23.10.2013

Norwegen: Kreuzung von Zucht- und Wildlachsen erstmals quantifiziert

Erstmals konnten Wissenschaftler mit einer neuen Methode nachweisen, in welchem Umfang sich entflohene Zuchtlachse mit Wildlachsen in der Natur kreuzen, meldet Fish Information & Services (FIS). Die so genannten Escapees - aus Farmen entflohene Lachse - werden als eines der ernsthaftesten ökologischen Probleme der Fischfarmindustrie eingestuft. "Methodische Grenzen schufen jedoch Unklarheit hinsichtlich der Dimension des Problems", sagt Kevin Glover, leitender Wissenschaftler am Institut für Meeresforschung in Norwegen (IMR). Jetzt haben Forscher 20 Flüsse entlang der norwegischen Küste untersucht, in denen schon früher Genproben gezogen worden waren. Diese konnten mit aktuellen Proben verglichen werden. "Die neuen Ergebnisse zeigen erhebliche Veränderungen in fünf der 20 untersuchten heimischen Populationen. Die größten Veränderungen fanden wir in Loneelva, Vosso und Opo, wo die Introgressionsraten zwischen 31 und 47 Prozent lagen", erklärt Glover. Introgression ist die Einführung von Genen einer Population in den Genbestand einer anderen durch wiederholte Kreuzungen. Allerdings scheint es in Flüssen, in denen die Wildlachsbestände besonders stark sind, zu weniger Kreuzungen zu kommen. In einem nächsten Schritt sollen Methoden erarbeitet werden, mit denen die biologischen Konsequenzen unterschiedlicher Grade dieser Introgression quantifiziert werden können.

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21.08.2013   Island: Zuchtlachse verändern Wildlachs genetisch
05.01.2012   Norwegen: Neuer Lachs-Escape bei Marine Harvest
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