Neue Untersuchungen der isländischen Lodde-Bestände haben das Isländische Institut für Meeresforschung bewogen, eine Erhöhung der Fangquote um 125.000 t auf dann 325.000 t vorzuschlagen, schreibt die Icelandic Review. Islands Fischwirtschaft würde von zusätzlichen Exporterlösen in Höhe von 37,5 Mio. Euro profitieren - bei einem Gesamtexportwert von dann rund 90 Mio. Euro. Die Fischerei auf den Capelin war lange Zeit wenig erfolgreich und im historischen Kontext sind die Bestände noch immer schwach. Aktuell verlangen jetzt die Beschäftigten der Capelin verarbeitenden Betriebe Lohnerhöhungen und wollen am 7., 14. und 21. Februar streiken.
Der Sylter Fischgastronom Jürgen Gosch baut neu. Am Kliff in Wenningstedt will „der bekannteste Fischhändler Deutschlands“ einen Neubau von „Gosch am Kliff“ errichten. Das dort noch stehende Restaurant soll abgerissen werden, um auf 3.500 Quadratmetern Nutzfläche einen Komplex zu errichten, der Tourist-Info, Läden, Restaurant und Wellnessangebote beherbergen werde. Das Restaurant in den Dünen zwischen Westerland und Kampen wird eine filigrane Konstruktion aus Glasfassaden und begehbaren, begrünten Dachflächen. Drinnen sollen bis zu 150 Gäste, auf den hölzernen Außenterrassen weitere 220 speisen können. Im Mai ist Baubeginn, 2012 soll das Objekt, dessen Kosten auf zehn Millionen Euro geschätzt werden, Eröffnung feiern. Jürgen Gosch selber, der im kommenden Frühjahr 70 Jahre alt wird, habe sich den Standort auch als Altersitz ausgesucht, schreibt RP Online - „die Krönung seines beruflichen Lebenswerks“. Gosch betreibt auf der Insel Sylt neun Fisch-Verkaufsstellen, weitere 21 Filialen in der gesamten Bundesrepublik werden von Franchise-Nehmern geführt. Für die Betriebe am Hafen in List suche er Geschäftsführer.
Für Deutschlands Kutterfischer beginnt das Fischereijahr vielversprechend, teilt Verbandsgeschäftsführer Dr. Peter Breckling mit. Ob Dorsch-, Schollen- oder Seelachsfischer: die Tagesfänge sind derzeit gut. Die Dorschfischer melden sehr gute Tagesfänge: selbst kleinere Kutter konnten über 3 t erzielen, während im Vorjahr nur bis zu 1 t registriert wurden. Die Erzeugerpreise schwanken je nach Größe zwischen 1 und 2 Euro. Die Seelachsfischer melden aus der Nordsee gute Tagesfänge von durchschnittlich 8 t (Vorjahr: 7 t).
Im Frühjahr 2010 hatte Mars bereits angekündigt, bis 2020 nur noch Fisch aus nachhaltiger Fischerei einzusetzen. Jetzt sollen die ersten Katzenfutter-Produkte mit MSC-Fisch im Handel angeboten werden. Ab Februar enthalten die Produkte Whiskas „Multipack Senior mit Weissfisch in Sauce“ und der Sheba-Portionenbeutel „Zarte Streifen mit Lachs in Sauce“ ausschließlich MSC-zertifizierte Fischbestandteile, schreibt Mars Schweiz in einer Pressemitteilung. Die Umsetzung sei „eine durchaus große Herausforderung“ gewesen, betont Unternehmenssprecherin Nadine Jermann: „Jede einzelne Produktionsstätte musste hierfür eigens auditiert werden.“ Im November 2010 war das Mars-Werk im deutschen Verden als erster Produktionsstandort für Heimtiernahrung in Deutschland vom TÜV Nord nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) auditiert worden. Die Maßnahmen im Fischbereich sind ein weiterer Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie von Mars. Bereits im April 2009 hatte sich das Familienunternehmen als erster Süßwarenhersteller global dazu verpflichtet, seinen gesamten Kakaobedarf bis zum Jahr 2020 ausschließlich aus nachhaltig zertifizierten Quellen zu beziehen.
Die Makrelenfischerei der Färöer Inseln erhält keine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC). Zum ersten Mal in der Geschichte des MSC hat die Entscheidung eines unabhängigen Gutachters die Zertifizierung verhindert, obwohl zuvor eine unabhängige Organisation, in diesem Fall Det Norske Veritas, der Fischerei Nachhaltigkeit und gutes Management bescheinigt hatte. Gegen den Beschluss der Sachverständigen Melanie Carter vom 28. Januar ist weder Einspruch noch Berufung möglich, teilt der MSC mit. Im Sommer 2010 hatte sich Det Norske für eine Zertifizierung der Makrelenfischerei ausgesprochen, die die Färingische Schwarmfisch-Organisation (FPO) im Nordostatlantik betreibt. Kurz danach hatten die Färöer Inseln jedoch Ende Juli einseitig eine Fangquote von 85.000 t festgesetzt, obgleich es diesbezüglich Differenzen mit Schotten und Norwegern gibt, die denselben Bestand befischen. In Reaktion hierauf widersprach Marine Scotland der anstehenden MSC-Zertifizierung.
Dies diesjährige Fangquote für den Pazifischen Heilbutt vor den Küsten der USA und Kanadas ist gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent auf 18.636 t reduziert worden, melden die Anchorage Daily News. Nahezu 80 Prozent dieser Menge, insgesamt 14.772 t, darf Alaska fischen (2010: 18.181 t). Die Internationale Pazifische Heilbutt-Kommission, die das Fischereimanagement für beide Länder verantwortet, notierte auf ihrer jüngsten Sitzung, dass die Altersklassen extrem klein seien. Es gebe mehrere Theorien, warum die Fische so langsam wüchsen. Viel spreche dafür, dass eine große Zahl kleiner Heilbutte in Nahrungskonkurrenz zueinander stehe, außerdem fresse der Alaska-Heilbutt (arrowtooth flounder) den Meeresboden leer. Ein weiterer Faktor könnten räuberische Aktivitäten wachsender Kabeljau- und Pollackbestände sein. Die Kommission hat der Sportfischerei im Südosten des Fanggebiets eine Mindestfanggröße von 94 Zentimetern (37 inch) auferlegt, da die Freizeitfischer ihr Fanglimit seit 2004 regelmäßig überschritten hätten. Außerdem solle im Rahmen eines Projektes untersucht werden, welche Rolle Heilbutt-Beifänge in anderen Fischereien spielten.
Der norwegische Lachszüchter Marine Harvest will in seinen irischen Farmen in den Grafschaften Donegal, Mayo, Cork und Kerry in diesem Jahr zwischen 10.000 und 12.000 Tonnen Lachs für den Export ernten, schreibt das Portal IntraFish. 70 Prozent davon seien Biolachs. Gegenwärtig beschäftige Marine Harvest allein in Irland 250 Menschen und sehe Potential, Lachserzeugung und Mitarbeiterzahl innerhalb der kommenden Dekade zu verdoppeln - eine Perspektive, die Irlands Landwirtschaftsminister Brendan Smith begrüßt. Joergen Christensen, Marketingleiter bei Marine Harvest, hob jedoch hervor, dass das Wachstum im Nischenmarkt Biolachs „gesund und nachhaltig“ erfolgen müsse.
AWF Consulting und „Geschmack pur“, eine Tochter der Bizerba interactive, veranstalten zukünftig gemeinsam Schulungen und Fortbildungen für die Fisch-Bedientheke. Alexander Wever bietet unter dem Namen AWF Consulting seit 2008 Beratungsleistungen rund um das Thema Fisch und Seafood an. Im selben Jahr startete Dobbin Lange, Geschäftsführer von Geschmack pur, Schulungs- und Beratungsaktivitäten für den führenden Lebensmittelhandel im Bereich der Mitarbeiterausbildung und Sensibilisierung von Produktwissen im Rahmen der Lebensmitteltheke.
Fischwilderer haben im hessischen Bad Sooden-Allendorf, 40 Kilometer östlich von Kassel, in der Nacht zum 22. Januar aus einem Forellenteich etwa 100 Kilogramm Lachsforellen gefischt, meldet die Oberhessische Presse. Mit einem Netz holten die unbekannten Täter die Fische aus dem Teich und transportieren ihre Beute mit einer Zink- und einer Kunststoffwanne ab, die sie ebenfalls entwendeten. Der Sachschaden belaufe sich auf etwa 1.000 Euro.
Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben erstmals Proteste in Taiwan organisiert. Einige der Teilnehmer ketteten sich an die Ankerkette des Reefers „Lung Yuin“, um dessen Auslaufen zum Thunfischfang im Pazifischen Ozean zu verhindern, schreibt Fish Information & Services (FIS). Eine Taiwanesin wurde verhaftet, weil sie auf die Ankerkette geklettert war. Mit Transparenten, die die Aufschrift „The last tuna?“ trugen, wollte Greenpeace auf die aus ihrer Sicht bedrohliche Überfischung der Bestände von Großaugen- und Gelbflossenthun im Pazifik hinweisen, berichtet ABC Radio Australia. Greenpeace schreibt, gerade die „Lung Yuin“ sei „in der Vergangenheit wiederholt in illegale fischereiliche Aktivitäten“ verwickelt gewesen: „Reefers wie die Lung Yuin ermöglichen die Plünderung des Thunfischs in der Pazifikregion im großen Maßstab.“ Das 3.431 BRT-Schiff ist in Panama registriert.