Bei dem Bremerhavener Tiefkühlkost-Hersteller Copack wurde Pferdefleisch in Lasagne-Produkten verarbeitet und nicht korrekt deklariert. Das bestätigte ein Sprecher der Bremer Gesundheitsbehörde nach Eigenkontrollen von Copack, meldet Radio Bremen. Nicht betroffen seien hingegen Produkte der Marke Frosta, schreibt der Vorstandsvorsitzende Felix Ahlers im Frosta-Blog: "Da unser Lieferant direkt in der Eifel ist […] und selbst schlachtet und zerlegt, sollten wir wirklich sicher sein, dass bei uns so etwas nicht passieren kann." Anders bei Copack-Fertiggerichten, die bei Aldi-Nord, Aldi-Süd und Lidl jeweils unter Eigenmarke verkauft wurden: Analysen hatten einen DNA-Anteil von über einem Prozent Pferdefleisch ergeben, schreibt Copack in einer gestrigen Verbraucherinformation. "Schätzungsweise betrage der Pferdefleischanteil etwa zehn Prozent", sagt Radio Bremen. Bezeichnend ist eine vom Frosta-Konzern dargestellte unübersichtliche Lieferkette des Fleisches, die sich geographisch kreuz und quer durch fünf europäische Länder zieht. Copack-Geschäftsführer Jürgen Marggraf kündigte an, dass nun die eigenen Lieferanten zur Rechenschaft gezogen werden sollen. Außerdem wolle man zukünftig eine bessere Rückverfolgbarkeit der Lieferketten gewährleisten, sagte er im Interview mit dem in Bremen erscheinenden Weser-Kurier.
Der norwegische Kabeljauzüchter Codfarmers will aufgrund anhaltender finanzieller Schwierigkeiten seine Aktie im März von der Osloer Börse nehmen, schreibt das Portal IntraFish. Seit der Erstemission im Jahre 2008 habe das Unternehmen 99,9 Prozent seines Wertes verloren. Desaströs war für Codfarmers das 3. Quartal 2012, das mit einem Verlust von 14,2 Mio. Euro (105,2 Mio. NOK) endete. "Eine Börsenlistung dient in erster Linie dem Zweck, leichten Zugang zu Kapital zu bieten. Doch ohne Liquidität im Aktienbestand gibt es kein zusätzliches Kapital", begründete CEO Harald Dahl das Ausscheiden.
Ein Landwirt und Fischzüchter in Baden-Württemberg ist am Dienstag vom Amtsgericht in Schwäbisch Gmünd zu einer Geldstrafe von 1.800,- Euro verurteilt worden, weil er Malachitgrün verbotenerweise in der Zucht von Speiseforellen verwendet hatte. So habe er im Sommer 2012 einen Pilzbefall in seinem Forellenteich mit diesem Stoff bekämpft, der seit 2004 in der EU wegen möglicher Gesundheitsgefahren für den Menschen nicht mehr für die Speisefischproduktion zugelassen ist, schreibt die Gmünder Tagespost. Von diesem Verbot habe er nichts gewusst, behauptet der Züchter (* 1936). Außerdem hätten ihn die Veterinäre des Landratsamtes darüber informieren können. Allerdings räumte er ein, dass er nicht als Fischzüchter angemeldet war. Der Malachitgrün-Einsatz war bei der Routinekontrolle eines Fischzuchtbetriebs im Rems-Murr-Kreis, der Fische von dem Angeklagten bezogen hatte, aufgefallen. Amtsrichter Hans-Dieter Grimm warf dem Züchter insbesondere vor, dass er sich geweigert hatte, seine Abnehmer zu benennen. Aufgrund der finanziellen Situation des Rentners wurde schließlich der von den Behörden verhängte Strafbefehl über 3.600,- Euro auf 1.800,- Euro reduziert.
Der Aquakultur-Dialog für Süßwasserforellen hat seinen weltweit geltenden Standard an den Aquaculture Stewardship Council (ASC) überreicht. Damit liegt jetzt ein sechster ASC-Standard vor und ergänzt jene für die Zucht von Tilapia, Pangasius, Muscheln (Miesmuscheln, Austern, Teppichmuscheln, Scallops), Seeohr und Lachs. Kathrin Runge, Marketingleiterin der Räucherei Gottfried Friedrichs, begrüßte den Schritt Richtung ASC-zertifizierter Forellenprodukte: "Gemeinsam mit unseren Lieferanten und intern bereiten wir uns auf die Zertifizierung vor und wollen so schnell wie möglich ASC-zertifizierte Forellen für den europäischen Markt präsentieren." Auch Brian Thomsen, Direktor des dänischen Aquakulturverbandes, erklärte, dass seine Forellenzüchter und -verarbeiter startklar seien. Weltweit werden nach Angaben des ASC jährlich zwischen 750.000 und 800.000 Tonnen Forellen produziert, Tendenz steigend. Jetzt geht der ASC in eine Pilotphase, in der der Entwurf eines Handbuchs für die nachhaltige Forellenzucht in Zusammenarbeit mit Produzenten weltweit auf seine Praktikabilität hin geprüft wird. Die Ergebnisse fließen wiederum in die endgültige Handbuch-Version ein. Außerdem müssen angehende Zertifizierer von Accreditation Services International zugelassen werden. Noch in diesem Jahr sollen dann die ersten ASC-zertifizierten Forellenprodukte am Markt sein.
Das isländische Familienunternehmen Vignir G. Jónsson hat gestern für seine Fischerei auf den Seehasen (Cyclopterus lumpus) die Zertifizierung nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) beantragt, meldet der MSC. Der vor allem aufgrund seines Rogens gefragte Seehase wird von kleinen bedeckten oder offenen Booten, so genannten "Trilla", mit grobmaschigen Kiemennetzen gefischt. Derzeit besitzen mehr als 330 kleinere Boote eine Lizenz für den 'Lumpfish'-Fang in der isländischen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ), dem Fanggebiet FAO 27, ICES Va2. Bei der saisonalen, von März bis Juni betriebenen Fischerei wurden 2012 insgesamt 6.195 t Weibchen und 30 t Männchen angelandet. Während letztere überwiegend regional konsumiert werden, wird der Seehasen-Kaviar insbesondere in die EU-Länder exportiert. In China wird die dicke Seehasenhaut aufgrund ihres Geschmacks und ihrer Textur geschätzt. Vignir G. Jónsson reagiert mit dem Antrag auf MSC-Zertifizierung auf Kundenwünsche. Islands älteste Manufaktur für Seehasen-Kaviar verarbeitet außerdem Rogen von Kabeljau, Seelachs, Lodde, Schellfisch und Lachs.
Die Aquakultur im ostafrikanischen Kenia ist in nur vier Jahren um 500 Prozent gewachsen, schreibt das Portal AllAbout Feed.net unter Berufung auf Statistiken des Ministeriums für fischereiliche Entwicklung. Demnach wuchs die Produktion von 4.220 t im Jahre 2008 auf 22.000 t im vergangenen Jahr. Die Teichfläche wurde von 722 auf 15.000 Hektar erweitert, teilte Fischereisekretär Charles Ngugi mit: "Landesweit wurden 51.200 Teiche in 160 Gemeinden angelegt und mit 50 Mio. Fingerlingen besetzt." Kenias Aquakultur beschäftige über 150.000 Züchter und bietet mehr als einer Million Jugendlicher zeitweilige Beschäftigung.
Vietnam hat im vergangenen Jahr Thunfisch im Wert von 425,2 Mio. Euro exportiert, meldet Fish Information & Services (FIS). Das Gros der Exporte, nämlich fast 85 Prozent oder 361,8 Mio. Euro, wurde von zehn Unternehmen abgewickelt, die einen Marktanteil von jeweils 5,5 bis 12 Prozent besitzen. Die wichtigsten Märkte für vietnamesischen Thunfisch waren 2012 die USA, die Thun für 182,8 Mio. Euro kauften (Marktanteil: 43 Prozent), gefolgt von der EU mit 85,0 Mio. Euro (20 Prozent), Japan mit 40,5 Mio. Euro (9,5 Prozent), Israel mit 9,6 Mio. Euro (2,3 Prozent) und Kanada mit 7,5 Mio. Euro (1,8 Prozent).
Die Europäische Kommission hat die begrenzte Verwendung von verarbeiteten tierischen Proteinen (PAP) in Fischfutter wieder erlaubt, meldet das Portal IntraFish. Ab dem 1. Juni 2013 dürfen Proteine von Nichtwiederkäuern wieder an Fische verfüttert werden. Hinter dem Begriff PAP (processed animal proteins) verbirgt sich eine bestimmte Kategorie von tierischen Eiweißen und Schlachtnebenerzeugnissen. Seit 2002 werden solche Stoffe in drei Kategorien eingeteilt: Kategorie 1 - spezifiziertes Risikomaterial, Kategorie 2 - nicht genusstaugliche Schlachtabfälle und Kategorie 3 - genusstaugliche Schlachtkörperteile. Bei den wiederzugelassenen PAP darf nur Material der Kategorie 3 eingesetzt werden. Der Einsatz dieser Proteine war im Zuge der BSE-Krise 2001 für sämtliche Tiere verboten worden. Aus ökologischer Sicht ist es jedoch nachhaltig, sie für die Tierernährung zu nutzen. Die durch das Verfütterungsverbot entstandene Eiweißlücke muss bislang durch Importe aus Drittländern gedeckt werden, erklärt der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT). Fachleute versprechen sich von der Lockerung insofern auch eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Nutztierhaltern.
Nachdem Thailands Fischindustrie jüngst durch Arbeitsrechtsverstöße in die Kritik geraten war, haben Regierung und Seafood-Branche des Landes Reformen in diesem Bereich angekündigt, schreibt die Bangkok Post. Damit reagiere Thailand auf Vorbereitungen der USA, Thailands Status auf der so genannten "Tier 2 watch list" zum Menschenhandel noch in diesem Monat zu überprüfen. Gemeinsam hätten Thailands Arbeitsministerium, die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) sowie Unternehmen der Fischwirtschaft und der Fischerei sich darauf geeinigt, Beschäftigte in Zukunft zu registrieren, Arbeitsverträge abzuschließen sowie Kinder- und Zwangsarbeit zu verbieten. Die Beteiligten haben Standards über gute Arbeitsbedingungen (Good Labour Practices - GLPs) für Beschäftigte in den Fischereihäfen, Fischfarmen, Fischfabriken und auf den Fangbooten ausgearbeitet. In den Häfen sollen die GLPs schon im März eingeführt werden, in Zuchten, Fabriken und auf den Booten bis Juni. In Zukunft sollen Besatzungsmitglieder beispielsweise einmal im Monat ihre Familien anrufen dürfen. Praphan Simasanti, Berater der Thai Frozen Foods Association, sagte, mittlere und große Unternehmen könnten sich an die GLPs schon jetzt halten, während Kleinbetriebe der Küstenfischerei über diese Arbeitsbedingungen erst einmal informiert werden müssten und dann bis zu drei Jahre benötigten, um sie umzusetzen.
Der frühere Bremerhavener Krabbengroßhändler Kurt Ehlerding ist tot. Er starb bereits am 26. Dezember 2012 im Alter von 84 Jahren in Bremerhaven. Kurt Ehlerding war 1962 als Mitinhaber in die von seinem Vater Ernst Ehlerding 1926 gegründete Fisch- und Krabbengroßhandlung eingestiegen und hatte sie 1971 von Vater und Onkel übernommen. 1989 - inzwischen als "Kurt Ehlerding Krabbengroßhandel" - nahm er eine der ersten und damals modernsten Krabbenschälmaschinen des Herstellers Alwin Kocken aus Spieka-Nordholz in Betrieb, so dass kein Krabbenfleisch mehr im Ausland produziert werden musste. 1994 übergab Kurt Ehlerding den Betrieb an seine Tochter Heike Lankenau und ihren Mann Jörg. Zehn Jahre später musste das Unternehmen Insolvenz anmelden und wurde von dem Krabbengroßhandel Kocken übernommen, der am Standort Bremerhaven seitdem als "Kocken & Ehlerding Krabbenhandels-GmbH" firmiert. Ebenfalls am 26. Dezember starb in Spanien Kurt Ehlerdings Tochter Maren Loskot (* 1956). Beide wurden am Sonnabend, dem 26. Januar, auf See bestattet.