01.09.2008

Griechenland: Schlechter Doradenpreis drückt Nireus-Gewinn

Der führende griechische Doraden- und Wolfsbarsch-Produzent Nireus meldet für das erste Halbjahr 2008 rückläufige Umsatz- und Gewinnzahlen, bedingt durch den Einbruch des Doradenpreises, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Der Umsatz lag mit 87,4 Mio. € gut 16% niedriger als im Vergleichszeitraum 2007, der Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) büßte mit 20,1 Mio. € etwa 13% ein. Auch die Beteiligung von 30,2% am Zuchtunternehmen Marine Farms hatte negative Effekte zur Folge. Nireus als größter Aquakultur-Produzent im Mittelmeerraum züchtet 12% der globalen Bass- und Bream-Produktion.
01.09.2008

Brasilien: Erste Cobia-Farm im Off-Shore-Bereich

Das brasilianische Aquakultur-Unternehmen Aqualider Maricultura investiert 2,09 Mio. € in eine neue Brutanstalt für Cobia (Rachycentron canadum), die 11 Kilometer vor der Küste von Recife liegen wird, meldet Fish Information & Services (FIS). Das ‚Projekt Beijupira’ ist die erste brasilianische Zucht für den Offiziersbarsch, so der offizielle Handelsname des Fischs, die im offenen Meer installiert wird. Das Vorhaben wurde seit 2005 in Kooperation mit der Abteilung für Fischerei und Aquakultur an der Bundesuniversität von Pernambuco entwickelt. Dabei werden Tanks aus einem besonders stabilen Kunststoff verwendet, die einen Durchmesser von 250 Metern besitzen und zehn Meter unter der Wasseroberfläche liegen werden. Seit Oktober 2007 erbrütet der Züchter in seinen Laboren den Besatz für die Farm, die innerhalb von drei Jahren rund 5.000 t Cobia liefern soll. Die Betreiber versprechen sich auch eine Ausweitung des Marktes für den Offiziersbarsch, der bisher vor Pernambuco in nur geringer Menge gefischt wurde (2005: 500 kg). Aqualider, gegründet 1997 mit Sitz in Pernambuco, war bisher spezialisiert auf die Produktion von Nauplien und Postlarven der Weißen Garnele (Litopenaeus vannamei/Penaeus vannamei).
Länderreport Länderreport
01.09.2008

Schweden: Überfischung verändert Evolution des Ostsee-Dorschs

Überfischung verändert die evolutionäre Entwicklung des Kabeljaus in der Ostsee, meinen die Autoren einer neuen Studie schwedischer und US-amerikanischer Wissenschaftler, schreibt Fish Information & Services (FIS). Demnach führe die Fischerei auf Kabeljau zu einer „Verjüngung“ des Fischs: der Dorsch ist bei Erreichen der Geschlechtsreife heute kleiner als vor 4.500 Jahren in der Jungsteinzeit, sagt Karin Limburg von der State University of New York, Hochschule für Umwelt- und Forstwissenschaft.
29.08.2008

Israel: Wissenschaftler züchten Störe für Kaviar-Export

Wissenschaftler von der Hebrew University in Jerusalem züchten Störe für den Kaviar-Export, berichtet Fish Information & Services (FIS). In dem Kibbuz Dan im Norden Israels schwimmen in Freiland-Hälterungen gegenwärtig 40.000 der Fische. Prof. Berta Levavi-Sivan und Dr. Avshalom Hurvitz hatten vor acht Jahren befruchtete Störeier vom Kaspischen Meer nach Israel gebracht. Störweibchen benötigen acht bis fünfzehn Jahre bis zum Erreichen der Geschlechtsreife, erklärt Prof. Levavi-Sivan. Der Geschäftsführer des Störprojektes „Caviar Galilee“, Yigal Ben-Tzvi, schätzt, das der Umsatz des Unternehmens bis 2010 auf 7,3 Mio. USD steigen könne. Obwohl auch in Israel Nachfrage nach dem Störkaviar innerhalb der großen russischstämmigen Minderheit bestehe, soll der Kaviar überwiegend nach Europa und Nordamerika exportiert werden. Denn Stör und Kaviar gelten nach jüdischem Gesetz als nicht-koscher, das heißt rituell unrein, da nur Fische mit Schuppen dieses Kriterium erfüllen. Berta Levavi-Sivan meint allerdings beweisen zu können, dass der Stör kleine Schuppen besitze, die unter dem Stereoskop zu sehen seien.
TK-Report TK-Report
29.08.2008

Artenvielfalt in der Nordsee auf überraschend hohem Niveau

Der Artenreichtum in der Nordsee ist höher als vielfach angenommen. Mit dieser Botschaft kehrte jetzt ein interdisziplinäres Team von Meeresbiologen von der jüngsten Reise des Fischereiforschungsschiffs „Walther Herwig III“ nach Bremerhaven zurück. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Siegfried Ehrich vom Institut für Seefischerei des Johann Heinrich von Thünen-Instituts (vTI) in Hamburg wurden langfristige Veränderungen in der Zusammensetzung der Fischfauna, der bodenlebenden Wirbellosenfauna (Schnecken, Muscheln und Krebse; Forschungsinstitut Senckenberg) und der Meeresvögel (FTZ Büsum) untersucht.
28.08.2008

Fischer verklagen Bundespolizei wegen Untätigkeit

Mehr als zwei Wochen nach Beginn der illegalen Steineversenkung vor Sylt (siehe Nachricht vom 19.08.08) gibt es noch keine Unterlassungsverfügung gegen Greenpeace und den Kapitän des Schiffes Noortland. Auch ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wurde von den zuständigen Behörden nicht eingeleitet. Bereits am 12. August hat das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie mitgeteilt, dass die Aktion gegen geltendes Recht verstößt. Am 18.08. hat Bundesumweltminister Gabriel die Aktion ebenfalls als rechtswidrige Handlung eingestuft. Trotzdem stoppt niemand die Aktivisten von Greenpeace. Die Behörden streiten sich, wer zuständig ist.
27.08.2008

Island: Harte Zeiten für die Fischwirtschaft

Islands Fangquoten für die im September beginnende Fangsaison 2008/2009 liegen bei zahlreichen wichtigen Fischarten niedriger als im Vorjahr, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Scharfe Kritik erhebt Fridrik Jon Arngrimsson, Direktor der Isländischen Föderation der Fangschiffseigner (LIU), vor allem gegen die Kabeljau-Quote von 130.000 t: „Für die Bestände bestünde keine Gefahr bei einer Quote von 150.000 bis 160.000 t, wie wir sie im vergangenen Jahr vorgeschlagen hatten.“ Auch die TACs für Schellfisch, Seelachs und Rotbarsch liegen zwischen 7,5 und 13,3% niedriger als in der Vorjahressaison. Diese Reduzierung bedeute für die Industrie ein Minus in Höhe von 28 Mio. €. Dabei liegen die Fangquoten durchweg über den wissenschaftlichen Empfehlungen des isländischen Meeresforschungsinstituts, das beispielsweise beim Kabeljau eine Absenkung auf 124.000 t, beim Schellfisch auf 83.000 t, bei Seelachs auf 50.000 t und bei Rotbarsch auf 30.000 t geraten hatte.
26.08.2008

Chile: Marine Harvest entlässt weitere 200 Mitarbeiter

Der Lachsproduzent Marine Harvest hat in zwei seiner Verarbeitungsbetriebe in Chile weitere 200 Beschäftigte entlassen, meldet die norwegische Zeitung IntraFish. Ursache für die Entlassungen in Chamiza und El Tepual, der größten Fabrik des Züchters, seien weiterhin die Seuchenprobleme in Chiles Lachsindustrie. Die Arbeiter erhalten Abfindungen von jeweils 2.901,- €. Der durchschnittliche Monatslohn in der chilenischen Lachsindustrie liege bei 315,37 € und damit erheblich über dem landesweiten Mittel.
25.08.2008

Chile: Stöcker-Fänge 38 Prozent unter Vorjahresmenge

Chile hat seine Quote für den Stöcker (Trachurus murphy) von 1,474 Mio. t in der diesjährigen Fangsaison nicht einmal zu 40 % ausgefischt. Bis Ende Juni seien vergleichsweise geringe 585.300 t angelandet worden – 38,1 % weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres, meldet Fish Information & Services (FIS). Der Präsident der Nationalen Fischerei-Gesellschaft SONAPESCA, Federico Silva, nahm das Fangergebnis zum Anlass, europäische Industriefangschiffe für eine Überfischung der Jack mackerel verantwortlich zu machen.
21.08.2008

Großbritannien: Fish & Chips wieder stärker gefragt

Der Verkauf von Fish & Chips ist in Großbritannien erstmals seit fünf Jahren wieder gestiegen. Zahlen zufolge, die der britische Verband der Fischwirtschaft Seafish erheben ließ, stieg die Zahl der Befragten, die angaben, in einem Fish & Chips-Shop gegessen zu haben, im ersten Quartal um 3,2%. Der Grund: knappere Haushaltskassen lassen die Briten zwar auf den Restaurantbesuch verzichten, dafür wird jedoch Fastfood außer Haus gekauft. Im Vereinigten Königreich wird ein Prozent des Nahrungsmittel-Budgets der Haushalte in den Imbissen ausgegeben. Jährlich verkaufen die 10.500 britischen „Chippies“ 276 Millionen Portionen Fish & Chips.
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