Erstmals seit mehr als zehn Jahren startet die Fangsaison für Alaskas Wildlachse, ohne dass die frischen Lachse das blauweiße Label des Marine Stewardship Councils (MSC) tragen dürfen. Für die neue Saison, die heute startet, werden Fänge von voraussichtlich 179 Millionen Lachsen erwartet - das sind 41 Prozent mehr als die 2012 gefangenen 127,1 Mio. Fische, schreibt IntraFish. Doch die Rezertifizierung nach den Kriterien des MSC ist noch nicht abgeschlossen. Zertifizierer Intertek Moody Marine rechnet gegenwärtig damit, dass das Verfahren im Juli beendet werde. Derzeit darf nur TK-Wildlachs, der vor dem 29. Oktober 2012 gefangen wurde und gemäß den Anforderungen der Produktketten-Zertifizierung bewegt wurde, das MSC-Logo tragen. Sobald die MSC-Zertifizierung abgeschlossen ist, gilt dies auch für ab dann neu gefischten Wildlachs. Ausgenommen sind allerdings Keta- und Buckellachse (Chum und Pink) aus dem Prince William-Sund, für den nach Angaben der Purse Seine Vessel Owners Association (PSVOA) noch eine Studie abgeschlossen werden müsse. In jener Region waren 2012 insgesamt 26,7 Mio. Buckel- und 3,7 Mio. Keta-Lachse gefischt worden. Allerdings besitzen in Alaska nur sieben Produktionsbetriebe, die nicht einmal ein Viertel der Gesamtfänge verarbeiten, eine MSC-CoC-Zertifizierung. Das Gros der diesjährigen Wildlachs-Ernte - etwa 80 Prozent - werde im Rahmen des Programms 'Responsible Fisheries Management' (RFM) zertifiziert, teilte Michael Cerne mit, geschäftsführender Direktor des Alaska Seafood Marketing Institute (ASMI).
Das Jahr 2013 wird mit einem Lachspreis von durchschnittlich 3,50 Euro/Pound (7,71 Euro/kg) abschließen und damit 28,5 Prozent höher als im Jahresdurchschnitt 2012. Das zumindest erwartet ein Analyst des chilenischen Finanzdienstleisters EuroAmerica, zitiert im Portal IntraFish. Für 2014 prognostiziert das Unternehmen ein Preisniveau von 3,50 bis 3,60 Euro/Pound (7,71 bis 7,93 Euro/kg). Grundlage der Vorhersagen sind mäßige Wachstumsraten beim Lachsrohwarenangebot von 6,6 Prozent in diesem Jahr und 4,5 Prozent 2014 - beide jeweils unter dem historischen Nachfragezuwachs.
Der Lachszüchter und -verarbeiter Morpol hat das 1. Quartal 2013 mit Verlusten von 5,3 Mio. Euro abgeschlossen, da die Verarbeitung unter den steigenden Lachspreisen leidet, meldet das Portal IntraFish. Zum Vergleich: im 1. Quartal 2012 erwirtschaftete Morpol einen Gewinn von 14,9 Mio. Euro und damit 20,1 Mio. Euro mehr als in den ersten drei Monaten 2013. Der Umsatz lag mit 128,2 Mio. Euro gut 9 Mio. Euro höher als im Vergleichsquartal, bedingt durch ein Mengenplus von 21 Prozent und einen Preisanstieg. Die Farm-Abteilung der Gruppe zeigte trotz eines Volumenrückgangs um 34 Prozent eine bessere Performance: das EBIT von 6,2 Mio. Euro war dreimal so hoch wie ein Jahr zuvor und die Umsatzrendite betrug 22,6 Prozent gegenüber 7,2 Prozent in I/2012. "Unser Verarbeitungsbereich stand im letzten Quartal vor extremen Herausforderungen, denn der Preisanstieg, den wir durchsetzen konnten, reichte nicht aus, um den starken Preisanstieg bei der Rohware zu kompensieren", sagte Geschäftsführer John-Paul McGinley. Die Verbraucherpreise spiegelten nicht die Rohwarenpreise. Insofern kündigte der Morpol-CEO an: "Wir erwarten, dass dieser Trend nicht anhält, sondern dass die Einzelhandelspreise bis zu einem Niveau angepasst werden, das einen weiteren Nachfragezuwachs verhindern wird."
Royal Greenland hat mit Bruno Olesen (56) und Lars Nielsen (49) zum 1. Mai zwei neue Mitglieder in seine Geschäftsführung berufen, teilt der grönländische Seafood-Produzent mit. Damit werde eine Managementstruktur formalisiert, die schon im vergangenen Jahr Praxis gewesen sei. Lars Nielsen, Direktor für Verkauf und Marketing, blickt auf eine lange Karriere bei Royal Greenland zurück. Von 1993 bis 2002 war er Planungsleiter, Produktmanager für die Überseeaktivitäten und Produktionsdirektor für Garnelen. Nach seinem Wiedereintritt ins Unternehmen 2006 agierte er zunächst als Produktmanager und wurde 2007 Produktdirektor für Grönland. In seiner Funktion als Produktionsdirektor für die gesamte Gruppe seit 2008 spielte er eine wichtige Rolle bei der unternehmensweiten Effizienzsteigerung in sämtlichen Royal Greenland-Betrieben. Bruno Olesen trat 2010 als Direktor Verkauf und Marketing ins Unternehmen. Zuvor hatte er zwischen 1987 und 2010 verschiedene Führungsaufgaben bei Meatcut - später Danish Prime, heute Tulip - innegehabt. Olesen spielte eine wichtige Rolle bei der Umwandlung von Royal Greenland zu einem kunden- und verkaufsorientierten Unternehmen. Zur Geschäftsführung gehören außerdem CEO Mikael Thinghuus und CFO Nils Duus Kinnerup.
Gute Heringsbestände in der Ostsee ermöglichten wieder eine ertragreiche Fischerei, teilt der Deutsche Fischerei-Verband (DFV) mit. Die Frühjahrsheringssaison ging vergangene Woche erfolgreich zu Ende. Nach dem langen Winter zeigten sich die Vertreter der Fischerei mit den erzielten Ergebnissen zufrieden. Die im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent erhöhte Quote sei bis auf eine geringe Restmenge vollständig ausgefischt worden. Die Heringssaison der Schleppnetzfischer hat in diesem Jahr früh begonnen und war sehr erfolgreich. Die Rekordanlandungen des letzten Jahres wurden von einigen Tuckpartien - der gemeinsamen Fischerei von zwei Booten - mit Anlandungen von über 100 Tonnen pro Nacht nochmals übertroffen. Stellnetzfischerei und Reusenfischerei konnten aufgrund des langen Eisganges in den inneren Küstengewässern erst sehr spät in die Frühjahrsheringsfischerei einsteigen. Da es nicht zu einem sprunghaften Temperaturanstieg kam, war es dennoch möglich, die vorhandene Quote fast vollständig auszufischen. Lediglich eine geringe Menge steht jetzt noch für die Heringsfischerei im Herbst zur Verfügung.
Der insolvente spanische Fischereikonzern soll angeblich einen neuen Kredit in Höhe von 55 Mio. Euro erhalten, um sein operatives Geschäft weiterzuführen. Das meldet heute die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf nicht genannte "Insider". Pescanova verweigerte jeden Kommentar. An der Refinanzierung sollen spanische Gläubigerbanken beteiligt sein. Diese Mitteilung kommt, kurz nachdem spanische Medien gemeldet hatten, dass das Unternehmen seine Verluste "jahrelang" verschleiert habe. Offiziell belaufe sich die Pescanova-Verschuldung auf 1,5 Mrd. Euro, doch Finanzexperten halten die doppelte Höhe für wahrscheinlich.
Rund 80 Produktionsmitarbeiter des dänischen TK-Fischproduzenten Rahbekfisk sind in der zweiten April-Hälfte in den Streik getreten, melden dänische Tageszeitungen. Nachdem die Beschäftigten im vergangenen Jahr Kürzungen ihrer Stundenlöhne um 11 DKK (1,48 Euro) hatten hinnehmen müssen, lehnten sie jetzt eine von Rahbek angebotene Nullrunde ab. Die Lohnkürzung 2012 bedeutete für einige Mitarbeiter Einbußen von monatlich 2.000 DKK (268,- Euro). Thorkild Nissen, Direktor der zur Espersen-Gruppe gehörenden Fabrik, bezeichnete den Streik als ungesetzlich und drohte an, Teile der Produktion nach Polen zu verlegen. Angesichts eines derzeitigen Stundenlohns in der Produktion von 140,- DKK (18,78 Euro) und Rentenbeiträgen in Höhe von 8 Prozent seien die Forderungen unverhältnismäßig, sagte Nissen im lokalen dänischen Radiosender DR P4.
Kanadas Hummerfischer haben heute einen mehrtägigen Streik für höhere Preise beendet und sind erstmals seit vergangenem Donnerstag wieder auf Fang gewesen, meldet der in Halifax erscheinende The Globe and Mail. Gut 2.000 Mannschaften im Norden von Nova Scotia, aber auch Fischer in P.E.I, New Brunswick und Quebec waren im Hafen geblieben, weil gestiegene Kosten für Diesel, insbesondere aber auch für Köderfischarten ihre Erlöse auffressen. Die Fischer in Nova Scotia erhielten zum Saison-Beginn zwischen 3,75 für kleinere und 4,- $/Pound für größere Hummer - das sind 6,30 bis 6,72 Euro/kg - , teilweise auch nur 3,- $/Pound (5,04 Euro/kg). Um zu überleben, benötigten sie mindestens 5,- $ (8,39Euro/kg), erklärten die Bootseigner.
Im niedersächsischen Lehrte hat zum Jahresbeginn ein neues Fischfachgeschäft eröffnet, meldet die 'Neue Woche'. In der Burgdorfer Str. 43 bietet Ivica Rozic ein Vollsortiment an: Frischfisch, Räucherfisch, Fischplatten, Fischbrötchen und selbstgemachte Saucen. Täglich - Dienstag bis Sonnabend - von 11:30 bis 14:00 Uhr wird eine Auswahl an Mittagsgerichten zum Verzehr im Ladenlokal oder zum Mitnehmen angeboten. Den Frischfisch bezieht der Händler direkt vom Hamburger Fischmarkt, Marinaden und Salate werden überwiegend in Bremerhaven gekauft. Die "Matjes nach Heuer Art" werden in der eigenen Küche produziert.
Die zu starke Befischung der Weltmeere könnte die Hauptursache für die gegenwärtig global beobachtete Zunahme von Quallen sein. Diese Ansicht vertreten zumindest französische Forscher des in Marseille ansässigen Institut de recherche pour le développement (IRD) in einem Aufsatz im 'Bulletin of Marine Science'. Demnach profitierten die Quallen von einer Überfischung bei Raubfischen wie dem Thunfisch, einem Fressfeind der Quallen, ebenso wie bei kleinen pelagischen Fischen, die mit den Quallen zum einen in einer Nahrungskonkurrenz um das Zooplankton stehen, außerdem die Eier und Larven der gallertartigen Medusen fressen. Für ihre Studie hatten die Forscher zwei Ökosysteme verglichen, die sich in derselben Meeresströmung, dem Benguelastrom, befinden. Der Unterschied: während das fischereiliche Management vor der Küste Namibias eher lax gehandhabt wird, unterliegen die Gewässer vor Südafrika, etwa 1.000 Kilometer weiter südlich, strikten Fischereikontrollen. In Namibia wich etwa ein Bestand von 10 Mio. Tonnen Sardinen, der dort in den 1960er Jahren lebte, einer Population von 12 Mio. Tonnen Quallen. Das Fazit der Studie: um die Ausbeutung der Meere in den Griff zu bekommen, müsse ein ökosystemarer Ansatz gewählt werden: Management-Maßnahmen müssten alle Ebenen der Nahrungskette berücksichtigen und dürften sich nicht beispielsweise auf die Quallen oder eine bestimmte Fischerei beschränken. Das, so meinen die Forscher, sei die einzige Möglichkeit um zu verhindern, dass wir irgendwann keinen Fisch mehr haben und stattdessen Quallen essen.