Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) hat Mitte Juni empfohlen, die Fangquote für den atlantischen Kabeljau in den Gewässern um Grönland und Island im kommenden Jahr auf 272.411 t festzulegen - ein Anstieg um 3% gegenüber der TAC von 264.437 t im Jahre 2019. Möglich sei dies, da Forschungen einen Anstieg der Laicherbiomasse (SSB) ergeben haben, meldet IntraFish. Der fischereiliche Druck sei historisch niedrig, schreibt der ICES, und die Rekrutierung stabil seit 1988. Dabei soll die Fangmenge im Jahre 2018 mit 264.992 t die höchste seit 1991 gewesen sein.
Die mittelfristigen Folgen der Algenblüte im Norden Norwegens sind nicht unerheblich. Da insbesondere die Lachsgeneration des Jahres 2018 betroffen war, rechnen Analysten der regionalen SpareBank 1 Markets damit, dass die Lachsbiomasse in Norwegen in ihrer Gesamtheit in den kommenden zwölf Monaten fast gar nicht wachsen werde, schreiben die Undercurrent News. Nach Angaben von Kontali Analyse lag die dortige Lachsbiomasse im April noch 6,3% höher als im Vorjahresmonat, gemessen an der Zahl der Fische sogar 7,5% höher. Für Juni hingegen schätzten die Analysten die Biomasse ebenso wie die Zahl der Lachse auf nur noch 4,5% höher. Das heißt, dass eine Kombination aus verstärkter Abfischung im Mai und der algenbedingte Tod von 13.000 t Lachs dazu geführt haben, dass binnen eines Monats die Biomasse um zwei Prozentpunkte, die Zahl der Fische sogar um drei Prozentpunkte zurückgegangen ist. In der 2018er Generation der Lachse, der von jetzt bis Juni 2020 wichtigsten Generation, sei die Zahl der Individuen von 4,3% auf 0,4% gesunken. Diese Nachricht, schreibt die SpareBank, treibe die Preise nach oben.
Die belgisch-französische Supermarktkette Match führt seit Anfang Juni Frischlachs, der in seinem Futter marines Algenöl des Herstellers Veramaris erhalten hat, meldet das Portal IntraFish. Schon im Januar hatte Kaufland in Deutschland angekündigt, diesen Lachs des norwegischen Züchters Lingalaks zu listen. Lingalaks hatte im Oktober vergangenen Jahres damit begonnen, dem Futter seiner Lachse das Algenöl von Veramaris zuzufügen, sobald sie ein Gewicht von 2 kg erreicht haben. "Im Laufe des Jahres wollen wir zu 100% das Algenöl einsetzen", zitiert IntraFish Lingalaks-Geschäftsführer Kristian Botnen.
Die Fischwirtschaft in Deutschland hat im vergangenen Jahr insgesamt 465.026 t Ware produziert und damit 25.361 t oder 5,8 Prozent mehr als im Jahre 2017 (2017: 439.665 t). Das teilte der Vorsitzende des Bundesverbandes der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels, Thomas Lauenroth, auf der ordentlichen Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Fisch heute in Konstanz mit. Der Produktionsumsatz stieg um 4,8 Prozent auf 2,33 Mrd. Euro (2017: 2,22 Mrd. Euro). Im Lebensmitteleinzelhandel gab die Bevölkerung hierzulande 3,9 Mrd. Euro für Fisch und Meeresfrüchte aus und damit nominal 0,2 Prozent mehr als 2017. Angesichts einer Inflationsrate im Jahre 2018 von durchschnittlich 1,8 Prozent entspräche das einem realen Minus. In Betrieben der Branche mit mehr als 50 Beschäftigten nahm die Belegschaft um 10,4 Prozent auf 5,744 zu - ein deutliches Plus. Lauenroth kündigte an, dass die Mitglieder des Bundesverbandes Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelverpackungen unterstützten, damit der Eintrag von Plastikmüll in die Meeres verringert werde: "Damit so die große Auswahl an sicheren und leckeren Fischen, Krebs- und Weichtieren und daraus hergestellten Lebensmitteln auch in Zukunft angeboten werden kann."
Galeria Karstadt Kaufhof und die Rewe Group strukturieren ihre Zusammenarbeit bei der Karstadt Feinkost GmbH & Co. KG (KAFEIN) neu: Galeria Karstadt Kaufhof erwirbt den 25,1 prozentigen Anteil der Rewe Group an KAFEIN und ist damit zukünftig Alleineigentümer von KAFEIN. Zugleich vereinbarten die beiden Unternehmen, ihre Zusammenarbeit bei der Warenversorgung fortzusetzen. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Bundeskartellamtes.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bewilligt ein von der Universität Kiel koordiniertes Projekt "Bioökonomie auf Marinen Standorten (BaMS)" mit bis zu 20 Mio. Euro Fördersumme. Dabei werden sich Forschungsteams unter anderem mit der Optimierung von Haltungsbedingungen in Aquakulturanlagen befassen. In Zusammenarbeit mit Unternehmen entwickeln Forscherinnen und Forscher neue Lebensmittel aus Miesmuscheln oder stellen aus Algenmaische Fischfutter her. Desweiteren wird untersucht, welche Algen und Schwimmpflanzen in Gärresten von Biogasanlagen oder in Abwässern von Aquakulturanlagen gedeihen. Projektleiter sind Prof. Carsten Schulz vom Institut für Tierzucht und Tierhaltung der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät und Prof. Rüdiger Schulz vom Botanischen Institut und Botanischen Garten der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. An dem vom BMBF über fünf Jahre geförderten Projekt sind aktuell 79 Partner-Institutionen beteiligt, darunter 20 hauptsächlich norddeutsche Forschungseinrichtungen und 34 Unternehmen. Die Koordination des Projektes übernimmt Dr. Stefan Meyer von der CAU, bis dato Netzwerkkoordinator des inzwischen aufgelösten Kompetenznetzwerks Aquakultur (KNAQ).
„Moin Moin, Matjes“, hieß es gestern zum Start der neuen Matjessaison in Bremen auf dem Domshof. Das Fest hat eine lange Tradition in Bremen: 36 Jahre lang wurde es zuletzt vom Förderkreis des Bremer Fischhandels um den 78-jährigen Händler Peter Koch-Bodes organisiert. In diesem Jahr fand ein Generationenwechsel statt. Erstmalig übernahm die Veranstaltungsorganisation die M3B GmbH, zu der die Messe Bremen sowie der Großmarkt Bremen gehören. Ziel sei es, die Tradition zu erhalten und zugleich angemessen zu modernisieren, sagte Sabine Wedell, Projektleiterin bei der Messe Bremen.
Die börsennotierten Lachszüchter haben weltweit im ersten Quartal 2019 schwarze Zahlen schreiben können, meldet das Portal IntraFish auf Basis der veröffentlichten Angaben zum EBIT/kg. Dabei berücksichtigte IntraFish die Ergebnisse der an den Börsen in Oslo sowie in Australien und Neuseeland gelisteten Züchter. Ein Fazit: selbst innerhalb eines Unternehmens variieren die Ergebnisse erheblich je nach Produktionsregion. So erlöste die Biolachs-Zucht des weltgrößten Lachszüchters Mowi in Irland als "Tabellenführer" ein EBIT von 4,38 Euro/kg, während Mowis Tochtergesellschaft in Kanada mit 1,41 Euro/kg das schwächste Resultat im Konzern ablieferte. Auch bei Grieg bewegte sich das Ergebnis in der Spitze zwischen 2,57 Euro/kg für seine Betriebe im norwegischen Rogaland und 2,54 Euro/kg in der Finnmark sowie 1,41 Euro/kg bei den Farmen in Shetland, die mit Kiemenerkrankungen und winterlichen Geschwüren zu kämpfen hatten. Erheblich schlechter als die Norweger schnitten die Chilenen ab. Die dortigen Mowi-Farmen lagen mit 1,47 Euro/kg zwar höher als ein Jahr zuvor, jedoch erheblich niedriger als in anderen Ländern. Selbst die niedrigen Resultate von Salmones Camanchaca (1,15 Euro/kg), Australis (0,96 Euro/kg) und Multiexport (1,20 Euro/kg) bedeuteten schon eine Verbesserung gegenüber den Vergleichszahlen von 2018.
In Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) will die Fraktal GmbH mittelfristig jährlich 15 Tonnen Warmwassergarnelen züchten, meldet der Deutschlandfunk Kultur. Bereits Ende 2018 hatte das Agrarministerium des Landes angekündigt, die mehr als 800.000 Euro teure Garnelenfarm mit 395.000 Euro, unter anderem aus Mitteln des Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF), zu fördern. Initiator der Zucht ist der Hohwachter Maschinenbauingenieur und Patentanwalt Dr.-Ing. Gerhard Vonnemann (71). Bislang ist auf dem Grundstück von Fraktal im Gewerbegebiet Anklam nur ein sechs Meter langes, eineinhalb Meter breites und knapp zwei Meter hohes Versuchsbecken gebaut. Dort schwimmt bereits die achte Generation von aus Miami importierten Garnelenlarven. Für die Produktion soll die Biofloc-Technologie eingesetzt werden. Bei diesem Verfahren wandeln Mikroorganismen in den Becken die Ausscheidungen der Garnelen, insbesondere Nitrat, in ungiftige Stoffe um. Diese "Bioflocken" dienen gleichzeitig den Shrimps als Nahrung.
Die französische Hypermarktkette Carrefour will in den Frischetheken und Kühlregalen ihrer heimischen Filialen nur noch Shrimps mit ASC-Zertifikat verkaufen, meldet das Portal IntraFish. Dieser Schritt erstrecke sich nicht auf gefrorene Garnelen. "Carrefour ist der einzige Hypermarkt in Frankreich, der für Shrimps ASC-/MSC-zertifiziert ist", betonte Gaëtan de Lamberterie, Direktor Seafood bei dem LEH-Filialisten. Im November wolle Carrefour außerdem ein neues Qualitätssiegel für Farmgarnelen aus Ecuador, Nicaragua und Honduras vorstellen. Langfristig sollen jährlich 3.500 t Shrimps, die unter diesem Siegel produziert wurden, verkauft werden. Auch in seinen Outlets in Belgien, Rumänien, Italien und Spanien wolle Carrefour unter dieser Qualitätsmarke verkaufen.