29.12.2008

MSC: Personelle Verstärkung für Thun-Zertifizierung im Pazifik

Der Marine Stewardship Council (MSC) hat sein Team in der asiatisch-pazifischen Region um einen weiteren Mitarbeiter verstärkt, teilt die Organisation mit. Bill Holden, Direktor eines Thunfischfang-Unternehmens in dem südpazifischen Inselkönigreich Tonga, werde sich als neuer Manager für die pazifischen Fischereien um potentielle Zertifizierungs-Kandidaten im westlichen und zentralen Pazifischen Ozean kümmern, insbesondere um Fischereien auf Thun. Holden nehme seine Arbeit mit Beginn des neuen Jahres im MSC-Büro im australischen Sydney auf, kündigte Duncan Leadbitter an, MSC-Regionaldirektor für die Region Asien/Pazifik.
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29.12.2008

Dr. Matthias Keller: „Rekordjahr für die deutsche Fischindustrie“

Die deutsche Fischindustrie war in diesem Jahr so erfolgreich wie nie zuvor. In den ersten neun Monaten habe die Branche bei Fisch, Krebs- und Weichtieren ein Umsatzplus von 0,5 Prozent erzielt, zitiert die Tageszeitung ‚Die Welt’ Dr. Matthias Keller, Geschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels. Damit sei die Rekordmarke des Jahres 2007 von 1,5 Mio. t Fanggewicht erneut übertroffen worden. Der Grund liege vor allem in kräftigen Zuwächsen beim Export, sagte Keller. „Insbesondere sind die Umsätze mit dem Ausland im zweistelligen Prozentbereich angestiegen.“ Der Pro-Kopf-Verbrauch der Deutschen hielt sich dabei mit schätzungsweise 15,6 kg auf hohem Niveau. Besondere Zuwächse mit mehr als zehn Prozent verzeichnete 2008 die Herstellung von panierten, tiefgekühlten Fisch-Produkten, also vor allem Fischstäbchen, und anderen Fischfertigzubereitungen sowie Lebensmittelzubereitungen aus Krebs- und Weichtieren. Der Selbstversorgungsgrad Deutschlands liegt derzeit bei unter 25%.
22.12.2008

Italien: Geschmuggelter Beluga-Kaviar für Obdachlose

Obdachlose im italienischen Mailand dürfen sich zu Weihnachten über ungewohnten Luxus freuen: Wohltätigkeitsorganisationen verteilen an den Feiertagen echten Beluga-Kaviar, schreibt der Kurier aus Wien. Die rund 40 Kilogramm Beluga-Kaviar im Wert von etwa 200.000 € hatten Ermittler in Mailand im November sichergestellt. Die für den Schwarzmarkt bestimmten Fischeier sollen anders als im vergangenen Jahr nicht vernichtet werden. Sie gehen nun an das Rote Kreuz, die Franziskaner und weitere Organisationen, die für Arme und Obdachlose im Raum Mailand Essen bereiten. Pfarrer Massimo Mapelli beispielsweise hat für die geplanten 82 Mahlzeiten seiner Organisation zehn Kilogramm Beluga-Kaviar zur Verfügung. Das mache je Gericht etwa 120 Gramm und damit mehr als das Doppelte der Menge, die gewöhnlich in teuren Restaurants auf den Tisch komme. Der Mailänder Corriere della Sera schrieb, ein Polizeiinspektor sei auf die Idee christlicher Nächstenliebe gekommen.
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22.12.2008

EU und Norwegen vereinbaren neue gemeinsame Quoten für 2009

Die Europäische Union und Norwegen haben Mitte Dezember Einigkeit über die Bewirtschaftung der von beiden gemeinsam genutzten Fischbestände erzielt, teilt die EU-Kommission mit. Teil des Abkommens sind Fangquoten für die wichtigsten sieben Fischarten, die gemeinsam befischt werden – Kabeljau, Schellfisch, Seelachs, Wittling, Scholle, Makrele und Hering. Auf der Grundlage aktueller Empfehlungen des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) wurde die Fangquote 2009 für Kabeljau in der Nordsee um 30 % auf 28.798 t angehoben. Erhöht wurden auch die TACs für Scholle (+13,3 %) und Makrele (+ 31,4 %). Bei den übrigen Fischarten muss 2009 weniger angelandet werden: Wittling und Hering (jeweils -15 %), Schellfisch (- 9,3 %) und Seelachs (- 7,3 %). Um den Discard zu reduzieren, wurden erste Maßnahmen verordnet. Dazu zählen ‚Echtzeit-Schließungen’ von Fischereien, um Konzentrationen von Jungfischen und untermaßigen Fischen zu schützen, ein spezielles Fanggerät zur Vermeidung von Kabeljau-Beifang (‚low cod gears’) sowie ein Verbot des ‚high gradings’. Bei dieser Praxis werden legal gefangene, aber weniger wertvolle Fische wieder über Bord geworfen, um den Wert des Gesamtfanges zu steigern.
22.12.2008

Stopp Discard als offizielles EU-Projekt anerkannt

Um die in der EU gesetzlich vorgeschriebene, skandalöse Discard-Praxis zu beenden, hat "Deutsche See" in diesem Jahr gemeinsam mit der Erzeugergemeinschaft der Hochsee- und Kutterfischer unter wissenschaftlicher Begleitung das Forschungsprojekt "Stopp Discard" ins Leben gerufen. Erste Ergebnisse liegen nun vor. Das EU-Gesetz verbietet es, dass Fische in den Markt gelangen, deren Fangquote bereits ausgeschöpft ist. Es lässt sich jedoch nicht immer verhindern, dass diese in den Fischernetzen landen. Das Ergebnis: Sie werden zurück ins Meer geworfen. Nach Schätzungen der Welternährungsorganisation (FAO) sind das weltweit 20 Millionen Tonnen pro Jahr. Bringt der Fischer diesen Beifang an Land, macht er sich strafbar -- bisher. Das Projekt "Stopp Discard" setzt sich dafür ein, dass dieses Verfahren gestoppt wird. Unterstützung bekommen die Initiatoren "Deutsche See" und die Erzeugergemeinschaft der Hochsee- und Kutterfischer von wissenschaftlicher und politischer Seite. EU-Kommissar Joe Borg hat "Stopp Discard" als offizielles Forschungsprojekt anerkannt. Auch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Berlin erteilte seine Zustimmung zu dem Versuch.
19.12.2008

Lübeck: Hawesta entlässt 67 Mitarbeiter

Der Lübecker Fischkonservenhersteller Hawesta kündigt 67 seiner 280 Mitarbeiter, weil der Umsatz im zweiten Halbjahr 2008 um bis zu 20 Prozent eingebrochen ist, melden die Lübecker Nachrichten. Der Jahresumsatz werde von 62 Mio. € im Jahre 2007 auf voraussichtlich 56 Mio. € in diesem Jahr zurückgehen. Der Einbruch betreffe vor allem die Marke Hawesta, erklärt Geschäftsführer Frank Stoppel. Die Kaufzurückhaltung sei eine Folge der Finanzkrise. Das Unternehmen reagiere auf den Absatzeinbruch mit der Stilllegung von drei Produktionslinien, Entlassungen und einem Sanierungstarifvertrag. Für die gekündigten Mitarbeiter solle es einen Sozialplan geben. Der Sanierungstarifvertrag sieht vor, dass es 2009 keine Lohnerhöhungen geben wird. Außerdem werden die Ansprüche auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld für drei Jahre in eine Gewinnbeteiligung umgewandelt. Hawesta ist in Deutschland Marktführer bei Fischdauerkonserven. Bereits 2006 war der Hersteller in eine schwere Krise geraten, in deren Folge 100 Mitarbeiter entlassen worden waren.
19.12.2008

Bremerhaven: BLG Coldstore startet Kühlhaus-Erweiterungsbau

Die BLG in Bremerhaven hat mit den ersten Proberammungen für eine Kühlhaus-Erweiterung begonnen, die im Juli 2009 fertiggestellt sein soll, schreibt die Nordsee-Zeitung. Der Ausbau für 6,1 Mio. € steigert die Kapazität des Kühlhauses um 4.500 auf dann 33.000 Paletten. Gelagert werden überwiegend Fischprodukte, doch Geschäftsführer Lüder Korff will auch neue Kunden gewinnen, die Geflügel, Fleisch, Obst und Gemüse einlagern, denn: „Die Abhängigkeit vom Fisch birgt natürlich einige Risiken.“ Parallel wird auch die im Gebäude untergebrachte Grenzkontrollstelle erweitert.
19.12.2008

Niederlande: Eine Million Euro Staatsgelder für MSC-Programm

Im Juni dieses Jahres hatte die holländische Regierung angekündigt, die gesamte Flotte des Landes, soweit sie in der Nordsee demersale Fischarten fängt, vom Marine Stewardship Council (MSC) bis zum Jahre 2012 zertifizieren zu lassen. Jetzt hat das niederländische Parlament im Haushalt 2009 für die Bewertung und Zertifizierung der Fischerei eine Million Euro zur Verfügung gestellt, teilt der MSC mit. Für den Nachtragshaushalt hatte sich ein Bündnis aller drei Parteien der niederländischen Koalitionsregierung eingesetzt: Ad Koppejan (MP für den CDA/Christdemokraten), Lutz Jacobi (MP für die PvdA/Sozialdemokraten) sowie Ernst Cramer (MP der CU/Christlichen Union). Ad Koppejan stellte heraus, dass das die Initiative tragende strategische Bündnis von Industrie, WWF, North Sea Foundation und Fischereiministerium weltweit einmalig sei.
18.12.2008

Neue Handelsbezeichnung: Asiatischer Roter Knurrhahn

Der Asiatische Rote Knurrhahn (Lepidotrigla microptera) ist von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) als Handelsbezeichnung endgültig festgelegt worden. Der Fisch gehört zur Familie der Knurrhähne (Triglidae), die bevorzugt auf sandigem oder weichem Grund leben, in dem sie mit ihren verlängerten Flossenstrahlen nach Nahrung stochern. Seine Nahrung besteht aus kleinen Fischen, Krebstieren und Weichtieren. Der Asiatische Rote Knurrhahn wird bis zu 30 cm groß. Markant sind seine Kopfform sowie das große, breite, endständige Maul. Die Lippen sind fleischig, die Zähne auf den Kiefern und dem Gaumen bürstenartig. Die genannte Spezies kommt im nordwestlichen Pazifik vor, im Süden Japans und im Gelben Meer bis zum Südchinesischen Meer, beides Teile des Chinesischen Meeres.
18.12.2008

Norwegen: Kabeljauzüchter meldet Insolvenz an

Trustna Marine Farms, eine Tochter des führenden norwegischen Kabeljau-Züchters Grieg Seafood, hat am 15. Dezember Insolvenz angemeldet, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Grieg hatte erst im Oktober 2007 die Trustna-Zucht zu zwei Dritteln übernommen und die Farm, die bis dato vor allem Heilbutt produziert hatte, für die Produktion von Kabeljau-Fingerlingen von 100 bis 150 g genutzt. Nach Mitteilung von Baard Haugse, Geschäftsführer von Grieg Cod Farming, habe sein Unternehmen mehrere 100.000 € für den Umbau und die Übernahme von Altschulden investiert, doch die Verschuldung aus den Zeiten der Heilbutt-Zucht und mangelnde Kooperation der örtlichen Bank habe nur noch den Weg in die Insolvenz gelassen.
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