Der Garnelenhof Schäfer im niedersächsischen Affinghausen hat eine EU-Zertifizierung erhalten. Damit dürfen die Betreiber Heinrich und Marco Schäfer ihre Weißen Shrimp (Penaeus vannamei) nicht mehr nur regional, sondern in ganz Europa verkaufen. Vermarktet werden die Garnelen mit einem Stückgewicht von 20 bis 25 Gramm als „Marella-Shrimps“. Partner ist das Bremer Technikunternehmen Polyplan, dessen Geschäftsführer Stefan Bruns in den kommenden Monaten noch zwei weitere Anlagen in Betrieb nehmen will. Der Garnelenhof Schäfer ist mit seiner dritten Ernte seit dem Erstbesatz im November 2009 ab heute auch auf der Messe Slow Fish vertreten, die noch bis einschließlich Sonntag in den Messehallen Bremen stattfindet. Trotz eines Kilopreises von 39,- Euro für den Endverbraucher seien die großen frischen Garnelen gefragt, sagt Landwirt Heinrich Schäfer. Alle sieben Wochen erhalte die Familie neue Besatztiere aus den USA, jeweils etwa 160.000 Shrimp je Sendung. Innerhalb von sechs Monaten wachsen die Garnelen auf Marktgewicht ab. Mittelfristig wollen die Schäfers jährlich 14 bis 15 Tonnen verkaufen.
Nach den gescheiterten Anschlägen mit Paketbomben aus dem Jemen werden Forderungen nach einer Verschärfung der Sicherheitschecks gerade bei Luftfracht laut. Erhöhte Sicherheitsvorschriften könnten insbesondere auch die Einfuhr frischer Exotenfische beeinträchtigen, schreibt Welt Online. „Schon bald könnten die exotischen Fische wieder aus den Restaurants verschwinden“, orakeln die Welt-Journalisten Ernst August Ginten und B. Nicolai. Gerade der Jemen ist Herkunftsland für einige wild gefangene Arten. Ein Problem: Waren, die mit Frachtflugzeugen in die EU geflogen werden, werden nach dem Umladen oftmals ungeprüft in den Laderäumen von Passagiermaschinen weitertransportiert. Ein Sprecher des Paketversenders GLS beschreibt die Folgen erweiterter Kontrollen: „Sollten wir zu einer hundertprozentigen Inhaltskontrolle kommen, werden sich die Versandzeiten um 24 bis 48 Stunden verlängern.“ Für Frischfisch, der momentan im besten Falle 48 Stunden vom Wasser zum Großhändler braucht, könnte das eine Verdoppelung der Transportzeit bedeuten.
Auf der dänischen Ostsee-Insel Laesoe sollen ab Frühjahr kommenden Jahres Lachse in Kreislaufanlagen gezüchtet werden. Die Europäische Union fördert das ungewöhnliche Projekt mit insgesamt 3,1 Mio. Euro, schreibt das Portal IntraFish. Insgesamt wollen die Projektmanager Steen Stubkjaer und Soeren Frandsen 13 Mio. Euro in die landgestützte Fischfarm investieren. In Kreislaufanlagen in geschlossenen Hallen sollen auf Laesoe jährlich 3.500 t Lachs im Wert von 13 Mio. Euro gezüchtet und vor allem nach Japan exportiert werden. Schon im Frühjahr 2012 solle die erste Generation erntereif sein. Das Unternehmen Laesoe Laks arbeite seit mehreren Jahren an der Entwicklung des Projektes. Nachdem die EU nun Ende Oktober die letzte Tranche von 910.000 Euro an Fördergeldern überwiesen habe, könne man vermutlich im nächsten Frühjahr mit dem Bau beginnen, sagten Stubkjaer und Frandsen. Thomas Olsen, Bürgermeister der 2.000 Einwohner zählenden Gemeinde Laesoe, zeigte sich in einem Bericht des regionalen Fernsehsenders TV2 Nord begeistert angesichts der 25 Vollzeit-Arbeitsplätze, die auf Dauer geschaffen werden sollen. Laesoe liegt im Kattegat, knapp 39 Seekilometer oder 75 Fährminuten vom dänischen Ostküstenhafen Frederikshavn entfernt.
Die Nordsee-Fischer melden momentan Rekordfänge an Schollen. Kapitän Jan de Boer hatte jüngst 5 t Schollen in einem Hol - das habe er noch nie erlebt. „Die Schollen müssen da unten aufgestapelt liegen,“ meinte der erfahrene holländische Kutterfischer, der am Ende der Reise 20 t auf die Auktion in Urk brachte. Auch deutsche Kutter notieren sehr gute Fänge. Die Schattenseite des Fangerfolgs: es werde immer schwerer, die großen Mengen an Schollen auf dem Markt unterzubringen, sagt Dr. Peter Breckling, Geschäftsführer des Deutschen Fischerei-Verbandes. Auf dänischen Auktionen gehen immer mehr Schollen in die Intervention und werden zu Fischmehl verarbeitet. Dies geschieht, wenn kein Händler bereit ist, den Mindestpreis von 0,97 Euro pro Kilo zu bezahlen. Im laufenden Jahr stieg der Anteil der angelandeten Schollen, die in Dänemark im Fischmehl landen, auf 9 Prozent. Anfang dieser Woche waren in Hanstholm erneut 35 t an einem einzigen Tag unverkäuflich.
Am vergangenen Sonntag hat es abermals einen Piratenangriff auf ein spanisches Thunfisch-Fangschiff gegeben, schreibt Fish Information & Services (FIS). Der Vorfall ereignete sich 200 Seemeilen westlich der Seychellen-Insel Mahé im Indischen Ozean. Das baskische Schiff ‚Elai Alai’ war am Samstag mit 30 Mann Besatzung aus dem Hafen der Seychellen-Hauptstadt Victoria ausgelaufen. Am nächsten Morgen bemerkten die Sicherheitskräfte an Bord, dass zwei Schnellboote dem Fangschiff „näher kamen als notwendig“. An Bord wurden die inzwischen üblichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Schließlich gab das Sicherheitspersonal Warnschüsse auf die Boote ab, die sich daraufhin entfernten. Der Eigner-Reederei Echebastar Fleet S.L.U. gehören auch die ‚Alakrana’, die sich im vergangenen Jahr 47 Tage lang in der Gewalt von Piraten befand, sowie das Hilfsschiff ‚Ortube Berria’, das Mitte Oktober 700 Seemeilen vor der Küste von Somalia einen Piratenangriff hatte abwehren können. Ein weiteres Schiff derselben Reederei, die ‚Campolibre Alai’, war im Mai einem Angriff in den Gewässern vor Madagaskar entgangen.
Norwegische Wissenschaftler haben das Virus identifiziert, das die Erkrankung Cardiomyopathy Syndrom (CMS) bei Atlantischen Farmlachsen verursacht, schreibt das Portal IntraFish. CMS, eine Erkrankung des Herzmuskels, wurde erstmals Mitte der 1980er Jahre registriert und ist neben dem Befall mit Lachsläusen und der Infektiösen Salmanämie (ISA) eine der ernsthaften Lachskrankheiten. CMS tritt vergleichsweise selten auf, führt jedoch zu hohen wirtschaftlichen Schäden, da normalerweise große Fische befallen werden, die nahezu Marktgewicht erreicht haben. Vor gut zehn Jahren veranschlagten Forscher den jährlichen Verlust durch CMS alleine für Norwegen auf 4,5 bis 8,8 Mio. Euro. In Schottland und auf den Färöer Inseln ist die Krankheit seit Ende der 1990er Jahre bekannt. Um die Jahreswende 1997/98 starben in zwei schottischen Farmen 60 Prozent eines Bestandes von 27.000 Tieren, der Rest musste vernichtet werden. Nach Entdeckung des Erregers wollen das Medizinunternehmen Pharmaq und die norwegische Schule für Veterinärwissenschaften jetzt einen Impfstoff gegen CMS entwickeln.
Das isländische Walfang-Unternehmen Hvaldur hat in diesem Jahr 500 bis 600 Tonnen Finwal-Fleisch nach Japan exportiert, schreibt die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Nach Angaben des japanischen Finanzministeriums wurden 164,1 t vermarktet, während die übrige Menge noch im Zolllager liege. Jährlich werden in Japan etwa 4.000 t Walfleisch, vor allem vom Minkwal, verkauft, aber das Angebot übersteige die Nachfrage. So werde das isländische Finwal-Fleisch die Preise beeinflussen, meint Kyodo. 2010 haben die Isländer 148 Finwale getötet, im vergangenen Jahr 125.
Das Möbelhaus Ikea hat wieder einmal darauf hingewiesen, dass es neben Mobiliar und Einrichtungsdekor auch in großem Maßstab Seafood verkauft. Im Westen von Belgien gab es nach einer Ikea-Werbeaktion, die das belgische Nationalgericht „Moules et frites“ für nur fünf Euro anbot, kilometerlange Staus. Der Verkehr auf der Autobahn zu einer Filiale in der Nähe von Gent habe sich am Sonntag über eine Strecke von fünf Kilometern gestaut, teilte die Polizei mit. Gewöhnlich kostet das belgische Nationalgericht aus Miesmuscheln und Pommes frites in Restaurants ungefähr das Vierfache.
Dr. Hans Nölting, geschäftsführender Gesellschafter des Hamburger Importeurs Nölting Gebrüder, ist aus Altersgründen zum September aus dem Unternehmen ausgeschieden. Das teilen sein Bruder und Partner Herbert N. Nölting und die neue Mitgesellschafterin und -geschäftsführerin Claudia Lülf mit. Dr. Nölting war 44 Jahre in dem Handelshaus tätig, zunächst unter seinem Vater, Firmengründer Herbert C. Nölting, und seit 1984 in leitender Funktion gemeinsam mit seinem Bruder. Mehrere Jahre leitete Nölting den Arbeitskreis Fisch- und Feinkosterzeugnisse beim Warenverein der Hamburger Börse. In beratender Funktion wird Hans Nölting weiter aktiv sein. Claudia Lülf war bereits in der Vergangenheit sechs Jahre lang bei Nölting tätig und wird ihre neue Position Anfang Januar 2011 antreten. „Mit dieser Verjüngung unserer Firma können wir Ihnen eine tragfähige und zukunftsorientierte Nachfolgeregelung im Dienste unserer Lieferanten und Kunden präsentieren“, schreibt die Geschäftsführung. Nölting Gebrüder importiert Obst- und Gemüsekonserven, Fisch und Seafood sowie Säfte, Pulpen und Konzentrate. Im Bereich Fisch und Seafood werden vor allem Sardinen, Sprotten, Heringe, Sardellen, Makrelen, Thunfisch und Lachs eingeführt. Im Oktober 2009 konnte die Firma den 75. Jahrestag ihrer Gründung begehen - auch im Fischgeschäft ist Nölting von Anfang an tätig.
Die Kanzlei CLLB Rechtsanwälte hat für mehrere Mandanten, die vorbörsliche Aktien der Caviar Creator Inc. gezeichnet hatten, einen dinglichen Arrest gegen den Vorstand bewirkt. Das Landgericht Düsseldorf gab den Anträgen der Anleger im Eilverfahren statt, teilt die Kanzlei mit. „Zweck dieses Verfahrens ist es, den geltend gemachten Anspruch unserer Mandanten umgehend zu sichern, um zu verhindern, dass zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr auf das Vermögen des Vorstandes der Caviar Creator Inc. zugegriffen werden kann“, erklärte Rechtsanwalt Christian Luber. Aufgrund der Eilbedürtigkeit wurde auf die Durchführung einer mündlichen Verhandlung verzichtet. Luber weiter: „Dieser Titel ist aufgrund des Prioritätsprinzips ein nicht zu unterschätzender Vorteil für unsere Mandantschaft. Denn bei der Vollziehung des Arrestbefehls gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ Rechtsanwalt Luber rät daher all jenen Personen, die sich von der Caviar Creator Inc. geschädigt fühlen, anwaltichen Rat von auf Kapitalmarktrecht spezialisierten Anwälten in Anspruch zu nehmen.