19.05.2011

Krabbenfischer bleiben vorerst im Hafen

Vorsichtig optimistisch zeigen sich die Krabbenfischer an der Nordseeküste, trotzdem wird vorerst weiter gestreikt. Die Fischer hoffen nach einem Treffen mit Landwirtschaftsminister Gert Lindemann (CDU) und dem Staatssekretär des Bundesumweltministeriums, Robert Kloos, am Mittwoch in Cuxhaven auf politische Hilfe. Die Erzeugerpreise sind nach einem Tiefstand von 1,27 Euro pro Kilogramm Krabben in der Zwischenzeit auf mehr als zwei Euro gestiegen. Auch aus Sicht des Ministers hat sich die Situation verbessert, sie sei aber noch nicht zufriedenstellend. "Es muss verhindert werden, dass die Preise wieder unter Druck geraten", sagte Lindemann nach dem Gespräch. Er rechne damit, dass die Krabbenfischer in den nächsten Wochen wieder rausfahren, sagte Lindemann. Aber die Erzeugerstrukturen müssten verbessert und verbindliche Vorgaben festgelegt werden. Bundesstaatssekretär Kloos erklärte, es lägen inzwischen Angebote für die Erzeuger von 2,50 Euro für das Kilogramm Krabben vor. Nun müsse man nach weiteren Möglichkeiten suchen, die finanzielle Situation der Fischer langfristig abzusichern. Dazu gehörten auch Absprachen mit den anderen Fischereinationen wie der Niederlande. EU-Quoten für Krabben schloss Kloos allerdings aus. Daran seien weder die Fischer noch die Bundesregierung interessiert.

Die Beteiligten sprachen bei dem Treffen in Cuxhaven auch über eine Abwrackprämie für die Kutter. Dadurch könnte die Kutterflotte und damit auch die Fangmenge reduziert werden, sagen die Fischer. Kloos äußerte sich dazu aber zurückhaltend, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. Das EU-Recht setze für derartige Beihilfen enge Grenzen, so der Staatssekretär. Minister Lindemann sagte, es gebe aber die Zusage von Bund und Ländern, zu prüfen, ob den Krabbenfischern bei finanziellen Engpässen kurzfristig geholfen werden könnte, zum Beispiel durch die Rentenbank. Die Krabbenfischer wollen zunächst weiter streiken. Ihr Ziel ist ein Preis von mindestens drei Euro pro Kilo Granat. Zwar bewege sich der Preis langsam nach oben, liege aber immer noch zu tief, so die Streikenden. Ende Mai sollen die Gespräche zwischen den Fischern und der Politik weitergeführt werden. An dem runden Tisch sollen dann auch die niederländischen Fischerkollegen teilnehmen.
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