Die niederländische Fluglinie KLM Royal Dutch Airlines bietet Passagieren an Bord im Rahmen eines Pilotprojektes Seehecht, der das MSC-Logo trägt. Zunächst für ein Vierteljahr, von September bis November, können Fluggäste der Business Class auf Interkontinentalflügen ab Amsterdam als Hauptgericht Kap-Seehecht wählen, der vor Südafrikas Küste nachhaltig gefischt wurde. Dabei kooperiert die Fluglinie mit dem niederländischen Fischhändler Fishes, der als erster europaweit die Chain of custody-Zertifizierung des MSC erhalten hatte. Das Testprojekt ist Teil einer Nachhaltigkeitsstrategie von KLM, in deren Rahmen vor allem die CO2-Bilanz verbessert werden soll. Aber auch andere Initiativen, die beispielsweise positive Auswirkungen auf die Biodiversität, die Artenvielfalt haben, zählen hierzu.
Im Süden Australiens ist die Fangquote für Langusten für die am 1. Oktober beginnende Saison erstmals gesenkt worden, meldet Fish Information & Services (FIS). Der Grund: in der Saison 2007/2008 sei der Bestand der Nachwuchsgeneration auf ein Rekordtief gefallen. Der fischereiliche Aufwand, die Tiere zu fangen, habe sich in den letzten fünf Jahren nahezu verdoppelt: während 2003 bei 13.824 Fangfahrten im Schnitt 128 kg angelandet wurden, erbrachten 2007/08 gut 24.000 Fahrten durchschnittliche Ergebnisse von nur noch 78 kg. Die Gründe für den Bestandsrückgang seien unbekannt, sagte Adrian Linnane vom Südaustralischen Forschungs- und Entwicklungsinstitut (SARDI).
Der Norwegische Seafood-Exportrat (NSEC) hat einen Antrag auf Zertifizierung der norwegischen Fischerei auf nordostatlantischen Kabeljau und Schellfisch gestellt, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Wenn das Verfahren erfolgreich abgeschlossen wird, dürfen 174.000 t Kabeljau und 76.500 t Schellfisch das blaue MSC-Logo tragen. Im vergangenen Jahr hatte schon die norwegische Fischereigruppe Domstein um die Zertifizierung seiner Fischerei von 7.000 t nordostatlantischem Kabeljau und Schellfisch nachgesucht. Betrieben wird der Fischfang von einem breiten Spektrum unterschiedlicher Schiffe, von großen modernen Hochsee-Trawlern bis hinunter zu kleinen Booten der Küstenfischerei. Auch das Fanggerät ist vielfältig: gefischt wird auf beide Spezies mit Schleppnetz, Langleine, „dänischem Wadennetz“ (Danish seine), Handleine und Kiemennetz. Die Fanggebiete liegen nördlich des 62. Breitengrades innerhalb der norwegischen Ausschließlichen Wirtschaftszone. Vermarktet wird der Fisch weltweit: in Südeuropa und Lateinamerika als Salzfisch, Klipp- und Stockfisch, in Deutschland, Frankreich und Großbritannien als frisches Filet und TK-Fisch.
Der dänische Seafood-Produzent Royal Greenland knüpft mit einer neuen Spezialität an den Erfolg seiner Lachs-Tournedos an, die auf der diesjährigen ESE in Brüssel als bestes GV-Produkt prämiert wurden. Die Heilbutt-Tournedos sind einzeln gefrorene Scheiben vom Grönländischen Heilbutt, umwickelt mit dänischem Speck und exakt kalibriert. Das Produkt kann im Ofen, der Pfanne oder auf dem Grill zubereitet werden. Entwickelt wurde die Spezialität ebenfalls von Jan Soinjoki, Leiter der Produktentwicklung, und seinem Team im dänischen Glyngøre, sagt Unternehmenssprecherin Louise Lee Leth. In der letzten August-Woche startete Royal Greenland mit den neuen Tournedos eine Testphase quer durch Europa, u.a. in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Dänemark und Finnland. Zunächst werden sie nur dem Großverbraucher angeboten, eine LEH-Variante sei aber in Arbeit. Erhältlich sind die Heilbutt- wie schon die Lachs-Tournedos mit oder ohne Schinken, außerdem gibt es drei unterschiedliche Größen, auch Sonderwünsche können erfüllt werden.
Kormorane bescheren den Fischereibetrieben in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin jährlich Schäden in Millionenhöhe. Täglich sollen die im Lande brütenden 12.000 Paare rund 30 t Fisch fressen – mehr, als die Berufsfischer zusammen fangen. Allein der Inhaber von Lewitz-Fisch, Hermann Stahl (57), schätzt, dass er jedes Jahr Fisch im Wert von 300.000 € durch die Vögel verliere, schreibt die Schweriner Volkszeitung. Der durch die EU-Vogelschutzrichtlinie geschützte Kormoran darf nur eingeschränkt bejagt werden. Stahl, der zwischen Neuhof und Klinken 750 Hektar Fischteiche bewirtschaftet, hat zum Schutz vor den Vögeln diesen Sommer ein französisches System getestet, das mit Unterwasserrufen von Schwertwalen (Orcas) die Fischräuber vertreiben soll. Doch nach sechs Wochen Erprobung kommt der Züchter zu dem Schluss, dass das System im Binnenland unwirksam sei: „Die Kormorane zeigten sich völlig unbeeindruckt.“ Die von französischen Experten installierte Unterwasserbeschallung hatte je Anlage etwa 5.000 € gekostet. Während die Technologie in Frankreich erfolgreich ist, ignorieren die Kormorane die Geräuche in Mecklenburg-Vorpommern. Der vermutete Grund: Schwertwale kommen zwar im Atlantik, nicht aber in der Ostsee und den Binnenseen vor. Die Testanlagen in Boek, Friedrichsmoor und bei Wismar werden jetzt wieder abgebaut.
Der schottische Lachszüchter Loch Duart hat die Lachsräucherei Salar Smokehouse auf der Hebrideninsel Süd-Uist gekauft, meldet die norwegische Zeitung IntraFish. „Einige unserer Direktoren waren schon seit geraumer Zeit ganz vernarrt in den ‚Salar Flaky’-Räucherlachs“, erklärt Loch Duart-Geschäftsführer Nick Joy. Das Farmunternehmen war seit einiger Zeit schon Rohwarenlieferant des Veredelungsbetriebs. Loch Duart mit Standorten in Sutherland und auf den Hebriden wird 2009 rund 6.000 t Lachs ernten. Der Fisch wird vor allem in Großbritannien und auf dem europäischen Kontinent verkauft.
Der Garnelen-Verarbeiter Launis Fiskekonserves mit Sitz im nordjütländischen Ålbæk ist mit der Garnelenfischerei im Skagerrak, Kattegat und vor der norwegischen Küste in die Zertifizierung nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils eingetreten, teilt der MSC mit. Bei der Fischerei nordöstlich von Dänemark und vor der Südküste Norwegens werden Schleppnetze im Tiefenbereich von 150 bis 400 Metern eingesetzt. Zehn Fischerboote beliefern Launis auf Kontraktbasis mit rohen Garnelen, die Fischer sind jedoch unabhängig. Außerdem landen die Schiffe in Schweden gekochte Krabben an. Die Fischerei gehört zu den ersten, die sich nach der neuen Methodik des MSC überprüfen lassen. Durchgeführt von dem unabhängigen Zertifizierer Moody Marine, soll das Verfahren gut elf Monate dauern.
Die fischereiliche Produktion Portugals ist im ersten Halbjahr 2008 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 23% gestiegen, meldet Fish Information & Services (FIS) unter Berufung auf eine Mitteilung des Fischereiministeriums. Dank der guten Anlandungen insbesondere bei Tintenfisch, Makrele, Franzosendorsch und Blauem Wittling, die alle vier fast in doppelter Menge gefangen wurden, hat Portugal auch mehr exportiert. In den ersten vier Monaten dieses Jahres führte das Land 38.777 t Seafood-Produkte im Wert von 147,9 Mio. € aus – ein Anstieg gegenüber den ersten vier Monaten 2007 um 15,9% auf der Basis Menge und um 18,5% auf der Basis Wert. Dabei profitierten die meisten Regionen des Landes, abgesehen von den Azoren und Madeira. Matosinhos registrierte einen Anstieg der Anlandungen um 38%, Sesimbra um 34% und Olhão sogar um 90%.
Wenn das Problem der illegalen Befischung des Viktoriasee-Barschs nicht schleunigst ernsthaft in Angriff genommen werde, gebe es in zwei Jahren keine Exporte des begehrten Weißfischs mehr, warnte Ugandas Fischereiminister Fred Mukisa aktuell auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Kampala. Der ‚Viki’ ist nach dem Kaffee der zweitwichtigste Exportartikel des afrikanischen Landes. Doch die Ausfuhren sind rückläufig. Die Exporterlöse für Seafood fielen in den letzten drei Jahren von 150 Mio. USD (2005: 102 Mio. €) über 146 Mio. USD (2006: 100 Mio. €) auf zuletzt nur noch 117 Mio. USD (2007: 80 Mio. €), heißt es in einem Bericht der Zeitung New Vision. In diesem Jahr seien bis einschließlich Juni 11.057 t Seafood im Wert von 62 Mio. USD (42 Mio. €) exportiert worden. Das in Jinja ansässige Fischereiforschungsinstitut schätzt, dass der Bestand des Viktoriasee-Barschs von 650.000 t in den Jahren 1999/2000 auf derzeit 221.175 t eingebrochen sei. Der Grund: eine exzessive Schwarzfischerei. Nun überlegt das Ministerium, 18 Anlandestellen, an denen vor allem illegal gefangener Fisch gehandelt wird, zu schließen. Viktoriasee-Barsch werde international im Großhandel für 3,46 €/kg angeboten, ab Boot koste er in Uganda zwischen 1,48 und 1,69 €/kg.
Der Nationale Seefischereidienst (NMFS) der USA hat eine Fläche von 180.000 Quadratmeilen im nördlichen Beringmeer für die Grundschleppnetzfischerei gesperrt, schreibt Fish Information & Services (FIS). Damit sind jetzt insgesamt 830.000 Quadratmeilen der US-amerikanischen Pazifikgewässer für diese ökologisch problematische Form der Fischerei tabu. Das Groundfish Forum, eine Vereinigung von sechs Trawl-Reedereien, unterstützt grundsätzlich das Verbot, gab jedoch zu bedenken, dass die Industrie Einbußen erleide, sollte der Fisch nordwärts in die gesperrten Regionen ziehen.