Die russische Fangquote für Alaska-Seelachs soll im kommenden Jahr auf rund 1,5 Mio. t erhöht werden, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Währenddessen soll die US-Fangquote für den Pollack um 18% auf etwa 815.000 t reduziert werden. Die Fangmenge der russischen Flotte für 2009 wäre dann so hoch wie die Rekordfänge der US-Fischer im Jahre 2005. Russlands Industrie wertet die neue Quote als Erfolg der 2006 begonnenen Aktivitäten für eine nachhaltige Bestandsbewirtschaftung im russischen Fernen Osten. „Die ersten Ergebnisse dieser Selbstbeschränkung spiegeln sich in Empfehlungen der Wissenschaftler, die eine Anhebung der TAC in der Ochotskischen See für 2009 um 30 Prozent für möglich halten“, sagte Petr Savchuk, Vorsitzender der BAMR-ROLIZ-Gruppe. Die Gruppe hatte im vergangenen Jahr 125.000 t Alaska-Seelachs angelandet.
Vertreter großer norwegischer Lachsfarmen, die auch in Chile aktiv sind, erklärten, die Folgen der Lachsseuche ISA in dem südamerikanischen Land seien in ihrem Umfang nicht absehbar gewesen. Die norwegische Zeitung IntraFish zitiert Jorgen Andersen, Finanzdirektor bei Marine Harvest, ISA habe für sein Unternehmen „verheerende Auswirkungen“. Die Produktionsmenge von Marine Harvest Chile sei von 95.000 t Lachs im Jahre 2007 auf etwa 71.000 t in diesem Jahr zurückgegangen und werde im kommenden Jahr 2009 bei nur noch 40.000 t Atlantischem Lachs liegen. Die Zahl der Beschäftigten wurde von 4.800 im Dezember 2007 auf aktuell 2.600 reduziert – und ein Ende des Personalabbaus sei noch nicht in Sicht. Andersen sieht den Ausbruch der Seuche jedoch auch als Chance für eine Umstrukturierung. Aber auch wenn Chile die Fischgesundheit wieder unter Kontrolle habe, werde es schwierig sein, Kapital zu erhalten: Investoren werden es sich zweimal überlegen, bevor sie Geld in Chile investieren. Und Aslak Berge, Analyst bei First Securities (Norwegen), äußerte, die „superliberalen Chilenen“ werden es nicht zulassen, dass Behörden ihre privaten Betriebe regulieren und kontrollieren.
Miesmuscheln von Sudmaris Chile haben als weltweit erste ihrer Art eine Bio-Zertifizierung erhalten, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Schon am 20. Oktober hatte der unabhängige Bio-Zertifizierer Naturland als Abschluss eines zweijährigen Prozesses das Zertifikat verliehen, das sich auf die gesamte Produktionskette erstreckt. In der ersten Hälfte kommenden Jahres sollen die Miesmuscheln in den Regalen des europäischen LEH liegen, kündigte Raimundo Costa an, Marketingdirektor bei Sudmaris. Wichtigstes LEH-Produkt des Verarbeiters ist Muschelfleisch, auf das 80% der Produktionsmenge entfallen. Neben Muschelfleisch in 400g-, 500g- und 1.000g-Beuteln soll auch Fleisch in der halben und ganzen Schale vakuumverpackt unter Bio-Label exportiert werden. „Darüberhinaus bieten wir die Produkte Industriekunden an, die GV und Caterer beliefern“, sagte Costa. 85% der Sudmaris-Exporte gehen nach Europa, der Rest überwiegend in die USA. Sudmaris wurde 2006 als Zusammenschluss von vier chilenischen Konsortien gegründet, darunter die AquaChile-Gruppe und Salmones Chile. Im eigenen Betrieb in Dalcahue (Chiloé) werden jährlich 6.000 t produziert: IQF-Muschelfleisch, Muscheln in der halben Schale und ganze Muscheln vakuumverpackt.
Norwegische Fischer und Exporteure sind gestern in Bergen zu einer Notstandssitzung zusammengekommen, um über die Notwendigkeit staatlicher Hilfe angesichts der globalen Finanzkrise zu sprechen, schreibt IntraFish. Alleine Norwegens Kabeljau- und Heringssektor benötige in den kommenden Monaten Kredite und Bürgschaften in Höhe von 445 bis 556 Mio. €. Das Treffen erfolgte zwei Tage, bevor morgen im norwegischen Parlament über den Haushalt beraten wird. Einem Artikel der norwegischen Zeitung Dagens Naeringsliv zufolge habe das Kreditunternehmen Eksportfinans, eine Kooperation zwischen norwegischem Staat und Banken, Probleme mit der Geldbeschaffung.
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Die Vermarktungsplattform für Muscheln aus Galizien (Pladigema) hat beschlossen, ihren Mitgliedern den freien Verkauf ihrer Muscheln zu einem Preis, den sie für angemessen halten, zu erlauben, schreibt Fish Information & Services (FIS). Der Verband gesteht damit das Scheitern seiner Bemühungen, die Vermarktung der Schalentiere zu kontrollieren, insbesondere um den Preis von 0,40 €/kg auf 0,60 €/kg zu heben. Denn der Preis für die Muscheln falle: der Markt habe eine Preiserhöhung nicht akzeptiert. Ein Drittel der Jahresproduktion wird in der Vorweihnachtszeit abgesetzt. Da ein Großteil der Muscheln sich in diesem Jahr schon länger als notwendig im Wasser befindet, drängt momentan viel Ware auf den Markt, zitiert La Voz de Galizia eine Branchenstimme. Deshalb bestehe jetzt die Gefahr eines Preisverfalls. Gegenwärtig bewege sich der Kilopreis für galizische Muscheln zwischen 0,35 € und 0,28 €, wobei der letztere unterhalb der Profitabilitätsgrenze von 0,30 € liege. Ein wichtiger Markt ist Italien, wo jährlich zwischen 20.000 und 30.000 t Muscheln konsumiert werden. Die Plattform mit ihren 26 angeschlossenen Betrieben repräsentiert 70% der galizischen Muschelproduzenten, das sind mehr als 2.000 von 3.300 Flößen in der autonomen spanischen Region. Jetzt überlegen die Mitglieder, ob sie die Pladigema auflösen sollen.
Islands Heringsbestände sind offenbar von einer Infektionskrankheit befallen, die eine Verwendung des Fischs für den menschlichen Verzehr ausschließt, schreibt die Icelandic Review. Der Hering könne nur noch zu Fischmehl verarbeitet werden. Für Islands Fischwirtschaft ist die Infektion ein Schock, zumal sowohl Fangerträge als auch Verkauf erfolgreich laufen, erklärte Fischereiminister Einar K. Gudfinnsson gegenüber dem Morgunbladid. Nach einem Treffen mit Wissenschaftlern und Vertretern der Industrie entschied Gudfinnsson, das Forschungsschiff des Isländischen Meeresforschungsinstituts (IMRI), die ‚Dröfn’ am Freitag zu einer Erkundungsreise auszusenden, um das Ausmaß festzustellen. Auch Fischer sammeln Proben für eine Untersuchung durch das Institut. Die Wissenschaftler fürchten, dass die Krankheit zu einem Zusammenbruch der Heringsbestände im Breidafjördur im Westen Islands führen könne. Dort war die Infektion zuerst entdeckt worden. Bis Mitte November waren auf den Westman Islands 6.000 t Hering angelandet worden, davon ein Großteil aus dem Breidafjördur. Die Heringsquote der Westman Islands beträgt insgesamt 40.000 t.
Ab kommendem Jahr können Schwedens Schulkinder in den Kantinen ihrer Schulen Fischgerichte aus nachhaltiger, vom MSC zertifizierter Fischerei zum Mittag essen, teilt der Marine Stewardship Council mit. Das von der schwedischen Postkod-Stiftelsen geförderte Projekt soll bei den Kindern ein Bewusstsein für die Notwendigkeit nachhaltiger Fischerei schaffen. Es knüpft dabei an das erfolgreich in Großbritannien durchgeführte Projekt ‚Fish & Kids’, bei dem schon in den ersten zweieinhalb Jahren 900.000 Schülerinnen und Schüler sowie deren Familien erreicht wurden. Die Postkod-Stiftung ist ein Ableger der Schwedischen Postleitzahl-Lotterie (Svenska Postkod Lotteriet), die seit ihrer Gründung im September 2005 für wohltätige Zwecke mehr als 54 Mio. € gesammelt hat. Speziell für die Leitung dieses Projektes hat der MSC die gebürtige Göteborgerin Susanna Blomqvist eingestellt. Helena Thybell, Geschäftsführerin der Postkod-Stiftung, knüpft an das Vorhaben langfristig die Hoffnung auf eine Veränderung der Verzehrgewohnheiten.
In der kanadischen Provinz New Brunswick haben Forscher ein Modell entwickelt, um die ökologischen Auswirkungen der Lachszucht zu verringern und gleichzeitig dem Züchter einen Mehrwert zu verschaffen, schreibt Fish Information & Services (FIS). In einer Polykultur, die die Wissenschaftler Integrated multi-trophic aquaculture (IMTA) nennen, sind die Lachsgehege von Muscheln und Algen umgeben. Der Clou: Seegras und Muscheln filtern zum einen die Nährstoffreste der Farmlachse aus dem Wasser, zum anderen können beide aber auch selbst vermarktet werden, heißt es im Business Journal. Diese Erkenntnis gewannen die Forscher Thierry Chopin und Shawn Robinson von der Universität New Brunswick in einem vor sieben Jahren gemeinsam mit den Zuchtunternehmen Cooke Aquaculture und Acadian Seaplants begonnenen Projekt. Jetzt erhielt das Team einen mit umgerechnet 178.000 € dotierten kanadischen Wissenschaftspreis. Die Polykultur werde Cooke Aquaculture dabei helfen, eine Ökozertifizierung zu erhalten, sagte Unternehmenssprecherin Nell Halse. Im Mai dieses Jahres hatte Kanadas Lebensmittelaufsicht Algen und Muscheln für verzehrfähig befunden. Auf der Boston Seafood Show im März 2009 sollen beide Produkte zur Verkostung angeboten werden.
Die Ostseeanrainer wollen 2009 bei der zuständigen UN-Schifffahrtsorganisation (IMO) strengere Regeln für die Reinigung von Abwässern aus Kreuzfahrt- und Fährschiffen in der Ostsee durchsetzen. Die Umweltschutzorganisation WWF begrüßte die Initiative. Der WWF hatte bereits durch öffentlichen Druck eine freiwillige Vereinbarung mit einigen Passagierschiff-Betreibern erreicht, um die Verschmutzung des Meeres zu verringern. Nach Angaben der Umweltstiftung waren in der Vergangenheit jedes Jahr bis zu 100 Millionen Klospülungen sowie große Mengen Schmutzwasser von Kreuzfahrt- und Fährschiffen in die Ostsee gelangt. In Zukunft sollen Abwässer nur noch geklärt ins Meer eingeleitet werden . Ungeklärtes Schmutzwasser muss dann im Hafen entsorgt werden. Zudem soll die Ostsee in das IMO-Programm für emissionsarme Meeresregionen aufgenommen werden. Das Programm schreibt ab 2016 Dieselfilter bei Schiffsneubauten vor, die die Stickstoffemissionen um 80 Prozent verringern. Nach Angaben des schwedischen Meteorologischen Instituts hat die Ausbreitung sauerstoffarmer Gebiete in der Ostsee ein Rekordniveau erreicht. 70.000 Quadratkilometer Meeresboden seien dauerhaft betroffen.