Die zur dänischen Skagerak Holding gehörenden Unternehmen Uni-Fish und Skagerak Fiskeeksport haben mit Erik Taåbbel Fiskeeksport die Fusion zum kommenden 1. Juli vereinbart, teilt die Skagerak Group mit. Mit dem Zusammenschluss entsteht unter dem Namen Skagerak Pelagic A/S ein Heringsverarbeiter, der mit einem Umsatz von rund 500 Mio. DKK (67 Mio. €) und 200 Mitarbeitern einen Anteil von 60% auf dem dänischen Markt haben wird. Der größte Teil der Erzeugnisse wird exportiert, es werden jedoch auch bedeutende dänische Hersteller von Halbkonserven beliefert. Nach einer Phase der Umstrukturierung und Modernisierung soll die Herstellung marinierter und veredelter Heringserzeugnisse auf den Standort Skagen konzentriert werden, während die Verarbeitung von frischen und tiefgefrorenen Heringen sowie die von Rogen dann in Hirtshals stattfindet. Die Geschäftsführung wird in den Händen von Iver Espersen liegen, unterstützt von Peter Kongerslev und Kim Bennedsen (Finanzen). Der bisherige Taåbbel-Geschäftsführer V. G. Mikkelsen (69) tritt in den Ruhestand. Nicht von der Fusion betroffen sind die Skagerak Gruppens Rederi, die lachsverarbeitenden Betriebe, Nyfrost sowie die Abteilung Transport.
Chiles Lachsindustrie hat eingeräumt, dass die Lachsseuche ISA die Fischexporte des Landes ernsthaft getroffen hat, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Im ersten Quartal dieses Jahres gingen die Ausfuhren um 12% auf 648 Mio. USD (419 Mio. €) zurück. Die Lachsexporte fielen im März um 3,9%, während die Preise durchschnittlich um 13,4% einbrachen. Derweil breitet sich der Virus der Infektiösen Salmanämie (ISA) weiter aus. Die Zahl der befallenen Lachsfarmen sei zuletzt von 19 auf 21 gestiegen, teilt Chiles Fischereidienst Sernapesca mit. Auf der Liste stehen neun Zuchten von Marine Harvest, vier von Mainstream sowie weitere von AquaChile, Camanchaca, Pacific Star, El Golfo und Cultivos Marinos Chiloé. 24 weitere Farmen gelten als verdächtig, wieder 35 andere unterliegen Quarantäne-Bestimmungen.
Im kommenden Jahr steht in Island möglicherweise eine weitere Reduzierung der Kabeljauquote an, die den Exportwert des Fischs um gut 200 Mio. USD senken könnte, schreibt die Icelandic Review unter Berufung auf einen Artikel im isländischen Morgunbladid. Das Isländische Meeresforschungsinstitut hatte vorgeschlagen, die Fangmenge für Kabeljau für die Saison 2008 auf 124.000 t zu senken. 2006 hatten noch 170.000 t Kabeljau gefischt werden dürfen, in 2007 noch 135.000 t. Fischereiminister Einar Kr. Gudfinnsson erklärte, die TAC werde nicht unter 130.000 t gesenkt. Árni Bjarnason von der isländischen Segler-Vereinigung betonte, dass die Forschungsergebnisse des Instituts nicht die Erfahrungen der Fischer widerspiegelten. Er wollte wissen, welchen Einfluss die Wale auf die Kabeljau-Bestände hätten. Arthur Borgason, Vorsitzender der Union kleiner Fischfangschiffe, meinte, Forschung könne nicht die Erfahrung gestandener Seeleute ersetzen. Andere Vertreter der Fischindustrie stimmen zwar grundsätzlich dem Meeresforschungsinstitut zu, glauben jedoch, dass eine Kabeljau-Quote von 150.000 bis 160.000 t möglich sei.
Eine positive Bilanz des Besatzprogrammes Meerforelle in Mecklenburg-Vorpommern zogen die Beteiligten, teilt das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes mit. Seit dem Jahr 2000 werden kleine Fließgewässer in Mecklenburg-Vorpommern mit Verbindung zur Ostsee mit Meerforellenbrut, so genannten Dottersacklarven, besetzt. Im Verlauf der Besatzmaßnahmen wurden insgesamt 25 Bäche berücksichtigt, von denen sich aktuell noch 16 im Besatzprogramm befinden. Die Larven werden ausschließlich durch den Fang laichreifer Meerforellen aus einheimischen Gewässern gewonnen und die Eier durch ortsansässige Fischereiunternehmen künstlich erbrütet. Seit 2002 erfolgen jährlich im Herbst und Frühjahr Effizienzkontrollen zur Einschätzung der Überlebensrate. Diese lag in den Besatzgewässern jährlich zwischen unter einem und elf Prozent des Besatzes. Die mittleren Aufkommensraten der juvenilen Meerforellen für alle besetzten Bäche schwankten in den einzelnen Jahren zwischen 2,5 und 3,3 Prozent. „Obwohl sich dies gering anhört, sind es durchaus beachtliche Quoten, und der Erfolg spiegelt sich nicht zuletzt in guten Fangzahlen ausgewachsener Meerforellen in den Küstengewässern wider“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.
Die EU-Kommission hat das seit 14 Monaten bestehende Einfuhrverbot für Tilapia und Garnelen aus Costa Rica zum 1. Juni aufgehoben, teilt Fish Information & Services (FIS) mit. Nach dem Besuch einer Expertengruppe in dem lateinamerikanischen Land Anfang 2007 waren Mängel im Umgang mit Chemieabfällen in der Aquakultur registriert worden. Jetzt hat die EU einen Plan abgesegnet, diese Stoffe kontrolliert zu entsorgen. Costa Rica exportiert 82 % seiner Shrimps in die EU. Im Jahre 2006 lag deren Exportwert bei 6 Mio. USD. Der Tilapia wird allerdings in die USA exportiert, während Europa nur die Häute des Fischs abnimmt.
Der chilenische Lachsverarbeiter Salmones Antartica, ein Unternehmen des japanischen Konzerns Nippon Suisan (Nissui), hat eine seiner Fabriken in Aysen (Region 11) geschlossen und 286 Beschäftigte entlassen, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Der Hintergrund sind ein schlechtes Betriebsergebnis 2007 und generell die derzeit schwierige Situation des Lachssektors. Die Lachsfarmen in der Region sollen allerdings in Betrieb bleiben.
Die Fischerei auf die Rote Tiefseekrabbe (Chaceon quinquedens) vor der amerikanischen Ostküste ist die 100. Fischerei, die am Zertifizierungs-Programm des Marine Stewardship Council teilnimmt. Bisher sind 25 Fischereien zertifiziert und 75 durchlaufen gegenwärtig das Verfahren. Dabei handelt es sich um ein breites Spektrum von Fischereien, sowohl in geographischer als auch in struktureller Hinsicht. Kleine lokale Fischereien in Afrika, Asien und Europa gehören ebenso dazu wie einige der weltgrößten Fischereien in Nordamerika, Europa und Neuseeland. Vom Alaska-Wildlachs bis zum Kurzschwanz-Krebs vor Kyoto, vom nordostarktischen Seelachs bis zum Krokodileisfisch im arktischen South Georgia sind zahlreiche Fischarten vertreten, die für eine Fangmenge von jährlich mehr als fünf Millionen Tonnen stehen. Inzwischen tragen fast 1.500 Produkte in weltweit 36 Ländern das MSC-Logo.
Nach neunmonatiger Bauzeit hat das Aquarium des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) in Kiel am vergangenen Mittwoch wieder eröffnet, meldet das Hamburger Abendblatt. Das 1972 gebaute Aquarium wurde mit Mitteln des Landes Schleswig-Holstein in Höhe von 530.000 € sowie Spenden finanziert, sagte der wissenschaftliche Leiter Uwe Waller. Dorsche, Heringe, Rochen und Krebse hätten neue Becken bekommen, in denen sie in natürlich gestalteten Lebensräumen beobachtet werden könnten. Vor allem kleine Besucher profitierten von den Baumaßnahmen: sie können die Tiere durch Unterwasserfenster in Augenhöhe betrachten.
Die Behörden in Niedersachsen haben zwei Forellenzuchtbetriebe im Landkreis Osnabrück gesperrt, nachdem das Institut für Fische und Fischereierzeugnisse in Cuxhaven in zwei Forellen-Proben ein Abbauprodukt des Tierarzneimittels Malachitgrün gefunden hatte. Dies schreibt das Hamburger Abendblatt. Das gegen Parasiten und Pilzbefall eingesetzte Mittel darf bei Fischen, die für den Verzehr bestimmt sind, nicht verwendet werden. Insgesamt waren Proben von 34 Betrieben u.a. auf Rückstände von Antibiotika und wachstumsfördernde Substanzen geprüft worden. Bis auf die erwähnten – schon im Januar und März gesperrten- – Betriebe gab es keine weiteren Beanstandungen.
Schottlands Miesmuschel-Farmer leiden seit etwa drei Jahren zunehmend unter dem Auftreten zweier Muschelspezies, die sich mit der gezüchteten Mytilus edulis mischen, kommerziell aber bei weitem nicht so interessant sind, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Die Miesmuschelproduktion ist in Schottland in den letzten zwei Jahrzehnten erheblich expandiert: von 262 t im Jahre 1986 auf mehr als 4.200 t Erntegewicht im vergangenen Jahr. Seit 2005 haben größere Produzenten jedoch wachsende Probleme mit ihren Beständen. „Sie finden Muscheln mit ungewöhnlicher Form und dünner Schale“, schildert Ian Davies vom Fischereilichen Forschungsdienst (Fisheries Research Service). Die Muscheln zerbrechen in den Sortiermaschinen und überleben den Transport nicht. Die neuen Arten wurden als Mytilus trossulus und Mytilus galloprovincialis identifiziert. „Für einige Produzenten ist das katastrophal, denn durch die brüchigen Schalen leidet die Fleischqualität“, erklärt Davies. Unklar ist, wie diese Spezies nach Schottland gelangt sind: M. trossulus kommt normalerweise in der Ostsee vor, während M. galloprovincialis vor allem im Mittelmeerraum gezüchtet wird. Entweder die Tiere haben ihren natürlichen Lebensraum bedingt durch klimatischen Wandel ausgeweitet oder sie sind an Schiffsböden eingeschleppt worden. Die Industrie untersucht nun, wie die Produktion zugunsten von M. edulis geändert werden kann – indem sie die von den verschiedenen Arten bevorzugten Wassertiefen und Salzgehalte erforscht.