01.07.2013

Spanien: Pescanova erhält neuen Kredit über 56 Mio. Euro

Der hochverschuldete spanische Fischereikonzern Pescanova hat trotz der seit April laufenden Insolvenz einen Kredit in Höhe von 56 Mio. Euro erhalten, um seinen dringlichsten Liquiditätsbedarf zu decken, meldete am Freitag die Nachrichtenagentur Reuters. Der Kredit, den acht spanische Großbanken gewähren, besitze eine Laufzeit von zehn Monaten, schreibt Fish Information & Services (FIS). "Diese Aktion ist einer von wenigen Fällen im spanischen Markt, dass ein Unternehmen in der Insolvenz neue Geldmittel erhält", betonte Pescanova. Ausländische Banken wie die Deutsche Bank, die Commerzbank und die Royal Bank of Scotland (RBS) lehnten es ab, den Schritt zu unterstützen. Allerdings sind es auch spanische Banken, auf die das Gros der Pescanova-Schulden entfalle. Derweil hat Spaniens Oberster Gerichtshof eine Anhörung des Pescanova-Vorstands Manuel Fernández de Sousa verschoben. Offenbar seien rund 20 Unternehmen und mindestens drei Schiffe entdeckt worden, die nicht in den offiziellen Listen des Pescanova-Eigentums aufgeführt worden waren, meldete die spanische Nachrichtenagentur EFE unter Berufung auf "dem Unternehmen nahestehende Quellen".
Länderreport Länderreport
01.07.2013

USA: Jeder vierte Rote Thun wird discarded

Bei der Oberflächen-Langleinenfischerei im Golf von Mexiko und im Atlantischen Ozean wird ein Viertel der US-amerikanischen Quote für den Roten Thun als Discard über Bord geworfen. Das geht aus Zahlen der US-amerikanischen Wetter- und Ozeanographiebehörde (NOAA) hervor. Demnach ist es das höchste Discard-Level seit 1987. Oberflächen-Langleinen sind mit Köderhaken bestückte Angelleinen, die eine Länge von bis zu 40 Seemeilen erreichen können. Die Zielart sind Schwertfische und einige Thunfischarten, allerdings nicht der Rote Thun, betont die Umweltorganisation Pew Environment Group. Im vergangenen Jahr warfen Langleinen-Fänger schätzungsweise 239,5 Tonnen Atlantischen Roten Thun tot über Bord. Viele diese Tiere kamen aus dem Golf von Mexiko, dem einzigen bekannten Laichgebiet der westatlantischen Population des Roten Thuns.
28.06.2013

Argentinien exportierte 13 Prozent mehr Fisch und Seafood seit Jahresbeginn

Argentinien hat in den ersten fünf Monaten diesen Jahres insgesamt 150.538 t Fisch und Meeresfrüchte exportiert - das sind 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (1-5/2012: 133.197 t). Nach Statistiken der Nationalen Behörde für Gesundheit und Lebensmittelqualität (Senasa) wurden von Januar bis Mai 2013 insgesamt 91.690 t Fisch exportiert - ein Plus von 5,8 Prozent im Vorjahresvergleich (1-5/2012: 86.633 t) - sowie 58.848 t Seafood, ein Zuwachs gegenüber 2012 von 26,4 Prozent (1-5/2012: 46.554 t). Wichtigstes Exportprodukt war Argentinischer Seehecht, von dem 43.693 t exportiert wurden und damit 3.579 t oder 8,9 Prozent mehr als 2013. Auch bei weiteren wichtigen Exportprodukten stieg die Ausfuhrmenge: beim Tintenfisch um 26,1 Prozent auf 42.176 t, beim Hoki um 5 Prozent auf 5.613 t und bei der Patagonischen Kammmuschel um 8,9 Prozent auf 2.814 t. Unter den Mengenprodukten verzeichnete nur die Argentinische Rotgarnele ein Exportminus von 5,2 Prozent auf 12.869 t. Rückläufig waren allerdings auch die Ausfuhren weiterer nachrangiger Arten, darunter Kingklip, Sardelle und Stechrochen. Erstmals hat Senasa in diesem Jahr keine Angaben zum Wert der Fischexporte gemacht.
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27.06.2013

Rostock: Forschungsprojekt zur Aquaponik

In einem Pilotprojekt will die Universität Rostock wirtschaftliche Verfahren entwickeln, die die Aufzucht von Fischen mit der Kultivierung von Nutzpflanzen kombinieren, teilt das Landwirtschaftsministerium in Schwerin mit. Bei der so genannten Aquaponik werden die Nährstoffe Stickstoff und Phosphor, die beispielsweise bei der Haltung von Barschen und Welsen in Aquakulturanlagen entstehen, genutzt, um etwa das Wachstum von Erbsen, Paprika oder Zucchini in Gewächshäusern zu fördern. Ziel sei es, durch die Kombination extensiver, semiintensiver und intensiver Aufzucht von Fischen mit hydroponischer Pflanzenkultivierung die wirtschaftlich tragfähigste Lösung zu finden, die außerdem hohen Tierstandards genügen muss. Im Rahmen des Projektes werden unter anderem Nährstofffrachten verglichen, Hygieneaspekte untersucht und Untersuchungen zur Optimierung des Pflanzenwachstums bei unterschiedlichen Pflanzenarten vorgenommen. Landwirtschafts- und Kultusministerium fördern das Pilotprojekt mit 2,6 Mio. Euro für den Zeitraum Juni 2013 bis Oktober 2015 aus Mitteln des Europäischen Fischereifonds und des Landes.
26.06.2013

Schwarzfischerei: Belize verbietet Transshipment

Belize hat das Umladen von Fisch auf See, das so genannte 'Transshipment', für unter der eigenen Flagge fahrende Schiffe verboten, meldet das Portal IntraFish. Das gelte zumindest für den Umschlag auf hoher See und in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) des zentralamerikanischen Staates, erfasse jedoch nicht Transshipment im Rahmen von Programmen der Regionalen Fischerei-Management Organisation und authorisierte Umschlagsaktivitäten. Die in London ansässige Environmental Justice Foundation (EJF) begrüßte den Schritt, da die Zusammenhänge zwischen Fischumschlag auf hoher See und der Schwarzfischerei gegenwärtig zuließen, dass "gewaschener" Fisch aus IUU-Fischerei auf die globalen Seafood-Märkte gelange. Die EJF forderte insbesondere die Küstenstaaten des westlichen Afrikas auf, dem Beispiel zu folgen. Falls einige Häfen in diesen Ländern zu klein für große Reefer seien, sollten sie Transshipment nur erlauben, sofern das Umladen von Hafeninspekteuren überwacht werden könne. Im November vergangenen Jahres hatte die EU-Kommission acht Staaten, darunter auch Belize, gewarnt, dass sie im Kampf gegen die IUU-Fischerei als "nicht-kooperierend" eingestuft werden könnten. EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki bezeichnete die Warnung als "gelbe Karte" für diese Staaten, die gezwungen seien, ihre Kontrollsysteme an internationale Reglements anzupassen.
26.06.2013

Holland: Erstes Produkt trägt sowohl ASC- und MSC-Label

Ein in diesem Monat vorgestelltes Fertiggericht des holländischen Produzenten Queens - eine Nudelpfanne mit gefarmtem Pangasius und Kaltwassergarnelen - trägt als erstes Produkt überhaupt sowohl das grüne ASC- als auch das blau-weiße MSC-Label. Camiel Derichs, Regionaldirektor Europa beim MSC, begrüßte die für den Verbraucher auffällige Kennzeichnung: "Es kommuniziert eine besonders starke und leicht verständliche Botschaft." Queens wolle alle seine Fischprodukte aus nachhaltiger Quelle beziehen, erfülle den Anspruch aber noch nicht zu 100 Prozent, teilte Queens-Geschäftsführer Harry Hoogendoorn mit.
25.06.2013

Norwegen: Lachspreise weiterhin extrem hoch

Zu geringe Erntemengen insbesondere bei großen Sortierungen führen zu anhaltend hohen Lachspreisen, meldet das Portal IntraFish unter Berufung auf norwegische Züchter und Exporteure. So kostete die große Sortierung von Lachsen mit 5 kg und schwerer etwa 5,80 Euro/kg oder 45,50 bis 46 NOK/kg. Die Preise für die übrigen Größen lagen Ende vergangener Woche bei 4,90 Euro/kg für 2 bis 3 kg (38,50 bis 39,- NOK/kg), bei 5,40 Euro/kg für 3 bis 4 kg (42,50 bis 43,50 NOK/kg) sowie bei 5,60 Euro/kg für 4 bis 5 kg (44 bis 44,50 NOK/kg). Analyst Kolbjørn Giskeødegård sieht als Motor für den Preisanstieg den mangelnden Lachsbesatz des Jahres 2011: "Das ist die Ursache für die Engpässe im Markt: es gibt zu wenig Lachse der größten Sortierung." Ein Exporteur prognostiziert für diesen Sommer anhaltend hohe Preise, da die 2012er Generation nicht vor August geschlachtet werde. Derweil werden auch aus Chile rückläufige Mengen gemeldet: dort fehlten 150.000 Tonnen, davon 40.000 bis 50.000 Tonnen Atlantischer Lachs. "Das ist erheblich weniger als unsere gegenwärtige Schätzung und wird dazu beitragen, das hohe Preisniveau zu halten", meint Giskeødegård.
25.06.2013

Vor 50 Jahren: Die größte Katastrophe der deutschen Hochseefischerei

Sie galt als das modernste Schiff der "Nordsee" Deutsche Hochseefischerei. Dennoch sank heute vor 50 Jahren - am 25. Juni 1963 - der 64 Meter-Trawler "München" vor Grönland. Das Unglück, bei dem 27 der 42 Besatzungsmitglieder ums Leben kamen, gilt bis heute als die schlimmste Katastrophe der deutschen Hochseefischerei. Das Fangschiff aus Cuxhaven fischte 50 Kilometer südlich der grönländischen Hauptstadt Nuuk auf Kabeljau, als es bei Windstärke 7 und Regenschauern voll Wasser lief. Versuche, das Schiff zu stabilisieren, scheiterten. Bis auf drei Matrosen konnten sich alle Besatzungsmitglieder auf Rettungsinseln retten - dennoch starben weitere 24. Das Magazin "Der Spiegel" sprach in einer Ausgabe vom Juli 1963 von "schwimmenden Särgen". Offenbar waren die Rettungsinseln teils beim Zu-Wasser-Lassen beschädigt worden, teils vorschriftswidrig schon an Deck geöffnet worden. Erst seit der Londoner Schiffssicherheitskonferenz von 1960 sind automatische Rettungsinseln auf Kauffahrtteischiffen als zusätzliches Rettungsgerät anerkannt. "Der Spiegel" erinnerte: ein halbes Jahr vor dem "München"-Untergang ertranken vor dem holländischen Feuerschiff "Texel" 23 Seeleute des Frachters "Nautilus". Die Rettungsinsel der "Nautilus" sei später leer und nur zum Teil aufgeblasen aus der Nordsee gefischt worden.
25.06.2013

Palau: Mit Drohnen gegen illegale Fischerei

Der pazifische Inselstaat Palau will ab kommendem Jahr jegliche kommerzielle Fischerei innerhalb der eigenen 200 Seemeilenzone verbieten. Als erste Pazifiknation will die Republik die Einhaltung des Verbots mit Hilfe von Drohnen kontrollieren, meldet Radio Australien online. Die Republik Palau hängt stark vom Meerestourismus ab und ist daher Vorreiter in puncto Artenschutz. Die Unterwasserwelt der Region zählt über 1.500 Fisch- und 700 Korallen- und Anemonenarten. Schon im August will Präsident Tommy Remengesau Jr. probeweise Drohnen in den südlichen Gewässern Palaus, wo die illegale Fischerei besonders verbreitet sei, einsetzen.
25.06.2013

Großbritannien: Biofisch wächst gegen den Trend

In Großbritannien ist der Absatz von Frischfisch mit Biozertifikat im vergangenen Jahr um 1,4 % gewachsen, während nahezu alle anderen Bio-Segmente Einbußen zwischen 2,6 % (Baby-Nahrung) und 29,9 % (Frischgeflügel und -wild) gegenüber 2011 notierten. Das geht aus dem jüngst veröffentlichten "Organic Market Report 2013" des britischen Öko-Anbauverbandes Soil Association hervor. Der Fischanteil am Biomarkt ist allerdings mit 0,6 % verschwindend gering. Wichtigstes Produkt ist Bio-Lachs vor allem aus Irland und Schottland. Die Bio-Lachsfilets des schottischen Züchters Aquascot, Partner der Supermarktkette Waitrose, werden dort für 28,60 Euro/kg verkauft (konventionelle Filets: 15,90 Euro/kg).
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