhielten damit im Saisonschnitt 2,14 Euro/kg Miesmuscheln (2012: 1,13 Euro/kg). Im vergangenen Jahr hätten die Muschelfischer etwa 3.100 Tonnen in die Niederlande exportiert, in diesem Jahr erwarteten sie eine "deutliche höhere" Menge, bestätigte Peter Ewaldsen auf Nachfrage von FischMagazin.
Die Rewe hat zum 31. August ihre beiden Bistros "Made by Rewe" in Köln geschlossen, schreibt der Kölner Express. Die Test-Restaurants am Waidmarkt und am Höninger Weg waren ein Versuch, "Supermärkte in hochfrequentierten Lagen verstärkt zu sozialen Treffpunkten zu machen", hatte Rewe-Vorstandsmitglied Lionel Souque im Herbst vergangenen Jahres anlässlich der Eröffnung erklärt. Für die Umsetzung des Bistro-Konzeptes hatte Deutschlands führende Supermarktkette Vapiano-Gründer Mark Korzilius engagiert. Die experimentellen Bistros kombinierten Kühltheken mit Salaten, Sandwiches, Wraps, Softdrinks und alkoholischen Getränken mit offenen Küchen zum Selberkochen. Die gewonnenen Erfahrungen und Ergebnisse sollen für ein neues gastronomisches Konzept verwendet werden, teilte Rewe-Sprecher Raimund Esser mit. Kritik übt das Portal Supermarktblog: "Das gastronomische Erlebnis war gar keins: Statt frischem Essen gab es Curry aus der Plastikpackung und vorbereitete Salate zu üppigen Preisen." Die "Smart People - Ready to Cook"-Gerichte seien schon frühzeitig wieder aus den Regalen verschwunden. Der Anschluss an die Supermärkte sei nicht optimal genutzt worden. Die Rewe-Zentrale teilte mit, dass ein weiterer "Made by Rewe" in Heidelberg, der in das dortige Rewe-Center integriert ist, erhalten bleiben soll.
Russlands Importverbot für Norwegen und die Europäische Union (EU) wird zwar zu größeren Marktverschiebungen und Preisbewegungen führen, doch die weltweite Nachfrage nach Lachs dürfte in der nächsten Zeit anhaltend hoch bleiben. Das prognostiziert die Rabobank in einem aktuellen Bericht, zitiert im Portal IntraFish. In der EU, dem größten Lachsmarkt weltweit, befinden sich gegenwärtig keine Länder in der Rezession, so dass die Gemeinschaft zu einem mäßigen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zurückkehren dürfte, meinen die Analysten. Allerdings sei die Union der "reifste Lachsmarkt", führende Lachskonsumenten wie Frankreich und Großbritannien weisen bereits einen hohen Pro-Kopf-Verzehr auf.
Trotz eines Umsatzplus' von 9% notierte der dänische Konservenhersteller Bornholms im letzten Jahr einen Gewinnrückgang von 2,7 Mio. Euro (2012) auf 2,4 Mio. Euro (2013), meldet das Portal IntraFish. Ursache seien Kosten für eine neu installierte Technik, die die Befüllung von Kunststoffdosen ermögliche, sagte Geschäftsführer Christian Sievert. Bornholms, das auch eine Fabrik auf Island betreibt, produziert jährlich rund 26 Mio. Dosen vor allem mit Kabeljauleber und -rogen sowie Patés. Hauptmärkte sind neben Dänemark die Exportländer Frankreich, Großbritannien, Deutschland und Russland, das Fischkonserven bislang nicht seinem Importverbot für Seafood unterwirft.
Jedes Jahr werden alleine in den Gewässern der USA mehrere hundertausend Fallen für den Fang von Fischen und Krebstieren verloren oder aufgegeben. Das Problem: viele dieser "Geisterfallen" (DFTs = derelict fishing traps) fischen jedoch weiterhin und produzieren damit für die Fischerei und das Ökosystem Verluste, die vermeidbar sind, schreibt Fish Information & Services (FIS). Neue Erkenntnisse hierzu lieferte eine im 'Marine Pollution Bulletin' (August 2014) veröffentlichte Studie der US-amerikanischen Wetter- und Ozeanographie-Behörde (NOAA), die erstmals die Ergebnisse vorangegangener regionaler Untersuchungen zusammenführt und damit umfangreiches Datenmaterial präsentiert. Die herrenlosen Fallen fingen nicht nur die ursprünglichen Zielarten, sondern auch andere Tierarten, darunter bedrohte und gefährte Spezies, sagt Dr. Ariana Sutton-Grier vom Nationalen Meeresdienst des NOAA, Mitautorin der Studie. Die Studie berücksichtigte sieben Fischereien, und zwar die Fischerei auf Kalifornischen Taschenkrebs (Cancer magister) in Alaska und im Pudget Sound, die Fischereien auf Blaukrabbe (Callinectes sapidus) in Maryland, Virginia und North Carolina, die Langustenfischerei (Palinurus argus) in Florida sowie die Korallenriff-Fischerei auf den Amerikanischen Jungferninseln.
Die Preise für chilenischen Lachs sind seit Verhängung des russischen Einfuhrverbots für norwegischen Lachs um bis zu 50 Prozent gestiegen. Nachdem Russland angekündigt hatte, verstärkt Lebensmittel, insbesondere Zuchtlachs aus dem südamerikanischen Land zu importieren, zogen die Kilopreise in nur zwei Tagen um 0,75 Euro an, schreibt das Portal IntraFish. Die Undercurrent News zitierten vergangene Woche mehrere russische Importeure, die sogar von 50 Prozent Preisanstieg sprechen - von 5,40 USD/kg CIF St. Petersburg (ca. 4,07 Euro/kg) für Fische von 5 kg vor dem Einfuhrverbot auf 8,35 USD/kg (ca. 6,30 Euro/kg) nach der Verhängung. "Morgen liegen wir wahrscheinlich bei rund 9,- USD/kg (ca. 6,79 Euro/kg)", meinte ein Importeur am 18. August. Angeblich denken chilenische Lachsexporteure und russische Käufer über Flugfisch aus Chile nach. Kritiker verweisen jedoch nicht nur auf die horrenden Flugkosten, sondern auch auf gesetzliche Hindernisse in Russland. Der russische Landwirtschaftsminister Nikolai Fjodorow will die Lebensmittelpreise im Lande deckeln, um eine Teuerung durch Spekulationsgeschäfte zu verhindern, schreibt das Handelsblatt. In jedem Fall werde die Menge Lachs, die per Luftfracht nach Russland gelangen könnte, vergleichsweise klein bleiben.
Russlands Offizielle sind zuversichtlich, dass das Land die durch die Handelssanktionen wegfallenden Fischimporte aus der EU, den USA, Kanada und Norwegen durch heimische Produktion ausgleichen kann, schreibt IntraFish. Diese Meinung habe der Leiter der Fischereibehörde Rosrybolovstvo, Ilya Shestakov, auf einer Pressekonferenz am 19. August in Moskau geäußert. Shestakov verwies auf Statistiken aus dem eigenen Hause. Demnach erntete Russland im vergangenen Jahr 4,3 Mio. t Fisch und Meeresfrüchte, von denen 1,8 Mio. t exportiert wurden. Die Einfuhrmenge lag bei knapp über einer Million Tonnen. "Es ist ziemlich offensichtlich, dass wir uns mit Fischereiprodukten komplett selbst versorgen können", folgerte er. Aus den von dem Einfuhrverbot betroffenen Ländern importierte Russland 2013 insgesamt 462.000 t, das sind 45 Prozent aller russischen Fischimporte. Die wichtigsten von dem Embargo betroffenen Arten seien Atlantischer Lachs, atlantischer Hering, Makrele, Garnelen, Sardelle und Sprotte.