Im chinesischen Guangxi, einem autonomen Gebiet im Süden der Volksrepublik, wurden im Fluss Longjiang seit Mitte Januar Millionen toter Fische entdeckt, meldete der in New York ansässige chinesisch-amerikanische Fernsehsender NDT. Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Hechi teilte mit: „Am 2. Februar haben wir 1,33 Mio. kleinerer Fische und 40 Tonnen ausgewachsene Fische in einem Flussabschnitt entdeckt. Davon sind die Haushalte von 237 Farmern und deren 758 Netzkäfige betroffen.“ Wasserproben hätten das Schwermetall Cadmium als Ursache identifiziert. Derzeit überprüfen die Behörden 157 Stahlschmelzbetriebe entlang des Flusses. 17 Personen von zwei Betrieben stehen unter besonderem Verdacht.
In Russland haben sich zwei kleinere Verbände der fischverarbeitenden Industrie zur ‚Fish Union’ mit derzeit 27 Mitgliedern zusammengeschlossen, meldet das Portal IntraFish. Im Oktober schlossen sich die ‚Union of Seafood Processors’ unter Führung von Jury Alasheev und die bisherige ‚Fish Union’ unter Sergei Gudkov zur neuen ‚Fish Union’ zusammen. Unter Führung von Alasheev, Inhaber des führenden russischen Garnelenimporteurs Agama, will die neue Vereinigung zahlreiche Missstände und Defizite der Branche angehen. Zum einen soll die Marktdominanz der vier größten Seafood-Importeure – Russian Fish, Technolat, Atlant-Pacific und North Company – thematisiert werden. Denn obwohl die Fish Union, die ein Handelsvolumen von 500.000 Tonnen Fisch und 15.000 Beschäftigte repräsentiert, der größte Branchenverband in Russland ist, sind die vier genannten Unternehmen nicht Mitglied.
Die Europäische Union hat nach fast einjähriger Verhandlungsdauer ein neues Fischereiabkommen mit Grönland abgeschlossen, meldet IntraFish. Obgleich die EU-Mitgliedsstaaten eine um etwa 6,5 Prozent niedrigere Quote erhalten, dafür aber 12,7 Prozent mehr zahlen, zeigten sich beide Verhandlungspartner mit dem Ergebnis zufrieden, heißt es in einer Mitteilung der EU-Kommission. In den kommenden drei Jahren, beginnend am 1. Januar 2013, dürfen die EU-Mitglieder jährlich 85.765 t fischen und zahlen dafür 17,8 Mio. Euro im Jahr - das heißt über alle Arten 0,21 Euro/Kilo. Unter dem vorherigen Abkommen, das von 2007 bis 2012 in Kraft war, lag die Fangmenge bei 91.700 t, für die im Jahr 15,8 Mio. Euro gezahlt wurden - durchschnittlich 0,17 Euro/Kilo. In den Zahlungen enthalten sind Subventionen für Grönlands Fischereisektor. Zusätzlich müssen die EU-Schiffseigner jedoch wie bisher Lizenzgebühren entrichten, um in den Gewässern der autonomen Insel zu fischen. Von dem neuen Abkommen profitieren insbesondere Dänemark, Estland, Litauen, Lettland, Polen, Deutschland, Großbritannien, Irland, Frankreich, Spanien und Portugal. Auf deutsche Quote wurden vor Grönland zuletzt etwa 7.235 Tonnen (2010) gefangen.
Der deutsche Unternehmer Hans Raab darf in seiner Melander-Fischzucht im schweizerischen Oberriet vorerst keine Fische halten. Das hat jetzt das höchste Schweizer Gericht, das Bundesgericht in Lausanne, entschieden, meldet das St. Galler Tagblatt. Schon am 31. Oktober vergangenen Jahres hatte das Verwaltungsgericht des Kantons St. Gallen Raab die Fischhaltung verboten, gleichwohl ignorierte er die Entscheidung. Im November folgte die Zwangsräumung. Das Bundesgericht entschied nun, dass das Verbot weder willkürlich sei noch gegen verfassungsmäßige Rechte des Unternehmers verstoße.
Der britische Lieferant Cumbrian Seafoods hat an den dortigen Lebensmittelhandel Garnelen als BAP-zertifizierte Ware verkauft, obgleich die Shrimps aus Zuchten stammten, die nicht nach Best Aquaculture Practices (BAP) zertifiziert waren. Das behauptet das Portal IntraFish unter Verweis auf eine Informationsquelle, die dem jetzigen Eigner Lion Capital nahe stehe. Ein Sprecher von Young’s Seafood, dessen Private Equity-Eigentümer Cumbrian Seafood im Dezember 2011 aus der Insolvenz übernommen hatte, bestätigte, dass Cumbrian nicht zertifizierte Shrimps als BAP-zertifizierte „verkauft haben könnte“. Im November 2010 hatte Cumbrian mitgeteilt, als erster in Großbritannien BAP-Shrimps anzubieten und belieferte zunächst den britischen LEH-Filialisten Asda, nach Walmart die zweitgrößte Supermarktkette der Welt. Nach Angaben des Informanten sei die Falschetikettierung bei Cumbrian bewusst erfolgt, als der Lieferant für Warmwassergarnelen die Nachfrage des Importeurs nach BAP-Ware nicht befriedigen konnte. „Höchstwahrscheinlich“ stammten diese Garnelen aus Thailand.
Codfarmers, größter norwegischer Produzent von Zucht-Kabeljau, muss sich einen neuen Verarbeitungspartner suchen, meldet das Portal IntraFish. Nesset Fiskemottak hatte seit 2010 für die Codfarmers-Zucht in Nordland (Nordnorwegen) zuletzt jährlich 6.000 t Kabeljau geschlachtet und verarbeitet, darunter auch Produkte der neuen Codfarmers-Marke ‚Strom’. Jetzt habe Nesset Insolvenz angemeldet. Codfarmers will noch bis Mai Kabeljau aus seiner Farm in Sunnmore einsetzen und im nahen Alesund, 900 Kilometer südlich von Nordland, schneiden, bis eine neue Verarbeitung im Norden gefunden ist, sagte Geschäftsführer Harald Dahl.
Noch in diesem Jahr will die Vivace GmbH im niedersächsischen Loxstedt mit dem Bau einer Störzucht für die Kaviarproduktion beginnen, schreibt der Weser-Kurier. Vivace ist eine Ausgründung des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI). Denn auch die Hauptgesellschafterin Frau Prof. Dr. Angela Köhler ist Zellbiologin und Toxikologin am Bremerhavener AWI. Dort hat die Wissenschaftlerin schon vor einigen Jahren ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Kaviar aus ovulierten Eiern, die man einfach abstreifen kann, erzeugen lässt. Während echter Kaviar traditionell aus unreifen, nicht ovulierten Störeiern hergestellt wird - ein Verfahren, bei dem die Tiere geschlachtet werden -, überleben die Tiere die von Frau Prof. Köhler entwickelte Prozedur und können mehrfach genutzt werden (vgl. auch FischMagazin 10/2009). Eventuell schon Ende diesen Jahres kann Angela Köhler Störkaviar anbieten, der auf die innovative Weise gewonnen wird.
Der Kormoranbestand in Deutschland ist 2011 auf 19.425 Brutpaare zurückgegangen. Die Abnahme in den letzten Jahren beruht dabei überwiegend auf der Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern (MV), während in den übrigen Bundesländern keine deutlichen Trends erkennbar sind. Das notiert der 3. Kormoranbericht, den das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) in MV erarbeitet hat. Die Zahl der dortigen Kormoranpaare liege mit 8.750 bis 8.800 Paaren in 16 Brutkolonien 40 Prozent unter der Maximalzahl des Jahres 2008. Eine Ursache für die erneute Bestandsabnahme wird in den hohen Verlusten des kalten Winters 2009/10 gesehen, die sich mit einem Jahr Verzögerung auf den Brutbestand auswirken. Außerdem wurden für die großen Fischteichanlagen in Boek und Lewitz Ausnahmegenehmigungen für Abschüsse erteilt. Für die Fischteiche in Lewitz wird seit 2010 die Auflösung von Schlafplätzen genehmigt. „Durch diese Maßnahme ist es gelungen, die Zahl der Kormorane, die die Fischteiche zur Nahrungssuche aufsuchen, deutlich zu verringern und die Jungfischverluste zu senken“, heißt es in einer Mitteilung des Landwirtschaftsministeriums.
Im argentinischen Hafen Necochea (Provinz Buenos Aires), größter Hafen der Provinz nach Mar del Plata, hat schon wieder eine Fischfabrik geschlossen. Der Verarbeitungsbetrieb Incopp habe aufgrund von Schulden in Höhe von 1,8 Mio. USD die gesamte 50-köpfige Belegschaft entlassen, meldet Fish Information & Services (FIS). Seit November 2011 habe die Fischwirtschaft in Necochea mehr als 400 Arbeitsplätze verloren. Im letzten Jahr hatte dort schon das Unternehmen Industrial Pesquera geschlossen und in der benachbarten Hafenstadt Quequén der Verarbeiter Engraulis.
Das National Fisheries Institute (NFI), der größte Verband der Fischwirtschaft in den USA, hat einen neuen Vorsitzenden, meldet das Portal IntraFish. Mit Henry Demone, dem Präsidenten und Geschäftsführer von High Liner Foods, ist erstmals in der 66-jährigen Geschichte der Vereinigung ein Kanadier zum Vorsitzenden gewählt worden. Die Wahl Demones illustriere den globalen Charakter der Fischwirtschaft, heißt es in einer Mitteilung des NFI. An der Seite Demones stehen als stellvertretender Vorsitzender Chris Lischewski von Bumble Bee Foods, Schatzmeister Sean O’Scannlain von der Fortune Fish Company und Sekretär Judson Reis von Gorton’s. IntraFish hatte Henry Demone im vergangenen Jahr zur „Person des Jahres 2011“ gekürt.