Die britische Marine hat Mitte September vor der Küste Kolumbiens an Bord eines Fischerboots mehr als 5,5 t Kokain im Wert von rund 260,8 Mio. € beschlagnahmt, meldet Fish Information & Services (FIS). Die 212 Ballen von jeweils 26 kg Gewicht waren unterhalb der eigentlichen Laderäume des Schiffes verborgen. Bei der Aktion wurden drei Panamesen, zwei Venezuelaner und ein Peruaner verhaftet. Anschließend wurde das Schiff, das unter panamesischer Flagge fahrende 42 Meter lange Fangschiff ‚MV Cristal’, durch Schüsse versenkt. Der Fund wird als schwerer Schlag für die Drogen-Mafia gewertet.
HB Grandi, Islands größtes Fischfang-Unternehmen, meldet eine für die meisten Arten erfolgreiche Fangsaison, schreibt Fish Information & Services (FIS). Besonders zufrieden äußerte sich der für die Trawler-Flotte verantwortliche Birkir Hrannar Hjalmarsson über eine Fangmenge von fast 6.800 t Rotbarsch (Sebastes mentella), da die letztjährige Saison „sehr schlecht“ verlaufen sei. In den vergangenen Jahren haben die vier Grandi-Trawler den Rotbarsch ab Mitte Mai bis in die erste Juli-Woche fischen können, in diesem Jahr konnten alle Trawler bis Anfang August fischen und damit ihre Fangquoten voll ausschöpfen. Probleme gebe es nur beim Schellfisch, der in den aufgesuchten Fanggebieten kaum vorkam. HB Grandi besitzt eine Gesamtquote von 166.500 t für mehr als ein Dutzend Fischarten. Auf Basis Menge dominieren Blauer Wittling (45.500 t), Lodde (28.000 t) und Atlanto-skandischer Hering (26.200 t). Grandi beschäftigt 700 Mitarbeiter und fängt nicht nur, sondern verarbeitet und vermarktet auch sowohl Grund- als auch Schwarmfische weltweit.
In den norwegischen Lachszuchten schwamm im August eine Lachs-Biomasse, die 21 Prozent größer war als im August des Vorjahres. Die Schlachtmenge von über 68.000 t lag sogar um 25 Prozent höher als 2008. Diese Zahlen nennt der aktuelle Monatsbericht von Kontali Analyse, schreibt das norwegische Portal IntraFish. Insgesamt befinden sich demnach in den Zuchten des Landes 543.000 t Lachs. Das seien fast 95.000 t mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Allerdings nur die Hälfte dieser Differenzmenge werde in der zweiten Jahreshälfte geschlachtet. „Im Vergleich zu den Produktionsverlusten in Chile ist der Zuwachs an Biomasse in Norwegen vergleichsweise geringfügig“, kommentierte der Autor des Berichtes, Kontali-Geschäftsführer Ragnar Nystoyl. Bis Ende 2009 rechnet der Experte mit einer Erntemenge von 840.000 t - kaum 100.000 t mehr als 2008.
Die griechische Andromeda Group, Produzent von Dorade und Wolfsbarsch, erwartet eine Steigerung ihrer Verkaufszahlen um 70 Prozent, nachdem sie den spanischen Fischproduzenten Niordseas übernommen hat, schreibt IntraFish. „Mit unseren Aktivitäten in Griechenland, Spanien und Albanien erwarten wir für dieses Jahr einen Gesamtumsatz von 65 Mio. € - ein Plus von 70% gegenüber 2008“, kündigte Dimitris Valachis an, Geschäftsführer der Gruppe. Niordseas produziert und handelt Jungfische und Frischfisch, und zwar sowohl in Spanien als auch ins Ausland, etwa nach Frankreich und in die Beneluxstaaten. Die Spanier betreiben unter anderem mehrere Farmen mit einer Kapazität von 3.000 t Frischfisch sowie eine Brutanstalt mit einer Jahreskapazität von 15 Millionen Setzlingen. Niordseas besitzt Produktions-Know-how auch für den Adlerfisch (Corvina), eine Spezies mit Zukunftspotential. In Spanien zählt die vertikal integrierte Gruppe, die vom Setzling bis zum Convenience-Produkt produziert, jetzt zu den führenden Spielern am Markt.
Dänemarks Fischindustrie wehrt sich gegen hohe Subventionszahlungen, die Grönlands Regionalregierung dem Fischproduzenten Royal Greenland gewährt hat, schreibt das norwegische Portal IntraFish. „Die dänische Fischindustrie erhält Fördergelder von insgesamt 537.442 €, wovon 268.749 € von der EU stammen. Während die Regierung also seiner Fischerei 268.000 € an Unterstützung gewährt, erhält ein einziges Unternehmen in Grönland 67 Mio. €“, zitiert das ‚Vejle Amts Folkeblad’ den Präsidenten des Industrieverbandes Dansk Fisk, Jens Tellefsen. Dansk Fisk meint, dass Royal Greenland durch die Subventionen ein unfairer Wettbewerbsvorteil entstehe und fordert das Folketing in Kopenhagen zum Handeln auf.
Die Besatzungen von 32 deutschen Fischkuttern haben gestern im Hafen von Sassnitz/Rügen mit ihren Schiffen gegen die von der EU für 2010 geplante Reduzierung der Fangquote für Hering demonstriert, meldet der Nordkurier. Fischer aus Schleswig-Holstein, die sich ebenfalls mit 35 Kuttern an der Aktion beteiligen wollten, konnten Rügen wegen stürmischen Wetters nicht ansteuern. Auf einer Kundgebung in der Fischhalle des Hafens forderten die mehr als 150 Teilnehmer, unter ihnen auch dänische Fischer, auf die von der EU-Kommission vorgeschlagene Quotenkürzung um 21% zu verzichten. Norbert Kahlfuss, Vorsitzender des Verbandes deutscher Kutter- und Küstenfischer, warnte, nach Senkungen der Fangkontingente um 10 und 39% in den vergangenen beiden Jahren würde eine neuerliche Kürzung zum Aus vieler Fischfangbetriebe führen. Der EU-Abgeordnete Werner Kuhn (CDU), Mitglied im Fischereiausschuss des europäischen Parlaments, erklärte, er wolle sich für ein Memorandum einsetzen, das die Beibehaltung der bisherigen Regelungen bis zur nächsten wissenschaftlichen Bestandsschätzung im kommenden Frühjahr vorsehe.
Im Mittelmeerraum gibt es noch immer zuviele Züchter von Dorade und Wolfsbarsch. Diese Ansicht vertritt Nikos Louvaris, Geschäftsführer des drittgrößten griechischen Zuchtunternehmens Dias Aquaculture Group, schreibt das Portal IntraFish. Louvaris prognostiziert, dass vor allem Liquidätsprobleme kleinere Farmer in Griechenland, Spanien und der Türkei zur Aufgabe zwingen werden. Die europäische Produktion werde deshalb sowohl im laufenden Jahr als auch 2010 jeweils um rund 10% schrumpfen und der Preis in der Folge steigen. Der bis Mai dieses Jahres schwache Doraden-Preis habe schon angezogen. Dias meldete für das erste Halbjahr 2009 zwar ein Umsatzwachstum um 16% auf 53,6 Mio. € bei jedoch gleichzeitig geschrumpften Profiten. Der Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag mit 8,7 Mio. € knapp 19% unter dem Wert der Vorjahresperiode von 10,7 Mio. €. Der Gewinn nach Steuern und Abschreibungen betrug 2,9 Mio. € im Vergleich zu 4,2 Mio. € in den ersten sechs Monaten 2008 - ein Minus von 32,3%.
Lachsproduzent Marine Harvest wird seinen letzten Schneidebetrieb in Chile zum Oktober schließen und damit 513 Beschäftigte entlassen, schreibt das norwegische Portal IntraFish. Der Betrieb in Tepual/Puerto Montt soll zunächst für 15 Monate ruhen, kündigte Alvaro Jimenez, Geschäftsführer von Marine Harvest Chile, an. Da der Züchter in den kommenden zwölf Monaten keine Lachse einsetzen wolle, fehle es an Rohware. Ursprünglich besaß Marine Harvest in der Region fünf Fabriken, von denen ab November nur noch die Räucherei Delifish operativ sei.
Mit einem Kutteraufmarsch wollen heute deutsche und dänische Ostseefischer im Hafen Sassnitz auf Rügen gegen die neuerliche Kürzung der Heringsfangquote protestieren. Nachdem die Heringsanlandungen 2008 ein Zehn-Jahres-Hoch erreicht hatten - 26.401 t für Deutschland, davon 16.741 t in Mecklenburg-Vorpommern - sollen die Quoten nun zum zweiten Mal in Folge erheblich gesenkt werden. Schon in diesem Jahr lag die Herings-TAC 39 Prozent niedriger als 2008. Nun hat die EU-Kommission eine weitere Quotenkürzung um 21 Prozent vorgeschlagen. Der Landwirtschaftsminister des Bundeslandes, Dr. Till Backhaus, unterstützt den Protest der Kutter- und Küstenfischer, da die Kürzungen für die Fischer „nach vorsichtigen Schätzungen innerhalb eines Zeitraumes von nur zwei Jahren einen Umsatzverlust von circa 2,5 Mio. €“ bedeuteten. Die Anhebung der Dorschquote 2010 um 9 Prozent für die westliche und um 15 Prozent für die östliche Ostsee könne die Einkommensverluste aus der Heringsfischerei keinesfalls abfedern, sagte der Minister. Acht Bürgermeister von Kommunen, die einen Fischereihafen besitzen, haben einen Protestbrief an EU-Fischereikommissar Joe Borg unterschrieben.
Tom McLaughlin, langjähriger Vorsitzender von BIM Deutschland, ist am 20. September nach langer schwerer Krankheit im Alter von 55 Jahren gestorben. In der Fischwirtschaft war McLaughlin spätestens ein Begriff, seit er im Juli 2001 die Deutschland-Vertretung der irischen Marketingbehörde BIM, des Irish Seafisheries Board (Bord Iascaigh Mhara), von Barbara Byrne übernommen hatte. In der Düsseldorfer Altstadt betrieb Tom seit 20 Jahren McLaughlin’s Irish Pub, eine Dependance unterhielt er auch in Krefeld. Über Jahrzehnte war er ein Bindeglied zwischen seinem Geburtsland und seiner Wahlheimat Deutschland, etwa als Vorstandsmitglied der Deutsch-Irischen Gesellschaft, die sich regelmäßig in seiner Kneipe traf. In seinem Element war Tom, wenn er hinter dem Zapfhahn stand. Schließlich war er vor seinem Engagement für die Fischwirtschaft von 1992 bis 1997 geschäftsführender Gesellschafter bei Murphys Irish Stout. Einen Eindruck, wer Tom McLaughlin war, vermitteln die zahlreichen aktuellen Einträge im Gästebuch der Internet-Seite seines Pubs: www.mclaughlins.de. Die Trauerfeier findet am morgigen Donnerstag, den 24. September, um 14:00 Uhr in der Dominikanerkirche St. Andreas, Düsseldorf-Altstadt, statt.