Die Zahl der Flusskrebse im Berliner Tiergarten geht offenbar zurück. Von Anfang April bis Ende Juli diesen Jahres fing ein Fischer im Tiergarten Mitte und im Britzer Garten in Neukölln 10.500 Exemplare des Roten Sumpfkrebses (Procambarus clarkii). Die Tiere hatten im Sommer 2017 erstmals bundesweit für Aufsehen gesorgt, als sie durch den Tiergarten wanderten. 2018 fing dann ein Fischer mit Genehmigung der Senatsverwaltung für Umwelt in der Saison fast 39.000 Krebse, die für den Verzehr verkauft wurden. So vermarktet beispielsweise Matthias Engels an seinem Fischstand in der Kreuzberger Markthalle Neun den "Berlin Lobster". Doch zwei Jahre nach Entdeckung des Sumpfkrebs-Vorkommens nehmen die Zahlen ab. Die Fangmenge von 2018 werde bis zum Ende der Fangsaison im November "wohl nicht erreicht", meint Derk Ehlers, Umweltexperte beim Berliner Senat. Ob die Krebse jedoch ganz wieder aus der Stadtnatur verschwinden, sei fraglich: Nur ein einzelnes Weibchen müsse überleben, damit eine neue Population entstehen kann.
Die Preise für Norwegerlachs waren in der 39. KW so niedrig wie zuletzt vor fünf Jahren. Allerdings haben sich einige gängige Sortierungen preislich leicht erholt, meldet IntraFish. Der Durchschnittspreis lag in der vierten September-Woche mit 41,96 NOK/kg (= 4,20 Euro/kg) 0,13% niedriger als in der Vorwoche, 16% niedriger als einen Monat zuvor und 28,23% niedriger als vor drei Monaten. Die Preise für Fische der beliebtesten Gewichtsklasse 3-4kg - sie hat einen Marktanteil von 36,7% - zogen allerdings leicht um 1,06 NOK oder 0,11 Euro/kg an auf 40,63 NOK oder 4,10 Euro/kg. Auch die Sortierung 4-5 kg war um 1,15 NOK oder 0,12 Euro/kg teurer als in der Vorwoche (43,29 NOK oder 4,30 Euro/kg). Die Spotmarktpreise für Lachs stünden unter dem Einfluss eines "massiven Zuflusses von Lachs in den Markt", teilte Analyst Tore Tonseth von der SpareBank1 mit. Da Norwegen aktuell zuviel Fisch ernte, würden sich die Käufer entscheiden, Lachs zu frosten und Lagerbestände aufzubauen, erklärte ein Exporteur. Das habe auch Folgen für die Börsenkurse: in Relation zum Aktienindex Stoxx Europe 600 sank die Notierung der Industrie um 13,7% und in Relation zum Oslo Stock Exchange Benchmark (OSEBX) sogar um 16,2%. Die Analysten der SpareBank1 bewerteten diesen Wertverlust jedoch als "klassische Überreaktion" aufgrund kurzfristiger Faktoren wie eben der Preisentwicklung.
Die Chinesen haben im vergangenen Jahr 879.300 t Flusskrebse gegessen. Diese Zahl nennt ein aktueller Bericht des chinesischen Landwirtschaftsministeriums, zitiert bei Fish Information & Services (FIS). Denn der Crayfish, vor einigen Jahrzehnten noch von den Reisfarmern als Schädling verflucht, nährt heute eine eigene Branche mit einem Wert von zuletzt 14,66 Mrd. Yuan, rund 1,874 Mrd. Euro. 17.670 Gastrobetriebe landesweit bieten den Flusskrebs an, den die Chinesen bevorzugt gewürzt mit Szechuan-Peffer und scharfer Chili-Sauce essen. Laut ministeriellem Bericht leben inzwischen rund fünf Millionen Menschen - Farmer, Köche und Gastrobeschäftigte - von dem "kleinen Hummer".
Das Stolt-Nielsen Tochterunternehmen Stolt Sea Farms hat für das dritte Quartal 2019 Verluste gemeldet, schreibt IntraFish. Grund sind umfangreiche Investitionen, die der Züchter von Steinbutt und Seezunge in den Ausbau seiner Kernaktivitäten vorgenommen hat. Für III/2019 meldete Stolt Sea Farms Verluste von 397.590 Euro, während in III/2018 noch ein Profit von 368.342 Euro erwirtschaftet wurde - und das, obwohl die Umsätze im dritten Quartal 2019 um 10% auf 25,8 Mio. Euro gestiegen waren. Der Hintergrund: Stolt hat bis zum 31. August 5 Mio. Euro in den Ausbau seiner Produktion investiert, fast dreimal mehr als im Vergleichsquartal 2018. Denn die Gruppe will mit dem Bau von zwei Kreislaufanlagen für Seezunge - eine in Cervo/Spanien, die andere in Tocha/Portugal - ihre derzeitige Produktionskapazität von 850 t auf 2.800 t im Jahre 2023 mehr als verdreifachen. 96% seines Umsatzes erzielte Stolt Sea Farms zuletzt mit Steinbutt und Seezunge, die übrigen 4% erlösten der Verkauf von Stör und Kaviar aus eigenen Betrieben. Stolt Sea Farms betreibt insgesamt 15 landgestützte Farmen: sieben in Spanien, jeweils eine auf Island, in Frankreich, Portugal und Norwegen sowie vier in Kalifornien, wobei letztere Stör und 'Sterling Caviar' produzieren.
Die isländischen Fischereiunternehmen Vísir und Thorbjorn, das als Thorfish handelt, verhandeln über eine Fusion, die in den nächsten drei Jahren realisiert werden soll, melden die Undercurrent News. Das fusionierte Fangunternehmen würde über eine isländische Fangquote von über 44.000 t verfügen, hätte einen Umsatz von 117,9 Mio. Euro und mehr als 600 Beschäftigte. Vísir unterhält sieben Weißfischfänger, Thorfish drei Langleinenfänger und drei Frosttrawler. Beide produzieren gesalzenen Weißfisch für den Mittelmeerraum, TK-Produkte sowie Frischfrisch. Vísir und Thorbjorn, beide in Grindavik ansässig, kooperieren schon bei der Fischtrocknungsfabrik Haustak und Codland, Produzent von Fischkollagen.
Kanadas Liberale, die Partei von Premierminister Justin Trudeau, haben angekündigt, im Falle eines Sieges bei den am 21. Oktober stattfindenden kanadischen Parlamentswahlen die Lachszucht in Meeresgehegen bis zum Jahre 2025 abzuschaffen. Der Fisch solle in Zukunft nur noch in landgestützten Anlagen gezüchtet werden, um die Wildfischbestände zu schützen, heißt es in einem 85-seitigen Dokument. Betroffen seien insbesondere die Lachszuchten in der westkanadischen Provinz British Columbia (BC).
Die industrielle Fischerei auf den Südlichen Seehecht (Merluccius australis) vor der Küste von Chile ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden, meldet das Portal IntraFish. Die Fischerei auf den Seehecht im Südostpazifik (FAO-Fanggebiet 87) erfolgt vor den chilenischen Regionen X, XI und XII mit Grundschleppnetzen und Langleinen. Die von der FAO mitgeteilten Fangmengen sind in den letzten eineinhalb Jahrzehnten erheblich zurückgegangen: von 56.968 t im Jahre 2004 auf 24.797 t im Jahre 2016. Mitte der 1980er Jahre wurden von dem Seehecht, bei dem ein Bestand vor Neuseeland und der jetzt zertifizierte vor Patagonien unterschieden wird, noch bis zu 111.000 t jährlich gefischt. Das MSC-Zertifikat hat die Fischerei erhalten unter dem Vorbehalt, dass zwei zentrale Aspekte in den kommenden Jahren optimiert werden.
Russland meldete zum Ende seiner diesjährigen Fangsaison für Wildlachs am 24. September eine Gesamtfangmenge von 465.000 t, schreibt das Portal IntraFish. Das sei ein Plus von 39 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 2017. Denn da der 'pink salmon' oder Buckellachs (Oncorhynchus gorbuscha) nur alle zwei Jahre in großer Zahl zum Laichen zurückkehre, würden aufgrund erheblicher Schwankungen nicht aufeinanderfolgende Jahre miteinander verglichen. Deshalb sei Russlands Fangmenge auch 28 Prozent geringer ausgefallen als im Rekordjahr 2018, teilte die nationale Fischereibehörde des Landes - Rosrybolovstvo - mit. Auf der Halbinsel Kamtschatka schloss die Fangsaison für Wildlachs am 23. September mit 378.000 t und damit 56 Prozent mehr als 2017. Das Gros der Fische waren Buckellachse, nämlich 287.000 t. In der Region Magadan lagen die Lachsfänge mit 10.500 t gut 64 Prozent höher als vor zwei Jahren und die Anlandungen auf Sachalin und der Inselkette der Kurilen stiegen um 3 Prozent auf 45.000 t, wovon 59 Prozent auf den Pink entfielen. Um das Elffache gegenüber 2017 stiegen die Lachsfangmengen in Primorje auf 24.000 t, während die Region Chabarowsk einen Rückgang um 42 Prozent auf 26.800 t meldete.
Deutsche See bietet erstmals eine Produktlinie für das Kühlregal an. Bei den ersten beiden Artikeln handelt es sich um Räucherlachs und Graved Lachs mit einem Nettogewicht von jeweils 100 Gramm. Ziel sei es, "hochwertige Fischfeinkost in das SB-Kühlregal zu bringen", heißt es in einer Pressemitteilung der Bremerhavener Fischmanufaktur. Der Lachs wächst in ASC-zertifizierten Aquakulturen in Norwegen auf und wird in Deutschland verarbeitet. Der Räucherlachs wird über Buchenholz mehr als zehn Stunden mild geräuchert und in Scheiben geschnitten, der Graved Lachs wird traditionell handgebeizt, das heißt mit Salz und etwas Zucker mariniert und mit einer ordentlichen Portion Dill von Hand verfeinert.
Der Garnelenzüchter Förde Garnelen im schleswig-holsteinischen Bülk (Gemeinde Strande) will seine Produktionskapazität von bislang rund fünf Tonnen im Jahr auf bis zu 50 Tonnen White Tiger-Shrimps verzehnfachen, meldet die Eckernförder Zeitung. Mit Geldern in Höhe von 3,76 Mio. Euro soll dort in den kommenden zwei Jahren eine hochmoderne Aquakultur-Kreislaufanlage errichtet werden. Sie nutzt energiesparend die Abwärme von Einrichtungen der Kieler Stadtwerke. Anfang September überreichte Schleswig-Holsteins Fischereiminister Jan Philipp Albrecht dem Unternehmen einen Zuwendungsbescheid über 1,88 Mio. Euro. Die Förderung erfolgt im Rahmen des Landesprogramms Fischerei und Aquakultur. 75 Prozent der Fördersumme stammen aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF), 25 Prozent steuert das Land bei. Förde Garnelen erhalte damit einen Zuschuss von 50 Prozent, teilte das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung mit. "Ich hoffe, dass dieses Beispiel Schule macht und weitere vergleichbare Investitionen in Schleswig-Holstein folgen werden", sagte Albrecht.