Die Schleppnetzfischerei auf Kammmuscheln vor der Isle of Man ist in das Verfahren für eine MSC-Zertifizierung eingetreten. Da die Bewohner sich und ihre Insel auch als ‚Manx’ bezeichnen, firmieren die Muscheln auch als ‚Manx Queenies’. Die Kammmuschel-Fischerei vor der Insel Man in der Irischen See wird mit unterschiedlichen Fangmethoden betrieben, die Zertifizierung wurde jedoch ausschließlich für die Trawl-Fischerei beantragt. Ein gemeinsam mit der Universität von Bangor begonnenes Forschungs- und Überwachungsprojekt soll nun belegen, dass die Muschelfischerei nachhaltig erfolgt. In den Sommermonaten betreiben bis zu 25 Boote die Fischerei. 2007 landete die Flotte mehr als 2.000 t an, die in vier Betrieben manuell verarbeitet wurden.
Die russische Fischereifangflotte benötigt für jede Tonne gefangenen Fischs 406 Liter Dieseltreibstoff und damit mehr als doppelt soviel wie die norwegische Fangflotte. Das sagte der Leiter des Russischen Fischereikomitees, Andrei Krainij, in einem Gespräch mit der russischen Internetseite Rybnie Resursi. Da die russische Flotte während der kommunistischen Ära staatlich subventionierten Treibstoff erhielt, bestand lange Zeit kein Interesse am Bau kraftstoffsparender Schiffe. Derzeit planen Russlands Behörden erneut ein Subventionsprogramm im Umfang von 134 Mio. €, das jenen Schiffen vergünstigten Diesel gewährt, die ihre Fänge in heimischen Häfen anlanden.
Für Irlands Makrelenfischerei im Nordostatlantik haben die Irish Pelagic RSW und die Processors Sustainability Group einen Antrag auf MSC-Zertifizierung gestellt. Zu der letztgenannten ‚Nachhaltigkeits-Gruppe der Verarbeiter’ gehören die Killybegs Fishermen’s Organisation (KFO), die Irish Fish Producers Organisation (IFPO) und die Donegal Fish Merchants Association. Sollte die von dem unabhängigen Zertifizierer Food Certification International durchgeführte Untersuchung nach etwa zwölf Monaten erfolgreich abgeschlossen werden, dürfen 86% der irischen Makrelenquote von 49.643 t das blaue MSC-Label tragen. Die Makrelen werden in der Nordsee und im Norden, Westen sowie Südwesten Irlands von einer Fangflotte gefischt, die aus 23 irischen Schwarmfischtrawlern besteht. Die Fänge werden überwiegend als Frostware exportiert, wobei die großen Makrelen nach Russland und Japan, die Fische mittlerer und kleiner Größe außerdem in die EU, nach Ägypten und Westafrika verkauft werden. Die Makrelenfischerei ist die erste irische Fischerei, die in die Hauptphase der MSC-Zertifizierung eintritt.
Die portugiesische Ringwadenfischerei auf Sardine hat als erste Fischerei des Landes überhaupt einen Antrag auf MSC-Zertifizierung gestellt. Weltweit ist es die dritte Sardinenfischerei im Programm des Marine Stewardship Council. Die Portugiesische Vereinigung der Ringwaden-Produzentenorganisationen (ANOPCERCO), die 95% der nationalen Sardinen-Fischerei von mehr als 50.000 t jährlich repräsentiert, will alle Boote der Küstenfischerei mit einer Länge von mehr als neun Metern in die Zertifizierung mit einbeziehen. Die Sardinenfischerei vor Portugals Küste reicht bis in römische Zeit zurück und wird durchgängig seit mehr als 700 Jahren betrieben, sagte ANOPCERCO-Präsident Humberto Jorge. Portugiesische Sardinen werden vor allem in Portugal und gelegentlich auch in Spanien frisch konsumiert. Ein Drittel der Anlandungen wird in Konservenfabriken in Zentral- und Nordportugal verarbeitet, etwa die Hälfte der dort befüllten Fischdosen wird weltweit exportiert. Die von dem unabhängigen britischen Zertifizierer Moody Marine durchgeführte Überprüfung soll innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden.
Norwegens Fischfarmen büßten 2007 gegenüber dem Vorjahr 2006 erheblich an Wirtschaftlichkeit ein. Aktuelle Zahlen des Fischerei-Direktorats weisen aus, schreibt Fish Information & Services (FIS), dass die Umsatzrendite von 30% im Jahre 2006 auf nur noch 12,6% im letzten Jahr zurückging. Der Bruttogewinn sank im selben Zeitraum von 31,3% auf 14,9%. Der Gewinn vor Steuern der gesamten Branche lag 2007 bei schätzungsweise 461,7 Mio. USD (307,8€) – nicht einmal halb so viel wie 2006 mit 1,08 Mio. USD (720 Mio. €). Ursache für den Gewinneinbruch sind die gesunkenen Durchschnittspreise, die bei Atlantischem Lachs 19% gefallen waren und bei Regenbogenforelle sogar 27%. Andererseits ist die Arbeitsproduktivität des einzelnen Beschäftigten von 392 t (2006) auf 446 t (2007) gestiegen. Höhere Futter- und Smoltkosten sorgten allerdings unterm Strich für einen Anstieg der Produktionskosten von 2,84 USD (1,89€)/kg auf 3,04 USD (2,03€)/kg. Der Preis von Fischfutter war von 1,38 USD (0,92€)/kg auf 1,44 USD (0,96€)/kg gestiegen, während sich die Besatzfische um 37% verteuerten. Langfristig bewegen sich die Erzeugerkosten allerdings abwärts: 1991 lagen sie inflationsbereinigt doppelt so hoch wie 2007.
Der Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels hat eine Liste mit genaueren Fanggebietsangaben für die in Deutschland am meisten verkauften Seefischarten veröffentlicht. „Mit der Vorstellung der Fanggebietsliste haben wir unser im letzten Jahr formuliertes Ziel erreicht“, erklärt Dr. Peter Dill, Vorsitzender des Bundesverbandes. „Ab jetzt stehen der Fischwirtschaft und dem Lebensmitteleinzelhandel konkrete Herkunftsangaben zur Verfügung, um eine bestandserhaltende Fischerei zu fördern. Die Unternehmen der Fischindustrie und des Fischgroßhandels können ab jetzt nach noch genaueren Herkunftsangaben international Fisch einkaufen und diese präzisen Informationen an den Lebensmittelhandel und die Verbraucher weitergeben.“
Die holländische Regierung, die Fischindustrie des Landes und Nichtregierungsorganisationen in den Niederlanden haben die MSC-Zertifizierung für nahezu sämtliche heimische Fischereien beantragt. Falls erfolgreich, würde dies 74% der EU-Fangquote für Seezunge und 37% der Schollen-Quote betreffen sowie jene 20% der Nordsee-TAC für Scholle, die von holländischen Unternehmen gehalten werden. Der Großteil der holländischen Schollenfänge wird nach Italien, Großbritannien und Deutschland exportiert. Beantragt wurde die Zertifizierung für folgende Fischereien:
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Seit einem Jahr arbeitet ein Team von 200 spanischen Wissenschaftlern und Experten an einem „Intelligenten automatischen Mehrzweck-Fangschiff“, das im Jahre 2020 ausgerüstet mit modernster Technik vom Stapel laufen soll, schreibt Fish Information & Services (FIS). Im Rahmen des Projektes ‚BAIP 2020’ soll voraussichtlich schon in drei Jahren auf der spanischen Werft Astilleros de Murueta mit dem Bau eines Prototypen begonnen werden, der als „Fischereifangschiff der Zukunft“ gelten darf. Träger des staatlich geförderten Vorhabens ist ein Konsortium von 21 Unternehmen, die von sechs Universitäten und 28 Forschungsgruppen unterstützt und im Rahmen des staatlichen CENIT-Programms mit 37 Mio. € gesponsored werden. Ziel sei es, dem Fischereisektor „ein intelligentes Fangschiff, das weltweit fortschrittlichste“ zur Verfügung zu stellen, sagte Juan Arana Uriarte, Direktor der Murueta-Werft.
Viele Jahre musste die Hamburger Fischerinsel Finkenwerder ohne Fischgeschäft auskommen. Seit November vergangenen Jahres gibt es in dem in puncto Fischerei traditionsreichen Teil der Hansestadt wieder einen Fischfachhändler, schreibt „De Kössenbitter“, das Mitteilungsblatt des Kulturkreises Finkenwerder. In der Ostfrieslandstraße 35 führt Thorsten Mettke (*1969) das ‚Finkenwerder Fischhaus Mettke’. Vor einigen Jahrzehnten habe es auf der Elbinsel noch sieben Fischgeschäfte gegeben, erinnert sich Historiker Kurt Wagner.