Ein färingisches Fischereiunternehmen hat den deutsch-dänischen Fischverarbeiter Larsen Danish Seafood gekauft, schreiben die Undercurrent News. Ende vergangener Woche unterzeichnete Christian i Grotinum den Kaufvertrag mit Larsens Insolvenzverwalter, teilte Finanzdirektor Jan Petersen mit. Christian i Grotinum, der von den Färöer Inseln mit zwei Schwarmfischfängern operiert, fängt im Jahr rund 12.000 t Makrele, von denen 4.000 t in den deutschen Larsen-Fabriken verarbeitet werden. Bis zum Jahr 2016 wollen die Färinger diese Menge auf 7.000 bis 8.000 t verdoppeln, kündigte Jon Rasmussen an, der Eigner von Christian i Grotinum, und betonte: „Wir müssen einige Anpassungen vornehmen, um Larsen wieder arbeitsfähig zu machen, wir müssen die Kosten reduzieren, um das Unternehmen für uns profitabel zu machen.“ Alleine in diesem Jahr sollen etwa 10 Mio. Euro investiert werden, um Larsen wieder in die Spur zu bringen. Christian i Grotinum hält Fangquoten für Hering, Blauen Wittling, Makrele und Capelin. Mit Larsen besitzen die Färinger jetzt erstmals eine Verarbeitung an Land. Der Kauf sei Teil einer Strategie, Christian i Grotinum vertikal zu integrieren, neben der Fischerei auch die Verarbeitung zu kontrollieren.
Meeresbiologen der Lübecker Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie (EMB) versuchen sich an der Zucht der Meeräsche (Chelon labrosus). Ziel sei es, die Dicklippige Meeräsche für die Aquakultur zu etablieren, erklärt Dr. Liane-Magdalena Lühmann von der Arbeitsgruppe Aquakultur der EMB gegenüber dem Portal Travemünde Aktuell. Die Meeräsche ist aus Sicht der Forscher insofern ein geeigneter Kandidat, als sie vor allem Pflanzen frisst und nur wenig tierisches Protein benötigt. Dadurch kann der Fischmehl-Einsatz im Futter im Vergleich zu anderen Fischarten reduziert werden. Die Dicklippige Meeräsche aus der Ostsee habe als weiteren Vorteil, dass sie beim „Grasen“ Oberflächen abraspele und damit auch die Meerforellenkäfige frei von Bewuchs halte. Partner bei dem Versuchsprojekt ist die Fischzucht von Tassilo Jäger in der Kieler Förde, in dessen Netzgehegen bereits Meeräschen aus der Nordsee schwimmen. In Partnerschaft mit dem Coastal Research & Management (CRM) in Kiel testen die Lübecker auch, inwieweit mehrere Meeräschen-Käfige übereinander gespannt werden können. Zunächst lassen die Wissenschaftler von Ostseefischern wie Siegfried „Siggi“ Sehmel weitere Meeräschen fischen.
Das Isländische Meeresforschungsinstitut (Hafrannsóknastofnun) empfiehlt, die Fangquote für den Capelin von derzeit 320.000 t auf 580.000 t zu erhöhen, schreibt die Icelandic Review. Islands Fischerei- und Aquakulturminister Sigur∂ur Ingi Jóhannsson bezeichnete diese Anhebung um 260.000 t oder 81,25 % als „erheblichen Auftrieb“ für die Wirtschaft. Die Fangquote werde nach dem herkömmlichen Schlüssel auf Norweger, Grönländer, Färinger und Isländer verteilt, wobei allerdings der größte Quotenanteil auf letztere entfallen werde - und davon werde die Volkswirtschaft profitieren.
Entgegen einer anderslautenden Erklärung der Regierung von Sri Lanka wurde das seit dem 14. Januar 2015 in Kraft befindliche Einfuhrverbot für Fischprodukte aus Sri Lanka nicht aufgehoben, teilt die Europäische Union mit. Nach zweitägigen Gesprächen zwischen Sri Lankas Außenminister Mangala Samaraweera und EU-Parlamentariern in Brüssel vergangene Woche hatte Fischereiminister Dilip Wedaarachchi mitgeteilt, der Importstopp sei für sechs Monate zurückgestellt worden. Doch die EU, zweitwichtigster Importeur für Fisch aus Sri Lanka, will abwarten, inwiefern die Installation von Schiffsüberwachungssystemen (VMS) auf den Fangschiffen des Landes Fortschritte mache, hat hierfür Unterstützung angekündigt.
Der Produktionsdirektor von Larsen Danish Seafood, Claus Christensen, hat das seit November 2014 in der Insolvenz befindliche Unternehmen Ende Dezember verlassen, um als Verkaufsleiter für den dänischen Fischproduzenten Kimpex in Sindal zu arbeiten, schreiben die Undercurrent News. Kimpex verarbeitet Schwarmfische, Frischfisch, kanadische Fischprodukte und Fischrogen. Christensen war seit acht Jahren bei Larsen, nachdem er zuvor fast 16 Jahre lang bei Royal Greenland als Senior Product Manager gearbeitet hatte.
Für die Marke und die Fabriken des insolventen deutsch-dänischen Fischproduzenten Larsen Danish Seafood gibt es offenbar zwei Kaufinteressenten, schreiben die Undercurrent News. Die fischwirtschaftlichen Unternehmen, deren Namen ein Sprecher des Insolvenzverwalters Cornelius + Krage nicht nennen wollte, interessieren sich sowohl für die Produktionsbetriebe in Harrislee bei Flensburg und Leegina in Bremerhaven als auch für die mehr als 100 Jahre alte Traditionsmarke Larsen. Eine Entscheidung über die Zukunft von Larsen könnte noch im Februar fallen, spätestens jedoch zum Ende des ersten Quartals 2015, wie Insolvenzverwalter Wilhelm Salim Khan Durani angekündigt hatte. Die Undercurrent News spekulieren, wer die potentiellen Käufer sein könnten. Karavela, ein schnell wachsender Fischkonserven-Hersteller aus Lettland, hatte schon im November Interesse signalisiert, wollte sich aktuell aber nicht mehr äußern. Henrik Mikkelsen, Geschäftsführer des dänischen Konservenproduzenten Sæby Fiske-Industri, teilte mit, er verfolge zwar den Verkaufsprozess mit Interesse, biete jedoch selbst nicht. Möglich sei auch, dass ein asiatischer Gigant wie die Thai Union Frozen Products (TUF) über Larsen in den deutschen Markt einsteigen könnte. Die TUF hatte im September 2014 schon den französischen Lachsverarbeiter Meralliance übernommen und kurz darauf King Oscar, norwegischer Markenhersteller von Sardinen-Konserven.
Irlands Muschelzüchter erleben gegenwärtig eine desaströse Saison. Das warme Wetter im vergangenen Sommer führte zu einer späten und bis weit in den Herbst reichenden Blüte einer der bekanntesten und gefährlichsten Phytoplanktonarten, nämlich der giftigen Dinoflagellaten-Gattung Dinophysis, besser bekannt als Red Tide oder Rote Flut, schreibt der Irish Examiner. In einigen irischen Buchten, in denen Seilmuschelkulturen liegen, hat die Algenblüte in diesem Winter zu einer anhaltenden schweren Krise der Branche geführt. Richie Flynn, Vertreter der Irischen Landwirtevereinigung (IFA), Abt. Aquakultur, spricht von einem „totalen wirtschaftlichen Sturm“. Das Tragische: 2014 war im Hinblick auf das Wachstum und die Qualität der Muscheln zunächst derart gut, dass ein Rekordjahr prognostiziert wurde – bis die Red Tide zuschlug.
In Emden hat am 17. Januar 2015 mit dem „Fischhuus“ ein neues Fischgeschäft eröffnet, schreibt die Emder Zeitung. In der Fußgängerzone der ostfriesischen Hafenstadt, in der Straße 'Zwischen beiden Märkten', hat der Emder Gastronom und Hotelier Onno Marahrens (43) das ehemalige Fischfeinkostgeschäft „Nordseewelle“ übernommen, renoviert und wiedereröffnet. Im vorderen Bereich gibt es Fisch zum Mitnehmen, im hinteren Teil ist ein kleines Bistro eingerichtet. Irritationen soll nach Angaben der Lokalzeitung der Name „Fischhuus“ verursacht haben: das an das „Alt Emder Bürgerhaus“ in der Friedrich-Ebert-Straße angeschlossene Restaurant heißt seit 25 Jahren ebenfalls „Fischhuus“. Dessen Betreiber Matthias Baumgarten fürchtet jetzt Missverständnisse und Irriationen. Marahrens, Vorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in Emden, erklärte gegenüber der Lokalzeitung, die Namensgleichheit sei ihm nicht bewusst gewesen: „Ich kenne das Restaurant als 'Alt Emder Bürgerhaus', nicht als 'Fischhuus'.“ Obgleich das Restaurant in Emden seit 25 Jahren unter dem Namen bekannt ist, soll es aber unter diesem Namen nicht im Handelsregister eingetragen sein.
Auf den Wochenmärkten der Ruhrgebietstadt Herne gibt es seit dem 1. Oktober 2014 eine mobile Fischräucherei. Gina und Daniel Bicker verkaufen an einem kleinen Stand Forellen, Lachs und Aal direkt aus dem Räucherofen, schreibt aktuell das Portal 'Der Westen'. Das Start-up „Bickers Räucherstube“ sei aus der Not geboren, berichtet Daniel Bicker. Nach einem doppelten Bandscheibenvorfall hatte er seine Tätigkeit als Außendienstmitarbeiter eines Getränkelieferservices aufgeben müssen. Als begeisterter Angler von Kindesbeinen kam er auf die Idee, sein Hobby – das Forellen-Räuchern für Freunde und Bekannte – zum ökonomischen Standbein für seine vierköpfige Familie zu machen. Nach einer dreimonatigen Marktbeobachtung in der Region kam er zu der Erkenntnis: Eine Räucherbude, an der Fisch direkt aus dem Rauch heraus verkauft wird, gab es bislang nicht. Die Investitionen von rund 4.000,- Euro für einen mobilen Räucherofen und die Gebühren für den wenige Quadratmeter großen Stand seien überschaubar gewesen. Von einem Züchter in Dülmen beziehe er seine Fische. Obwohl die Preise der Bickers über jenen von Mitbewerbern lägen, verkauften seine Frau und er zwischen 60 und 150 Forellen pro Tag. Die Räucherbude schreibe schon schwarze Zahlen, ohne Gründungsberatung oder -zuschuss. Nun soll ein zweiter Wagen angeschafft werden.
Die isländischen Fischereien auf Schellfisch (Melanogrammus aeglefinus) und Seelachs (Pollachius virens) sind gemäß den Nachhaltigkeitsstandards des Iceland Responsible Fisheries Management-Programms (IRF) rezertifiziert worden, teilt die IRF-Stiftung mit. Das Programm beruht auf den Regularien der Welternährungsorganisation (FAO), die Bewertung der Fischereien lag in den Händen der unabhängigen, nach ISO 65 akkreditierten Global Trust Certification. Die Fangquoten für die beiden Fischarten betragen in der laufenden Fangsaison, die von September 2014 bis August 2015 läuft, 30.400 t für Schellfisch und 58.000 t für Seelachs.