Von einem Verkaufsfahrrad bietet der Rostocker Armin Steibli seit Mai hochwertige Fischbrötchen in der Hansestadt an, meldet die Schweriner Volkszeitung (SVZ). Der gebürtige Schwabe, der in Rostock Lebensmittel- und Biotechnologie mit einem Masterabschluss in Aquakultur studiert hat, wollte ursprünglich ein stationäres Fischgeschäft eröffnen. "Ich hatte bereits einen Businessplan und einen vorläufigen Kredit, aber es gab keine richtige Immobilie und ich bekam auch kalte Füße", berichtet der 33-Jährige. So entschied er sich für eine originelle Geschäftsidee - ein "Gastrobikekonzept": ein Fischbrötchen-Bistro mit Elektromotor und Pedalantrieb. Von René Tober vom Transportrad MV und Bootsbauermeister Paul Brümmer - beide aus Rostock - ließ er ein 120 kg schweres Lastenrad (Basis: Bakfiets) mit Elektromotor, Theke und Kühlaggregat bauen.
Seit 100 Jahren gibt es 2019 Fische Giesler in Barmbek. Das Geschäft in der Fuhlsbüttler Straße 137 führt seit 15 Jahren Thomas Giesler (51). Der Charakter des Fischfachgeschäfts hat viel Klassisches. Morgens kurz nach 4:00 Uhr fährt Giesler vom heimischen Poppenbüttel zum Fischmarkt an der Großen Elbstraße: "Ich kaufe nur ganze Fische. Da sieht man die Qualität, die Frische der Fische besser - und ich habe ein besseres Gefühl." Sein Vater Hans-Wilhelm Giesler (77), von dem er das Geschäft übernommen hat, verrät: "An guten Tagen verkaufen wir schon ein paar Zentner Fisch." Mit fünf Beschäftigten werden im Keller des Ladens nicht nur die Fische filetiert, sondern auch sämtliche Salate - bis auf den Algensalat - hergestellt, einschließlich der Mayonnaise. Vom eigenen Mittagstisch werden täglich bis zu 100 Portionen verkauft. Die Gieslers sind eine "Fisch-Dynastie". Thomas' Bruder Frank (53) arbeitet für seinen Schwiegervater bei Fisch Böttcher am Mühlenkamp. Die Großeltern mütterlicherseits hatten 1933 ein Fischgeschäft am Efeuweg in Winterhude gegründet, das Hans-Wilhelm 1965 mit seiner Frau Karin übernahm. 1970 baute er an der stärker frequentierten Alsterdorfer Straße neu und war hier, in der Nähe des Winterhuder Marktes, schon damals mit einem Mittagstisch erfolgreich. 1982 übernahm er von einem Kollegen den heutigen Standort in Barmbek-Nord. Thomas Giesler, dessen Arbeitstag 15 Stunden hat, zitiert das Hamburger Abendblatt: "Ich habe einfach Bock auf das Produkt Fisch."
Das kanadische Fischereiunternehmen Clearwater Seafoods darf seine MSC-Zertifizierung für die Hummerfischerei vor der Ostküste Kanadas behalten, obwohl es im September 2018 zu einer hohen Geldbuße verurteilt worden ist, schreibt das Nachrichtenportal CBC News. Der in Halifax ansässige Hummerverarbeiter hatte 3.800 nicht genutzte Hummerkörbe im Herbst 2017 für nahezu zwei Monate auf dem Meeresboden vor Nova Scotia gelagert, statt sie an Land zu bringen. Dafür wurde Clearwater zu einer Zahlung von 30.000 USD (= 26.091 Euro) verurteilt. Strafschärfend wirkte, dass Kanadas Fischereibehörde (DFO) die Clearwater-Geschäftsführung schon im Jahre 2016 ausdrücklich aufgefordert hatte, dieses seit langem praktizierte Verfahren zu beenden - eine Warnung, die das Management ignoriert hatte, urteilte das Gericht. Laut Vorschrift müssen ausgelegte Hummerkörbe in Kanada alle 72 Stunden kontrolliert werden. Clearwater argumentiert, diese Vorschrift sei bei einer Fischerei, die 50 bis 200 Seemeilen vor der Küste stattfinde, unpraktikabel und die DFO habe die Regel daher auch ändern wollen, was jedoch bislang nicht geschehen sei.
Der dänische Lachsverarbeiter Scandic Salmon in Lemvig, gegründet im Jahre 2016, erweitert seine Betriebsfläche von 2.000 qm um weitere 500 qm, um mehr Kühlkapazität zu haben und eine halbautomatische Schneidelinie aufzustellen, meldet das Portal IntraFish. Die Erweiterung, die Ende dieses Jahres abgeschlossen sein soll, sei jedoch nur ein erster Schritt. Geschäftsführer Nick Jensen (34) plant für 2020 eine Ergänzung um zusätzliche 1.000 qm Betriebsfläche. Scandic Salmon hatte für 2018 einen Nettogewinn von 4 Mio. NOK oder umgerechnet 417.096 Euro gemeldet, ein Minus von 43 Prozent gegenüber einem Nettoprofit von 7 Mio. NOK (= 729.918 Euro) im Jahre 2017. Die Differenz sei auf Investitionen und Entwicklungskosten im vergangenen Jahr zurückzuführen. Scandic verkauft nicht direkt an den Lebensmitteleinzelhandel, sondern an Großhändler und Zwischenhändler. Der direkte Handel mit dem LEH würde langfristige Kontrakte verlangen, sagt Jensen, die er angesichts der teilweise extrem schwankenden Lachspreise nicht riskieren wolle. So setze Scandic Salmon überwiegend auf kurzfristige, maximal mehrere Wochen geltende Verträge.
Die Konzentration von Mikroplastik ist in der westatlantischen Sargassosee offenbar ähnlich stark wie im großen pazifischen Müllstrudel. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler an Bord des Greenpeace-Schiffs "Esperanza", teilt die Umweltorganisation mit. Bei ihren Untersuchungen während einer Greenpeace-Schiffsexpedition vom Nord- zum Südpol fanden die Forscher in einer Wasserprobe 1.298 Teilchen aus Mikroplastik. Diese Konzentration sei höher als im pazifischen Müllstrudel. Die Sargassosee ist Heimat zahlreicher Meereslebewesen wie etwa Schildkröten oder Aalen. "Das tiefblaue Wasser sieht so wunderbar sauber aus, aber unsere Proben zeigen das Gegenteil", sagt Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack. Die zum Teil mikroskopisch kleinen Plastikpartikel stammten beispielsweise von Einwegflaschen und Kunststoffverpackungen. Das belegten Infrarot-Analysen an Bord der "Esperanza". Die wissenschaftliche Arbeit ist Teil einer breit angelegten Untersuchung, die zusammen mit wissenschaftlichen US-Instituten, der Universität von Florida und der Regierung von Bermuda durchgeführt wird.
Das Gebäude der insolventen Garnelenzucht "Cristalle Garnelen" in Grevesmühlen (Mecklenburg-Vorpommern) sollte am 15. August 2019 versteigert werden, kündigte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) an. Die Produktionshalle liegt direkt neben der Garnelenfarm Grevesmühlen, die unter dem Markennamen Cara Royal ebenfalls White Tiger-Shrimps züchtet, jedoch wirtschaftlich erfolgreich ist. Der Verkehrswert des früheren Cristalle-Gebäudes liege bei 552.000 Euro, schreibt das RND, aber: "Es gilt als ziemlich unwahrscheinlich, dass diese Summe gezahlt wird." Cristalle Garnelen unter dem damaligen Inhaber Andreas Kleinselbeck hatte den Betrieb im Jahre 2015 aufgenommen. Eine Kooperation mit der Zucht Cara Royal des Betreibers York Dyckerhoff sei gescheitert, weil die beiden Geschäftsführer "unterschiedliche Auffassungen von der Garnelenzucht hatten". Seit 2016 sind die Becken von Cristalle leer. Im April 2017 wurde schließlich das Insolvenzverfahren eröffnet. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Schwerin wurde Cristalle Garnelen zur Rückzahlung von Fördergeldern in Höhe von rund 554.000 Euro aufgefordert - 415.202,81 Euro EU-Mittel sowie weitere 138.400,95 Euro Landesmittel, die als Kofinanzierung zur Verfügung gestellt worden waren. Ob die Liegenschaft inzwischen verkauft ist, konnten auf Nachfrage weder das Ministerium noch ein Vertreter der benachbarten Cara Royal sagen.
Die Europäische Union hat Island und Grönland mit Sanktionen gedroht, sollten die beiden Länder nicht von der Entscheidung abrücken, ihre Fangquoten für die nordostatlantische Makrele anzuheben, meldet IntraFish. Island hatte angekündigt, seinen Anteil an der Makrelenfischerei um 30% auf 140.240 t zu erhöhen, während Grönland seinen Part um 18% auf 70.411 t anheben will. Sollten die Pläne realisiert werden, will das Fischereikomitee des EU-Parlaments im September aktiv werden. Auch Schottland befindet sich mit Island und Grönland über die Fangquoten im Konflikt, weil es nach dem Brexit zu einem unabhängigen Küstenstaat werden würde.
Die dänische Lebensmittelbehörde warnt vor Produkten des mobilen Fischhändlers Claus Fynbo Hansen, der seine Waren ohne Zulassung auf der dänischen Ostseeinsel Als (dt. Alsen) verkauft hat. Käufer sollten die bei ihm erstandenen Fischprodukte wegwerfen. Hansen verkaufte den Sommer über auf Flohmärkten und Campingplätzen unter anderem geräucherten Aal und Forellen sowie Rollmöpse. Am vergangenen Sonntag traf die Lebensmittelüberwachung den Händler vor einem Supermarkt, woraufhin seine Produktionsräume in der Apotekergade 1 in Nordborg (Alsen) - 63 km nordöstlich von Flensburg - überprüft wurden. Nach Angaben der Fødevarestyrelsen verarbeitete Hansen den Fisch in einer Brauerei, in der auch Töpfe mit Erde und Kräutern gelagert wurden. Der Räucherofen habe sich im Freien befunden, so dass Schädlingsbefall möglich war. Infolgedessen sprach die Behörde von "unhygienischen Bedingungen". Außerdem enthielten die Waren nicht die notwendigen Informationen, die Auskunft über den Produzenten geben. Schließlich sei die Fischverarbeitung nicht registriert. Hansen wies den Vorwurf mangelnder Hygiene zurück und erklärte gegenüber dem dänischen Regionalfernsehsender TV Syd, das Verfahren gegen ihn sei "auf Neid zurückzuführen". Jetzt wolle er sich um eine Legalisierung seiner Fischproduktion bemühen.
Die Seafood Expo Asia, die vom 3. bis 5. September 2019 in Hongkong hätte stattfinden sollen, ist abgesagt worden, teilt der US-amerikanische Messeveranstalter Diversified Communications mit. Angesichts der anhaltenden sozialen Unruhen in Hongkong habe man sich dazu entschieden, teilte Liz Plizga, Vizepräsidentin der Diversified Group, mit, denn "unser Ziel ist es, eine wertvolle und sichere Umgebung zu bieten, die Geschäften förderlich ist." Mitte August hatte sich eine kleinere Gruppe Demonstranten auf dem Hongkong International Airport versammelt mit der Folge, dass über 150 Flüge abgesagt wurden. Die Seafood Expo Asia mit mehr als 200 Ausstellern aus über 30 Nationen und Besuchern aus 68 Ländern zielt auf den Seafood-Handel in der asiatisch-pazifischen Region, einem der größten und am schnellsten wachsenden Seafood-Märkte der Welt.
Die Kormoran-Population in Schleswig-Holstein - gezählte 2.990 Brutpaare - frisst jährlich geschätzte 3.000 Tonnen Fisch. Zum Vergleich: die berufliche und die Freizeitfischerei des Landes entnehmen den Gewässern etwa 400 bis 500 Tonnen im Jahr. Auch wenn die Wasservögel ebenfalls in Nord- und Ostsee fischen, so gehen die Fischereiverbände davon aus, dass die Kormorane "ganz sicher mehr als die Fischerei" entnehmen. Seit Mitte des Monats ist in dem Bundesland nun eine überarbeitete Kormoran-Verordnung in Kraft, meldet das Flensburger Tageblatt, die laut Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) "einen guten Kompromiss zwischen den berechtigten Interessen des Natur- und Artenschutzes sowie der Fischerei im Land" darstelle. Fischer und Teichwirte dürfen Jungvögel an Teichanlagen weiterhin ganzjährig schießen. Allerdings weist die Fischzucht Knutzen (Hohenlockstedt) darauf hin, dass die Jagd auf den Kormoran Zeit und Geld koste.