Die Fischzucht Müller im unterfränkischen Birkenfeld will erheblich investieren, um eine EU-Zulassung als Zucht und Verarbeitungsbetrieb für Frisch- und Räucherfisch zu erhalten, meldet die baden-württembergische Mediengruppe Main-Post. Die Inhaber Walter und Pascal Müller planen auf dem Gelände der bisherigen Zucht-Rundbecken, die abgebrochen werden sollen, eine Lager- und Verarbeitungshalle mit getrennten Hygienebereichen für Frischfisch, eine Räucherei und einen Verkauf, außerdem ein Kundenbüro sowie eine offene Unterstellhalle für Geräte und Fahrzeuge. "Allerdings muss der Betrieb noch eine ganze Reihe weiterer Hürden nehmen", schreibt die Main-Post und zählt ein gutes Dutzend staatlicher Behörden und Ämter auf. Die 1990 gegründete Fischzucht konzentriert sich auf Regenbogen- und Lachsforellen, Saiblinge und Karpfen. Die heiß- oder kaltgeräucherten Spezialitäten aus der eigenen Räucherei, insbesondere von Lachsforelle und Lachs, werden nicht nur an den Endverbraucher abgegeben, sondern auch an den Groß- und Einzelhandel vertrieben.
Seegraswiesen spielen im globalen Kohlenstoffkreislauf eine außerordentlich wichtige Rolle als Kohlenstoffsenke, dienen als Kinderstube einer großen Zahl wirtschaftlich wichtiger Fisch- und Schalentiere und sind eine Futterquelle für große Meerestiere wie Schildkröten und Seekühe. Die Seegraswiesen in chinesischen Küstengewässern leiden jedoch unter den Auswirkungen intensiver Aquakultur. Diese Erkenntnis gewannen Wissenschaftler vom Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) in Bremen im Rahmen eines deutsch-chinesischen Kooperationsprojektes, dessen Forschungsergebnisse im Marine Pollution Bulletin veröffentlicht wurden, teilte das ZMT gestern mit. Das Team von deutschen und chinesischen Wissenschaftlern hatte auf der tropischen Inseln Hainan Seegraswiesen in Küstengebieten untersucht, die unterschiedlich stark mit Garnelenteichen durchsetzt waren. "Wir konnten den Weg der Abwässer aus den Zuchtteichen bis ins Zellgewebe der Seegräser einige Kilometer vor der Küste verfolgen", sagt ZMT-Projektleiter Dr. Tim Jennerjahn.
Langfristig will die britische Jakobsmuschel-Fischerei ihre Aktivitäten einer Bewertung nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) unterziehen, schreibt das Portal IntraFish. Seit drei Jahren finanziere die UK Scallop Association eine Doktorandin vom Fachbereich Meereswissenschaften der Universität Bangor, die gemeinsam mit den Fischern Vorarbeiten für eine Zertifizierung leiste. Noch in diesem Jahr werde die Biologin Claire Catherall ihre Arbeit zu den Beständen der Jakobsmuschel (Pecten maximus) im englischen Kanal abschließen, teilte Verbandssekretär John Hermes. Die Wissenschaftlerin hatte insbesondere drei Aspekte berücksichtigt: Einflüsse der Fischerei auf das Ökosystem Meeresboden, die genetische Differenzierung der Muschelpopulation und schließlich Beifänge. Die Fischerei mit Muschel-"Dredgen" sei nicht so schädlich wie gemeinhin angenommen, meint Catherall, insbesondere verglichen mit natürlichen Störungen. Probenahmen an acht Standorten sollen Erkenntnisse darüber geben, wie sehr sich die Scallops genetisch unterscheiden. Beifänge wiederum seien aufgrund der hohen Selektivität der Dredgen gering. Für die nicht quotierte Fischerei müsse jetzt ein Managementplan erstellt werden. Hilfreich sei dabei ein vor einigen Jahren erstelltes Praxishandbuch. Was die MSC-Zertifizierung anbelange, habe die Branche keine Eile, sagte John Hermes: "Vielleicht in den nächsten drei bis vier Jahren."
Das deutsche Fischhandelsunternehmen Fish & More, bekannt durch seine Marke Followfish, hat zusammen mit den russischen Fischereiunternehmen Fish-ka und Volna einen Antrag auf eine MSC-Bewertung der gemeinsamen Fischerei auf den Flussbarsch beantragt. Das von dem unabhängigen Zertifizierer MRAG Americas geleitete Verfahren werde voraussichtlich 15 Monate dauern, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Flussbarsch (Perca fluviatilis) ist insbesondere in der Schweiz und in Süddeutschland ein beliebter Speisefisch, dort auch bekannt als Egli. Die Fischerei wird in den Flüssen des zentralrussischen Iriklinskoje-Reservoirs von 46 Booten betrieben, die ganzjährig fischen, abgesehen von einer Schonheit von Mitte April bis Mitte Juni. Dabei setzen sie Stellnetze mit einer Maschenweite von 30 bis 36 Millimetern ein. Hauptabsatzmärkte für den insbesondere als gefrorenes Filet exportierten Flussbarsch sind Kanada und die Schweiz. Fish & More komme bei erfolgreicher Zertifizierung seinem Streben nach einer zu 100 Prozent nachhaltigen Marke nahe, sagt Geschäftsführer Harri Butsch: "95 Prozent unserer Produkte sind bereits zertifiziert nachhaltig, das heißt sie stammen entweder aus MSC-zertifizierten Fischereien oder aus biologischer Herkunft. Bis 2015 wollen wir diesen Anteil auf 100 Prozent steigern."
Besuch aus der Politik erhielt die noch junge Fischzucht Fischmaster IP Service im hessischen Trebur, schreibt die Frankfurter Neue Presse. Der Groß-Gerauer Kreistagsabgeordnete Walter Astheimer (Grüne) besichtigte die Produktion von Zandersetzlingen mit Blick insbesondere auf den energieeffizienten Betrieb der Anlage. Geschäftsführer Eric Nürnberger hat dort zur Zeit einen Bestand von 260 Laichtieren und 160.000 Setzlingen. Mittelfristig sollen pro Jahr eine Million Besatzfische gezüchtet werden. Den Strom für die Beheizung der Becken liefert eine Photovoltaikanlage. Die mit einer Hochtemperatur-Wärmepumpe zusätzlich erzeugte Energie wird gespeichert und nachts abgerufen. Nürnberger holt sich immer wieder Rat von regionalen Hochschulen, um einen möglichst hohen Grad der Energieeigenversorgung zu erreichen. Das jüngste Forschungsprojekt untersucht, wie überschüssiger Photovoltaik-Strom in Wasserstoff und Sauerstoff umgewandelt und gespeichert werden kann. Der Wasserverbrauch der gesamten Anlage sei schon heute niedriger als der durchschnittliche Bedarf eines Einfamilienhauses. Noch in diesem Jahr will der Geschäftsführer auf der Hessenaue frisch geschlachtete Zander, aber auch Karpfen und Forellen verkaufen.
Die Muschelanlandungen in Niedersachsen sind in der Saison 2013/14 weiter gesunken: nur rund 1.200 Tonnen kamen in den Verkauf, derweil es im Vorjahr noch rund 2.000 Tonnen waren, im Jahre 2011 sogar gut 10.000 Tonnen, schreibt die Nordwest-Zeitung (NWZ). Ursache für die geringe Ernte seien unter anderem die Herbst- und Winterstürme "Christian" und "Xaver", die mehr als die Hälfte der Miesmuscheln von den Bänken gespült haben. Außerdem leide die Muschelfischerei unter der konkurrierenden industriellen Nutzung des Wattenmeeres: Kabelverlegung für Offshore-Windparks, Ausbaggerung von Fahrrinnen für Schiffe, die Einleitung von Kühlwasser aus Kohlkraftwerken und von Sole aus dem Bau unterirdischer Gasspeicher. Die Folge: die Muschelkulturen versanden und die Wasserqualität sinkt. Eine positive Entwicklung erhofften sich die Muschelfischer von der 2013 erhaltenen MSC-Zertifizierung. Naturschutzverbände wie der BUND, der Niedersächsische Heimatbund und der WWF lehnen das MSC-Zertifikat für die Muschelfischerei jedoch ab, da ihrer Ansicht nach die Fischerei auf wilden Muschelbänken im Widerspruch zum Naturschutzrecht stehe. An der niedersächsischen Küste gibt es vier Muschelfischereibetriebe mit fünf Kuttern und 18 Beschäftigten.
Welcher Wein zu welchem Fischgericht passt, darüber entscheiden verschiedene Faktoren. Das Deutsche Weininstitut (DWI) gibt in einer neuen Broschüre Empfehlungen, wie man zum jeweiligen Fischmenü einen harmonierenden Wein auswählt. Weißweine sind die traditionellen Begleiter von Fischgerichten, doch auch leichtere, wenig tanninhaltige Rot- oder Roséweine können funktionieren, erläutert das Weininstitut. Dabei sind ein paar Grundregeln zu beachten. Ein magerer Fisch sollte von einem eher dezenten Rebsaft, ein fetter Fisch von einem geschmacksintensiveren begleitet werden. Allgemein sind trockene Weine gut geeignet. Aber auch die Zubereitungsart spielt eine Rolle. Wird der Fisch von einer Sahnesoße oder einer Farce begleitet, bietet sich ein halbtrockener Wein an, um die leicht süßlichen Aromen der Speise aufzunehmen. Ist der Fisch gebraten, gegrillt oder gebacken, passt ein Rosé oder ein leichter, gerbstoffarmer, gut gereifter Rotwein wie ein Schwarzriesling. Ein trockener Weißwein, zum Beispiel ein Silvaner oder Weißburgunder, eignet sich zu pochiertem, gedämpftem oder gedünstetem Fisch wie Seelachs oder Kabeljau. Zum fetten Karpfen empfiehlt das DWI hingegen einen würzigen Müller-Thurgau. Die 35-seitige DWI-Broschüre "Fisch & Wein - eine feine Verbindung", entstanden in Kooperation mit dem Fisch-Informationszentrum (FIZ), enthält auch Rezepte. Erhältlich ist sie für 5,- Euro inklusive Versandkosten beim DWI: shop.deutscheweine.de
Im dänischen Fischereihafen Skagen ist Anfang April die neue "Gitte Henning" eingetroffen, das größte Fangschiff des Landes, schreibt das Portal "Nordjyske". Eigner des Trawlers ist Branchenmagnat Henning Kjeldsen (51), einer der größten Fangquoten-Inhaber Dänemarks. Die im litauischen Klaipeda für fast 250 Mio. DKK - etwa 33 Mio. Euro - gebaute "S 349 Gitte Henning" ist 86,5 Meter lang, misst 4.138 BRT und kann bis zu 3.500 Tonnen Fisch fangen. Angesichts eines täglichen Dieselverbrauchs von 10.000 bis 12.000 Litern fassen die Treibstofftanks des "Super-Trawlers" (World Fishing & Aquaculture) 500 Tonnen Schiffsdiesel. Das Radar ortet Fischschwärme in einem Radius von bis zu sechs Kilometern und kann die Fischgröße identifizieren, um entscheiden zu können, ob die Fische die erforderliche Mindestgröße besitzen.
Die Schweizer Supermarktkette Migros hat als erster LEH-Filialist weltweit ASC-zertifizierte Forellenprodukte von Danforel ins Sortiment genommen, meldet der Aquaculture Stewardship Council (ASC). Unter der Migros-Marke M-Classic gibt es geräucherte Forellenfilets mit 75 oder 125 Gramm Einwaage. Die Fische stammen aus der jüngst zertifizierten Danforel-Forellenfarm Christiansminde im Norden der Halbinsel Jütland. Die Räucherforellenfilets ergänzen die ASC-Range von Migros, zu der bislang zertifizierte Tilapia- und Pangasius-Produkte gehörten. Schon heute stammten 94 Prozent der bei Migros verkauften Fischprodukte aus verantwortungsbewusst gemanageden Quellen, sagt Sandra Hinni, Projektmanagerin fischereiliche Nachhaltigkeit bei Migros: "Bis zum Jahre 2020 soll unser gesamtes Sortiment Fisch und Meeresfrüchte aus verantwortungsbewusster Produktion kommen." Migros, betont ASC-Marketingmanagerin Esther Luiten, unterstützt den ASC schon seit dem Jahre 2011 und war 2012 eine der ersten Supermarktketten, die seinen Kunden ASC-zertifizierte Produkte anbot. Die Migros ist mit einem Jahresumsatz von 21,9 Mrd. Euro (2013) die größte Schweizer Supermarktkette und mit ihren mehr als 94.000 Beschäftigten außerdem der größte private Arbeitgeber des Alpenlandes.
Nach einem stabilen Jahr 2013 treibt die dramatische Versorgungssituation bei Kaltwassergarnelen den dänischen Shrimp- und Weißfisch-Produzenten Chrisfish derzeit offenbar in die Verlustzone. Das vergangene Jahr schloss Chrisfish mit einem Umsatz von 3,15 Mio. Euro - gut 12,5 Prozent mehr als die 2,8 Mio. Euro im Jahr 2012. Der Betriebsgewinn stieg von 590.030 Euro (2012) um 34 Prozent auf 791.180 Euro, der Nettogewinn von 295.020 Euro (2012) auf 643.670 Euro (2013). Niels-Erik Bertelsen, Geschäftsführer der Chrisfish Holding, beschränkte seinen Kommentar gegenüber dem Portal IntraFish auf den Satz: "Wir sind froh, dass es uns noch gibt." Jørn-Ole Bertelsen, der die Produktion der Lakeprodukte und den Verkauf Europa verantwortet, hatte im Mai auf den seit Jahresbeginn extremen Preisanstieg bei Pandalus borealis als Sorgenkind verwiesen. Ein Mehr von bis zu 45 Prozent könne man an die Kunden in LEH und GV nicht weitergeben, der LEH würde Erhöhungen von maximal jeweils 10 bis 12 Prozent akzeptieren. Jørn-Ole Bertelsen: "Wir verlieren weiterhin Geld."