Skretting hat Ende Juni mit dem Bau einer Fischfutterfabrik im türkischen Bodrum begonnen, meldet die norwegische Zeitung IntraFish. Die Fabrik mit einer Kapazität von 100.000 t werde im Mai kommenden Jahres mit der Herstellung von Futter vor allem für Forelle, Dorade und Wolfsbarsch beginnen. Die Türkei sei inzwischen nach Norwegen zweitgrößter Aquakultur-Produzent Europas, sagte Levent Kayi, Geschäftsführer von Skretting Türkei. Skretting ist weltweit führender Hersteller von Fischfutter mit einer Jahresproduktionsmenge von mehr als 1,3 Mio. t.
Die Fischfangerträge am Bodensee sind auch im ersten Halbjahr 2008 weiter zurückgegangen, meldet der Südkurier. Schon 2007 war das Fangergebnis mit insgesamt 591 t das schlechteste seit 1954. Ende Juni informierte die Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) in Konstanz über die Situation der 140 Berufsfischer am Obersee. In der Konferenz sind alle Anrainerländer vertreten. Beim Fischfang rechnen die Länder-Vertreter nicht mehr mit einer nennenswerten Ertragssteigerung, sagte Konferenz-Sprecher Joachim Hauck: „Wir werden versuchen, jetzt das Niveau zu halten.“ Er stellte perspektivisch die Frage, für wie viele Fischer der Fangertrag noch ausreichen werde. Die Bevollmächtigten-Konferenz lehnte zwei Anträge der Obersee-Fischer auf intensivere Befischung des Gewässers ab. So dürfen sie keine zusätzlichen Bodennetze verwenden. Zudem wird die Genehmigung für den Einsatz engmaschigerer Schwebnetze nicht wie vorgeschlagen bis Ende August verlängert. Allerdings bekannten sich die Vertreter einhellig zum Kormoran-Management.
Greenpeace-Aktivisten haben am 25. Juni einen Supermarkt der Kette Auchan in Portugals Hauptstadt Lissabon besucht und dort in Flugblättern auf 15 bedrohte Fischarten hingewiesen, die in der Filiale verkauft werden, schreibt Fish Information & Services (FIS). Schon im Mai hatte die Umweltschutzorganisation an die großen LEH-Ketten in Portugal Fragebögen zu deren Fischeinkaufspolitik versandt, auf die jedoch bis dato keinerlei Resonanz erfolgt war. Eine Greenpeace-Sprecherin drohte mit einer Verschärfung der Aktionen, falls die Supermärkte Gespräche verweigerten.
Die Anzahl der vom Marine Stewardship Council zertifizierten Fischereien in Großbritannien wird mehr, doch die wichtigsten Fischarten werden auch mittelfristig fehlen. Das ist eines der Probleme, das auf der jährlichen Konferenz der Seafood-Lieferanten der britischen Supermarktkette Sainsbury’s diskutiert wurde, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Gegenwärtig befinden sich 21 UK-Fischereien im Zertifizierungsverfahren des MSC, sechs haben die Zertifizierung erfolgreich abgeschlossen. Die fünf Top-Seller in Großbritannien – Lachs, Shrimp, Kabeljau, Schellfisch und Thun – stammen zwar zum Teil aus MSC-Fischerei, jedoch in keinem Fall aus britischer. Als tragische Ironie bezeichnete MSC-Manager Toby Middleton die Marktsituation für den MSC-zertifizierten Kaisergranat aus britischen Anladungen: im Lande sei das Krustentier nicht gefragt und auf dem Hauptexportmarkt Spanien lege der Kunde keinen Wert auf das Öko-Label. Wichtig sei, den britischen Verbraucher an die in Bälde zertifizierten, aber weniger populären Fischarten heranzuführen: „Wir müssen den Konsumenten zum einen an Saisonalität gewöhnen und ihm zum anderen die neuen Fischarten so convenient wie möglich präsentieren.“
Der Wirbelsturm ‚Frank’ hat am vergangenen Wochenende auf den Philippinen Schäden in Höhe von insgesamt 90 Mio. USD angerichtet, wobei alleine Fischerei und Fischwirtschaft Verluste in Höhe von 49,5 Mio. USD melden, schreibt Fish Information & Services (FIS). Der Sturm vernichtete 25.000 t Milchfisch und 5.000 t Shrimps, und zwar vor allem in der Region 6 (West- Visaya), schreiben die GMA News. Das Landwirtschaftsministerium hat zunächst Hilfsgelder in Höhe von 13,5 Mio. € zugesagt. Bei dem Taifun waren 293 Menschen ums Leben gekommen und 175 verletzt worden.
Sainsbury’s, die zweitgrößte Supermarktkette in Großbritannien, will der führende Händler von heimischem Fisch und MSC-zertifiziertem Seafood im Königreich werden, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Schon im kommenden Jahr soll ein Viertel des Fischs in den Frischetheken aus heimischen Anlandungen stammen und fast die Hälfte der Thekenware aus MSC-zertifizierter Fischerei. Aufgetaute Ware werde es im Frischebereich dann nicht mehr geben. „Wir besinnen uns auf unsere Wurzeln als Frischfischhändler“, erklärte Russell Crowe, bei Sainsbury’s verantwortlich für die Theken. Im vergangenen Jahr verkaufte die Kette, die in Großbritannien 830 Filialen besitzt, 52.000 t Fisch und Seafood im Wert von 567 Mio. €, davon 11% über die Frischetheken. 80% des Umsatzes werden angeblich mit nur fünf Produktgruppen generiert: Lachs, Garnelen, Kabeljau, Schellfisch und Thun. Mittelfristig solle der Lachs nur noch von Marine Harvest Scotland gekauft werden. Schwierig werde es allerdings, dem britischen Kunden Fischarten wie Meeräsche und Knurrhahn nahe zu bringen, sagte Tina Jeary, Leiterin der Entwicklungsabteilung Frischeprodukte.
In Norwegen ist derzeit in 14 Lachsfarmen die Infektiöse Salmanämie (ISA) ausgebrochen, meldet die norwegische Zeitung IntraFish. Alleine in der Region Sor –Troms grassiert die Seuche an fünf Standorten. In einer Farm in Midt-Troms sind eine Million Fische mit einem Stückgewicht von zwei Kilogramm erkrankt – immerhin 2.000 t Fisch. „Die Situation, dass wir gleichzeitig so konzentrierte Ausbrüche der Seuche haben, ist total ungewöhnlich,“ kommentierte die Distriktmanagerin in Midt-Troms, Eva-Jeanette Jensen. Die Norwegische Behörde für Lebensmittelsicherheit will bis Ende Juni einen Strategieplan ausarbeiten.
Seit dem 1. Juni dieses Jahres gelten für Norwegens Lachsschlachtbetriebe neue gesetzliche Vorschriften für die Tötung der Fische, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Doch die geforderte elektrische Betäubung der Lachse vor dem Schlachten führt zu Qualitätseinbußen. In der Vergangenheit hatten die meisten Verarbeiter Kohlendioxid (CO2) eingesetzt, um den Lachs vor dem Töten zu betäuben. Tierschützer kritisieren diese Praxis jedoch. Norwegens Lachsindustrie hat nun nahezu einstimmig gegen die neuen Regelungen protestiert: diese Methoden führten dazu, dass im Endprodukt Blutflecken zurückbleibe. „Das Problem ist so weit verbreitet, dass wir überlegen, keinen Lachs von Produzenten zu kaufen, die die neuen Betäubungstechniken einsetzen“, sagt Andre Skarbo, Einkäufer für den norwegischen Weiterverarbeiter Norsk Sjomat. Es sei eine Schande, wenn Fischzüchter zwei Jahre lang benötigten, um einen hochwertigen Lachs zu produzieren, nur damit dann ein Schlachtbetrieb die Qualität innerhalb von einer Sekunde ruiniere. Er erhalte schon viel Fisch, den er aufgrund von Blutflecken sowie Blutresten an der Mittelgräte nicht verwenden könne.
Der Transport von Seafood einmal um den Erdball und zurück galt bisher als klassisches Beispiel für klimaschädliches Handeln. Eine neue Studie der britischen Seefischerei-Behörde Seafish relativiert diese Annahme, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Entscheidend für die Ökobilanz eines Produktes ist nicht die Anzahl der Kilometer, die das Lebensmittel zurücklegt, sondern sind die mit ihm verbundenen Emissionen des Treibhausgases CO2, heißt es in der gemeinsam mit der Dalhousie-Universität erstellten Untersuchung
Die Beschränkung des von Hawaii aus betriebenen Schwertfischfangs ist aufgehoben worden. Das beschloss der Fischerei-Managementrat für den westlichen Pazifik (WPFMC) bei einem viertägigen Treffen auf Honolulu, schreibt Fish Information & Services (FIS). Der Entschluss war beeinflusst von der Feststellung des Fischereiforschungszentrums für die pazifischen Inseln, dass die Schwertfischbestände im Pazifik gesund seien. Der Schwertfischfang unterlag nicht nur einer Quotierung, sondern durfte auch nur eine bestimmte Anzahl von „Kontakten“ mit Meeresschildkröten haben. Bisher galt: wenn 16 Lederschildkröten und 17 Karettschildschildkröten gefangen worden waren, musste die Fischerei für das laufende Jahr beendet werden. Diese Zahl wurde auf 19 bzw. 46 Schildkröten heraufgesetzt, da keiner der Zwischenfälle seit 2004 direkt zum Tod einer Meeresschildkröte geführt hatte.