27.12.2017

Österreich: Einbußen durch Fressfeinde, Trockenheit und Hochwasser

In Österreich wurden im Jahre 2016 von 454 Unternehmen, die in der Aquakultur tätig sind, rund 3.485 Tonnen Speisefisch produziert - 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr, meldet das Portal Proplanta. Ein Rückgang gegenüber 2015 ist zu verzeichnen bei Karpfen (-1,7 Prozent auf 607 Tonnen), bei Welsen (-22,3 Prozent auf 342 Tonnen), Seesaiblingen (-7,2 Prozent auf 193 Tonnen) und Elsässer Saiblingen (-5,1 Prozent auf 177 Tonnen). Produktionssteigerungen hingegen werden gemeldet bei Regenbogen- und Lachsforellen (+3,0 Prozent auf 1.220 Tonnen), Bachsaiblingen (+12,0 Prozent auf 477 Tonnen) sowie Bach- bzw. Seeforellen (+6,1 Prozent auf 368 Tonnen). Hauptverantwortlich für Produktionseinbußen sind nach Mitteilung von Statistik Austria Fressfeinde, vor allem Fischotter, Fischreiher und Kormorane. Zu weiteren Verlusten kam es aufgrund von Trockenheit bzw. Hochwasser, das oft Sanierungsarbeiten erforderlich machte. Verkauft wurden außerdem rund 15,9 Mio. Stück Laich (-24,6 Prozent) und 21,2 Mio. Jungfische aller Altersstufen (+65,7 Prozent). Darunter waren Salmoniden wie Regenbogen- und Lachsforellen (2,1 Mio. Stück Laich; 4,3 Mio. Stück Jungfische), Bach- und Seeforellen (3 Mio. Stück Laich; 2,5 Mio. Stück Jungfische) sowie Bachsaiblinge (1,8 Mio. Stück Laich; 1,8 Mio. Stück Jungfische).
Länderreport Länderreport
27.12.2017

Fischgeschäfte im Blick von Einbrechern und Räubern

Dass der Fischfachhandel einen Umsatzschwerpunkt zu Weihnachten hat, ist inzwischen auch Kriminellen bekannt. In mehreren Fällen waren in den Tagen vor Weihnachten Fischgeschäfte im deutschsprachigen Raum das Ziel von Einbrechern und Räubern. Im niedersächsischen Schwanewede brachen unbekannte Täter zwischen Samstag, dem 16.12, und Montag, dem 18.12., in ein Fischgeschäft am Ritterkamp ein. Dort entwendeten sie Bargeld und eine unbekannte Menge Fisch, teilt die Polizeiinspektion Verden/Osterholz mit. In Wildeshausen, ebenfalls in Niedersachsen gelegen, suchten Unbekannte in der Nacht vom 15. auf den 16.12. ein Fischgeschäft an der Westerstraße auf und entwendeten dort Bargeld, schreibt die Nordwest-Zeitung (NWZ). In Bozen (Südtirol) hatten schon am Freitagabend, den 15.12., zwei Männer gegen 19:30 Uhr kurz vor Ladenschluss ein Fischgeschäft in der Drususstraße überfallen, melden die Südtirol News. In Gegenwart von zwei noch anwesenden Kunden bedrohten sie den Besitzer mit einer Schusswaffe, die sich später als Spielzeugpistole herausgestellt habe. Die Räuber konnten mit den Tageseinnahmen in Höhe von angeblich 4.000,- Euro entkommen.
27.12.2017

Schleswig-Holstein: Sechs Fischereibetriebe haben 2017 aufgegeben

In Schleswig-Holstein haben 2017 mindestens sechs Betriebe der Küstenfischerei im Laufe des Jahres aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben. Mit dieser vorläufigen Bilanz zitiert das Hamburger Abendblatt den Vorsitzenden des Landesfischereiverbandes Schleswig-Holstein, Lorenz Marckwardt. Obwohl die Preise für den angelandeten Fisch derzeit aus seiner Sicht annehmbar seien, müssten die Erlöse der Betriebe aufgrund der Fangquotenbeschränkungen als eher gering bezeichnet werden. Die EU hatte die Dorsch-Quoten der deutschen Fischer in der westlichen Ostsee für 2017 um 56 Prozent auf knapp 1.200 Tonnen gekürzt. Außerdem verordnete sie zusätzlich zum Fangverbot im Februar und März allen Fischereifahrzeugen 30 weitere Stillegetage. Dafür erhielten 50 der rund 80 Fischereibetriebe nach Angaben des Fischereiministeriums aus Bundes- und EU-Mitteln ingesamt etwa 404.000 Euro - im Schnitt also 8.080 Euro je Betrieb. Zufrieden seien die Fischer mit der Herings- und Plattfischsaison, sagt Benjamin Schmöde, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft der Nord- und Ostseefischer mit Sitz in Cuxhaven: "Besonders die gleichmäßigen Fänge bei Schollen und Flundern und deren konstante Preise konnten die Verluste beim Dorsch zumindest teilweise kompensieren."
TK-Report TK-Report
27.12.2017

Timmendorf: Fischereihof droht die Schließung

Vor gut zwei Jahren wurde der Fischereihof Hemmelsdorfer See für 4,3 Mio. Euro umgebaut, jetzt droht die Schließung. Nach einem Bericht der "Lübecker Nachrichten" ist über das Vermögen von Stefan Hogrefe (51), der die Anlage von der Gemeinde Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein) gepachtet hat, ein Insolvenzantragsverfahren gestellt worden. Der Pächter hatte die Gastronomie mit Restaurant, Räucherei, Steg auf dem Wasser, Eiscafé sowie Räucherfisch- und Fischbrötchenverkauf im November 2015 eröffnet. Trotz der umfangreichen Investition behinderten nach Angaben des Pächters zahlreiche Mängel den Betrieb. Einige Fenster seien bis heute undicht, die laute Lüftungsanlage störe die Gäste und die wenigen Parkplätze kosteten Kunden, klagt Hogrefe. Bis zum 1. Januar 2018 prüfe der Insolvenzverwalter, ob das Unternehmen sanierungsfähig sei. Bis dahin solle der Betrieb geöffnet bleiben. Hogrefe könne sich allerdings vorstellen, einen Partner für das Projekt zu finden und sich dann erneut um die Pacht zu bewerben.
27.12.2017

Norwegen: Optimistische Aussicht für Fischerei auf Kaltwassergarnelen

Nach einem "maßlos enttäuschenden" Jahr 2017 für die norwegische Fischerei auf Kaltwassergarnelen erwarten Branchenexperten für 2018 erhebliche Verbesserungen, schreibt IntraFish. 2017 hatte der Fischerei einen Rückgang um 40% beschert, sagt Tor-Edgar Ripman, Marketingleiter Shrimps bei der Verkaufsorganisation norwegischer Fischer (NFSO). Das kommende Jahr verspreche positive Veränderungen in dreierlei Hinsicht: weniger Shrimps aus Kanada und den USA forcierten die Nachfrage, außerdem werde es in der Barentssee voraussichtlich mehr Garnelen geben und schließlich bedeute die Kürzung der Kabeljauquote, dass mehr Zeit für die Shrimpfischerei bleibe.
27.12.2017

Chile exportierte mehr Muscheln

Chile konnte - dank guter Rohwarenverfügbarkeit und steigender internationaler Nachfrage - in den ersten zehn Monaten des Jahres 2017 rund 18,3 Prozent mehr Muscheln exportieren als im Vergleichszeitraum 2016, meldet Fish Information & Services (FIS). Insgesamt exportierte das Land 70.904 t Muscheln (1-10/2016: 59.943 t). Der Wert (FOB) lag mit 188,6 Mio. USD sogar 19,1% höher als im Vorjahr. Wichtigster Markt war weiterhin Spanien, gefolgt von den USA, Frankreich, Italien und Russland (siehe Tabelle). Für 2018 rechnen die Aquakultur-Berater von Indexsalmon aufgrund des Klimaphänomens La Niña und eines voraussichtlich später beginnenden Sommers mit einer etwas geringeren Rohwarenmenge.
22.12.2017

Russland: Pollack-Fischerei im Ochotskischen Meer vor Rezertifizierung

Russlands pelagische Schleppnetzfischerei auf den Alaska-Pollack (AP) im Ochotskischen Meer hat im Oktober erfolgreich das vierte jährliche Audit bestanden, das für eine Rezertifizierung nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) erforderlich ist. Eine Gruppe internationaler Experten, beauftragt vom unabhängigen Zertifizierer Acoura Marine, konstatierte Fortschritte bei der Umsetzung geforderter Maßnahmen durch die Pollack Catcher Association (PCA). Die Pollack-Fischerei in diesem Randmeer des Pazifischen Ozeans war im September 2013 erstmals MSC-zertifiziert worden.
21.12.2017

Österreich: Wiener Händler verkauft lebende Karpfen auf Eis

Der Mitarbeiter eines Tierschutzvereins hat am Montag in der Auslage eines Lebensmittelgeschäfts in der Wiener Märzstraße (15. Bezirk) sechs lebende Karpfen auf Eis entdeckt. Daraufhin, so schreibt das Portal Vienna.at, wurden Beamte des örtlichen Stadtpolizeikommandos wegen Tierquälerei gerufen. Sie wiesen den 42-jährigen Verkäufer des Geschäfts darauf hin, dass es verboten sei, lebende Fische zu verkaufen. Deshalb erschlug der Geschäftsmitarbeiter die Karpfen. Der Händler erhielt eine Anzeige wegen Tierquälerei.
21.12.2017

Russland beendet Einfuhrverbot für baltische Sprotten-Konserven

Russlands Veterinärbehörde Rosselchoznadsor hat das Importverbot für Sprotten-Konserven aus Lettland und Estland aufgehoben, meldet das Portal IntraFish. Damit dürfen auch der lettische Fischkonservenhersteller Karavela und der estnische Produzent DGM Shipping seit dem 18. Dezember 2017 ihre Produkte wieder nach Russland liefern. Die Behörde hatte im Sommer 2015 die Einfuhr von Fischkonserven aus 31 estnischen und 44 lettischen Fabriken untersagt mit der Begründung, dass sie Hygienestandards nicht eingehalten hätten. Der Einfuhrstopp hatte in Russland zu einer Verdoppelung der Preise für Sprotten in der Dose von ursprünglich 30 RUB/kg (= 0,43 Euro/kg) auf 70 RUB/kg (= 0,99 Euro/kg) geführt. Die Handelsbeschränkungen hatten die Konservenfabriken im russischen Kaliningrad bewogen, ihre Produktion auszuweiten. Daten der regionalen Fischereibehörde zufolge steigerten die Hersteller im Raum Kaliningrad ihre Produktion von 1,5 Mio. Dosen auf 4,2 Mio. Dosen pro Monat. 2017 sollen dort insgesamt 44 Mio. Sprotten-Dosen produziert worden sein. Der estnische Produzent DGM Shipping rechnet nach Angaben von Marketingleiterin Alena Protasova mit einem Russland-Export ihres Unternehmens von 700 bis 1.000 t Dosen im Jahr.
21.12.2017

MSC und ASC planen weitere gemeinsame Standards

Nachdem der Marine Stewardship Council (MSC) und der Aquaculture Stewardship Council (ASC) im November mit dem Standard für Meeresalgen erstmals einen gemeinsamen Zertifizierungsstandard veröffentlicht haben, planen sie auch für die Zukunft entsprechende Kooperationen, schreibt IntraFish. Vor einigen Jahren hatten MSC und ASC ein Memorandum of Understanding (MoU), eine Absichtserklärung über eine engere Zusammenarbeit unterzeichnet, um daraus Synergien und Mehrwert zu generieren. Der neue Meeresalgen-Standard ist ein Resultat. "Das macht Sinn, denn die Algen befinden sich in einer Grauzone: Sind sie wild, gefarmed oder etwas dazwischen?", erklärt Nicolas Guichaux, Handelsdirektor global beim MSC. Ähnliches gelte für Muscheln und Weichtiere. Entsprechend wollen die beiden Organisationen bei diesen Arten in Zukunft zusammenarbeiten. Eine weitere Folge dieser Absichtserklärung ist beispielsweise, dass der ASC die Produktkettenzertifizierung des MSC für sein Programm übernommen hat: es bedeutet Effizienzsteigerungen für die gesamte Industrie und Lieferkette, wenn für zwei unterschiedliche Programme nur eine Auditierung erforderlich ist. Doch Pläne, ein gemeinsames Öko-Label zu schaffen, gebe es definitiv nicht.
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