Die Alaska Fisheries Development Foundation (AFDF) ist neuer Auftraggeber für die MSC-Zertifizierung der Alaska Wildlachs-Fischerei, meldet das Portal IntraFish. Die AFDF hat die Klientenschaft von der Pacific Seafood Processors Association (PSPA) übernommen, die wiederum 2015 das Nachhaltigkeitszertifikat von der Alaska Salmon Processors Association (ASPA) geerbt hatte. Damit ist die MSC-Zertifizierung für den Alaska-Wildlachs, die die Fischerei erstmals im Jahre 2000 erhalten hatte, jetzt bis zum 11. November 2023 gültig. Die AFDF ist außerdem MSC-Klient für die Zertifizierung der Fischerei auf Pazifischen Kabeljau sowie für die Zertifizierung sowohl des Pazifischen Kabeljaus als auch des Alaska-Wildlachses nach dem Responsible Fisheries Management (RFM)-Programm.
Das Technologie-Transfer-Zentrum (ttz) Bremerhaven veranstaltet am 21. und 22. November in Bremerhaven die Konferenz 'Focus Fish'. Die zweitägige Veranstaltung bietet unter anderem folgende Themen:
Die landwirtschaftliche Fischzucht in der Schweiz hat einen Rückschlag erlitten. Der Anlagenbauer und Fischverarbeiter Heinz Buri hat bereits in der ersten Jahreshälfte 2019 Insolvenz wegen Überschuldung angemeldet, wie die Solothurner Zeitung meldet. Buri hatte mit seinen Firmen Aquafarming XMV und Highfisch, beide ansässig in Mühledorf (Kanton Bern), Landwirte bedient, die Fisch züchten wollten. Mit dem erstgenannten Unternehmen baute er Fischzuchtanlagen, während das zweite die produzierten Fische abnahm, ausnahm, veredelte und an Restaurants, Verbraucher und Märkte verkaufte. "Der Schaden, den Heinz Buri angerichtet hat, ist für die Landwirte, die seine Anlagen installierten, beträchlich", schreibt die Zeitung mit Verweis auf die "BauernZeitung". Dieser gegenüber hatte Buri erklärt, dass sechs Anlagen im Bau oder bereits in Betrieb seien, während vier bis fünf weitere Landwirte eine Bewilligung für den Bau besäßen.
Der isländische Grund- und Schwarmfisch-Produzent HB Grandi heißt seit Ende August Brim. Den Namen hat HB Grandi von Útger∂arfélagi Reykjavíkur (UR) übernommen, die bis 2018 unter Brim Seafood firmierten und deren asiatische Verkaufsunternehmen HB Grandi gekauft hat, schreiben die Undercurrent News. Dabei handele es sich um Verkaufsfirmen, die UR 2015 von der Icelandic-Gruppe übernommen hatte: Icelandic Japan, Icelandic China und Icelandic Hong Kong. Im Gegenzug erhalte UR, die bislang einen Anteil von 34% an HB Grandi hielten, weitere Unternehmensanteile, womit der UR-Anteil nach Abschluss des Geschäfts auf 42,31% steige. HB Grandi trug seinen Namen seit 15 Jahren, als die Unternehmen Haraldur Bö∂varsson und Grandi fusionierten. Grandi wiederum war nach Angaben der Undercurrent News aus einem Zusammenschluss von Isbjarnar und Baejarutgerdur Reykjavíkur entstanden. "Die Veränderungen in diesem Jahr betonen die gewachsene Bedeutung von Marketing und Verkauf", teilte HB Grandi mit. Die Marke Brim Seafood mit ihrem Logo aus drei Wellen, die einen Fisch formen, sei international bekannt und werde auch von der neuen "Brim" weiter verwendet werden.
Die Menge Fisch, die auf Island in Aquakultur erzeugt wird, soll innerhalb der kommenden zwei Jahre auf das Doppelte steigen. Das zumindest kündigt Islands Finanz- und Wirtschaftsministerium in einer Pressemitteilung an, zitiert im Nachrichtenmagazin Iceland Review. Im laufenden Jahr habe Island auf Basis Wert 60% mehr Zuchtfisch exportiert als im Jahre 2018. Damit mache Aquakulturfisch auf Basis Wert schon jetzt 1% sämtlicher Exporte aus. Die per Lizenz zugelassene Aquakulturproduktion wurde 2019 auf rund 85.000 t im Jahr verdoppelt. Allerdings benötigten die Produzenten weitere zwei Jahre, um diese Menge auch tatsächlich zu produzieren, je nach Entwicklung der jeweiligen Farmunternehmen.
In Schweden ist das weltweit erste Hautpflegeprodukt vorgestellt worden, das Kollagen aus ASC-zertifizierter Fischzucht enthält, teilte der ASC mit. Die Inekogruppen präsentierte unter dem Markennamen Nordbo Kollagen ein Produkt, das unter anderem in den Filialen von Life vermarktet werden soll, der größten Kette für Gesundheits- und Schönheitsprodukte in Schweden, Norwegen und Finnland. Die Nahrungsmittelergänzung verspricht gesunde Haut, Haare und Nägel. Entwickelt in Kooperation mit dem dänischen Unternehmen Engredo (Vejle), enthält es Protein aus Pangasius-Haut, der von dem chinesischen Züchter Vinh Hoan gefarmt wird. Anfang des Jahres hatte die Inekogruppen, die nach eigenen Angaben auf nachhaltige und innovative Produkte setzt, bereits das erste Ergänzungspräparat mit ASC-zertifiziertem Fischöl auf den Markt gebracht.
Chinas größter Produzent von Abalone - auch Meerohr genannt - ist der erste Züchter in China, der nach dem Abalone-Standard des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden ist. Die Fujian China-Singapore Everest Co., Ltd (FCSE) feierte das Zertifikat im Rahmen eines jährlich stattfindenden landesweiten Abalone-Symposiums in Rongcheng, Provinz Shandong. FCSE sitzt im Bezirk Lianjiang in der Provinz Fujian, die in China als Heimat der Abalone gilt. Das seit mehr als 20 Jahren aktive Farmunternehmen ist vertikal integriert von der Brut und der Zucht über die Verarbeitung bis zum Verkauf. Als Premium-Seafood ist das Meerohr bei Chinesen sehr gefragt.
Der chilenische Lachszüchter AquaChile verfügt nach einer Produktionserweiterung über die weltweit größte Lachsverarbeitung, teilt der seit Januar 2019 zu dem Proteingiganten Agrosuper gehörende Fischproduzent mit. Bislang galt Mowis Morpol-Fabrik in Polen mit einer Jahreskapazität von 90.000 t als größte Lachsfabrik der Welt. Nach einer Investition in die Produktion von 21 Mio. USD (= 19,1 Mio. Euro) könne die Fabrik in Quellón in der südchilenischen Region Los Lagos jetzt 50 % des von AquaChile produzierten Lachses verarbeiten. Auf einer Betriebsfläche von 8.000 Quadratmetern seien 1.000 Arbeitskräfte beschäftigt. "Das ist eine Anlage auf Weltniveau mit modernster Technik, Automatisierung und Kontrolle der Produktionsprozesse", sagt Betriebsleiter Juan Pablo Rodriguez. Der Betrieb trage die Zertifierungen ISO, ASC, BAP, IFS, halal und koscher. Die Erweiterung fällt in ein Jahr, in dem AquaChile seine Umsätze im ersten Halbjahr um 47% auf 492,4 Mio. USD (= 448,4 Mio. Euro) steigern konnte. 184,9 Mio. USD (= 168,4 Mio. Euro) seien dabei auf Mengenwachstum zurückzuführen, 7 Mio. USD (= 6,4 Mio. Euro) auf höhere Lachspreise, womit ein Absatz- und Preisrückgang bei der Forelle kompensiert werden konnte. Das EBITDA lag mit 76,5 Mio. USD (= 69,7 Mio. Euro) fast 21% höher als im Vergleichszeitraum 2018.
Im Februar diesen Jahres begann das MSC-Bewertungsverfahren für die Schleppnetz- und Langleinenfischerei auf den Kap-Seehecht vor Namibia, für Mai kommenden Jahres sei der Abschlussbericht für die 154.000 Tonnen-Fischerei angekündigt, meldet das Portal IntraFish. In Nordeuropa, insbesondere in Deutschland und Holland sei die Nachfrage nach dem Merluccius capensis in diesem Jahr stark gewesen, sagt Konrad Geldenhuys, Verkaufs- und Marketingleiter bei dem südafrikanischen Exporteur Sea Harvest. Bislang werde der genannte Markt mit dem MSC-zertifizierten Seehecht aus Südafrika bedient, doch die Käufer hofften erwartungsvoll, dass die namibische Seehechtfischerei ebenfalls den Zertifizierungsprozess erfolgreich abschließt. Michael Marriott, MSC-Vertreter für Südafrika, erklärte gegenüber IntraFish, dass laut einer MSC-Studie 35 Prozent des Wertes der südafrikanischen Seehechtfischerei auf die Zertifizierung zurückzuführen seien.
In Irland gibt es ab dem kommenden Jahr erstmals eine Qualifizierung für Fischfachhändler, um für den Sektor Expertise zu schaffen bzw. zu bewahren, melden die Undercurrent News. Das von der Seefischereibehörde Bord Iascaigh Mhara (BIM) entwickelte 'Certificate in Fishmonger Skills' - sinngemäß: 'Zertifikat über fischhändlerische Fähigkeiten' - wurde offiziell am vergangenen Dienstag, den 1. Oktober, in dem östlich der irischen Hauptstadt Dublin gelegenen Fischereihafen Howth vorgestellt. "Die heutigen Konsumenten erwarten von ihren Fischhändlern ein breites Seafood-Wissen", sagte Ian Mannix, Skills-Manager bei BIM, "sie wollen, dass diese sie beraten können, wenn sie vor der Theke stehen. Dieses neue Programm wird jeden, der im Fischfacheinzelhandel arbeitet, mit einer soliden, zertifizierten Ausbildung versehen."