Das australische Familienunternehmen Walker Seafoods ist gestern als erste Fischerei des Landes auf Gelbflossen-Thun (Thunnus albacares), Weißen Thun (Thunnus alalunga) und Schwertfisch (Xiphias gladius) nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Walker Seafoods mit Sitz in Mooloolaba an der Sunshine Coast (Bundesstaat Queensland) fischt mit vier Fangschiffen und 39 Mann Besatzung vor der australischen Ostküste. 2013 belief sich die TAC der Fischerei auf 2.500 t Weißen Thun, 2.200 t Gelbflossen-Thun und 1.396 t Schwertfisch.
Das Fischrestaurant Stührk im Hafen Friedrichskoog (Schleswig-Holstein) ist mit neuer Ausrichtung unter dem Namen "Alice - Heimathafen für Nordseefreunde" an den Start gegangen. Direkt am Hafen lockt die ehemalige Annahmestelle für Nordseekrabben mit neuer Speisekarte, neuem Mobiliar und einer Showküche Frischfischfans, Biker und Radler. Die neue Speisekarte gibt es nur noch auf einer Tafel, die Zutaten für die Gerichte sind tagesfrisch. Fisch in all seinen Variationen, ob gepult, gekocht oder gebraten, spielt dabei die Hauptrolle und kommt je nach Fang des Tages auf den Tisch. Die Gerichte werden als kleiner Hauptfang, Hauptfang und Beifang bezeichnet, die Preise bewegen sich zwischen 2,- Euro für letzteren und 16,50 Euro für den Hauptfang. Ob ganze Kutterscholle mit handgepulten Friedrichskooger Krabben, eine hausgemachte Krabbensuppe, Rotbarsch, Seelachs oder Matjes - Klassisches wird mit kreativen Fertigkeiten neu interpretiert. Für "Landratten und Kinder" bietet das Team um Inhaberin Alice Ritters-Stührk Holsteiner Würstchen oder Schnitzel, Pellkartoffel-Fritten und Rösti aus Friedrichskooger Kartoffeln, dazu "Alice's Dips". Neu sind auch selbstgebackene Kuchen und Torten sowie Kaffeespezialitäten. Restaurant und Sonnenterrasse bieten insgesamt 120 Gästen Platz. Die Inhaberfamilie Stührk betreibt das Restaurant im Süden von Dithmarschen inzwischen seit fast 50 Jahren.
Der deutsche Sushi-Produzent Natsu Foods hat den französischen Sushi-Pionier Marco Polo Foods übernommen, meldet das Portal IntraFish. Bereits im Februar hatte der bisherige Marco Polo-Mehrheitseigner, die Investmentgesellschaft European Capital, das Unternehmen an das in Neuss bei Düsseldorf ansässige Familienunternehmen Natsu veräußert. Natsu-Finanzdirektor Lars Wolters verwies auf IntraFish-Nachfrage auf die Firmenpolitik, keinerlei Interna zu veröffentlichen. Auch der CFO von Marco Polo Foods, Jérome Lebouteiller, teilte nur mit, dass die Übernahme zu keinen Änderungen im Geschäftsbetrieb der Franzosen führen sollte. Marco Polo hatte im Jahre 2014 mit dem Vertrieb von frischem Sushi im französischen LEH rund 25 Mio. Euro umgesetzt. Anfang 2014 hatte Marco Polo nach einem Wechsel in der Geschäftsleitung eine aggressive Wachstumsstrategie angekündigt und in Frankreich fünf Sushi-Bars eröffnet, deren Zahl bis Jahresende auf 20 steigen sollte. Standorte sind führende LEH-Filialisten wie Carrefour, Auchan, Casino und Cora.
Ein neu entwickeltes Fischfutter soll die Meeresbestände schonen und zugleich den Wasser- und Antibiotikaverbrauch in der Zucht verringern. Dieses Ziel hat sich das jüngste Start-up an der Universität Oldenburg gesetzt, das jetzt ein einjähriges EXIST-Gründerstipendium in Höhe von 126.000 Euro erhält. Mit Hilfe der Fördergelder aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sowie des Europäischen Sozialfonds entwickelt das dreiköpfige Team ein Fischfutter, das ohne Fischmehl auskommt, nebenbei das Beckenwasser reinigen und Antibiotika nahezu überflüssig machen soll.
Der schottische Produzent Whitelink Seafoods hat ein neues Schiff für die Ernte von Jakobsmuscheln gekauft, um seine Exporte nach Europa zu steigern, melden die Aberdeen Business News. Die Maßnahme schaffe auch neue Arbeitsplätze, sagt Direktor Graeme Sutherland, dessen Familie derzeit in Schottland, Frankreich, Deutschland, Spanien und auf Island rund 250 Mitarbeiter beschäftige. Whitelink hatte das Jahr 2013/14 den Undercurrent News zufolge erfolgreich abgeschlossen: auf Basis eines Umsatzes von 74,7 Mio. Euro, ein Plus von fast 19% gegenüber dem Vergleichszeitraum, wurde ein Bruttogewinn von 4,5 Mio. Euro erwirtschaftet, ein Zuwachs von 21,4%.
Stefanie Kirse hat zum 1. August diesen Jahres die Leitung des Marine Stewardship Councils (MSC) für die Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz sowie Polen übernommen. Als Programmdirektorin tritt sie die Nachfolge von Marnie Bammert an, die Ende April nach gut einem Jahrzehnt den MSC verlassen hatte, und wird mit Fischereien, Unternehmen der Fischlieferkette, Umweltorganisationen und weiteren MSC-Partnern zusammenarbeiten. Stefanie Kirse war zuletzt bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) tätig. Davor hatte sie beim Institut für Marktökologie (IMO), einem international tätigen Kontroll- und Zertifizierungsunternehmen in der Schweiz, die Abteilung Afrika und Naher Osten geleitet. Der MSC beschäftigt in seinem Berliner Büro inzwischen acht Mitarbeiterinnen.
Mit professionellem Marketing will Peter Zeller, der neue Eigentümer der Meeresfischzucht Völklingen (MFV), die Doraden, Wolfsbarsche und Gelbschwanzmakrelen in Zukunft absetzen, schreibt die Saarbrücker Zeitung (SZ). Dabei habe der Schweizer Marketing-Fachmann insbesondere die Schweiz und Luxemburg als potentielle neue Märkte im Blick. Hierfür habe der 45-Jährige eine neue Marke - "Love Fresh" - samt neuem Logo kreiert. Mit drei firmeneigenen Kühlwagen - zwei Kleintransportern und einem 40-Tonner - sollen die Kunden beliefert werden. In den beiden neuen Zielmärkten seien bereits Gespräche mit führenden Gastronomie-Lieferanten geführt worden, teilte Zeller gegenüber der SZ mit. Nach Auslotung der Nachfrage solle über den Umfang eines Neubesatzes mit Dorade und Wolfsbarsch entschieden werden. Die Produktion des insbesondere als Sashimi geeigneten Kingfishs, der Gelbschwanzmakrele, solle eventuell gesteigert werden. Vorab werde die Meeresfischzucht technisch überholt und umgebaut. Die bisherige Belegschaft der MFV habe Peter Zeller komplett übernommen. Auch die Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) in Saarbrücken soll weitergeführt, ja sogar intensiviert werden.
Die norwegische Lerøy Seafood Group bietet auf dem heimischen Markt jetzt Zuchtlachs an, der "garantiert frei von Antibiotika" sei, berichtet das Portal "VG Forbruker". Damit solle ein Markt bedient werden, dem es "seit einigen Jahren an Vertrauen in die Industrie mangele". Lerøy werde dem Verbraucher über eine Internetseite ein vollständiges System der Rückverfolgbarkeit präsentieren, anhand dessen der Konsument einen Einblick in die Methoden der Lachszucht erhalte, teilt Lerøy-Geschäftsführer Henning Beltestad mit. Die frischen und gefrorenen Lachsprodukte unter dem Namen "Happy salmon" sollen garantiert ohne den Einsatz von Antibiotika aufgezogen worden sein. Norwegens Gesundheitsbehörden begrüßten die Initiative. "Alle Maßnahmen, den Fischkonsum zu steigern, sind gut", kommentierte Anniken Owren Aarum, stellvertretende Leiterin der Gesundheitsdirektion, des Helsedirektoratet. Das unabhängige Nationale Institut für Ernährungs- und Seafood-Forschung (NIFES) betonte jedoch, dass sämtlicher Zuchtlachs auf dem norwegischen Markt unbedenklich zu essen sei und im Endprodukt keinerlei Antibiotika-Rückstände enthalte. Die Fische würden allerdings während ihrer Aufzucht gelegentlich mit Antibiotika behandelt und eine Reduzierung dieser Maßnahmen sei zu begrüßen. Die "neuen" Produkte gibt es zunächst in Filialen der Coop Norwegen und von Rema 1000.
Die Fisch- und Seafood-Exporte aus Sri Lanka sind im ersten Halbjahr 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 36 Prozent zurückgegangen, meldet das Portal IntraFish. Ursache ist das zum 14. Januar 2015 in Kraft getretene Einfuhrverbot der Europäischen Union. Wurden in den ersten sechs Monaten 2014 noch marine Lebensmittel für 116,8 Mio. Euro exportiert, erlösten die Seafood-Exporte von Januar bis Juni 2015 nur noch 74,7 Mio. Euro - ein Rückgang um 42,1 Mio. Euro. Da Sri Lankas Exporte in andere Märkte nach Angaben der Zentralbank um 18 Prozent stiegen, schätzt das Außenministerium des Landes die Verluste durch das Embargo sogar auf 75 Mio. USD, rund 65,3 Mio. Euro.
Die Krill-Fischerei der norwegischen Olympic Seafood in den Gewässern der Antarktis ist nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden, teilt der MSC mit. Das Krebstier Krill ist ein Eckpfeiler des antarktischen Ökosystems, da es Walen, Robben, Pinguinen und weiteren Raubtieren als Nahrung dient. Entsprechend wichtig ist es, dass die Fischerei auf den Krill nachhaltig auf fundierter wissenschaftlicher Basis erfolgt. Das Management der Krill-Fischerei obliegt der 1982 gegründeten 'Konvention zum Schutz der lebenden Meeresschätze der Antarktis' (CCAMLR), die unter den für das Management der offenen See verantwortlichen Organisationen als besonders vorsichtig gilt. Entsprechend dürfen von einem Gesamtkrillbestand, der auf 62 Mio. t geschätzt wird, nur 1% oder 620.000 t entnommen werden. Olympic Seafood fische derzeit keine 3% oder 15.000 t dieser TAC von 620.000 t. Zum Vergleich: marine Räuber fressen Schätzungen zufolge jährlich mindestens 20 Mio. t. Insofern habe die Fischerei kaum Auswirkungen auf Tiere in der Nahrungskette. Die Beifänge der Fischerei sollen zu vernachlässigen sein. Der von Olympic Seafood gefischte Krill wird zu Krill-Mehl und -öl für den menschlichen Verzehr verarbeitet.