20.02.2009

Irland: Ölteppich bedroht Muschelfarmen

Ein Ölteppich von etwa 500 Tonnen treibt gegenwärtig auf die Südküste Irlands zu und bedroht die dortige Meeresumwelt und Muschelzüchter, meldet Fish Information & Services (FIS). Unklar ist, ob Winde und Strömungen das Öl an die Küste treiben werden. Noch befindet sich der rund 40 Quadratkilometer große Teppich mehr als 50 Kilometer entfernt, könnte Irland jedoch innerhalb der kommenden zwei Wochen erreichen. Die Sparte Aquakultur der Vereinigung Irischer Landwirte (IFA) forderte die Behörden auf, Muschelfarmen in den Grafschaften Cork, Wexford und Waterford zu schützen. „An der Küste von der Kenmare Bay in West-Cork bis zum Hafen von Wexford liegen mehr als 100 kleine und mittlere Farmen“, sagte IFA-Geschäftsführer Richie Flynn. Zusammen repräsentieren sie 25 Prozent der irischen Muschel- und Austernproduktion. Auslöser der Ölpest ist vermutlich der russische Flugzeugträger ‚Admiral Kuznetsov’. Russlands Marine weist jedoch jede Verantwortung von sich. Für eventuell anfallende Säuberungskosten und Schäden müssen jedoch die betroffenen Länder Irland und Großbritannien aufkommen: Schiffe der Marine fallen nicht unter das existierende Gesetz über die Verschmutzung der Meere.
Länderreport Länderreport
20.02.2009

Griechenland: Selonda leidet unter fehlenden Kreditversicherungen

Selonda, zweitgrößter griechischer Fischzüchter, muss das Kreditrisiko für seine Exporte zunehmend selber schultern, nachdem der Versicherungsschutz von mehreren seiner Kunden abgezogen wurde, schreibt das Portal IntraFish. „Die Wirtschaftskrise hat unsere Möglichkeiten, für unsere Kunden Kreditversicherungen zu erhalten, ernsthaft eingeschränkt“, zitiert die Zeitung John Stephanis, Vorstandsvorsitzender von Selonda. Für das vergangene Jahr meldete das Aquakultur-Unternehmen, das vor allem Dorade und Wolfsbarsch produziert, einen Umsatz von 68 Mio. €. Stephanis betonte, dass keine Lieferverträge gekündigt worden seien, dass jedoch nur noch für „zuverlässige langjährige Kunden“ das Kreditrisiko übernommen werde.
20.02.2009

Australien: Langusten-Preise um 25 Prozent gefallen

Der Preis für gefrorene Langusten aus West-Australien ist bedingt durch die globale Rezession in den letzten drei Monaten um 25 Prozent gefallen, berichtet The West Australien. Der LEH-Preis für eine Languste von 400g sei von 10,13 € auf 7,60 € gesunken. Im Export erhalten Verarbeiter für das Produkt statt der bisherigen 10,13 € nur noch 6,10 €. Das Geschäft auf den Hauptmärkten USA, Taiwan und Japan sei sehr schwach, sagte Wayne Hosking von der Geraldton Fishermen’s Cooperative. Der Markt für lebende Langusten sei besser, könne jedoch die Verluste im TK-Geschäft, mit dem die Industrie zwei Drittel ihres Umsatzes generiere, nicht ausgleichen.
TK-Report TK-Report
20.02.2009

St. Helena: Thunfischerei beginnt Zertifizierungsverfahren

Die Thunfischerei vor der Atlantikinsel St. Helena – vor der westafrikanischen Küste gelegen – ist in das Hauptzertifizierungsverfahren nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) eingestiegen. Die Thunfischerei fischt jährlich rund 500 t mit ‚pole and line’. Im Jahre 2006 waren hiervon 363 t Gelbflossenthun, 88 t Echter Bonito (Skipjack), 62 t Weißer Thun und 25 t Großaugenthun. Die heimische Flotte besteht aus zehn kleinen Booten, die alle in Sichtweise der südatlantischen Insel fischen. Antragsteller für die Zertifizierung ist die Entwicklungsagentur von St. Helena in Kooperation mit der Regierung, Fischereivereinigung, dem örtlichen Kühlhaus Argos Atlantic und dem Verarbeiter St. Helena Canning Company. Der unabhängige Zertifizierer Food Certification International schätzt, dass sämtlicher Thun, der nach dem 31. März dieses Jahres gefangen wird, das Logo des MSC tragen darf. Terry Richards, Geschäftsführer der St. Helena Fisheries Corporation, verspricht sich von der Zertifizierung verbesserte Chancen auf dem internationalen Markt und langfristig auch höhere Verkaufserlöse.
19.02.2009

Nordirland: Lachsfarm startet neu nach Quallenangriff

Nachdem Millionen von Quallen den Lachsbestand der Northern Salmon Company im November 2007 innerhalb weniger Stunden komplett vernichtet hatten, war die Meldung mit Horror-Charakter wie ein Lauffeuer durch die Weltpresse gegangen. Trotz Totalverlust des Bestandes (Schadenshöhe: 1,1 Mio. €) konnte der nordirische Biolachs-Züchter an der Küste der Grafschaft Antrim wieder neu starten und will noch in diesem Jahr liefern, schreibt das Portal IntraFish. Nordirlands Landwirtschaftsministerin Michelle Gildernew hatte Regierungshilfe verweigert, doch private Investoren sind eingestiegen, berichtet Geschäftsführer John Russell. Randal McDonnell, Viscount Dunluce und Sohn des Earl of Antrim, dem das Farmland gehört, ist Teilhaber in einem Londoner Investment-Unternehmen. Die Gesellschaft beglich die Schulden der Nordiren und erarbeitete einen neuen Geschäftsplan.
18.02.2009

Belgien: Findus fordert Iglo heraus

Der Tiefkühlproduzent Findus betritt erstmals nach acht Jahren wieder den belgischen Markt und fordert damit den dortigen Marktführer Iglo heraus, schreibt Intra Fish. Findus Frankreich startet in Belgien mit einem fünf Produkte umfassenden Sortiment panierter Fischprodukte, denen schon in ein bis zwei Monaten weitere folgen sollen, kündigte Matthieu Lambeaux an, Geschäftsführer von Findus Frankreich. Unter den neuen Artikeln sind Fisch-Nuggets aus MSC-zertifiziertem Alaska-Seelachs und Fischstäbchen, die für die Mikrowelle geeignet sind. In Belgien soll Iglo einen Marktanteil von 20% haben. In Frankreich hingegen hatte Findus im Januar bei Fischstäbchen einen Marktanteil von 39,1% (Basis Menge) bzw. 47,5% (Basis Umsatz).
18.02.2009

Griechenland: Zukunft von Züchter Hellenic weiterhin unsicher

Eine Rettungsaktion für Hellenic Fish Farming, strauchelnder griechischer Züchter von Dorade und Wolfsbarsch, ist gescheitert. Die Gläubigerbanken des seit Oktober unter Insolvenzverwaltung stehenden Zuchtunternehmens haben einen Vorschlag der drei führenden griechischen Farmer Selonda, Nireus und Dias abgelehnt, schreibt das Portal IntraFish. Das Angebot der Wettbewerber sah die Kapitalisierung eines Teils der Schulden und die langfristige Rückzahlung der übrigen Verbindlichkeiten vor. Hellenic war durch den Angebotsüberhang bei Dorade in Schwierigkeiten geraten. „Während die Produktion um 30 Prozent gewachsen war, stieg die Nachfrage nur um 8 bis 9 Prozent“, erklärte Aristides Belles, Vorstandsvorsitzender von Nireus. Obgleich der Preis für Dorade inzwischen ein wenig erholt habe – im Oktober lag er bei rund 2,30 €/kg – , liege er mit circa 3,30 €/kg noch immer 0,50 € unter den jahresdurchschnittlichen Produktionskosten, sagte John Stephanis, der den Vorstand von Selonda leitet. Der Marktpreis des in der Zucht anspruchsvolleren Wolfsbarschs liege mit 4,50 €/kg stabil auf akzeptablem Niveau, da Angebot und Nachfrage ausgeglichen seien.
16.02.2009

Niederlande: Fishes präsentiert tiefgekühltes MSC-Sortiment

Der niederländische Groß- und Einzelhändler Fishes hat eine neue TK-Range vorgestellt, für die ausschließlich Fisch aus nachhaltiger, vom MSC zertifizierter Fischerei verwendet wird, teilt der Händler mit. Das in Amsterdam ansässige Unternehmen – Pionier in Sachen MSC in Holland – beginnt mit sechs Produkten, die bis noch in diesem Jahr um weitere sechs ergänzt werden sollen. Unter den ersten Artikeln sind mit der Leine gefangene Kabeljaufilets aus Norwegen, Seehechtfilets (paniert oder natur) aus Südafrika, ein Lachs-Burger aus Alaska-Wildlachs, Fisch-Nuggets sowie Thailändische Fischtaler. Die neuen tiefgekühlten Produkte sind schon in Supermärkten in den Niederlanden, in Deutschland sowie der Schweiz gelistet, demnächst auch in Belgien und Frankreich. Fishes-Gründer und -Inhaber Bart van Olphen war zuletzt 2008 mit dem International Seafood Champion-Preis der Fischmesse im US-amerikanischen Boston für seine Verdienste als „nachhaltiger Seafood-Unternehmer“ ausgezeichnet worden. Den Fishes-Vertrieb für Deutschland hat die Agentur von Sven-Uwe Kempe übernommen.
16.02.2009

USA: Fischerei auf Weißen Thun soll zertifiziert werden

Mehrere nordamerikanische Fischereien, die im Nordpazifik Weißen Thun (Thunnus alalunga) fischen, planen den Einstieg in das Zertifizierungs-Programm des Marine Stewardship Councils (MSC), schreibt Fish Information & Services (FIS). Die Western Fish Boat Owners Association (WFOA) in den USA und die Canadian Highly Migratory Species Foundation (CHMSF) haben sich auf eine gemeinsame Finanzierung des Verfahrens geeinigt. Die Schiffe der WFOA verwenden bei ihren Fangaktivitäten Schleppangeln (Troll and Jig, d.h. Schleppangeln mit Bleiköpfen, sowie Pole and Line), ebenso die Kanadier, die nur ‚Troll and Jig’ einsetzen. Die Flotten fischen in den Exklusiven Wirtschaftszonen (EEZ) der USA und Kanadas, außerdem westlich der Internationalen Datumsgrenze im Nordpazifik. Zur WFOA gehören rund 400 Fangbetriebe im Familienbesitz und Verarbeitungsunternehmen. Die Fangmethoden der WFOA sind schon vom kalifornischen Monterey Bay Aquarium, einem der weltweit größten Schauaquarien, gut geheißen worden und in die Liste ‚Best Choice’ (Beste Wahl) der Organisation Seafood Watch aufgenommen worden. Die anstehende Überprüfung nach MSC-Kriterien übernimmt der unabhängige Zertifizierer I:FQC, ein internationaler Seafood-Spezialist.
16.02.2009

Studie: Wale fressen Fischern keinen Fisch weg

Wale fressen so viel Fisch, dass die Netze der einheimischen Fischer leer bleiben - diese insbesondere von Walfangnationen aufgestellte Behauptung hat eine Studie amerikanischer und deutscher Wissenschaftler widerlegt, schreibt The Financial Times Deutschland (FTD). Bisherige Studien japanischer Forscher hatten die Wale als Ursache für Fangrückgänge dargestellt. Die Japaner hatten die Mageninhalte getöteter Tiere untersucht und die Ergebnisse auf einen geschätzten Walbestand hochgerechnet. „Diese Berechnung ist zu grob, um eine wirkliche Aussage treffen zu können“, sagte Kristin Kaschner, Co-Autorin der Studie. „Die Annahme, dass in einem Ökosystem eine einzige Ebene verändert werden kann, indem man in eine andere eingreift, ist falsch,“ urteilte die Walexpertin. Selbst wenn in den tropischen Küstengewässern keine Wale vorkämen, stiegen die Bestände der kommerziell genutzten Fische nicht an. Die Wissenschaftler folgerten aus ihren Beobachtungen, dass die Fischbestände sogar zunehmen könnten, wenn Wale in dem Gewässer vorkommen. Denn sie würden Fische fressen, die mit wirtschaftlich interessanten Arten um Nahrung konkurrieren. Die detaillierten Ergebnisse sollen auf der jährlichen Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) vorgestellt werden, deren nächste im Juni stattfindet.
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