Studie: Prozesswasser der Fischindustrie enthält wertvolle Rohstoffe

Das in der Fischverarbeitung verwendete Wasser enthält derart viel Eiweiß und Fett, dass es sich lohnt, die Inhaltsstoffe als Rohstoff für Fischfutter zu verwenden, schreibt das Portal IntraFish unter Verweis auf eine neue schwedische Studie. Ingrid Undeland, Professorin für Biologie und Biotechnik an der Technischen Hochschule Chalmers in Göteborg, hat in einem Forschungsprojekt festgestellt, dass das Prozesswasser bei der Produktion von mariniertem Hering bzw. geschälten Shrimps bis zu 7 Prozent Eiweiß und 2,5 Prozent Fett enthalte, aber auch das rotfarbene Pigment Astaxanthin. Für die Herstellung einer Tonne mariniertem Hering werden 7.000 bis 8.000 Liter Wasser verwendet und für die Produktion einer Tonne geschälter Garnelen sogar 50.000 Liter. "Unsere Berechnungen zeigen, dass in einer Primärverarbeitung von Hering bis zu 15 Prozent des in die Verarbeitung gelangenden Heringsproteins im Wasser landen und als Abfall behandelt werden", sagte Ingrid Undeland.

Das Forscherteam nutzte ein Zweistufenverfahren - eine Flockung in Lebensmittelqualität sowie ein Flotationsverfahren - , um bis zu 98 Prozent des Proteins und 99 Prozent der Omega-3-Fettsäuren wiederzugewinnen. In Kooperation mit der Universität Göteburg und dem Futtermittelhersteller Skretting wurde die neue Biomasse als Inhaltsstoff von Lachsfutter getestet. Das Ergebnis wurde aufgrund von Parametern wie organische Gesundheit, Wachstumsrate, Futterverwertungsrate, Futteraufnahme, Gewicht und Kondition beurteilt. Darüberhinaus wurde die nährstoffreiche Flüssigkeit zum Glasieren von Fisch eingesetzt, um diesen vor dem Ranzigwerden zu bewahren. Das Ergebnis: sie schützte ein wenig mehr als Wasser. Und schließlich wurde die Flüssigkeit als Substanz zur Algenkultivierung verwendet, wobei sie das Wachstum von zwei Algentypen verbesserte.

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