Icelandic Seachill, ein Unternehmen der Icelandic-Gruppe, stellt seine Herstellung von Fertiggerichten in South Humberside, Grimsby, ein und wird voraussichtlich 250 Mitarbeiter entlassen, schreibt das Portal IntraFish. Die Schließung ist Teil einer im Mai 2013 angekündigten Umstrukturierung, in deren Rahmen Icelandic drei Produktionen zusammenlegen will. Eine Ursache für die Standortaufgabe sei auch die rückläufige Nachfrage bei Fertiggerichten. Icelandic Seachill zählt die meisten großen britischen Supermarktketten zu seinen Kunden und beschäftigt im Hafen Grimsby 1.500 Menschen.
In Kambodscha ist am vergangenen Wochenende ein Zeitungsjournalist von Fischern erschlagen worden, nachdem er in einer Artikelserie illegale Fischerei aufgedeckt hatte, heißt es auf der Internetseite von 'Radio Free Asia'. Die Berichte hatten zu Polizei-Aktionen gegen Schwarzfischerei geführt. Der 44-jährige Suon Chan wurde am Samstagabend im Bezirk Cholkiri (Provinz Kampong Chhnang) von vier Fischern zusammengeschlagen, als er kurz eine Familienfeier anlässlich des chinesischen Neujahrsfests verließ, um Zigaretten zu holen. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Drei Verdächtige befinden sich auf der Flucht. Der Polizeichef der Gemeinde Peam Chhkork, Duong Vuthy, äußerte gegenüber der 'Phnom Penh Post' den Verdacht, dass Chans Artikel über illegale Fischerei der Anlass für den Angriff gewesen seien. Sein Bruder Soun Dim meint, die Täter identifizieren zu können. Das Kambodschanische Zentrum für Menschenrechte (CCHR) - Slogan: "No Risk No Chance" - wertet den Totschlag als "einen weiteren Angriff auf die Pressefreiheit". In dem asiatischen Land werden immer wieder Journalisten wegen ihrer Arbeit angegriffen. Nach Angaben von Sithi.org sind in Kambodscha in den letzten 20 Jahren zwölf Journalisten getötet worden.
Die Norwegische Seafood-Föderation - Fiskeri- og havbruksnæringens landsforening (FHL) - hat Sverre Johansen zum neuen 'Direktor Industrie' ernannt, meldet das Portal IntraFish. Johansen, der im vergangenen Jahr den Bereich Schwarmfisch verantwortete, trat sein neues Amt zum 1. Januar an. FHL-Geschäftsführer Geir Ove Ystmark hob auch Johansens qualifizierte Tätigkeit als stellvertretender Direktor für Fischerei und Küstenangelegenheiten hervor. Eine weitere Veränderung: zum 1. Februar trat der langjährige FHL-Mitarbeiter Jorulf Straume, Leiter des Bereichs Weißfisch, in den Ruhestand. Die FHL vertritt die Interessen von etwa 500 Mitgliedsunternehmen aus der gesamten Lieferkette.
Im niederösterreichischen "Mostviertel", rund 120 Kilometer westlich von Wien, soll in den Tälern der Flüsse Ybbs und Erlauf ein Management-Programm starten, das "wie ein Turbo für die Fischzucht in der Region wirken soll", schreibt das Portal Kurier.at. Das Unternehmen "Wasser. Fisch. Mensch" im Süden der Bezirke Amstetten und Scheibbs harmoniert mit den Plänen des österreichischen Lebensministeriums, bis zum Jahr 2020 die Produktion heimischer Forellen, Saiblinge und weiterer Speisefische um 30 Prozent zu steigern. "Wir haben ganz klar ein quantitatives Ziel. Ende 2014 sollen die ersten fünf neuen Fischproduzenten fix sein", erklärt Nationalrat Andreas Hanger, gleichzeitig Obmann des Kulturparks Eisenstraße. Schon im März beginnt ein Kurs- und Beratungsprogramm für Landwirte und andere Interessierte. An einem ersten Info-Abend auf der Bezirksbauernkammer Scheibbs seien im Vorjahr 60 Teilnehmer gezählt worden. Eine Drehscheibe für die Teichwirte solle die Landwirtschaftliche Fachschule in Hohenlehen sein, die überlegt, das Fach Fischzucht in den Unterricht aufzunehmen. Das Forschungszentrum "Wasser-Cluster" in Lunz, wo zur optimalen Fütterung in Aquakulturen geforscht wird, biete wissenschaftliche Hilfe. Für optimal hielte Andreas Hanger es, wenn sich einzelne Betriebe auf die Setzlingszucht und andere auf die Fischmast spezialisierten. Schlachtung und Vermarktung unter einer eigenen Marke könnten gemeinsam erfolgen. Als Referenzprojekt könne die Marke "Ybbstal-Forelle" fungieren.
Shrimps aus Vietnam werden zunehmend mit einem Zusatzstoff behandelt, der den meisten Importeuren und Branchenakteuren in diesem Kontext offenbar nicht bekannt ist: Agar-Agar, ein Geliermittel auf Pflanzenbasis. Volker Loock, Geschäftsführer des in Bremerhaven ansässigen Analyse-Labors Impetus Quality Inspection, bestätigt gegenüber IntraFish, dass die Fälle von mit Agar-Agar behandelten Shrimps in den vergangenen Monaten explosionsartig zugenommen hätten: im Dezember 2013 und Januar diesen Jahres sei ungefähr die Hälfte der von Impetus untersuchten Sendungen mit Agar-Agar injiziert gewesen. Während ein hoher Glasuranteil und die nicht-deklarierte chemische Behandlung beispielsweise mit Polyphosphaten in der Branche bekannt sind, haben, schreibt IntraFish, viele Importeure wie etwa Igor Klint, Verkaufsdirektor bei Lenger Seafoods, in diesem Zusammenhang noch nie von Agar-Agar gehört. Bei dieser Art der Gewichtserhöhung werden der Kopf und der Körper insbesondere von Black Tiger-Garnelen einzeln mit der im Supermarkt oder Gesundheitsladen erhältlichen Gelatine gespritzt.
Eine Gruppe von fünf polnischen Lachsproduzenten hat rechtliche Schritte gegen den Lachsverarbeiter Morpol und möglicherweise auch gegen dessen Muttergesellschaft, die Marine Harvest Group, wegen unlauteren Wettbewerbs angekündigt. Das schreiben die Undercurrent News unter Berufung auf ein Schreiben, das die Polen schon am 18. Januar an die norwegische Internetseite iLaks.no gerichtet hatten. Darin werfen sie Morpol vor, seine beherrschende Marktstellung zu missbrauchen, um die Verkaufspreise für Räucherlachs und weitere Lachsprodukte zu drücken und seine Produkte "mit kalkulierten Verlusten in seinem Verarbeitungsbetrieb" zu verkaufen. Die Verfasser des Briefs wollten namentlich nicht genannt werden, erklärten jedoch, das Gros der Lachsproduzenten in Polen, wenn man von Morpol absehe, zu repräsentieren. Ola Brattvoll, Marketing- und Verkaufsleiter bei Marine Harvest und seit dem Rücktritt von Geschäftsführer Adam Basalaj Mitte Januar auch CEO von Morpol, wies die Vorwürfe in einer Erklärung zunächst gegenüber iLaks.no und später auch gegenüber den Undercurrent News scharf zurück. Morpol sei ein unabhängiges Unternehmen innerhalb der Marine Harvest-Gruppe und operiere als eigenständiges Profitcenter. Beide Unternehmen hielten sich an europäisches Wettbewerbsrecht.
Am kommenden Sonntag öffnet die bereits 14. Bremer Fischmesse, die fish international 2014, mit rund 230 Ausstellern aus mehr als 20 Ländern ihre Pforten. Von Sonntag, den 9. Februar, bis Dienstag, den 11. Februar werden in den Messehallen am Bremer Hauptbahnhof bis zu 10.000 Fachbesucher aus aller Welt erwartet, um sich mit Erzeugern, Verarbeitern, Händlern und Maschinenherstellern auszutauschen. Neben den Ausstellern aus dem Gastgeberland werden fischwirtschaftliche Unternehmen vor allem aus den Niederlanden und Belgien, Dänemark und Polen, aber auch aus Asien und vielen weiteren europäischen Ländern ihre Produkte vorstellen. Neu am Start ist die Gastro Ivent, die 98 Aussteller in Halle 6 vereint und Gastronomen und Gemeinschaftsverpfleger fachlich inspirieren will. Eine Gelegenheit zum Kontakten bietet die "Schleppnetzparty" am Sonntagabend ab 18:00 Uhr - bei Dinner, Drinks und angenehmer Musik. Weitere Informationen unter www.fishinternational.de
Vor vier Jahren beschloss die EU, die illegale Fischerei innerhalb Europas, aber auch außerhalb zu bekämpfen. Jetzt zog EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki eine erste positive Bilanz. Einen Überblick liefert die Januar-Ausgabe von "Fischerei und Aquakultur in Europa". Massive Investitionen in moderne Technologien wie Schiffsüberwachungssysteme (VMS) und elektronische Aufzeichnungs- und Meldesysteme, kombiniert mit Datenbanken und IT-Netzwerken, ermöglichen die Anwendung risikobasierter Ansätze. Diese werden mit effizienteren Kontrollen in den Häfen verbunden. So konnten im Zuge von mehr als 230 von der EU durchgeführten Kontrollmissionen über 200 Fälle von mutmaßlicher illegaler Fischerei durch Fischereifahrzeuge aus 27 Ländern untersucht werden. Etwa 50 dieser Schiffe erhielten letztendlich Geldstrafen in Höhe von insgesamt mehr als 7 Mio. Euro. Auf den Kanarischen Inseln wurden durch die enge Kooperation zwischen der EU und lokalen Behörden die Kontrollverfahren bei allen Anlandungen durch Fischereifahrzeuge von Drittstaaten im Hafen von Las Palmas verstärkt. Die Folge: bestimmte asiatische Fischereischiffe, die bereits im Verdacht standen, illegale Aktivitäten durchzuführen, beendeten die Anlandung in Las Palmas oder den Export nach Europa.
Der französische Seafood-Produzent Labeyrie hat im November mit der Produktion von frischen Fertigmahlzeiten für den Lebensmitteleinzelhandel begonnen, meldet das Portal IntraFish. Damit greift Labeyrie Wettbewerber in diesem Segment wie Fleury Michon und Marie an und verspricht sich mittelfristig einen Anteil von 10 bis 15 Prozent an dem Markt mit einem Gesamtvolumen von ungefähr 600 Mio. Euro. Zunächst bietet die Supermarktkette Monoprix acht Gerichte, ab Mitte Juni sollen die hochwertigen Labeyrie-Menüs auch bei weiteren LEH-Ketten gelistet sein. Für das Finanzjahr 2013-2014 erwartet Labeyrie ein Umsatzplus von 6,7 Prozent auf 800 Mio. Euro.
Trotz erheblicher Annäherung wurden die Gespräche um die gemeinsam bewirtschafteten Makrelenbestände im Nordostatlantik nach dreitägigen Verhandlungen am vergangenen Freitag wieder ergebnislos abgebrochen und vertagt, teilt die EU-Kommission mit. Obgleich alle beteiligten Parteien - die Europäische Union, die Färöer Inseln, Island und Norwegen - bei dem Treffen im norwegischen Bergen zugegen war, sei der Versuch, eine faire und ausgewogene Quotenverteilung zu finden, gescheitert. Dabei liege die Differenz bei nur noch 0,8 Prozent der Quotenanteile, teilte EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki mit. "Es ist bedauerlich, dass die Parteien nicht in der Lage waren, in diesem Stadium hinreichende Flexibilität zu beweisen, um die Verhandlungen heute zu einem Abschluss zu bringen", heißt es in einer Erklärung der EU-Kommission. Die EU habe sich bei den Gesprächen als flexibelste Partei gezeigt. Diese Woche werden sich die Staaten erneut zusammensetzen, um über Blauen Wittling und den atlanto-skandischen Hering zu sprechen.