Sri Lanka will seinen Fischexportwert von zuletzt 256 Mio. USD (2012) bis 2015 verdoppeln, kündigt Fischereiminister Dr. Rajitha Senaratne an. Dies solle insbesondere über eine Intensivierung des Thunfischfangs geschehen, der einen Anteil von 45 Prozent am Ausfuhrerlös hat, schreibt IntraFish. Dabei setzt Sri Lanka auf die Kooperation insbesondere mit Japan und China. Der japanische "Thunfisch-König" Kiyoshi Kimura - er ersteigerte im Januar den Thunfisch bei der traditionellen Neujahrsauktion in Tokio - wolle vier Hochseefangschiffe nach Sri Lanka entsenden und weitere in Kooperation mit dem auf Sri Lanka ansässigen Cey-Nor bauen und betreiben, sagt Dr. Senaratne. Mindestens 20 chinesische Schiffe sollen von Sri Lanka aus auf Fangfahrt gehen. Die Schiffe der beiden ausländischen Nationen sollen auf Sri Lanka registriert werden, unter seiner Flagge fahren, Mannschaften des Inselstaates anheuern und ihre Fänge dort anlanden sowie von dort exportieren. Derzeit gebe es mehrere Schiffe aus Taiwan, Indonesien und Malaysia, die ihren in internationalen Gewässern gefangenen Fisch von Sri Lanka aus exportierten. Das Land selber habe etwa 300 hochseegängige Fangschiffe, die allerdings vor allem in der Küstenfischerei tätig seien.
Der dänische Weißfisch-Verarbeiter A. Espersen konnte im vergangenen Jahr seinen Gewinn trotz Umsatzrückgangs steigern, meldet das Portal IntraFish. Auf Basis eines Jahresumsatzes von 260,3 Mio. Euro - ein Minus von 11 Prozent gegenüber 2011 - stieg der Nettogewinn um 402.556 Euro oder 75 Prozent auf 939.298 Mio. Euro. "Das ist zurückzuführen auf Verbesserungen in unseren europäischen Filetierbetrieben und in der Produktion unserer Fertigprodukte-Sektion Rahbekfish", heißt es im Jahresbericht von Espersen. Die Muttergesellschaft Insepa schloss 2012 mit einem im Vorjahresvergleich schlechteren Ergebnis von 2,8 Mio. Euro ab (2011: 4,4 Mio Euro). Espersen hatte seine Produktion im dänischen Hirtshals im vergangenen Jahr nach Fredericia und zum Teil nach Polen verlagert. Für 2013 erwartet Geschäftsführer Klaus Nielsen ein besseres Ergebnis. Mehr Umsatz soll unter anderem China generieren. Dort werde mit dem Verkauf von Nebenprodukten wie den Köpfen, Rückengräten oder der Haut von Kabeljau und Schellfisch begonnen. "Gebratene Kabeljauhaut findet sich häufig auf den Speisekarten chinesischer Edelrestaurants", gab Nielsen ein Beispiel für das Potential dieser Produkte.
"Western Thonsalat" mit MSC-Siegel ist ab sofort in den meisten Migros-Filialen in der Schweiz erhältlich. Der Thunfisch-Salat mit Mais und Erbsen ist weltweit das 20.000ste Produkt, dessen Fischkomponente aus einer MSC-zertifizierten nachhaltigen Fischerei stammt, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Marnie Bammert, Leiterin des MSC-Regionalbüros Deutschland, Österreich und Schweiz, begrüßte es, "diesen Meilenstein mit einem Schweizer Produkt unserer langjährigen Partnerin Migros bekannt geben zu dürfen". Die Schweizer LEH-Kette bietet ihren Kunden über 150 MSC-gekennzeichnete Artikel. "Der Thon von den Malediven ist der neueste Artikel in unserem MSC-Sortiment", kommentiert Sandra Hinni, Fachspezialistin Nachhaltigkeit Fischerei bei Migros. Die Thunfischerei wurde im November 2012 für ihren Skipjack-Fang zertifiziert. Der auch als Echter Bonito (Katsuwonus pelamis) bekannte kleine Thunfisch wird traditionell mit Angelruten gefangen, so dass so gut wie kein Beifang produziert wird. Der Thunfisch-Bestand im Indischen Ozean gilt als gesichert. In den letzten Jahren fingen die Malediven jährlich ungefähr 90.000 Tonnen Skipjack mit der Angel.
Die Anlandungen von Kaisergranat (Nephrops norvegicus) in Schottland sind im dritten Jahr in Folge erheblich gesunken, meldet die schottische Regierung. Im wichtigsten Fanggebiet, dem Fladengrund in der nördlichen Nordsee, waren zwischen 2005 und 2010 im Jahresdurchschnitt mehr als 10.000 Tonnen gefischt worden. Insbesondere in den ersten vier Monaten brechen die Fänge jetzt regelmäßig ein - in diesem Jahr wurden nur 48 Prozent der Vorjahresfänge gemeldet. Für Schottlands Fischer ist die Situation ernst: mit einem Wert von 82 Mio. GBP (96 Mio. Euro) ist der Kaisergranat nach der Makrele die zweitwichtigste Spezies der Fischerei.
Der Demminer Kaviarproduzent Russian Sturgeon wird seine Produktion bis Ende August schließen, meldet der Norddeutsche Rundfunk. Nach Angaben der Geschäftsleitung gebe es jedoch Interessenten, die die Anlage mit Zander weiter betreiben wollen. Russian Sturgeon hatte die 2008 in Betrieb genommene Störzucht im Jahre 2010 von der insolventen Caviar Creator übernommen, um insbesondere Störkaviar für den russischen Markt zu produzieren. Die ursprünglich geplante Jahresproduktion von 22 Tonnen Kaviar wurde jedoch nie erreicht, tatsächlich wurden im vergangenen Jahr nur drei Tonnen produziert. Seit gut zwei Jahren hatte es außerdem immer wieder Probleme mit den Veterinärbehörden gegeben, deren Druck die Betreiber auch für die jetzige Schließung verantwortlich machen. Das Kreisveterinäramt war eingeschritten, weil die Störe tagelang nicht gefüttert worden seien. Russian Sturgeon habe dem Veterinäramt ein Konzept vorgelegt, um mit weniger Futter auskommen zu können, schreibt der Nordkurier. Die Behörde hatte gegen das Unternehmen wegen der mangelhaften Fütterung schon ein Zwangsgeld in Höhe von 50.000,- Euro angeordnet. Jetzt sollen die 99 Tonnen Störe - mehrere tausend Tiere - bis Ende August lebend verkauft werden. Die 15 Mitarbeiter hatten bereits Ende April ihre Kündigungen erhalten und sollen bis Ende Mai gehen. Allerdings habe die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) Kündigungsschutzklagen beim Arbeitsgericht eingereicht, teilte NGG-Sprecher Mario Klett mit. Bereits am 31. Mai werde das Arbeitsgericht Neubrandenburg die erste Klage von acht anstehenden Klagen verhandeln. Bei Russian Sturgeon wollte sich nach Angaben des Nordkuriers niemand zu den Vorgängen äußern. Einen Sozialplan gebe es nicht.
Greenpeace-Aktivisten versenken seit den Morgenstunden tonnenschwere Steine in der Ostsee nahe der polnischen Stadt Kolberg, um das Grundschleppnetzverbot in Küstennähe durchzusetzen. "Wir handeln, weil die Politik nichts tut, und setzen bestehendes Recht um", sagt die polnische Greenpeace-Fischereiexpertin Magdalena Figura. Das Gebiet vor Kolberg gehört zum europäischen "Natura 2000"-Netzwerk. Generell ist in der Drei-Meilen-Zone der polnischen Ostsee die Grundschleppnetzfischerei verboten. "Trotzdem zerstören die Fischer im Schutzgebiet mit ihren Grundschleppnetzen den Meeresboden auf der Suche nach Sandaal, der Nahrungsgrundlage des Ostseedorschs", erklärt Greenpeace. Seit 2008 hatte Greenpeace wiederholt Steine in geschützten Meeresgebieten versenkt: 2008 und 2011 im Sylter Außenriff, 2009 im schwedischen Kattegat und 2011 in der Klaverbank vor der niederländischen Küste. Während schwedische Institutionen das Versenken der Steine als Meeresschutz-Maßnahme begrüßten, belangten damals deutsche Behörden die Umweltschützer gerichtlich. Für den Fall, dass die Beluga-Crew aufgrund der neuen Aktion ebenfalls vor Gericht gebracht werden sollte, haben sich 580 engagierte Bürger bereiterklärt, die Konsequenzen mitzutragen. Sie sicherten schriftlich zu: "Wenn dieser Felsbrocken von Greenpeace für den Meeresschutz eingesetzt wird, so geschieht dies auch in meinem Namen."
Küchenleiter Michael Gorich hat das Seefischkochstudio (Sefiko) verlassen, meldet die in Bremerhaven erscheinende Nordsee-Zeitung (NZ). "Wir haben uns im beiderseitigen Einverständnis getrennt", teilt auf Nachfrage der Geschäftsführer des Sefiko, Sebastian Gregorius, mit. Gorich, der mehr als fünf Jahre lang "das Gesicht" der Showküche im Schaufenster Fischereihafen war, begründet den Schritt: "Ich brauchte mal eine Veränderung, ich musste mal raus." Derzeit arbeite er als Berater für das Seniorenheim in Schiffdorf. Seit Anfang April steht Murat Kirhan alleine am Herd. Das funktioniere, da das Kochstudio momentan "auf kleiner Flamme" gefahren werde, sagt Gregorius. Denn zur Zeit entstehe für zwei Millionen Euro ein Anbau, bei dem das Innenleben des Kochstudios und einige Bereiche des Forums erneuert werden. Ende diesen Jahres sollen die Umbauten abgeschlossen sein. Die Stelle für den Kochstudioleiter hat der Werbedienst des Seefischmarktes inzwischen neu ausgeschrieben.
Vietnams Pangasius-Ausfuhren waren im 1. Quartal 2013 weiterhin rückläufig. Auf Basis Wert lagen die Exporte mit 388,5 Mio. USD gut 8,7 Prozent niedriger als im Vergleichsquartal 2012, meldet Fish Information & Services (FIS) unter Berufung auf aktuelle Quartalszahlen der Vietnamesischen Vereinigung der Seafood-Exporteure und Produzenten (VASEP). Rückläufig waren insbesondere die Ausfuhren nach Mexiko, in die EU und in die USA, derweil die Länder Südost-Asiens und Brasilien mehr Pangasius kauften. Brasilien gehört mit Einfuhren für 24,5 Mio. USD jetzt zu den wichtigsten fünf Pangasius-Märkten, gleich nach Mexiko und fast gleichauf mit den ASEAN-Nationen.
Surinam Airways (SLM) setzt als erste amerikanische Fluggesellschaft das MSC-Ökolabel auf seine Speisekarten an Bord. Vom 1. Juni 2013 an wird SLM in der Businessclass MSC-zertifizierte Seabob-Shrimps auf der Transatlantik-Route von Surinames Hauptstadt Paramaribo nach Amsterdam servieren. Die atlantische Seabob-Shrimp ist die erste tropische Garnele, die MSC-zertifiziert ist. 2012 war die Catering-Tochter der SLM, die Surair Catering Services (SCS), der erste südamerikanische Airline-Caterer, der eine Chain-of-Custody-Zertifizierung des MSC erhalten hatte, und im vergangenen Jahr begann, seinen Kunden Produkte mit MSC-Label zu liefern.
Erstmals seit mehr als zehn Jahren startet die Fangsaison für Alaskas Wildlachse, ohne dass die frischen Lachse das blauweiße Label des Marine Stewardship Councils (MSC) tragen dürfen. Für die neue Saison, die heute startet, werden Fänge von voraussichtlich 179 Millionen Lachsen erwartet - das sind 41 Prozent mehr als die 2012 gefangenen 127,1 Mio. Fische, schreibt IntraFish. Doch die Rezertifizierung nach den Kriterien des MSC ist noch nicht abgeschlossen. Zertifizierer Intertek Moody Marine rechnet gegenwärtig damit, dass das Verfahren im Juli beendet werde. Derzeit darf nur TK-Wildlachs, der vor dem 29. Oktober 2012 gefangen wurde und gemäß den Anforderungen der Produktketten-Zertifizierung bewegt wurde, das MSC-Logo tragen. Sobald die MSC-Zertifizierung abgeschlossen ist, gilt dies auch für ab dann neu gefischten Wildlachs. Ausgenommen sind allerdings Keta- und Buckellachse (Chum und Pink) aus dem Prince William-Sund, für den nach Angaben der Purse Seine Vessel Owners Association (PSVOA) noch eine Studie abgeschlossen werden müsse. In jener Region waren 2012 insgesamt 26,7 Mio. Buckel- und 3,7 Mio. Keta-Lachse gefischt worden. Allerdings besitzen in Alaska nur sieben Produktionsbetriebe, die nicht einmal ein Viertel der Gesamtfänge verarbeiten, eine MSC-CoC-Zertifizierung. Das Gros der diesjährigen Wildlachs-Ernte - etwa 80 Prozent - werde im Rahmen des Programms 'Responsible Fisheries Management' (RFM) zertifiziert, teilte Michael Cerne mit, geschäftsführender Direktor des Alaska Seafood Marketing Institute (ASMI).