Im nordnorwegischen Andøy soll eine landgestützte Durchflussanlage für die Zucht von Atlantischem Lachs entstehen, meldet IntraFish. Auf der Insel, die etwa 150 km südwestlich von Tromsø liegt, will Andfjord Salmon 10.000 t Lachs produzieren mit der Option, diese Menge langfristig noch zu steigern. Die Farm ist als Meerwasseranlage an Land konzipiert, die im Gegensatz zu geschlossenen Kreislaufanlagen ständig von Seewasser durchströmt ist. "Die Vision ist es, eine in die Zukunft gewandte Farm zu bauen, die die Aquakultur-Industrie nachhaltig weiterentwickelt", sagt Roy Bernt Pettersen, Geschäftsführer von Andfjord. Ihr Hauptvorteil sei sauberes Meerwasser, das die Produktion von qualitativ hochwertigem Lachs ermögliche - so wie ihn der Markt wünscht.
Royal Greenland setzt in China inzwischen Produkte für mehr als 100 Mio. Euro um, schreibt IntraFish. Die Umsätze von Grönlands größtem Seafood-Produzenten seien in Asien insgesamt in den vergangenen sechs bis sieben Jahren von 12 auf jetzt rund 27% Umsatzanteil gestiegen. "Die Hälfte des weltweiten Seafoods wird in Asien konsumiert. Warum sollten wir nicht 40 bis 50% unseres Umsatzes dort machen?", fragt CEO Mikael Thinghuus. In China verkauft Royal Greenland vor allem Kaltwassergarnelen, Grönland-Heilbutt und Schneekrabbe, am Kabeljau arbeite man. Im ersten Halbjahr 2018 konnte RG seinen Betriebsgewinn insgesamt um 27% auf 16,5 Mio. Euro steigern bei einem Umsatz von 321,7 Mio. Euro.
Die Karpfenernte fällt in diesem Jahr in den einzelnen Regionen Deutschlands sehr unterschiedlich aus. Wichtigste Produktionsländer sind Bayern, das 2017 fast 2.000 t Karpfen erntete, und Sachsen mit einer Produktionsmenge von fast 1.700 t im vergangenen Jahr. Für die Oberpfalz (Bayern), die 2017 insgesamt 408 t erntete, rechnete Konrad Bartmann, Geschäftsführer der Teichgenossenschaft Oberpfalz, mit einer um 10 bis 20% geringeren Ernte. Aufgrund des durch den heißen Sommer bedingten Wassermangels hatten einige Teiche im Vorfeld abgefischt werden müssen, um einen Totalverlust zu vermeiden. In den übrigen Teichen sei die Qualität der Karpfen "zufriedenstellend". Aber die Schäden durch Fressfeinde wie Fischotter, Kormorane und Graureiher seien, bedingt durch die geringere Wassertiefe, höher als im vergangenen Jahr. In Franken sei in jedem Fall die Qualität der Fische gut, weil sie einen geringeren Fettgehalt hätten, teilt der Landesfischereiverband Bayern mit.
Der holländische Thunfisch-Importeur Culimer, der im Oktober hatte Insolvenz anmelden müssen, hat sich als Culimer Europe neu aufgestellt, melden heute die Visserij Nieuws. Clarine Louwers, langjährige Mitarbeiterin, hat das Unternehmen aus der Insolvenz gekauft. Bei Culimer Europe arbeiten mittlerweile sechs Personen. Der Hauptsitz befindet sich am Flughafen Rotterdam, Büros gibt es in Ho-Chi-Minh-Stadt, Peking und Dubai. Aus einem Tiefkühlhaus in Rotterdam werden Kunden nicht nur in den Niederlanden, sondern auch in Europa und Drittstaaten bedient. Neben qualitativ hochwertigem Thunfisch liefert Culimer weitere Fischprodukte an Großhändler, Caterer, Kreuzfahrtschiffe und Fluggesellschaften, Räuchereien und andere Fischverarbeiter.
Der Markt für Kaltwassergarnelen ist im laufenden Jahr 2018 stabil und soll es auch 2019 bleiben. Diese Einschätzung äußerten Brancheninsider auf dem International Coldwater Prawn Forum (ICWPF) in London Anfang des Monats, schreibt das Portal IntraFish. Die Shrimpfangmengen in der Barentssee haben wieder das Niveau von vor zehn Jahren erreicht. Norwegische Fangschiffe fangen vermehrt Shrimps, weil die Quoten für Kabeljau und Schellfisch gesenkt wurden. In diesem Jahr werden rund 20 aktive norwegische Boote insgesamt etwa 23.000 t fischen. Da in der Barentssee auch Schiffe aus Island, Russland und Grönland operieren, addieren sich die Fänge dort 2018 voraussichtlich auf 45.000 t.
In Indonesien hat die Pole & Line-Fischerei der PT. Citraraja Ampat Canning in Sorong (PT CRAC) auf Bonito und Gelbflossenthun als erste Fischerei des Landes überhaupt ein Zertifikat des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten. Nach einer Prüfdauer von 18 Monaten hat der unabhängige Zertifizierer DNV GL entschieden, dass die Fischerei nachhaltig und gut gemanaged ist, teilt der MSC mit. Das in Sorong, einer Küstenstadt im indonesischen Teil Neuguineas ansässige Fischerei-, Verpackungs- und Exportunternehmen beschäftigt unter anderem 35 Pole & Line-Fangschiffe, auf denen 750 Fischer arbeiten. Seit 1975 arbeitet die Fischerei mit verankerten Flößen, die als Fischsammler (FADs) fungieren. Dort werden die Thunfische einzeln mit der Angel abgefischt - eine hochselektive Fangmethode mit einem sehr geringen ökologischen Fußabdruck. PT CRAC exportiert seine Thunfischkonserven nach Singapur, Malaysia und Europa. Verbunden mit der MSC-Zertifizierung sind sechs Auflagen, die innerhalb der kommenden fünf Jahre erfüllt werden müssen. Sie betreffen Verbesserungen bei den Fangstrategien und der Fischereikontrolle, die nur bei internationaler Kooperation gesunde Thunfischbestände gewährleisten kann.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat für Dioxine und dioxinähnliche PCB eine neue tolerierbare Aufnahmemenge festgelegt. Basis war die erste umfassende Bewertung dieser Umweltschadstoffe, die in geringen Mengen in Lebens- und Futtermitteln vorkommen, durch das Expertengremium für Kontaminanten in der Lebensmittelkette (CONTAM). "Das Gremium hat für Dioxine und dioxinähnliche PCB in Lebensmitteln eine neue tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge (Tolerable Weekly Intake - TWI) von 2 Pikogramm pro Kilogramm Körpergewicht bestimmt", teilte Dr. Ron Hoogenboom, Mitglied des CONTAM-Gremiums und Vorsitzender der für Dioxine zuständigen Arbeitsgruppe, mit. Der neue TWI-Wert ist siebenmal niedriger als die vom ehemaligen Wissenschaftlichen Lebensmittelausschuss der Europäischen Kommission im Jahre 2001 festgelegte tolerierbare Aufnahmemenge. Bei den meisten Altersgruppen in europäischen Ländern erfolgt die durchschnittliche ernährungsbedingte Exposition hauptsächlich über Fisch (insbesondere fettreiche Fischsorten), Käse und Fleisch. Jetzt wollen EU-Kommission und EU-Mitgliedsstaaten über das Risikomanagement auf Basis der neuen EFSA-Empfehlung diskutieren.
Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner hat am vergangenen Mittwoch das neue Fischumschlagzentrum der Nordwest Logistik & Spedition besucht, das noch vor Ende des Jahres fertiggestellt werden soll. Dort sollen täglich bis zu 80 Tonnen Frischfisch umgeschlagen werden. Mit Investitionen in Höhe von rund 5 Mio. Euro wurde der Standort für Entwicklungen der Logistik 4.0 gerüstet, durch die sich die Schnelligkeit, Flexibilität und Kontrollierbarkeit von Prozessen wesentlich verbessern lassen. "400 Stellplätze für Tiefkühlwaren halten wir ab Dezember 2018 in unserer 1.500 qm großen Halle bereit. Hinzu kommt eine Bürofläche von 450 qm, die im März 2019 in Betrieb genommen wird", erklärte Björn Behrmann, Vorstand der Nordwest-Gruppe. 2019 soll auch die IFS-Zertifizierung abgeschlossen sein.
Der Junglandwirt Sven Damm (27) hat im nordhessischen Niedenstein (Schwalm-Eder-Kreis) die erste Zucht für Warmwassergarnelen in dem Bundesland in Betrieb genommen, meldet die Hessenschau. Damm, der aus der Schweinezucht kommt, habe nach einer geruchsärmeren Alternative gesucht. Die mit der Abwärme einer örtlichen Biogasanlage betriebene Zucht ist auf die Produktion von elf Tonnen Garnelen im Jahr ausgelegt. Am 8. November erhielt Sven Damm jetzt eine erste Lieferung mit White Tiger-Larven aus den USA, die über den Flughafen Frankfurt eingeflogen worden waren. Sie sollen in den kommenden Monaten in den Zuchtbecken der Damm Aquakultur auf ein Marktgewicht von 10 bis 13 Zentimeter abwachsen. Verkaufen will der Züchter die Shrimps in seinem Hofladen, online und an umliegende Gastronomiebetriebe.
Heiner Kamps will zum Jahresende aus dem Aufsichtsrat der Unternehmensgruppe Theo Müller (UTM) ausscheiden und verstärkt wieder eigenständig als Unternehmer arbeiten, meldet die Lebensmittel-Zeitung (LZ). Im Gespräch sei ein erneutes Engagement als Großbäcker. Der inzwischen 63-jährige Kamps und Theo Müller arbeiten seit 13 Jahren zusammen. Zueinandergeführt hatte die beiden die Fischrestaurantkette Nordsee: 2005 kaufte Kamps den Filialisten mit Geld von Theo Müller. 2007 folgte das Feinkostunternehmen Homann. Während der Zeit ihrer Zusammenarbeit habe sich der UTM-Umsatz auf mehr als 6 Mrd. Euro mehr als verdoppelt, schreibt die LZ.