In Reaktion auf die momentane Weltwirtschaftskrise haben Thailands Garnelen-Züchter angekündigt, ihre Produktion um 20% auf einen Jahresausstoß von 390.000 t zu senken, meldet Asia Pulse. Die Reduktion soll Preise und Gewinne stabilisieren. Der Exportpreis sei mit 4,73 €/kg jedoch zufriedenstellend, teilte der Präsident der Thai Shrimp Association, Somsak Paneetatyasai, mit. Allerdings stimme die ökonomische Situation in Thailands wichtigsten Märkten bedenklich: die Aufträge aus den USA seien von Januar bis Oktober dieses Jahres um 4% zurückgegangen und auch Japan und Australien hätten ihre Importe thailändischer Shrimps zurückgefahren.
Das Landwirtschaftsministerium im lateinamerikanischen El Salvador hat ein drittes Genlabor eröffnet, das den Farmern des Landes qualitativ hochwertiges Besatzmaterial für die Zucht von Tilapien zur Verfügung stellen soll, schreibt Fish Information & Services (FIS). Die neue Einrichtung in Santa Cruz Porrillo liefere schneller abwachsende Setzlinge, die vier Ernten im Jahr und damit höhere Profite ermöglichen. El Salvador hatte 2004 erst 800 t Tilapia produziert, in diesem Jahr seien es schon 4.000 t gewesen, sagte Landwirtschaftsminister Mario Salaverria.
Auf einer Internetseite der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) sollen ab heute Informationen über die Empfänger von EU-Zahlungen veröffentlicht werden, meldet das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern. Damit setzt Deutschland das von der EU verabschiedete Gesetz zur Veröffentlichung von Informationen über die Zahlung von Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Landwirtschaft und Fischerei um. „Wir erhöhen damit die Transparenz und tragen gleichzeitig zur Aufklärung über die Verwendung der Mittel der Europäischen Union bei“, erklärte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. Im Fischereibereich müssen Informationen über alle Empfänger von Mitteln aus dem Europäischen Fischereifonds (EFF) veröffentlicht werden. Auf der Internetseite www.agrar-fischerei-zahlungen.de sind derzeit allerdings noch keine Empfänger von EFF-Mitteln gelistet, da „aufgrund der späten Programmgenehmigung durch die EU-Kommission im Haushaltsjahr 2007 keine Zahlungen“ erfolgt seien. Zukünftig sollen jährlich zum 30. Juni in Form von pdf-Dateien nach EU-einheitlichen Mindestvorgaben neben dem Namen des Begünstigten die Bezeichnung der Operation oder des Vorhabens sowie die Höhe der erhaltenen öffentlichen Mittel veröffentlicht werden.
Während Islands Wirtschaft mehrheitlich am Boden liegt, bescheren gute Fangergebnisse, steigende Exportpreise und die Abwertung der isländischen Landeswährung, der Krone, der Fischwirtschaft einen Aufschwung, schreibt die Nachrichtenagentur Associated Press. Wenngleich der Sektor mit 7.000 Beschäftigten nur noch 4% der isländischen Arbeitskräfte stellt, ist die volkswirtschaftliche Bedeutung von Fisch und Seafood mit einem Anteil von fast 50% an der Exportmenge und 10% am Bruttoinlandsprodukt noch immer beachtlich. „Die relative Bedeutung der Fischerei wird vor dem Hintergrund der ökonomischen Krise wachsen“, erklärte Islands Fischereiminister Einar Kristinn Gudfinnsson. In den letzten Jahren waren hunderte von Osteuropäern auf die Insel im Nordatlantik gezogen, um in den Fischfabriken jene Arbeit anzunehmen, die den Einheimischen zu schmutzig war. „Jetzt stehen die Leute Schlange für Jobs in der Fischindustrie“, sagt Sigurdur Sverisson, Sprecher der Föderation der Isländischen Fischfangschiffseigner. Sverisson sieht nun allerdings eine neue Bedrohung: angesichts der Krise wünschen viele seiner Landsleute den Beitritt zur Europäischen Union. Dann müsste Island auch der gemeinsamen europäischen Fischereipolitik zustimmen und damit, meint Sverisson, „verlieren wir das Recht, unsere Fischbestände zu kontrollieren.“
Der Karpfen ist der Brandenburger Fisch des Jahres 2009, meldet der Gourmet Report. Dieses Prädikat hat die Märkische Fischstraße Brandenburg/Berlin e.V. am 9. Dezember in Storkow verliehen. Jedes Jahr stellen Brandenburgs Fischer eine Fischart in den Mittelpunkt, die der besonderen Aufmerksamkeit bedarf. Mit dem diesjährigen Entscheid macht der Verein auf die schwierige Lage der brandenburgischen Karpfen-Teichwirtschaft aufmerksam. In dem Bundesland gibt es 35 Teichwirtschaften mit etwa 4.330 ha, die rund 1.000 t Karpfen pro Jahr erzeugen.
Royal Greenland ist in diesem Jahr in die roten Zahlen gerutscht. Während Grönlands größter Fischproduzent 2007 noch einen Gewinn von 10,5 Mio. € notiert hatte, meldete das Unternehmen für 2008 Verluste in Höhe von 7 Mio. €, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Hauptursachen für das Minus seien der Bau einer Verarbeitung in Polen, gestiegene Rohwarenkosten sowie ungünstige Wechselkurse. Für die Fabrik im polnischen Koszalin notiert Royal Greenland Abschreibungen in Höhe von 6,1 Mio. €, der Kauf von zehn AGF-Fabriken in Grönland addiere ein Minus von 1,47 Mio. € und in den USA seien Einmalkosten von 1,87 Mio. € entstanden. Während das operative Geschäft 2007 einen Gewinn von 6,7 Mio. € erwirtschaftet hatte, waren es in diesem Jahr nur noch 1,87 Mio. €. „Obgleich die Kosten gestiegen sind, war es nicht möglich, die Produktpreise in entsprechendem Maße anzuheben“, teilt Royal Greenland mit. Der gesunkene Kurs von Britischem Pfund und US-Dollar hätten sämtliche Gewinne aufgefressen. Auch gesunkene Fangmengen bei Tiefseegarnele und Grönländischem Heilbutt, aufgrund des harten Winters 2007/2008 rückläufige Trawler-Anlandungen sowie ein gekürzter Anteil an der Kabeljau-Quote hätten sich auf die Profite ausgewirkt.
Der North Pacific Management Council hat aufgrund wissenschaftlicher Empfehlungen die US-Fangquote für Alaska-Pollack im Beringmeer auf 815.000 t festgelegt, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Die Kürzung der Fangmenge um 18,5% sei Reaktion auf einen Populationsrückgang, verweise jedoch nicht auf langfristige Probleme, sagen sowohl US-Wissenschaftler als auch Industrievertreter und der Marine Stewardship Council (MSC), der die Fischerei als nachhaltig zertifiziert hat. Gleichwohl ist die Quote die niedrigste, seit die Bundesregierung im Jahre 1977 mit dem Management der Fischerei begonnen hatte. Fischerei-Biologen führen den Bestandsrückgang auf „ungünstige Meeresbedingungen“ zurück, die zu einer unterdurchschnittlichen Überlebensrate bei jungem Alaska-Pollack in den Jahren 2001 bis 2005 geführt hätten. Die Forscher erwarten, dass sich die Bestände bis zum Jahre 2010 erholt haben, so dass die Fänge dann wieder auf bis zu 1,2 Mio. t angehoben werden könnten. Umweltschutzgruppen wie Greenpeace und Oceana hatten weitergehende Quotenkürzungen gefordert.
Namibia hat zwei russische Fischereischiffe, die vor einem Jahr wegen illegaler Fangaktivitäten aufgebracht worden waren, gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von 2,4 Mio. USD aus dem Hafen von Walvis Bay freigegeben, schreibt Fish Information & Services (FIS). Am 2. November 2007 hatte das südwestafrikanische Land ingesamt sieben russische Fangschiffe festgesetzt. Von fünf Schiffen, die der Reederei Namsov gehören, konnte eines später aus dem Arrest entkommen, die vier anderen seien gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von 10,4 Mio. USD entlassen worden, teilte Namibias Fischereiminister Abraham Iyambo mit. Anfang Dezember habe sich das Land mit Namsov außergerichtlich auf die Zahlung einer Strafe in Höhe von 200.000 USD geeinigt und das Verfahren eingestellt. Iyambo begründet das Vorgehen damit, dass ein einzelnes Gericht seines Landes keine Strafe höher als umgerechnet 1 Mio. USD verhängen dürfe. Insofern werde auch mit dem Eigner der beiden verbliebenen Schiffe, der Erongo Marine Enterprises, ein ähnlicher Vergleich angestrebt.
Russlands Küstenwache hat seit Oktober im Beringmeer und im Ochotskischen Meer 15 Fangschiffe, darunter zehn ausländische, wegen illegaler Fischerei aufgebracht, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Dabei seien mehr als 150 t Königskrabben und 70 t an sonstigem Fisch und Seafood beschlagnahmt worden, teilt Alexander Lebedev mit, der innerhalb des Föderalen Sicherheitsdienstes FSB die Küstenwache für den russischen Nordosten leitet. Die Schadenshöhe liege bei mehr als 3 Mio. €. Bei der Überprüfung von 60 anderen Schiffen wurden 19 weitere Verstöße festgestellt. Russland hatte zum 1. Januar 2008 die Fischerei auf Königskrabben für die folgenden fünf Jahre verboten. Dennoch werden weiterhin große Mengen außer Landes geschmuggelt, insbesondere nach Japan und Südkorea. Seit Januar 2008 haben Grenzbeamte nicht weniger als 246.000 lebende Krabben wieder ins Meer geworfen – im Wert von schätzungsweise 4,6 Mio. €.
Im März kommenden Jahres will der Stör- und Koi-Züchter Lothar Primus erstmals Stör-Kaviar aus eigener Zucht im westfälischen Iserlohn anbieten, meldet die Mediengruppe der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) in ihrem Internet-Auftritt ‚Der Westen’. Primus hatte Anfang der 1980er Jahre das 1926 gegründete Fischgut Bräke übernommen und als Aqua-Primus modernisiert. 2004 wurde eine Halle zur Mast von Stören gebaut. In vierzehn Becken mit einem Volumen von 350.000 Litern, gespeist aus Quellwasser des Grünertals, schwimmen Sibirischer und Russischer Stör sowie Beluga. Im Herbst dieses Jahres wurde die Kapazität durch den Einbau zusätzlicher Filteranlagen verdoppelt. Im kommenden Frühjahr sollen nun erstmals drei Sorten Kaviar (Beluga, Ossetra, Baerii) angeboten werden – ‚Primus Gold Collection’ und ‚Primus Silver Collection’. Aqua-Primus beteiligte sich auch am Bau der ersten Aquakulturanlage in Rumänien. Der Basisbestand der Kreislaufanlagen in Firdea von 7.000 Tieren stammt aus dem Sauerland. Im Herbst nahm Konstrukteur Lothar Primus an der Einweihung im Beisein regionaler Prominenz, nationaler Minister und von Wissenschaftlern der Universität Timisoara teil.