Neuseeland konnte die Exporterlöse für seine Aquakultur-Erzeugnisse im vergangenen Jahr um 17% auf 108,5 Mio. € steigern, schreibt Fish Information & Services (FIS). Der Industrieverband Aquaculture New Zealand führe das Plus darauf zurück, dass der Qualität der heimischen Muscheln und Fische zunehmend mehr Wertschätzung entgegengebracht werde, heißt es in einem Bericht des NZ Herald. Denn die Ernte der neuseeländischen Züchter lag 2008 unter den Erträgen des Vorjahres. So exportierte Neuseeland neun Prozent weniger Grünschalmuscheln, erlöste jedoch für die 33.300 t insgesamt 82,9 Mio. € – gegenüber 70,9 Mio. € im Jahre 2007. Die Ausfuhren Pazifischer Austern gingen um 320 t zurück, der Ausfuhrerlös stieg jedoch um zwei Prozent auf 6,9 Mio. €. Neuseelands Lachsexporte stiegen sowohl nach Menge (+7%) als auch nach Wert (+22%) auf 17,9 Mio. €. Mike Burrell, Geschäftsführer von Aquaculture New Zealand, sprach von den bisher höchsten Exporteinnahmen. Bis 2025 wolle die Branche die Umsätze auf mehr als 400 Mio. € steigern. Der Industrie sei jedoch bewusst, dass die Expansion nachhaltig und umweltschonend erfolgen müsse.
Drei Wochen lang ruhte der Thunfischfang im Seegebiet um die Seychellen, jetzt haben sich die Europäische Union und der Inselstaat auf ein neues Fischereiabkommen geeinigt, schreibt Fish Information & Services (FIS). „Die Europäische Kommission wird für die Fangaktivitäten von 40 Schiffen in unseren Gewässern im kommenden Jahr Lizenzgebühren in Höhe von neun Millionen Euro zahlen“, teilte Veronique Herminie mit, Staatssekretärin im Ministerium für Naturschätze der Seychellen, heißt es unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters. Zusätzlich werde die EU 1,7 Mio. € für eine Überschreitung der vereinbarten Fangmenge in den Jahren 2006 und 2007 entrichten. Die Insel-Republik im Indischen Ozean hatte zunächst zehn Prozent vom Marktwert der Ressource gefordert, gibt sich jetzt aber mit drei bis fünf Prozent zufrieden. Frankreich wie auch Spanien haben ihre Ringwadenfänger im Hafen der Hauptstadt Victoria liegen, wo jährlich gut 350.000 t Thun angelandet werden. Die EU-Thunfischflotte hatte in den vergangenen zwei Jahren weniger gefangen – Ursachen sind die Bestandssituation und Einschränkungen durch die Piraterie vor der Küste Somalias. Für die Seychellen ist die Thunfisch-Industrie die wichtigste Branche nach dem Tourismus-Sektor. Dort arbeitet ein Fünftel aller Beschäftigten. Victoria ist auch Sitz von Indian Ocean Tuna, mit einer Jahresproduktion von 240 Millionen Dosen einer der weltgrößten Produzenten von Thunfisch-Konserven.
Im Jahre 1959 hat Iglo erstmals fangfrisch gefrorene Fischfilets in Stäbchenform geschnitten und sie mit knuspriger Panade umhüllt – geboren war ein Klassiker der Kinderernährung. Von März bis Juni dieses Jahres lädt der Tiefkühlkost-Produzent zur „Käpt’n iglo’s Happy Birthday Fischstäbchen“-Tour ein. In einer interaktiven Wanderausstellung lernen Kinder nicht nur, wie der Fisch in die Stäbchen kommt, sondern auch Spannendes über gesunde Ernährung und nachhaltigen Fischfang, verspricht Iglo. Weitere Höhepunkte der Werbetour sind ein Zungenbrecher-Wettbewerb sowie Schatzsuchen und Piratenpartys mit Käpt’n Iglo. Stationen der Tour sind das Labyrinth Kindermuseum in Berlin (21.03. bis 01.04.2009), das KL!CK-Kindermuseum in Hamburg (05. bis 22.04.2009), der ‚Turm der Sinne’ in Nürnberg (25.04. bis 10.05.2009) und das Ravensburger Spieleland (01. bis 14.06.2009). Da auch Sport und Bewegung für eine gesunde Entwicklung unverzichtbar sind, unterstützt Iglo im Geburtstagsjahr das neue Förderprojekt der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG). Neben Spendenaktionen für Kinder-Einrichtungen erhalten die Mittagstische der Arche-Einrichtungen in Berlin, Hamburg und München jeweils eine Jahresration Fischstäbchen.
Die „Atlantic Peace“, der letzte deutsche Hochseetrawler, ist an die niederländische Fischreederei Parlevliet & van der Plas verkauft worden, schreibt die niederländische Fischereizeitung Visserij Nieuws. Schon vor Weihnachten wurde der 57 Meter lange Fabriktrawler „BX 786“ an die zur Parlevliet-Gruppe gehörende Doggerbank abgegeben. Der bisherige Miteigentümer Kapitän Klaus Hartmann, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Ocean Food Beteiligungs GmbH, hat die Geschäftsführung an die Niederländer Dirk-Jan Parlevliet und Mark Parlevliet und den Rostocker Dr. Uwe Richter abgegeben. Die 1987 von der norwegischen Werft Sterkoder, Kristiansand, gebaute „Atlantic Peace“ (3.300 PS, 23 Mann Besatzung) fischt vor allem auf Grundfischarten wie Kabeljau, Schellfisch und Rotbarsch. Bei guten Fangergebnissen können in drei Schichten täglich aus 60 t Rohware rund 20 t Filet geschnitten werden. Im Tiefkühlraum des Schiffs ist Platz für 600 t Filet, das international gehandelt wird.
Spanische Fischer sind keine Bedrohung für die Haibestände, meint die Spanische Fischerei-Genossenschaft CEPESCA. Die Umweltschutzorganisation Oceana hatte den Fischern des Landes vorgeworfen, 95% der aus EU ausgeführten Haifischflossen zu handeln, schreibt Fish Information & Services (FIS). Spaniens Flotte hatte 2007 insgesamt 60.000 t Hai gefangen. 90% davon waren jedoch Mako- und Blauhaie, deren Bestände nicht von Überfischung bedroht seien, sagte CEPESCA-Generalsekretär Javier Garat. Die Vereinigung unterstützt den jüngst veröffentlichten EU-Aktionsplan zum Schutz der Haie, hält ihn jedoch in mehreren Punkten für verbesserungswürdig.
Die spanische Vereinigung der Seefisch-Züchter APROMAR kämpft dafür, Zuchtfische von der Tiefkühl-Pflicht auszunehmen – mit guten Aussichten auf Erfolg, meldet Fish Information & Services (FIS). Der Hintergrund: seit 2006 müssen in Spanien Fischprodukte, die dem Konsumenten roh oder nur leicht gegart serviert werden, zuvor bei einer Temperatur von -20 ºC oder niedriger für die Dauer von mindestens 24 Stunden gefrostet gewesen sein. Damit sei gewährleistet, dass der im Fisch eventuell vorhandene Fischbandwurm Anisakis simplex, der beim Menschen Anisakiasis verursachen kann, abgetötet wird. Die Vorschrift hatte vor drei Jahren in Spanien eine heftige Kontroverse entfacht und sich angeblich negativ auf den Pro-Kopf-Konsum von Fisch im Lande ausgewirkt. Auf Drängen von APROMAR und der Europäischen Föderation der Aquakultur-Produzenten (FEAP) hatte die EU-Kommission das Wissenschaftliche Komittee der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBL) mit einer Untersuchung beauftragt. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass Anisakis in Zuchtfischen wie Lachs, Wolfsbarsch und Dorade, Steinbutt und Forelle nicht vorkomme. APROMAR gehe deshalb davon aus, dass die EU-Gesundheitsbehörden innerhalb der kommenden Monate die aktuellen Vorschriften ändern und Zuchtfisch von der generellen Pflicht zur Frostung ausnehmen werden.
Regierung und Fischwirtschaft in Norwegen investieren zusätzliche 2,3 Mio. € in eine europaweite Promotion für den Kabeljau, meldet das Portal IntraFish. Seit sich Einkäufer verstärkt preiswerten Alternativen zuwenden, ist die Nachfrage nach Kabeljau gesunken, die Preise sind unter Druck. „Da wir jetzt in die für die Fischerei wichtigste Fangzeit des Jahres eintreten, steigern wir unsere Marketing-Anstrengungen, um die Nachfrage anzukurbeln“, kündigte Terje Martinussen, Geschäftsführer des Norwegischen Seafood-Exportrates (NSEC), an. Die zusätzlichen Ausgaben entsprechen einer Erhöhung des allein für Weißfisch bestehenden Werbebudgets von 4,6 Mio. € um 50%. Die Marketing-Initiative des NSEC werde zum einen norwegischen Klippfisch in Portugal bewerben – u.a. im Rahmen von Fernsehwerbung –, zum anderen soll frischer und gefrorener norwegischer Weißfisch in Norwegen selbst, außerdem in Schweden, Frankreich, Spanien und anderswo promoted werden. In der kommenden Woche wird in den wichtigsten europäischen Märkten eine Kampagne für den Skrei, den norwegischen Winterkabeljau beginnen.
Mehrere regionale Umweltschutzgruppen aus verschiedenen Ländern üben scharfe Kritik an dem vom World Wildlife Fund (WWF) jüngst vorgestellten Aquaculture Stewardship Council (ASC), teilt das Portal IntraFish mit. Die neue Organisation ASC soll Aquakulturen weltweit auf ihre Nachhaltigkeit überprüfen und eventuell zertifizieren. „Wir betrachten den ASC als einen weiteren Versuch einer großen internationalen Nichtregierungsorganisation (NGO), einen unausgereiften Plan zu formulieren, um das Problem der nicht nachhaltigen industriellen Garnelen-Zucht zu bekämpfen“, schreibt in einer Presseerklärung Alfredo Quarto, Sprecher des Mangrove Action Project (MAP). MAP führt das Bündnis von Organisationen an, die den WWF auffordern, das ASC-Projekt zu stoppen. Weitere Gruppen sind die Asia Solidarity Against Industrial Aquaculture (ASIA) aus Bangladesch, das African Mangrove Network, RedManglar aus Kolumbien sowie das britische Forest Peoples Programme. Die Aktivisten werfen dem WWF vor allem vor, die Gemeinden vor Ort und die Basisorganisationen in den betroffenen Ländern nicht in den Entscheidungsprozess mit einzubinden.
Die Seafood-Exporte der chinesischen Provinz Shandong, wichtigste Ausfuhr-Region für Fisch und Seafood, sind 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 3,6% zurückgegangen, meldet Chinas größte Nachrichtenagentur Xinhua. Dramatisch sei das Minus in den letzten beiden Monaten des Jahres gewesen: im November exportierte Shandong 24,3% weniger Fisch und Seafood als im Vorjahresmonat, im Dezember 24,4%. „Die fischwirtschaftlichen Unternehmen leiden unter der Finanzkrise, zahlreichen Vorfällen bei der Lebensmittelsicherheit und steigenden Produktionskosten“, fasste der Leiter der Statistikabteilung der Zollbehörden in Qingdao, Ma Yongsheng, die Ursachen zusammen. Yongsheng empfahl, die Betriebe sollten die Techniken bei der Qualitätsinspektion verbessern, den Mehrwert ihrer Produkte steigern und die Produktqualität erhöhen, um auf die insgesamt komplexer werdenden Anforderungen zu reagieren. Um die Situation der Exporteure zu erleichtern, erhöhte China die Exportrückvergütung im November beispielsweise für TK-Fischfilet von 9% auf 13% und im Dezember für TK-Garnelen und -Krebse von 5% auf 13%. Shangdong exportierte 2008 insgesamt 776.000 t Seafood, wovon 89% in nur vier Hauptmärkte verkauft wurden: die EU, Japan, die Republik Korea und in die USA.
Die EU-Kommission hat gestern in Brüssel einen Aktionsplan zum Schutz der Haie verabschiedet. Der Plan soll den Wiederaufbau jener Hai-Bestände unterstützen, die gefährdet sind. Die Maßnahmen erstrecken sich auf sämtliche Knorpelfische, zu denen auch Rochen und Seekatzen gehören, und zwar überall dort, wo die europäischen Flotten operieren. Die Schutzmaßnahmen beinhalten u.a. eine Begrenzung der Fischerei in typischen Laichgebieten und sehen mittelfristig eine Reduzierung des Beifangs vor. Im vergangenen Jahr hatte die EU beschlossen, die Fangmenge für bedrohte Tiefsee-Haie bis 2010 schrittweise auf Null zu reduzieren. Besonders häufig sind die genannten Fischarten im Nordatlantik, auf den die Hälfte der von EU-Schiffen gefangenen Haie entfallen. Ein Drittel der in europäischen Gewässern gefangenen Haiarten gilt als von Überfischung bedroht, heißt es in einer jüngst von der IUNC veröffentlichten Studie. Der Aktionsplan ist das Ergebnis von Konsultationen, an denen Behörden der Mitgliedstaaten, die Öffentlichkeit und Vertreter der Wirtschaft beteiligt waren. Umweltschutzorganisationen begrüßten den Schutzplan grundsätzlich. Der WWF fürchtet jedoch, die Umsetzung der EU-Beschlüsse könne fünf Jahre oder mehr in Anspruch nehmen. Immerhin sind die Richtlinien der Welternährungsorganisation (FA0), denen die EU folgt, schon im Jahre 1999 verabschiedet worden.