11.01.2013

EU schließt neues Fischereiabkommen mit der Elfenbeinküste

Die Europäische Union und die westafrikanische Republik Elfenbeinküste haben am Mittwoch ein neues 'Fischereiliches Partnerschaftsabkommen' geschlossen, meldet IntraFish. Das auf fünf Jahre geschlossene Protokoll löst das noch bis zum 30. Juni geltende aktuelle Abkommen ab. Es gewährt der EU Fischereirechte für 6.500 t Thunfisch per anno und weitere Wanderfischarten. Im Gegenzug erhält die Elfenbeinküste jährliche Kompensationszahlungen in Höhe von 680.000 Euro, von denen 257.500 Euro in die Fischereipolitik des Landes fließen sollen. Zusätzlich leisten die europäischen Schiffseigner Vorschusszahlungen - interessiert sind vor allem französische und spanische Unternehmen. Das Abkommen sieht außerdem vor, die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der illegalen Fischerei (IUU-Fischerei) zu stärken. Fischereiliche Aktivitäten sollen durch den Einsatz satellitengestützter Schiffsüberwachungssysteme (VMS) und elektronischer Logbücher besser kontrolliert werden. Beide Vertragspartner haben zugestimmt, den Empfehlungen der Internationalen Kommission zum Schutz des Atlantischen Thunfischs (ICCAT) zu folgen. Die politische Lage in der Elfenbeinküste ist nach langjährigem Bürgerkrieg weiterhin fragil, fast die Hälfte der 19 Millionen Einwohner leben in Armut.
Länderreport Länderreport
11.01.2013

Farmlachs: Weltproduktion stieg 2012 um 22 Prozent

Die globale Produktionsmenge von gezüchtetem Atlantischem Lachs wuchs im vergangenen Jahr um beachtliche 22 Prozent, ausgelöst durch erhebliche Zuwächse sowohl in Norwegen als auch in Chile. Weltweit wurden, gemessen in Lebendfisch-Äquivalenten (WFE), 1,972 Mio. Tonnen produziert - ein Anstieg gegenüber dem Jahre 2011 um 22 Prozent. Ein derartiges Mengenplus von 353.000 t soll es bislang - von einem Jahr auf's andere - noch nicht gegeben haben. Verantwortlich hierfür sind ganz überwiegend Zuwächse in Norwegen und Chile, auf deren Konto 326.000 t oder 92 Prozent des Anstiegs zu buchen sind. Norwegen steigerte seine Erzeugung um 178.000 t auf 1.183 Mio. t. Verantwortlich für diesen überraschenden Anstieg seien gute Wassertemperaturen im ersten Halbjahr 2012. Die chilenische Produktion entwickelte sich nahezu explosionsartig: sie stieg binnen Jahresfrist um 148.000 t auf 368.000 t - ein Plus von 67 Prozent. Zusammen produzieren Norwegen und Chile 79 Prozent der gefarmten Atlantischen Lachse.
11.01.2013

MSC-Marketing: 30 Werbekampagnen im Jahr 2012

Der Marine Stewardship Council (MSC) macht sich in Europa zunehmend einen Namen. Dazu haben auch rund 30 Werbekampagnen im Geschäftsjahr 2012 beigetragen, schreibt das Portal IntraFish. Große Namen, die zuletzt für den MSC getrommelt haben, sind McDonald's und 90 Prozent der dänischen Supermärkte. Im Sommer 2012 startete McDonald's Frankreich mit einem halbminütigen MSC-Fernseh-Spot zur Hauptsendezeit, parallel zur Fußball-EM 2012 und den Olympischen Spielen in London, im September folgte eine weitere Werbesendung. In den französischen Publikumszeitschriften 'Elle', 'L'Equipe' und 'Marie Claire' schaltete McDonald's Anzeigen. In Dänemark kooperierten die drei führenden Supermarktketten - Coop, Dansk Supermarket und SuperGros - mit dem dänischen Fischerverband DFPO bei der ersten landesweiten MSC-Kampagne. Mit vierwöchiger Werbung an Bushaltestellen und 565 Plakatwänden deckten sie 90 Prozent des dänischen Marktes ab. Acht Seafood-Marken - darunter Nordic Seafood, Thorfisk, Royal Greenland, Glyngøre, Amanda Seafoods, Bornholms, Emborg und Skagerak Pelagic - beteiligten sich ebenfalls an der Kampagne.
TK-Report TK-Report
10.01.2013

Norwegen: Sinkende Kabeljau-Preise provozieren Diskussionen

Norwegen hat kurz vor Weihnachten neue Mindestpreise für Kabeljau festgelegt. Die Preise - sie gelten für den Zeitraum vom 13. Dezember 2012 bis zum 21. April 2013 - liegen je nach Sortierung 16 bis 22 Prozent niedriger als bisher, meldet das Portal IntraFish. Ursache für die Preissenkung sind die derzeit rückläufigen Marktpreise für Kabeljau. Grund hierfür wiederum seien die gestiegenen Fangmengen, erklärt Trygve Myrvang, Direktor von Norges Råfisklag, der Verkaufsorganisation norwegischer Fischer. Doch deren Mitglieder sind sich einig, dass die Mindestpreise neu verhandelt werden müssen. Noch im Januar will Råfisklag eine aktuelle Marktanalyse erstellen. Zu Norges Råfisklag gehören mehrere Fischerei-Organisationen, darunter die Norwegische Fischer-Vereinigung, die Norwegische Seeleute-Union und der Verband der Fischereischiffseigner.
10.01.2013

Kanada: Drei Fischereien auf Keta-Lachs erhalten MSC-Zertifikat

In der kanadischen Provinz British Columbia haben drei weitere Fischereien auf Keta-Lachs (Oncorhynchus keta) das Zertifikat des Marine Stewardship Councils (MSC) für Nachhaltigkeit und gutes Management erhalten. Nach einer unabhängigen Überprüfung durch Intertek Moody Marine (IMM) dürfen Keta-Lachsprodukte von der Inner South Coast, West Coast Vancouver Island und aus dem Fraser River das blau-weiße Label des MSC tragen. Eine vierte Fischerei an der North bzw. Central Coast werde derzeit noch geprüft und erwarte eine Zertifizierung in den kommenden Monaten, teilt der MSC mit. Die zertifizierten drei Fischereien fangen die Keta-Lachse mit Waden, Kiemennetzen, Langleinen, Strandwaden, Fischrädern, Reusen und Keschern. 2012 fischten sie zusammen rund 3.000 t, die weltweit vermarktet wurden - das sind gut drei Viertel der Keta-Lachsfänge in British Columbia. Christina Burridge von der Kanadisch-Pazifischen Gesellschaft nachhaltiger Fischereien (CPSFS) begrüßte, dass jetzt auch die Fänge des Jahres 2012 das MSC-Siegel tragen dürfen, zumal es für die Käufer große Bedeutung besitze.
10.01.2013

Forschungsprojekt: Krabbenfischerei soll umweltfreundlicher werden

Ein länderübergreifendes Forschungsprojekt soll die deutsche Krabbenfischerei effizienter und umweltfreundlicher gestalten, teilte das Landwirtschaftsministerium in Kiel mit. Im Rahmen des Projektes Crannet wollen die Bundesländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen, das Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI) und Krabbenfischer den Beifang beim Fischen deutlich reduzieren. Bislang machten zu kleine Krabben und junge Fische in den Netzen der Krabbenfischer laut einer Studie des WWF im Sommer bis zu 90 Prozent des Fanges aus. Die Hälfte dieses Beifangs gehe wieder lebend über Bord. Durch die Reduzierung des Beifangs soll auch die Wirtschaftlichkeit der Fischerei verbessert werden.
09.01.2013

Dänemark: EFF-Fördergelder für sieben Fischverarbeiter

Sieben dänische Fischproduzenten erhalten aus dem Europäischen Fischereifonds (EFF) Subventionen von insgesamt 1,92 Mio. Euro (14,3 Mio. DKK) für innovative Projekte, die ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken sollen. Das meldet die Organisation Naturerhvervstyrelsen. Gefördert werden Investitionen in der Verarbeitung oder im Bereich Vermarktung. Empfänger von Geldern sind Skagerak Pelagic, Bornholm, Taabbel, Læsø Fiskeindustri, Varde Laks, Jeka Fish und Triple Nine.
09.01.2013

Japan: Riesenkalmar erstmals in seiner natürlichen Umgebung gefilmt

Einem japanischen Team ist es gelungen, einen Riesenkalmar der Gattung Architeuthis erstmals in seiner natürlichen Umgebung zu filmen, meldet Fish Information & Services (FIS). Im Pazifischen Ozean in einer Tiefe von 630 Metern filmten die Wissenschaftler das Tier, das ursprünglich vermutlich eine Länge von sieben bis acht Metern hatte. Da dem Kalmar jedoch seine beiden längsten Tentakeln fehlten, mass er nur noch rund drei Meter. Die Aufnahmen des Teams der japanischen Fernsehgesellschaft NHK sollen erstmals am 13. Januar in einem 'NHK Special' und am 27. Januar in den USA im 'Discovery Channel' ausgestrahlt werden. Die Filmcrew war dem Tier in den Gewässern östlich der Insel Chichijima gut 1.000 Kilometer südlich von Tokio mit einem bemannten U-Boot bis auf 900 Meter Tiefe gefolgt. Insgesamt verbrachte das Team bei 100 Tauchgängen fast 400 Stunden unter Wasser. Mit Hilfe einer hochempfindlichen Spezialkamera konnte der Kalmar bei mehreren Tauchgängen gefilmt werden. Der Forscher Tsunemi Kubodera vom Nationalmuseum der Naturwissenschaften in Tokio äußerte sich begeistert: "Der Riesenkalmar war so schön, er schien zu glitzern."
09.01.2013

Büsum: Fraunhofer-Gesellschaft steigt bei Aquakultur-Forschung ein

Die Fraunhofer-Gesellschaft ist bei der Gesellschaft für Marine Aquakultur (GMA) in Büsum als Gesellschafter eingestiegen, teilt die GMA mit. Die größte Organisation für anwendungsorientierte Forschung in Europa hat dafür den 25-prozentigen Gesellschafteranteil des Landes Schleswig-Holstein übernommen. Erst im Juli 2012 hatte die GMA das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel als vierten Gesellschafter aufgenommen und dafür das Stammkapital um 25.000,- Euro auf 100.000,- Euro aufgestockt. Durch die Fraunhofer-Beteiligung könne die Auftrags- und Grundlagenforschung für marine Aquakultur gestärkt werden, erklärte GMA-Geschäftsführer Dr. Guido Austen. Die GMA arbeitet an innovativen Lösungen, um umweltverträgliche Aquakultursysteme insbesondere für Fische und Garnelen zu entwickeln. Zu diesem Zweck werden alternative Futtermittelrohstoffe in der Fischernährung sowie Haltungssysteme und Reproduktionsverfahren aquatischer Organismen erforscht. Mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, ebenfalls GMA-Gesellschafter, konnten bislang Drittmittel in Höhe von über 7,5 Mio. Euro für Projektarbeiten eingeworben werden.
08.01.2013

Japan: 1,3 Mio. Euro für einen Thunfisch

Der Preis sei "ein wenig hoch" gewesen, kommentierte Kiyoshi Kimura jene 1,349 Mio. Euro, die er umgerechnet für einen Roten Thunfisch in Tokios prominenter Neujahrsauktion bezahlt hat. Die begann am 4. Januar um 5:00 Uhr Ortszeit auf Tokios Fischmarkt Tsukiji. Schon im vergangenen Jahr hatte der Inhaber einer Sushi-Kette das Rekordgebot abgegeben: 2012 zahlte er mehr als 566.000 Euro für einen Thunfisch von 267 Kilo Gesamtgewicht, diesmal wog der Rekordthun "nur" 222 Kilo. Die Preise spiegeln "nicht notwendigerweise Qualität und Größe" des Tieres, betont das Portal IntraFish, sondern hier gehe es um Publicity und darum, den Ton für das neue Geschäftsjahr anzugeben. Kimura erklärte, mit seinem Gebot wolle er "Japan ermutigen". Denn die mehr als 6.000 Euro je Kilo, die er bezahlt hat, wird er beim Verkauf nicht erlösen.
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