08.12.2008

Schottland: Produktions-Stopp wegen mangelnder Nachfrage

Moray Seafood, schottischer Verarbeiter von Schal- und Krustentieren, hat seine Produktion im schottischen Buckie am vergangenen Freitag vorläufig bis auf Weiteres stillgelegt, weil Aufträge fehlen, schreibt The Press and Journal. Mangelnde Nachfrage insbesondere von spanischen und italienischen Kunden habe ihn gezwungen, seine 100 Beschäftigen vorläufig nach Hause zu schicken, erklärte Geschäftsführer Grant Eckersley. Er hoffe, den Betrieb im Januar wieder aufzunehmen. Moray hatte nach der Übernahme von MacRae Gairloch 2005 im Jahre 2006 einen Umsatz von 13,2 Mio. € erzielt. Auch der Zulieferer United Fish, ebenfalls aus Buckie, spüre den Wegfall des Kunden, bedauerte dessen Geschäftsführer Alex Barr.
05.12.2008

Österreich: Biozertifiziertes Mischfutter für Forellen

Der österreichische Futtermittelhersteller Garant wird im Laufe des kommenden Jahres biozertifiziertes Mischfutter für Forellen anbieten, schreiben die Ökonews. Das Futter ist Resultat eines Projektes, an dem drei Partner drei Jahre lang gearbeitet haben: neben Garant waren Alpenlachs Aquakultur sowie die Veterinärmedizinische Universität Wien beteiligt. „Das Problem: bisher konnte kein österreichischer Futtermittelhersteller das für Lachs- und Forellenfische notwendige Futter in biozertifizierter Qualität liefern“, erklärt Peter Brauchl, Geschäftsführer von Alpenlachs. Das Futter enthält nur sehr geringe Anteile Fischmehl und -öl: während beispielsweise bei herkömmlichem Lachsfutter ein Ölanteil bis zu 30% des Futtergewichts üblich sei, beträgt bei dem Alpenlachsfutter der Anteil an Fischöl 7% und der Ölanteil, der aus dem Fischmehl stammt, 4%. Darüber hinaus wird kalt gepresstes Raps-, Lein- und Hanföl aus heimischer Bio-Produktion verwendet. Das notwendige Fischmehl wird nicht aus marinen Quellen gewonnen, sondern aus Fischen, die in Süßwasser-Aquakulturen produziert werden. Eine positive Folge ist die extrem geringe Belastung des Futters mit Schwermetallen und PCB. Jetzt hat Österreichs führende Bio-Kontrollstelle Austria Bio Garantie (ABG) das Alpenlachsfutter zertifiziert. Engelbert Halbmayer von Garant lobt: „Peter Brauchl ist im Bereich der Fischfuttermittel einer unserer innovativsten Partner. Was uns besonders freut: Alpenlachs gibt das gewonnene Know-how für den Markt frei.“
Länderreport Länderreport
05.12.2008

Russland: Alaska-Pollack-Quote steigt auf 1,5 Millionen Tonnen

Die russische Fangquote für Alaska-Seelachs soll im kommenden Jahr auf rund 1,5 Mio. t erhöht werden, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Währenddessen soll die US-Fangquote für den Pollack um 18% auf etwa 815.000 t reduziert werden. Die Fangmenge der russischen Flotte für 2009 wäre dann so hoch wie die Rekordfänge der US-Fischer im Jahre 2005. Russlands Industrie wertet die neue Quote als Erfolg der 2006 begonnenen Aktivitäten für eine nachhaltige Bestandsbewirtschaftung im russischen Fernen Osten. „Die ersten Ergebnisse dieser Selbstbeschränkung spiegeln sich in Empfehlungen der Wissenschaftler, die eine Anhebung der TAC in der Ochotskischen See für 2009 um 30 Prozent für möglich halten“, sagte Petr Savchuk, Vorsitzender der BAMR-ROLIZ-Gruppe. Die Gruppe hatte im vergangenen Jahr 125.000 t Alaska-Seelachs angelandet.
05.12.2008

Chile: Folgen der Lachsseuche in „unerwarteter Dimension“

Vertreter großer norwegischer Lachsfarmen, die auch in Chile aktiv sind, erklärten, die Folgen der Lachsseuche ISA in dem südamerikanischen Land seien in ihrem Umfang nicht absehbar gewesen. Die norwegische Zeitung IntraFish zitiert Jorgen Andersen, Finanzdirektor bei Marine Harvest, ISA habe für sein Unternehmen „verheerende Auswirkungen“. Die Produktionsmenge von Marine Harvest Chile sei von 95.000 t Lachs im Jahre 2007 auf etwa 71.000 t in diesem Jahr zurückgegangen und werde im kommenden Jahr 2009 bei nur noch 40.000 t Atlantischem Lachs liegen. Die Zahl der Beschäftigten wurde von 4.800 im Dezember 2007 auf aktuell 2.600 reduziert – und ein Ende des Personalabbaus sei noch nicht in Sicht. Andersen sieht den Ausbruch der Seuche jedoch auch als Chance für eine Umstrukturierung. Aber auch wenn Chile die Fischgesundheit wieder unter Kontrolle habe, werde es schwierig sein, Kapital zu erhalten: Investoren werden es sich zweimal überlegen, bevor sie Geld in Chile investieren. Und Aslak Berge, Analyst bei First Securities (Norwegen), äußerte, die „superliberalen Chilenen“ werden es nicht zulassen, dass Behörden ihre privaten Betriebe regulieren und kontrollieren.
TK-Report TK-Report
04.12.2008

Chile: Weltweit erste Bio-Muscheln ab 2009 im Handel

Miesmuscheln von Sudmaris Chile haben als weltweit erste ihrer Art eine Bio-Zertifizierung erhalten, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Schon am 20. Oktober hatte der unabhängige Bio-Zertifizierer Naturland als Abschluss eines zweijährigen Prozesses das Zertifikat verliehen, das sich auf die gesamte Produktionskette erstreckt. In der ersten Hälfte kommenden Jahres sollen die Miesmuscheln in den Regalen des europäischen LEH liegen, kündigte Raimundo Costa an, Marketingdirektor bei Sudmaris. Wichtigstes LEH-Produkt des Verarbeiters ist Muschelfleisch, auf das 80% der Produktionsmenge entfallen. Neben Muschelfleisch in 400g-, 500g- und 1.000g-Beuteln soll auch Fleisch in der halben und ganzen Schale vakuumverpackt unter Bio-Label exportiert werden. „Darüberhinaus bieten wir die Produkte Industriekunden an, die GV und Caterer beliefern“, sagte Costa. 85% der Sudmaris-Exporte gehen nach Europa, der Rest überwiegend in die USA. Sudmaris wurde 2006 als Zusammenschluss von vier chilenischen Konsortien gegründet, darunter die AquaChile-Gruppe und Salmones Chile. Im eigenen Betrieb in Dalcahue (Chiloé) werden jährlich 6.000 t produziert: IQF-Muschelfleisch, Muscheln in der halben Schale und ganze Muscheln vakuumverpackt.
03.12.2008

Norwegen: Fischwirtschaft fordert staatliche Finanzierungshilfen

Norwegische Fischer und Exporteure sind gestern in Bergen zu einer Notstandssitzung zusammengekommen, um über die Notwendigkeit staatlicher Hilfe angesichts der globalen Finanzkrise zu sprechen, schreibt IntraFish. Alleine Norwegens Kabeljau- und Heringssektor benötige in den kommenden Monaten Kredite und Bürgschaften in Höhe von 445 bis 556 Mio. €. Das Treffen erfolgte zwei Tage, bevor morgen im norwegischen Parlament über den Haushalt beraten wird. Einem Artikel der norwegischen Zeitung Dagens Naeringsliv zufolge habe das Kreditunternehmen Eksportfinans, eine Kooperation zwischen norwegischem Staat und Banken, Probleme mit der Geldbeschaffung.
03.12.2008

Fischfachhandel: Vorstand wiedergewählt


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03.12.2008

Spanien: Galizischer Muschelzüchterverband gibt Preise frei

Die Vermarktungsplattform für Muscheln aus Galizien (Pladigema) hat beschlossen, ihren Mitgliedern den freien Verkauf ihrer Muscheln zu einem Preis, den sie für angemessen halten, zu erlauben, schreibt Fish Information & Services (FIS). Der Verband gesteht damit das Scheitern seiner Bemühungen, die Vermarktung der Schalentiere zu kontrollieren, insbesondere um den Preis von 0,40 €/kg auf 0,60 €/kg zu heben. Denn der Preis für die Muscheln falle: der Markt habe eine Preiserhöhung nicht akzeptiert. Ein Drittel der Jahresproduktion wird in der Vorweihnachtszeit abgesetzt. Da ein Großteil der Muscheln sich in diesem Jahr schon länger als notwendig im Wasser befindet, drängt momentan viel Ware auf den Markt, zitiert La Voz de Galizia eine Branchenstimme. Deshalb bestehe jetzt die Gefahr eines Preisverfalls. Gegenwärtig bewege sich der Kilopreis für galizische Muscheln zwischen 0,35 € und 0,28 €, wobei der letztere unterhalb der Profitabilitätsgrenze von 0,30 € liege. Ein wichtiger Markt ist Italien, wo jährlich zwischen 20.000 und 30.000 t Muscheln konsumiert werden. Die Plattform mit ihren 26 angeschlossenen Betrieben repräsentiert 70% der galizischen Muschelproduzenten, das sind mehr als 2.000 von 3.300 Flößen in der autonomen spanischen Region. Jetzt überlegen die Mitglieder, ob sie die Pladigema auflösen sollen.
03.12.2008

Island: Heringsbestände sind infiziert

Islands Heringsbestände sind offenbar von einer Infektionskrankheit befallen, die eine Verwendung des Fischs für den menschlichen Verzehr ausschließt, schreibt die Icelandic Review. Der Hering könne nur noch zu Fischmehl verarbeitet werden. Für Islands Fischwirtschaft ist die Infektion ein Schock, zumal sowohl Fangerträge als auch Verkauf erfolgreich laufen, erklärte Fischereiminister Einar K. Gudfinnsson gegenüber dem Morgunbladid. Nach einem Treffen mit Wissenschaftlern und Vertretern der Industrie entschied Gudfinnsson, das Forschungsschiff des Isländischen Meeresforschungsinstituts (IMRI), die ‚Dröfn’ am Freitag zu einer Erkundungsreise auszusenden, um das Ausmaß festzustellen. Auch Fischer sammeln Proben für eine Untersuchung durch das Institut. Die Wissenschaftler fürchten, dass die Krankheit zu einem Zusammenbruch der Heringsbestände im Breidafjördur im Westen Islands führen könne. Dort war die Infektion zuerst entdeckt worden. Bis Mitte November waren auf den Westman Islands 6.000 t Hering angelandet worden, davon ein Großteil aus dem Breidafjördur. Die Heringsquote der Westman Islands beträgt insgesamt 40.000 t.
03.12.2008

Schweden: MSC-Fisch in die Schulkantinen

Ab kommendem Jahr können Schwedens Schulkinder in den Kantinen ihrer Schulen Fischgerichte aus nachhaltiger, vom MSC zertifizierter Fischerei zum Mittag essen, teilt der Marine Stewardship Council mit. Das von der schwedischen Postkod-Stiftelsen geförderte Projekt soll bei den Kindern ein Bewusstsein für die Notwendigkeit nachhaltiger Fischerei schaffen. Es knüpft dabei an das erfolgreich in Großbritannien durchgeführte Projekt ‚Fish & Kids’, bei dem schon in den ersten zweieinhalb Jahren 900.000 Schülerinnen und Schüler sowie deren Familien erreicht wurden. Die Postkod-Stiftung ist ein Ableger der Schwedischen Postleitzahl-Lotterie (Svenska Postkod Lotteriet), die seit ihrer Gründung im September 2005 für wohltätige Zwecke mehr als 54 Mio. € gesammelt hat. Speziell für die Leitung dieses Projektes hat der MSC die gebürtige Göteborgerin Susanna Blomqvist eingestellt. Helena Thybell, Geschäftsführerin der Postkod-Stiftung, knüpft an das Vorhaben langfristig die Hoffnung auf eine Veränderung der Verzehrgewohnheiten.
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