Die Bilder des Hamburger Künstlers Fritz Schade dokumentieren in Malerei und Grafik einen Arbeitsprozess um die Themenkreise Fisch und Fischfang, die Küste mit ihrer Fauna und die kleinen Häfen auf den dänischen Ostsee-Inseln. Vom 17. Mai bis zum 31. August dieses Jahres zeigt die Ausstellung „Die Farben des Meeres“ im Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven Bilder des Malers. Die Eröffnung findet am 17. Mai im Rahmen des Internationalen Museumstages um 11:00 Uhr statt. Der Eintritt und die Führungen sind an diesem Tag frei. Bis 18:00 Uhr werden darüberhinaus zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen angeboten, die sich vor allem um die Bremer Kogge drehen.
In Neuseeland haben fünf weitere Fischereien entschieden, sich nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) überprüfen zu lassen, teilt die Organisation mit. Dabei handelt es sich um die Jakobsmuschelfischerei im Süden Neuseelands, die Schleppangel-Fischerei (Troll) auf Weißen Thun, Neuseelands Fischereien auf Seehecht und Leng sowie die Fischerei auf Südlichen Blauen Wittling. Da Neuseelands Hoki-Fischerei und die Fischerei auf Schwarzen Seehecht in der Ross Sea schon das Zertifikat des MSC besitzen, nehmen jetzt insgesamt sieben Fischereien des Landes am MSC-Programm teil, die ein Drittel der jährlichen Anlandemengen repräsentieren. Die neu eingestiegenen fischen mehr als 75.000 t im Jahr. Durch die Synchronisierung der fünf Zertifizierungsverfahren, die in Händen der unabhängigen Organisation Moody Marine liegt, versprechen sich die Fischereien gesteigerte Effizienz und Kostenreduzierung. Neuseelands Fischereiminister Hon. Phil Heatley erklärte, dass die Regierung hinter den Bemühungen der Industrie stehe, „den Konsumenten die Nachhaltigkeit seiner Fischereien durch eine unabhängige Zertifizierung zu beweisen“.
In Deutschland gilt der Dornhai als bedroht, die aus seinem Fleisch produzierten Schillerlocken sowie Seeaal werden zunehmend ausgelistet. Vor der US-amerikanischen Ostküste hingegen klagen Fischer, dass die beachtlich gewachsenen Dornhai-Bestände der kommerziellen Fischerei inzwischen zu schaffen machen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Der Dornhai, der bis zu 1,50 m lang werden kann, ernährt sich von Kabeljau, Schellfisch, Makrelen, Hering und weiteren wirtschaftlich lukrativen Arten. Inzwischen soll die Biomasse der Haiart vor der US-Ostküste auf 1.816.000 Tonnen (4 Mrd. lb) angewachsen sein - der Fisch stelle damit mehr als die Hälfte allen Fisches in der Meeresregion. Jetzt hat eine Allianz aus Haupterwerbs- und Freizeitfischern sowie Bootcharter-Unternehmen die ‚Fishermen Organized for Rational Dogfish Management’ (FORDM) gegründet. Die Gruppe hoffe, mit Unterstützung von Wissenschaftlern und Kongressabgeordneten das wachsende Ungleichgewicht der Fischbestände im Nordosten und im mittleren Atlantik, das zu einer Krise führen könne, wieder herzustellen. So sei Jane Lubchenko, die Leiterin der US-Wetter- und Ozeanographiebehörde NOAA, um Hilfe gebeten worden.
Auf der European Seafood Exposition in Brüssel gab der Marine Stewardship Council (MSC) die Zertifizierung von drei Fischereien auf Schwarmfisch bekannt, die zusammen jährlich mehr als eine Million Tonnen Hering und Makrele fischen, teilt die Organisation mit. Dabei handelt es sich um die Heringsfischerei auf den norwegischen Frühjahrslaicher, Norwegens Heringsfischerei in Nordsee und Skagerak sowie die nordöstliche Makrelenfischerei mit Schleppnetz, Ringwade und Handleinen. Alleine die Fischerei auf den Frühjahrslaicher, die sich von ihrem Beinahe-Zusammenbruch in den 1970er Jahren erholt hat, besaß 2008 eine Fangquote von 926.000 t, so dass jetzt alleine mehr als eine Million Tonnen Hering neu zertifiziert sind. Die TAC für die Makrelenfischerei lag 2007 bei 131.065 t. Der neue MSC-Fisch wird nahezu komplett als Konsumfisch in Zentral- und Osteuropa vermarktet. MSC-Geschäftsführer Rupert Howes gratulierte dem Antragsteller Norges Sildesalgslag, der Handelsorganisation der norwegischen Schwarmfischfänger, zum MSC-Zertifikat. Die Organisation ist auf der ersten Handelsstufe der größte Handelsplatz für Schwarmfisch mit einem Jahresumsatz von zuletzt 600 Mio. € und einem Umschlag von 1,9 Mio. t Fisch. Rund 600 bis 800 Schiffe bedienen die Auktion.
Von Dienstag, den 28. April, bis Donnerstag, den 30. April, besucht die komplette FischMagazin-Redaktion die European Seafood Exposition im belgischen Brüssel, die weltweit wichtigste Fischmesse. Am Montag, den 4. Mai, finden Sie an dieser Stelle wieder aktuelle Nachrichten aus der internationalen Fischwirtschaft.
Trotz der internationalen Finanzkrise bewegt sich Islands Fischwirtschaft derzeit in ruhigem Fahrwasser, schreibt Fish Information & Services (FIS). Eirikur Tomasson, Inhaber des Fischereiunternehmens Thorbjoern, erklärte, die derzeitige Talsohle sei „nicht die schlimmste Krise, die wir erlebt haben“. Zwar habe der Sektor mit Preissenkungen von 20 bis 40% auf die fehlende Finanzkraft der Kunden reagieren müssen, doch die im Relation zum Euro schwache Isländische Krone beschere höhere Exportgewinne. Thorbjoern hatte im vergangenen Jahr einen Umsatz von sechs Millionen Euro. In Island bleibe die Fischwirtschaft mit einem Anteil von 36,6% an der Ausfuhr des Landes ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. 2008 landeten die rund 5.000 Fischer 1,3 Millionen Tonnen im Wert von 580 Mio. € an, wovon 90% exportiert wurden.
Andrew Mallison, bis vor kurzem Meerestechnologe bei der britischen Supermarktkette Marks & Spencer (M & S), ist neuer MSC-Direktor für Fischereistandards und die Lizenzvergabe für die Chain of Custody (CoC), schreibt das norwegische Portal IntraFish. Im Rahmen seiner zwölfjährigen Tätigkeit bei M & S hatte Mallison Standards für dessen Seafoodrange gemanaged, ein Sortiment von mehr als 25 Fischarten aus Seefischerei und Aquakultur aus 20 Ländern. „Ich war Mitglied des ersten Beratergremiums des Handels kurz nach Gründung des MSC und habe dessen Ziele seitdem unterstützt“, erklärt der studierte Fischereiwissenschaftler. Zunächst hatte Mallison einige Jahre in der australischen Fischwirtschaft gearbeitet, bevor er nach Großbritannien zurückkehrte. Während seiner 28jährigen Tätigkeit in Verarbeitung, dem internationalen Handel und dem LEH hatte er mit fast allen kommerziell wichtigen Fischarten zu tun und kam in Kontakt mit Produzenten weltweit, von Alaska bis Madagaskar.
Die Europäische Union nimmt einen Anlauf zur Neuordnung ihrer Fischereipolitik. Die EU-Kommission hat in Straßburg ein Strategiepapier verabschiedet, das den Abschied von dem viel kritisierten Fangquoten-System einläutet. Die Bundesregierung dringt zudem auf ein Ende der Praxis, wertvolle Speisefische tot zurück ins Meer zu kippen. Bisher schreibt die EU den Fischern zum Schutz bedrohter Bestände jedes Jahr neue Höchstfangmengen vor. Diese nach Meeresregionen aufgeteilten Fangquoten für Arten wie Kabeljau oder Scholle werden aber regelmäßig überschritten und stehen deshalb bei Umweltschützern in der Kritik. „Es gibt zu viele Schiffe für zu wenige Fische“, heißt es in dem sogenannten Grünbuch der Kommission, das heute vorgestellt wurde. Brüssel schlägt deshalb ein System vor, wie es Norwegen, Island, Neuseeland und Australien praktizieren. Dort weisen die Regierungen den Fischern individuelle Fangrechte zu, die sie auf einer Art Privatmarkt handeln können. Zu den Befürwortern gehören etwa Dänemark und die Niederlande. Frankreich fürchtet, dass kleine Fischbetriebe ihre Fangrechte an große Industriefischer verkaufen müssten, da sie nicht lukrativ genug arbeiten.
Thailands Garnelen-Züchter versprechen sich für dieses Jahr eine steigende Nachfrage für ihr Produkt – trotz der weltweiten Finanzkrise, sogar aufgrund der wirtschaftlichen Talsohle, schreibt Fish Information & Services (FIS). Der vermehrte Verzicht auf Gastronomiebesuche zugunsten heimischer Abendessen könne den Absatz der Shrimps aus Thailand um bis zu zehn Prozent steigern, meinte Poj Aramwattananond, Präsident des Thailändischen Tiefkühlverbandes (TFFA). In den ersten beiden Monaten dieses Jahres sei die Exportmenge um 19,34% auf 48.601 t gestiegen, der Wert der Ware lag mit 283 Mio. USD um 8,17% über Vorjahresniveau. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt Shrimps für 2,38 Mrd. USD ausgeführt. Angesichts der globalen Rezession haben Thailands Farmer ihre Produktion allerdings gedrosselt, so dass im ersten Quartal nur 96.000 t geerntet wurden, ein Rückgang von 15% gegenüber I/2008, teilte der Präsident der Vereinigung ostthailändischer Garnelenzüchter (TESFA) mit, Banchong Nisapavanich. Auf dem Binnenmarkt liege der Preis für Vannamei (50er Count) derzeit mit 3,90 USD/kg 10 bis 15% höher als Anfang 2008.
Am 15. April hat das Amtsgericht Neubrandenburg das Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Caviar Creator Verwaltungs GmbH, Demmin, zur Sicherung der künftigen Insolvenzmasse und zur Aufklärung des Sachverhalts angeordnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Christian Graf Brockdorff, Potsdam, bestellt. Verfügungen der Schuldnerin sind nur noch mit Zustimmung des vorläufigen Verwalters wirksam. Rechtsanwalt Brockdorff ist ermächtigt, Bankguthaben und sonstige Forderungen der Schuldnerin einzuziehen sowie eingehende Gelder entgegenzunehmen. Der Eröffnung des Insolvenzverfahrens war ein Urteil des Landgerichts Düsseldorf vorausgegangen, dass Caviar Creator zu Schadenersatz gegenüber einer Aktionärin verurteilt hat. Die Anlegerin hatte geklagt, weil sie sich falsch beraten fühlte und Caviar Creator die tatsächliche Nichthandelbarkeit der Aktien verschleiert habe. Dies und die Tatsache, dass der Anlegerin zeitlich weit vor Zeichnung das Emissionsprospekt nicht zur Verfügung gestellt wurde, sah das Landgericht Düsseldorf in dem zwischenzeitlich rechtskräftigen Urteil als Aufklärungsverschulden gemäß § 278 BGB an. Der Schutzverein der Bankkunden e.V., Passau, forderte betroffene Anleger in einer Pressemitteilung auf, demgemäß Möglichkeiten prüfen zu lassen, inwieweit hier Schadensersatzansprüche gegen die Verantwortlichen bestehen.