15.08.2017

Schottland: Fischer machen Aquakultur für Wildlachs-Rückgang verantwortlich

Lachsfischer im Norden Großbritanniens machen die dortige Lachsaquakultur dafür verantwortlich, dass die Rückkehrerzahlen beim Wildlachs im schottischen Fluss River Awe (Argyll) immer weiter zurückgingen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Offiziellen Statistiken zufolge waren 2016 noch 807 Rückkehrer gezählt worden, während es in diesem Jahr kaum 400 seien, obgleich die Saison sich ihrem Ende nähere, teilt Salmon and Trout Conservation Scotland (STCS) mit. Die Umweltorganisation hält die durch die Aquakulturen verbreiteten Lachsläuse für eine Hauptursache dieses Rückgangs. Denn die aus den Flüssen der südwestlichen Highlands ins Meer wandernden Junglachse müssten einen "Spießrutenlauf" nahe vorbei an den Läuse produzierenden Lachsfarmen entlang der Westküste machen, bis sie das offene Meer erreichten. Seit Beginn der intensiven Fischzucht sei zunächst der Bestand der geschlechtsreifen Meerforellen eingebrochen und jetzt befänden sich die Wildlachszahlen "beschleunigt im freien Fall". Daher fordere STCS, die Farmen in geschlossene Tanksysteme zu verlegen, da nur dies die Verbreitung der Parasiten verhindern könne. Ein Vertreter der schottischen Regierung teilte mit, dass die Forschungseinrichtung Marine Scotland Science vor kurzem ein Projekt zu der Problematik begonnen habe.

Lesen Sie hierzu auch im FischMagazin-Archiv:
21.08.2013   Island: Zuchtlachse verändern Wildlachs genetisch
19.12.2012   Irland: Demonstration gegen geplante Lachsfarmen
20.01.2011   Kanada: Erste marine Lachszucht im geschlossenen Schwimmtank
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